Ob es widerlich ist oder nicht,
es erscheint das Denken einer Mehrheit unter denjenigen Deutschen zu sein, die etwas mehr "verdienen" oder auch nur "bekommen".
Warum wohl hatte "Geiz ist geil" einen solchen Anklang gefunden?
und ebenso „Mein Haus, mein Auto, mein Boot, ..."
"Man" misst sich doch an dem, was "andere" haben - Nachbarn, Kollegen, ... - und will möglichst selber mehr vorweisen können.
Ich traue der Mehrheit der Deutschen durchaus zu, dass sie so rechnen:
"wenn der Mindestlohn angehoben wird, muss das ja irgendwo her kommen, dann haben andere weniger."
Da das nicht der sog. "Arbeitgeber" aus seiner Tasche zahlen wird, werden Preise steigen, und auch der "Normalo" wird im Supermarkt mehr bezahlen müssen.
Bitter, ich hoffe sehr dass es für dieses Gedankengut keine Mehrheiten gibt.
Sonst steht es nicht gut um die Menschheit.
Ps. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht, kann jemand der mehr verdient, auch mehr ausgeben ...
Ich traue das der Mehrheit hierzulande zu.
wohl eher "es sollte ..."
(was "Ausbeutung" ist und was nicht, wäre eine ganz andere Diskussion, da geht es nicht im irgendeine Lohngrenze.)
Das Problem ist, dass ganze Berufszweige vor dem Kollaps stehen, weil niemand oder nur wenige diese Berufe wegen der miesen Bezahlung ausüben oder erlernen wollen.
Betroffen sind darunter auch Berufe, die wir dringend benötigen ! (z.B. Pflegeberufe, Arzthelferin oder auch in einigen Branchen im Handwerk, Gastronomie, Handel.
Inzwischen stapeln sich die BWL'er trotz Studium aufeinander ...
Es sollte so sein - ist aber leider nicht so!
Was meinst du, wie viele rein von ihrem (meist nur ererbten) Besitz sehr gut leben, ohne zu arbeiten?!
Ansonsten:
Paulus: "Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen",
Stalin: "Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen".
Bitteschön, wer gut geerbt hat und nichts mehr tun muss/tun will ... es sei Ihm/Ihr gegönnt. Das juckt mich ehrlich nicht ... frech wird es nur, wenn sich solche Kandidaten dann gegen einen Mindestlohn aussprechen !
Das ist dann die Kategorie "widerlich ! "
Das steht auch außer Frage - (wenn es darum geht, müsste über ein ganz anderes "Mindesteinkommen" geredet werden)
aber ich halte von den meisten hierzulande, dass ihnen "das eigene Hemd" wichtiger ist, als "die Hose eines anderen".
Selbstverständlich ist man sich selbst der nächste, aber trotzdem sollte ein moralischer Mindestanspruch ein Muss sein !
Die Konsequenzen, wenn nicht bald einige Branchen finanziell aufgewertet werden, fällt uns bereits aktuell schon böse vor die Füße.
Wer arbeitet muss für seine Leistungen anständig entlohnt werden.
Für den Personenkreis, der nicht arbeiten will (obwohl er/sie/es) problemlos könnte ...
müsste finanzielle Einschränkungen deutlicher zu spüren bekommen !
Fördern und fordern muss wieder stärker durchgesetzt werden.
Im ersten Schritt, gehört dazu nun mal ein fairer Mindestlohn !