Du findest es okay, wenn sich der Mensch mit seiner Überlegenheit gegenüber Tieren profiliert und Tiere zu Unterhaltungszwecken getötet werden?
Selbst wenn Katzenviecher mit ihrer Beute spielen hat das nicht den faden Beigeschmack der Unterhaltung anderer!
Ich finde es passieren genug "lebenserntende" Prozesse in unserer Gesellschaft, da muss man sich nicht noch beifallklatschend daneben stellen und ein solches Ereignis inszenieren.
Die Spanier sind sowieso ein wenig dulle dulle in der Birne,
und wissen Ressourcen nicht zu schätzen, man nehme nur das Beispiel der alljährlichen Tomatenschlacht "Tomatina" in Bunol, wo man tonnenweise Tomaten als Wurfgeschosse vergeudet, ohne sie einem sinnvollen Zweck zu zu führen!
Das ist genau genommen Völlerei!
1. Wird das Tier nicht "zu Unterhaltungszwecken getötet, sondern aus einer Tradition heraus, die weit mehr beinhaltet als "Entertainment" (was einem Durchschnittsdeutschen Allzeitempörten natürlich nicht zu vermitteln sein dürfte).
2. Das Tier ist alles andere als "wehrlos", ansonsten käme es nicht immer wieder vor, daß der Stier gewinnt.
3. Wenn er am Ende so oder so stirbt, dann wird er verehrt und gewürdigt. Eie Vielzahl Deutsche mag mit solchen Begriffen nichts mehr anfangen können, das heißt allerdings nicht, daß das für Spanier auch gelten mag.
4. Es dürfte kaum Rinder geben, denen es zu Lebzeiten besser geht als Kampfstieren.
5. Das Werfen von Tomaten, die offensichtlich in großen Mengen vorhanden sind, ist keine Völlerei, sondern ein Brauch - mir wäre nicht bekannt, daß jemals ein Spanier gefordert hätte, beispielsweise das Werfen von Süßkram samt Verpackung bei Karnevalsumzügen zu verbieten, oder auch Schützenfeste (und, glaub mir: was da jede Saison an Bier durchgeht, braucht auch kein Mensch). Wie also kommen ausgerechnet Deutsche, die es zu einer sehr frühen Meisterschaft in der industriellen Produktion von Billigfleisch gebracht haben - und das schließt die Aufzucht und Mast der zugehörigen Tiere mit ein - dazu, anderen Völkern weise Lehren über deren Umgang mit Tieren oder mit Lebensmitteln zu erteilen???
Wer für Hunde- und Katzenfutter mehr Geld auszugeben bereit ist als für ein Hähnchen (oder davon bevorzugt und regelmäßig nur einzelne Teile erwirbt, wie Brust und Keule), der sollte sich bedeckt halten.
Es ist schließlich niemand gezwungen, sich einen Stierkampf anzusehen, weder live noch via youtube.
Gruß -
Bendert
P.S.: Wenn der Stier die Wahl hätte, als Bullenkalb für einen durchschnittlichen deutschen Maststall geboren zu werden oder als Kampfstier für die Arena, was meinst Du, welche Wahl er träfe???
P.P.S.: Für diejenigen, die darauf plädieren, es würden "unschuldige" Tiere gequält und getötet: jedes Tier ist "unschuldig", weil Tiere grundsätzlich nicht moralisch handeln, sondern ihrer Art entsprechend. Bullen - auch solche, die öko-gehalten nichts weiter zu tun haben, als Kühe zu beglücken, sind in diesem Sinne ganz sicher unschuldig, aber sie sind eines NICHT: harmlos. Aggressives Verhalten liegt absolut in ihrer Natur und sie brauchen nicht unbedingt einen konkreten Grund oder gar eine gezielte Provokation, um anzugreifen.
Insofern sprechen wir über Tiere, die für die unmittelbare Konfrontation mit dem Menschen buchstäblich prädestiniert sind - und deren Unterwerfung für den Menschen eine enorme Leistung darstellt, wenn und so weit sie gelingt: das und nichts anderes stellt der Stierkampf in ritualisierter Form dar; daß wir selbst uns vermeintlich von solchen Ritualen emanzipiert zu haben glauben, macht eher uns in unserem "Naturverständnis" (-unverständnis träfe es wohl eher) ebenso lächerlich wie unglaubwürdig, als daß es die Spanier zu blutrünstigen Barbaren machte.