Das ist eine sehr schwierige und komplexe Fragestellung. Man sollte es versuchen und sehen wie weit man damit kommt.
Die Prognose ist allerdings schlecht. Denn:
Noch mehr als Gewalt neigt Lüge dazu, Vertrauen unmöglich zu machen. Lügen legen auch viel mehr Eier als Gewalt, weil Lüge sich heimlich fortpflanzt.
Ich kann einem Jungen vergeben, das mit seinem Ball ein Fenster kaputtgemacht hat und anschließend gelogen, dass er es nicht war. In gewisser Hinsicht versucht er nämlich, den Schaden zu begrenzen, indem er nicht ausgeschlossen wird. Das Beispiel trifft aber nicht den Kern der Sache, da der Junge aus Not lügt. Strafen nützt hier nämlich nichts, weil ich positiv vermuten sollte, dass er es nicht absichtlich getan hat und meinerseits alles tun sollte, dass der Junge lernt, Verantwortung zu lernen. Darum ist in solch einer Situation Vergebung dringend geboten. Anders sieht es aus, wenn krimminielle Energie hinter Lügen stehen, so wie es in der Politik der Fall ist. Mir haben Richter, Anwälte und Gutachter mit voller Absicht ins Gesicht gelogen und dadurch einen Schaden von etwa 600000€ verursacht, unbewältigbar, unausgleichbar gemacht und weitere unabsehbare Folgen erzeugt. Das ist strukturelle Lüge. Sie kann nicht vergeben werden, weil die Seilschaft immer weiter Menschen, das Gemeinwesen und den Staat schädigt. So etwas vergeben zu wollen, wäre meinerseits ein Verbrechen, nämlich Mittäterschaft. Solche Strukturen müssen beseitigt werden, notfalls mit Gewalt, denn sie vergiften langfristig den Rechtsstaat. Was wir ja sehen. Um Gesetze einhalten zu können, sind nicht strengere Gesetze notwendig, sondern Vernunft, Ethik und ganzheitliche Bildung. Gnade kann kein Ersatz dafür sein. Vergebung ist daher nur möglich, wenn der Schaden dadurch minimiert wird, anstatt ihn zu vergrößern. Lügen angeblich zu vergeben ist daher häufig Vertuschung. Strukturen können nicht begnadigt werden, nur Menschen.