Habe ich. Dort, wo ich es nicht tat, war mir entweder das Thema nicht wichtig genug oder die Zeit zu schade.
Danke, nett dass mal jemand verbalisierte, was sonst nur gedacht worden ist
und mir damit die Möglichkeit entzogen war, darauf zu reagieren!
Machtmissbrauch ist keine Frage des Maßes, sondern des Prinzips.
Selbstverständlich gibt es auch Menschen, die der Versuchung widerstehen. Dass Du Mächtige wie Kim-jong UN oder Trump aus nächster Nähe kennst, ist generell nicht ausgeschlossen, aber eher unwahrscheinlich. Daher sprach ich hier dem Thema entsprechend von der Macht auf oberster Ebene, nicht von subalternen Beamten oder Funktionsträgern, mit denen Du bisher Berührung hattest.
„Ein Zuviel“ in die falsche Richtung: Was ist denn die richtige Richtung? Ist es richtig, wie die Parteien in unserem Land Macht definieren und ausüben, oder sollten wir uns an Erdogan orientieren? Schon in der verbindlichen Antwort auf diese Frage liegt eine Deutungshoheit, in der sich Macht manifestiert.
Hinterfragst Du das Prinzip des Machtmissbrauchs, wirst Du erkennen,
dass Machtmissbrauch auf Ma§losigkeiten beruht.
(Ich schreibe das scharfe „s" gerne als „signum separationis",
weil alles mit Rechten zu tun hat, auch unsere Moral.
Aber auch das erkennt man nur, wenn man tief genug blickt.)
Wenn ich von „Macht" spreche oder von „Mächtigen",
meine ich damit alles, soweit ich nicht mit Einschränkungen anzeige,
was nicht mit dem eigentlichen Sinne
dieses omnipotenten Begriffes erfasst werden soll.
Macht und Ohnmacht spielen bei allen Aktivitäten eine große Rolle,
auch wenn das gemeinhin kein bisschen erkannt
und sogar raffiniert verdrängt wird.
Sehe ich auch so. Je näher am Machtzentrum, desto mehr Charakterfestigkeit ist erforderlich, um dem Sirenengesang zu widerstehen.
Wenn dir das bewusst ist, müsste dich eigentlich interessieren,
wie Macht entsteht, was Ohnmacht macht,
und wie sich beides beeinflussen lässt ...
Ich nehme an, dass Du darüber noch nicht genug nachgedacht hast.
Ich beschäftige mich seit langem damit
und habe mich auch mit zahlreichen Experten zum Thema auseinandergesetzt,
auch wenn man damit, nach allgemeiner Unwertschätzung in Foren,
kein bisschen gescheiter wird, oder nur ein wenig ...
Dein Glaube an „Friede, Freude, Eierkuchen für alle“ sei Dir unbenommen. Ich bin jedoch zu sehr Realist, um derlei Verheißungen zu erliegen.
Mögen die Menschen sich hier und da auch „extrem voneinander unterscheiden“, wenn Du an die Glückseligkeit für „alle“ glaubst, schließt das eben auch alle ein.
Dass Du „Friede, Freude, Eierkuchen“ gleichsetzt mit Glückseligkeit,
halte ich für ein Problem, denn damit zeigst Du an, dass es für dich
keine beachtenswerten Unterschiede gibt.
Vermutlich kannst Du deshalb auch nicht nachvollziehen,
dass man Verhalten entsprechend beeinflussen kann,
um ein Weniger von Allem einem Mehr zuzuführen.
Grau ist alle Theorie, auch hier. Deine Unterscheidung zwischen gerechten und ungerechten Machtzuwächsen lässt sich nach meiner festen Überzeugung nicht unbeschadet von der Theorie in die Praxis übertragen. Einige Beispiele:
Jarosław Kaczyński, Boss der polnischen PIS-Partei, beschuldigt die Justiz der Korruption und setzt seine Macht für deren partielle Entmachtung ein. Zu recht?
In Kenia spricht der Verlierer der Wahl von Wahlbetrug und erkennt das Ergebnis nicht an.
War die Wahl von Donald Trump rechtens oder nicht?
Präsident Maduro in Venezuela behauptet, die Einsetzung einer Kommission zur Entmachtung des seiner Meinung nach korrupten Parlaments sei legitim.
Kam die Schwarz-Gelbe Regierung unter Helmut Kohl 1982 unter demokratisch einwandfreien Umständen zustande?
Kim-jong Un – und damit sind wir beim aktuellen Thema – sieht sich im Recht, wenn er mit einem Atomschlag gegen die USA droht; und selbstverständlich gelangte er völlig zu recht an die Schalthebel der Macht. Die Liste ließe sich fortsetzen.
Deiner Idee von gerechten und ungerechten Machtzuwächsen traue ich nicht über den Weg, verstehe aber, was Dir vorschwebt.
Ich glaube nicht, dass das, was dir vorschwebt,
das Selbe ist wie das, was mir vorschwebt.
Dafür sind unsere Denkweisen noch zu unterschiedlich.
Während Du noch darüber nachdenkst,
was zuerst da war, Henne oder Ei,
habe ich diese philosophische Streitfrage schon vor vielen Jahren geklärt.
Deshalb ist mir auch längst bewusst, dass all das,
was Gesellschaften irgendwann belastet und ruiniert,
Stückwerk vieler ist, Entwicklungsschwerstarbeit sozusagen,
deren Einzelursachen jeweils hervorragend ignoriert und verdrängt werden.
Die Beispiele, die Du angeführt hast, sind Ergebnis vielfältiger Vorbereitungen,
die immer mit Machtgewinnen und Machtverlusten einher gehen.
Dass die meisten Intimbeziehungen vorzeitig übelst scheitern,
könnte Hinweis auf dieses raffiniert verdrängte Phänomen sein,
doch ist bei den vielen Ehescheidungen und vorzeitigen Trennungen
nicht vertraglich geregelter Parternschaften ja immer der andere schuld ...
Wenn man sich nicht für die Ursachen interessiert, wird man sie kaum erkennen.
Ohne Deinen Fall und die angedeuteten „Schwerstkonflikte“ zu kennen, behaupte ich, dass diese Beispiele nicht auf die große Politik übertragbar sind. Ein Volk von 80 Millionen Menschen davon zu überzeugen, dass es richtig oder falsch sei, Millionen Flüchtlinge ins Land zu holen, dürfte andere Anstrengungen erfordern, als vor einem bundesdeutschen Gericht gegen eine überschaubare Zahl juristischer Gegner zu bestehen.
Deine Behauptung der Nichtübertragbarkeit trifft nicht zu.
Bestätigen kann das jeder Konfliktexperte.
Konfliktexperten kann ich in weniger als 10 Minuten
über das alles beherrschende Prinzip aufklären
und den Störenfried kenntlich machen, der sich bei allem findet,
was ein gemeinsames Zufriedensein erschwert oder gar verunmöglicht.
Auch das, was beispielsweise bestimmte Chemikalen
nicht miteinander glücklich macht ...
Bevor Du dir an den Kopf langst:
Es gibt ein alle Aktivitäten beherrschendes Prinzip,
das die gewaltige Menge Energie im Universum sehr gerecht verteilt
auf alle, die was hermachen wollen in diesem wundervollen
Kaleidoskop ...
Damit wären wir wieder oder immer noch beim Grundproblem: Entweder individuelle oder allgemeine Wohlfahrt, oder Friede, Freude, Eierkuchen für alle wie wir es nannten. Beides zu verknüpfen, wird nicht funktionieren. Der Vorteil des einen ist zwingend immer der Nachteil des anderen.
Realistisch ist es, das zu erkennen und individuelle Vor- und Nachteile zum Wohle der Gemeinschaft zu akzeptieren.
Kollektive Wohlfahrt kann sich nur aus individueller entwickeln.
Die Verknüpfung findet in jedem Fall statt, weil alles auf Gemeinsamkeiten beruht,
die sich in großen Menschenhäufen auch gerne unkontrollierbar entwickeln.
Das ist DAS PROBLEM, lieber Federklinge.
Der VORTEIL DES EINEN ist vor allem unter Mehrhinwesen
sehr schnell der NACHTEIL DES ANDEREN,
aus den besagten Gründen, die allesamt damit zu tun haben,
dass auch Du dir Gerechtigkeit wünschst,
aber bei der Frage, was Du unter „gerecht" verstehst,
mit Sicherheit keine gescheite Antwort liefern kannst,
die ein gerechtes Geben und Nehmen tatsächlich unterstützen könnte ...
Glaubst Du nicht, dass viele andere wie Du von sich behaupten, im Besitz der oder zumindest einer Erkenntnis zu sein? Dass sie versuchen, andere zu überzeugen und für sich zu gewinnen? Ist es nicht so, dass diese Überzeugung auf alle hier im Forum zutrifft? Wollen wir nicht alle uns tagtäglich gegenseitig davon überzeugen, im Recht zu sein? Siehst Du nicht, dass tatsächlich alle Menschen so gepolt sind, dass sie ihre individuellen Vorstellungen von Recht und Ungerechtigkeit für die wahre Erkenntnis halten?
Wenn das zutrifft: Wer hat dann recht?
Es trifft nicht zu. So wie viele glauben, sie könnten toll Auto fahren,
gibt es genug, die es wirklich können, und noch mehr,
denen man besser die Fahrerlaubnis entzöge.
Es kommt nicht darauf an, etwas zu behaupten.
Man muss es beweisen können.
Und Autostümper, die erkennen können,
wie gut andere Auto fahren oder wie schlecht,
ist immer eine von Zweifeln und Zufällen geplagte Angelegenheit.
Fakt ist, dass für jegliches Interessen-Management unserer Welt,
die Bestimmung des Zieles sehr wichtig ist,
wie das Erkennen, womit man dieses Ziel erreicht
und was dieses Vehikel antreibt - für den Fall, dass der Motor mal stottert.
Von diesen drei wesentlichen Dingen
findet sich in den Köpfen der Vernunftwesenwelt so gut wie nichts.
Und dass dies so ist, bestätigt mir jeder Experte,
nur nicht die Experten in Diskussionsforen,
die fast generell glauben, sie wüssten mehr als alle anderen.
Dann dürftest Du konsequenterweise nicht auf einzelne Beiträge (individuell) eingehen.
Das kannst Du erst behaupten,
wenn Du weißt, worum es mir geht.
Hier habe ich nur verraten, worum es mir nicht geht!
Zu kryptisch, um darauf eingehen zu können.
Das verstehe ich. Ich wollte es erwähnen, falls es dich interessiert.
Nachliefern kann man ja immer an Leute, die genug Interesse zeigen
und Bereitschaft, sich unvoreingenommen mit dem zu beschäftigen,
womit andere sich schon so intensiv auseinandergesetzt haben,
dass bedrohliche Ankündigungen nicht nur leeres Geschwätz bleiben ...