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Russische Spione in den USA

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War ja ganz reisserisch in unseren Medien. Da war sogar von einer neuen, unbekannten Kommunikationstechnologie die Rede, die diese Spione benutzt hätten. Klang wie Science Fiction zu Anfang.

Jetzt hört man nicht mehr viel davon.

Diese 'Spione lebten über 10 Jahre in amerikanischen Städten und Vorstädten von Seattle bis New York, machten den Eindruck normaler Paare mit normalen Jobs, unterhielten sich mit ihren Nachbarn über die Schule und entschuldigten sich für ihre lauten Teenager.

Die als Spione Verdächtigten kannten wenig Geheimnisse. Was es in dem Fall nicht gibt, sind aktuelle Geheimnisse, die nach Moskau gesendet wurden.

Tatsächlich wurden alle 11 nicht wegen Spionage angeklagt und man hat sie auch nicht dabei erwischt, wie sie Informationen nach Moskau weitergegeben haben.

http://www.nytimes.com/2010/06/30/world/europe/30spy.html?_r=1
WASHINGTON — The suspected Russian spy ring rolled up by the F.B.I. this week had everything it needed for world-class espionage: excellent training, cutting-edge gadgetry, deep knowledge of American culture and meticulously constructed cover stories.

The only things missing in more than a decade of operation were actual secrets to send home to Moscow.
Richard F. Stolz, früher Chef der CIA Abt. Spionageangelegenheiten und auch mal extra für Moskau zuständig sagte:

"What in the world do they think they were going to get out of this, in this day and age? The effort is out of proportion to the alleged benefits. I just don't understand what they expected?
"Was in aller Welt denken die, was sie da heute und in dieser Zeit rausbekommen? Der Aufwand steht in keinem Verhältnis zu den zu erwartenden Ergebnissen. Ich verstehe nicht, was die da erwarten."

Und Newsweek brachte darauf einen Artikel mit dem Titel "Part John le Carre, Part Austin Powers," und fragte, warum Russland so einen Aufwand betreiben und Langzeit-Agenten einsetzen sollte, wo sich die Russen doch jeden Berater, Anwalt und Lobbyisten kaufen könnten, so wie jeder in Washington Geschäfte macht und Ergebnisse erzielt, wenn der Preis stimmt.
http://www.newsweek.com/blogs/decla...se-part-john-le-carre-part-austin-powers.html

Wall Street Journalistin Susan Davis fragte in einem Artikel, ob es das wert war und Daniel Drezner nannte es 'die langweiligste Spionagestory überhaupt' und eine Kombination aus illegaler Einwanderung und Personifizierung Abramoffs (ein verurteilter Lobbyist und Geschäftsmann).

Joshua Keating fragt, warum die Spione nicht wegen Spionage verurteilt wurden und gibt als Antwort gleich dazu: 'Weil sie nichts geheimes herausfanden'.

Jeder hätte durch eine Google-Suche mehr herausfinden können, wie das was die Spione wußten. Sie kamen niemals an klassifizierte Informationen und sie haben auch nie danach gesucht.

Wie kann man nur annehmen, dass 11 Profi-Spione niemals mitbekommen hätten, dass der Geheimdienst sie seit Jahren überwacht? Wenn nicht die Spione selbst, ihre Frauen hätten es bemerkt. ;)

Möglicherweise handelt es sich bei dieser Spionageäffäre also nur um eine PR-Kampagne des Geheimdienstes um die Notwendigkeit für mehr Geld für's Budget des nächsten Jahres klar zu machen, oder aber es wird mal wieder ein Vorwand gesucht, die Verbesserungen der Beziehungen zu Moskau weiter auf Eis legen zu können.
 
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Ja, sehr seltsamer Reißer ....

Verarschung und Verwirrung inklusive
 
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Britta
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Ja, sehr seltsamer Reißer ....

Verarschung und Verwirrung inklusive

Für mich hört sich das eher wie multi-kulti integrierte Einwanderer an, was CBS da berichtet:
http://www.cbsnews.com/stories/2010/06/28/world/main6627393.shtml
These deep-cover agents are the hardest spies for the FBI to catch and are dubbed "illegals" in the intelligence world because they take civilian jobs with no visible connection to a foreign government, rather than operating from government jobs inside Russian embassies and military missions. In this case, they were spread out and seeking a wide swath of information.

Danach könnte jeder der in einem fremden Land lebt und sich gut integriert hat, verdächtigt werden ein Spion zu sein. Zumindest wenn er aus dem Feindesland kommt. Aber für andere Länder läßt sich da auch noch was finden. :D

Der 11. Spion wurde wohl auf Zypern verhaftet und gegen Kaution wieder freigelassen. Er ist untergetaucht. (Wäre ich wahrscheinlich auch) :D

Ein weiterer wurde in den USA bereits wieder freigelassen. Die Anhörung der anderen soll erst noch stattfinden.

The court documents suggested that the accused spies could simply walk into the Russian consulate or the Russian Mission to the United Nations in Manhattan and gain sanctuary. "The defendants here would hardly need to flee the United States to ensure they are outside the reach of the criminal justice system," it said.
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2010/07/01/AR2010070100504.html

Da haben die Angst, dass die 'Spione' dann ins russische Konsulat gehen und sich ausser Landes schaffen lassen.

Angeblich haben 9 von ihnen zugegeben, falsche Identitäten zu besitzen.

Und hier der Vorwurf:
http://ewn.co.za/articleprog.aspx?id=43170
The 10 people -- plus one arrested in Cyprus -- adopted false identities and spent years trying to gather non-classified information, the Justice Department said.
Also 'non classified information' - das sind Informationen an die jeder kommt. :nono:
"This offence is about deception and lies on a systematic level," said Assistant U.S. Attorney Michael Farbiarz.

Prosecutors also said they have video of Pelaez meeting with a Russian government official in Latin America where they say money was exchanged and that they have more than 100 messages between the Murphys and their Russian handlers.
Mag ja sein, dass die Betrüger sind und krumme Geschäfte gemacht haben, auch mit russischen Offizellen, aber Spione draus zu machen ist schon hart.
 
OP
Britta
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Russland hat sich jetzt bereiterklärt, einen der 10 der Spionage Beschuldigten gegen einen US-Spion auszutauschen, der in 2004 von einem russischen Gericht verurteilt wurde, geheime Informationen über Atomwaffentechnologie an eine britische Firma weitergegeben zu haben, die für die CIA arbeitet. Gegen welchen der 10 ist nicht bekannt. Der Austausch soll schon morgen stattfinden. Sutyagin, der US-Spion, würde dann sofort nach England abgeschoben.

Inzwischen wurde eine geplante Anhörung von drei der Beschuldigten in Virginia verschoben. Zwei andere tauschten den Ort ihrer Anhörung auf eigenen Wunsch von Boston nach New York.

Die Anklage gegen die10 lautet nicht Spionage sondern 'illegale Tätigkeit für eine ausländische Regierung' und Geldwaschen. Dafür kann es in den USA bis zu 25 Jahre Gefängnis geben.

Quelle: AlJazeera
 

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