Da hat man 2010 ideologisch verbrämt ein Widerlegen versucht.
Zum Beispiel:
Sarrazins irrsinnige Behauptung, dass Deutschland immer dümmer werde und Deutsche ohne Migrationshintergrund bald in der Minderheit seien, löst sich also in Luft auf.
Das Deutschland immer dümmer wird ist 2019 des öfteren in der Presse festgestellt worden.
Geburtenverhalten und Zuwanderung
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Kritisch zu beleuchten ist auch der andere Aspekt von Sarrazins Kernthese, dass sich nämlich muslimische Migranten durch ihre enorme Kinderzahl auszeichnen und durch angeblich ungehinderten Zuzug immer mehr Einwanderer ins Land strömen, die Deutschland nach und nach zu einem islamischen Staat machen.
Sarrazin schreibt selbst, dass es keine wissenschaftlich zuverlässige Methode gibt, „Geburtenverhalten und Zuwanderung über mehrere Jahrzehnte verlässlich vorherzusagen“. Trotzdem macht er genau das, um Ressentiments zu schüren und Panik und Hysterie zu verbreiten.
Tatsächlich gibt es derzeit keine nennenswerte Einwanderungswelle nach Deutschland. Der Wanderungssaldo war in den letzten beiden Jahren sogar negativ. 2008 und 2009 wanderten mehr Menschen aus Deutschland aus als ein; das gilt auch für Migranten aus der Türkei. Im Jahr 2009 zogen zwar 30.000 Personen aus der Türkei nach Deutschland, gleichzeitig gingen aber 40.000 aus Deutschland in die Türkei zurück. Sarrazin operiert hier also mit völlig falschen Zahlen.
Hier wendet der Autor durchsichtige statistische Tricks an indem er das Jetzt heranzieht, statt das Geschehene zu berücksichtigen.
Fakt ist, dass es in türkischen Familien mehr Kinder gibt, als in deutschen.
Das verbreitert die Reproduktionsbasis.
Die „Integrationsdefizite“ der muslimischen Migranten
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Wie sieht es mit der Behauptung aus, Migranten aus der Türkei und anderen muslimischen Ländern wiesen hinsichtlich ihrer Integration enorme Defizite auf?
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Es macht einen Unterschied, ob jemand hoch qualifiziert ist und eine gut dotierte Stellung im Zielland annehmen kann, oder ob er vor Verfolgung fliehen musste, traumatisiert ist, nur geduldet wird und keinen sicheren Aufenthaltsstatus und keine Arbeitserlaubnis bekommt. Unterschiede der Integration auf die ethnische Herkunft zurückzuführen, ist daher wie ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen.
Totaler Unsinn, denn Sarazzin hat aus seiner Erfahrung Türken und Araber im Blick.
Aber selbst wenn man das Spiel von Sarrazin und seinen Apologeten in Politik und Medien mitspielt, bleibt von der Erklärungskraft wenig übrig.
Ein Aspekt, der immer wieder angeführt wird, ist die schlechte Schulleistung von Migrantenkindern aus der Türkei. Tatsächlich ist der Bildungserfolg dieser Kinder und Jugendlichen im Vergleich zu Kindern, die ohne Migrationshintergrund aufwachsen, erheblich geringer.
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Aber diese Defizite können nicht auf die Religion oder ethnische Herkunft zurückgeführt werden. Muslimische Kinder von Migranten aus dem Iran, aus Südostasien und aus Zentralasien weisen etwas höhere Abiturientenraten auf als ihre deutschen Altersgenossen. Nun ist es aber so, dass deren Eltern häufig selbst eine hohe Schulbildung aufweisen und diese Kinder demnach ganz andere Voraussetzungen mitbringen, als Kinder, deren Eltern in Anatolien nur eine fünfjährige Schulbildung genossen haben. Kinder italienischer Einwanderer, die bekanntlich keine Muslime sind, schneiden bei Schulstatistiken sogar noch schlechter ab als Kinder mit türkischer Abstammung.
Mit anderen Worten
er Autor stimmt des Aussagen Sarazzins unfreiwillig zu.
Auch die hohe Abhängigkeit von Transferleistungen und angebliche „Einwanderung in die Sozialsysteme“, von denen Sarrazin spricht, ist nur eine Chimäre.
Die vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Auftrag gegebene Studie „Muslimisches Leben in Deutschland“ aus dem Jahr 2009 kam zu dem Ergebnis, dass nur 12,6 Prozent der muslimischen Migranten ihren Lebensunterhalt ausschließlich durch Transferleistungen bestreiten müssen.
Der Anteil an Hartz IV-Empfängern unter muslimischen Migranten ist dabei zwar etwa dreimal so hoch wie bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund, aber dabei ist zu berücksichtigen, dass Migranten aus Nicht-EU-Staaten am Arbeitsmarkt durch die Vorrangigkeitsregelung benachteiligt sind. Flüchtlinge und geduldete Einwanderer erhalten häufig keine Arbeitserlaubnis und daher auch gar keine Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt durch Arbeit zu sichern. Zudem weisen Studien zu der Arbeitsmarktintegration von Migranten immer wieder darauf hin, dass ihnen die nötigen Kontakte und Beziehungen fehlen, um Arbeitsplätze angeboten zu bekommen, die ein ausreichendes Einkommen bieten.
Linkes und sinnfreies Wischi-Waschi.
Wenn Sarazzin zu nahe an der Wirklichkeit der Türken und Araber ist, dann werden rasch andere Migranten herbeigezaubert, die das Bild verändern.
Fakt derzeit ist, dass 50% der Hartz IV-Bezieher (ohne die anerkannten Asylbewerber aus Syrien) Türken sind.
Da ist nichts mit Verfolgung oder Duldung.
Sondern nur fehlende Deutschkenntnisse (und das in der 4. Generation) sowie fehlende Berufsausbildung.
Ergebnis:
Es gibt Details, in denen Sarazzin widerlegt ist.
Im Großen und Ganzen leigt er aber vollkommen richtig.