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Nationalstaat oder Multikulti?

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Um der AfD-threat vielleicht ein bisschen von themenfremden Beiträgen zu entlasten starte ich ein eigenes Thema dazu. Ich will erstmal die beiden Begriffe definieren wie ich sie verstehe.

Der Nationalstaat beruht auf der Idee, dass eine Nation, also eine Gruppe, die sich kulturell/ethnisch ähnlich ist, einen nationalen Staat bilden soll. Das wichtigste kulturelle Merkmal ist die Sprache, die europ. Nationen sind meist einfach nach der Sprache benannt. Danach kommt die Religion, Brauchtum, usw. Die Idee der Nation hat aber auch ein starkes irrationales, quasi religiöses Element. Ich bin Deutscher, Russe, Franzosen, weil und wenn ich daran glaube einer zu sein. Das quasi-religiöse Element macht sicher viel der Attraktivität der nationalen Idee aus. Nation hat aus meiner Sicht nur marginal mit Rasse zu tun, obwohl das früher fest geglaubt wurde, dass es so etwas wie eine deutsche oder russische Rasse geben würde. Ich sehe die Idee der Nation positiver als der Durchschnitt denke ich, auf jeden Fall als der durchschnittliche Linke, zu denen ich mich rechne.

Der multikulturelle Staat ist das Gegenmodell zum Nationalstaat. Ein Vernunftstaat ohne irrationales Element. Alle Ethnien sind gleichwertig und im Prinzip Privatsache. Womit auch alle Sprachen im Multi-Kulti-Staat gleichwertig sind. Ich könnte mir vorstellen, dass es im multikulturellen Staat eine Lingua Franca gibt, eine Sprache die alle sprechen können, zweckmäßiger Weise Englisch. Im Prinzip natürlich eine feine Sache, wenn Deutschland und Polen multikulturelle Staaten wären, könnten sie sich einfach vereinigen, so wie BRD und DDR es konnten. Wenn alle Staaten Multikulti wären, Weltfrieden und Wohlstand für alle Weltbürger wären gesichert. Auf mich wirkt die Idee ein bisschen technokratisch. Statt Deutschland dann "Verwaltungseinheit Zentraleuropa", verwaltet von Funktionären, so wie die EU momentan rüberkommt, mit dem EU-Bürger als Vorläufer des Weltbürgers.

Welches Modell haltet ihr für das Staatsmodell der nahen und nicht ganz so nahen Zukunft?
 

Timirjasevez

Im Herzen Kiewljan
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Top: Ein gelungener Einstieg in den Themenkomplex, doch "leider" ;) sehr weitläufig. Und: Lautet die zu betrachtende Begriffsdualität, die Divergenz tatsächlich "Nationalstaat" vs. "multikultureller Staat"? Ist der "Gegenpol" zum "Nationalstaat" nicht der "multinationale Staat", nicht identisch mit dessen "multikultureller Gesellschaft"?
 
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Söldner
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Top: Ein gelungener Einstieg in den Themenkomplex, doch "leider" ;) sehr weitläufig. Und: Lautet die zu betrachtende Begriffsdualität, die Divergenz tatsächlich "Nationalstaat" vs. "multikultureller Staat"? Ist der "Gegenpol" zum "Nationalstaat" nicht der "multinationale Staat", nicht identisch mit dessen "multikultureller Gesellschaft"?
Du meinst mit "multinationaler Staat" das was man früher Vielvölkerstaat genannt hat? Wenn ja, dann denke ich nein. Der Vielvölkerstaat ist historisch ein Auslaufmodell, der Vorläufer des Nationalstaates, der letzte in Europa war Jugoslawien, oder vielleicht sogar die Ukraine. ^^

Russland ist aus meiner Sicht kein Vielvölkerstaat mehr, auch wenn es sich selbst so sieht, dafür sind einfach nicht mehr genug Nichtrussen dabei.
 
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[...]Wenn alle Staaten Multikulti wären, Weltfrieden und Wohlstand für alle Weltbürger wären gesichert.[...]
Dann erläutere mal, warum das der Fall wäre, auch wenn wir hier ohnehin von einer Utopie reden, die nie Wirklichkeit werden wird. Wohlstand für alle ist schon nicht realisierbar, der Weltfrieden schon mal garnicht. Kriege werden aus vielen unterschiedlichen Gründen geführt, das alte Muster Nation A gegen Nation B ist dabei schon lange nicht mehr aktuell. Und auch wenn es keine ethnische bzw. "rassische" Verbundenheit unter den Menschen geben würde, würde man eben andere Gemeinsamkeiten finden, unter denen man sich zusammenrottet. Gründe um Kriege zu führen findet der Mensch immer genug.
 

gert friedrich

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Unterschiede macht das Geld

Auch wenn die Menschen sich nicht mehr in die Haare geraten wegen ihrer Nationalität oder Sprache ,
wird jeder merken,daß es Klassen-und Gesellschaftsunterschiede gibt.
Das Geld ,Dein Geld bestimmt Deine Zugehörigkeit in der Klasse und Deinen Anteil an der Mitsprache im Staat.
 
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Dann erläutere mal, warum das der Fall wäre, auch wenn wir hier ohnehin von einer Utopie reden, die nie Wirklichkeit werden wird. Wohlstand für alle ist schon nicht realisierbar, der Weltfrieden schon mal garnicht. Kriege werden aus vielen unterschiedlichen Gründen geführt, das alte Muster Nation A gegen Nation B ist dabei schon lange nicht mehr aktuell. Und auch wenn es keine ethnische bzw. "rassische" Verbundenheit unter den Menschen geben würde, würde man eben andere Gemeinsamkeiten finden, unter denen man sich zusammenrottet. Gründe um Kriege zu führen findet der Mensch immer genug.
Naja, "im Prinzip", schrieb ich ja. Wenn alle Staaten Multi-Kulti sind, dann heißt das, dass die Bürger keinen Unterschied mehr machen zwischen der eigenen Ethnie und einer anderen. Also ein Chinese und ein Deutscher stehen uns gleich nahe. Auf ein verhungerndes nigerianisches Kind, einen ermordeten Erwachsenen, würde wir genauso regieren, als wenn der Hamburger Bürgermeister Kinder verhungern und Erwachsene töten lässt - also sehr heftig. Umgekehrt hätte der Nigerianer keine Probleme damit, sein Land von einem Deutschen regieren zu lassen, wenn dieser bessere Leistungen bringt als die einheimische Verwaltung. Nigeria würde einfach in die Deutsche oder eher in die EU-Verwaltung eingegliedert, bis es eigene Eliten hervorgebracht hat, die den Ansprüchen genügen.
 
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Auch wenn die Menschen sich nicht mehr in die Haare geraten wegen ihrer Nationalität oder Sprache ,
wird jeder merken,daß es Klassen-und Gesellschaftsunterschiede gibt.
Das Geld ,Dein Geld bestimmt Deine Zugehörigkeit in der Klasse und Deinen Anteil an der Mitsprache im Staat.
Sicher, aber der Deutsche Reiche und der Deutsche Arme führen eben keinen Krieg miteinander. Obwohl man zugeben muss, dass sowas schon vorgekommen ist.
 
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Um der AfD-threat vielleicht ein bisschen von themenfremden Beiträgen zu entlasten starte ich ein eigenes Thema dazu. Ich will erstmal die beiden Begriffe definieren wie ich sie verstehe.

Der Nationalstaat beruht auf der Idee, dass eine Nation, also eine Gruppe, die sich kulturell/ethnisch ähnlich ist, einen nationalen Staat bilden soll. Das wichtigste kulturelle Merkmal ist die Sprache, die europ. Nationen sind meist einfach nach der Sprache benannt. Danach kommt die Religion, Brauchtum, usw. Die Idee der Nation hat aber auch ein starkes irrationales, quasi religiöses Element. Ich bin Deutscher, Russe, Franzosen, weil und wenn ich daran glaube einer zu sein. Das quasi-religiöse Element macht sicher viel der Attraktivität der nationalen Idee aus. Nation hat aus meiner Sicht nur marginal mit Rasse zu tun, obwohl das früher fest geglaubt wurde, dass es so etwas wie eine deutsche oder russische Rasse geben würde. Ich sehe die Idee der Nation positiver als der Durchschnitt denke ich, auf jeden Fall als der durchschnittliche Linke, zu denen ich mich rechne.

Der multikulturelle Staat ist das Gegenmodell zum Nationalstaat. Ein Vernunftstaat ohne irrationales Element. Alle Ethnien sind gleichwertig und im Prinzip Privatsache. Womit auch alle Sprachen im Multi-Kulti-Staat gleichwertig sind. Ich könnte mir vorstellen, dass es im multikulturellen Staat eine Lingua Franca gibt, eine Sprache die alle sprechen können, zweckmäßiger Weise Englisch. Im Prinzip natürlich eine feine Sache, wenn Deutschland und Polen multikulturelle Staaten wären, könnten sie sich einfach vereinigen, so wie BRD und DDR es konnten. Wenn alle Staaten Multikulti wären, Weltfrieden und Wohlstand für alle Weltbürger wären gesichert. Auf mich wirkt die Idee ein bisschen technokratisch. Statt Deutschland dann "Verwaltungseinheit Zentraleuropa", verwaltet von Funktionären, so wie die EU momentan rüberkommt, mit dem EU-Bürger als Vorläufer des Weltbürgers.

Welches Modell haltet ihr für das Staatsmodell der nahen und nicht ganz so nahen Zukunft?

Es ist natürlich ganz schön, wenn man überallhin reisen kann und in ganz Europa nur eine Währung gilt. Aber die größten Vorteile haben von Europa die Eliten, die Studenten, die großen Unternehmen und die Reichen. Die Armen sind nicht gebildet genug um verschiedene Sprachen zu sprechen und in anderen europäischen Ländern arbeiten zu können. Außerdem gibt es in Europa keine gemeinsamen Sozialstandards - derzeit gibt es einen Konkurrenzkampf darum, in welchem Land die Löhne am geringsten sind.

Das Prinzip der Multikulti klingt ja im ersten Moment ganz schön, aber die Erfahrungen weltweit zeigen, dass es damit große Probleme gibt. In den USA gibt es Viertel in denen die Chinesen wohnen, die Koreaner, die Japaner, die Iren, die Italiener und die Mexikaner. Gegenseitig bekämpfen sich die verschiedenen Volksgruppen. Die schwarzen Amerikaner bekriegen die Weißen und umgekehrt. In Paris gibt es regelmäßig Aufstände der verschiedenen Volksgruppen, besonders der benachteiligten eingewanderten. Bei uns gibt es zunehmend Proteste gegen Flüchtlingeunterkünfte. Je mehr Ausländer in die verschiedenen länder kommen, desto größer wird die Ablehnung.

Ich habe gerade einen historischen Roman gelesen: Als die französische Revolution war, um 1800, die Zeit von Napoleon, gab es viele Flüchtlinge aus Frankreich, die nach England kamen. Diese hatten meist ihr Vermögen verloren und waren nun arm. je mehr Flüchtlinge in England eintrafen, desto größer war damals die Ablehnung und Anfeindung derselben. - Das ist kein neues Problem, sondern war schon zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte so.

Derzeit haben die Parteien, die gegen den Zuzug von Einwanderern sind, gegen Europa, gegen Flüchtlinge und gegen weitere Multikulti, immer mehr Zulauf. Die Völker in Europa fürchten zunehmend um ihren sozialen Lebensstandard, ihre nationale Identität, den Erhalt ihrer Heimat und ihrer Kultur. Ich sehe nicht, das die Nationalstaaten in Zukunft ihre Bedeutung verlieren könnten. Je mehr die Menschen die Schuld an den Problemen Europa geben, desto mehr Zulauf werden die Nationalstaaten wohl haben.

Ohne die Europäische Union muss man aber auch für den allgemeinen Lebensstandard fürchten. Außerdem werden sich die euopäischen Länder dann wohl nicht mehr in Verhandlungen streiten, sondern wieder bekriegen - wie im ersten und zweiten Weltkrieg. Und wir werden überhaupt keine Rolle mehr in der Welt spielen und nicht mehr für unsere Interessen kämpfen können. Gegen die anderen Machtblöcke, wie die USA, Rußland, China, Indien, Brasilien, werden wir dann immer mehr Einfluß verlieren. das bedeutet, dass unser Wohlstand bei einem uneinigen Europa zunehmend den Bach runtergehen wird.
 
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Du meinst mit "multinationaler Staat" das was man früher Vielvölkerstaat genannt hat? Wenn ja, dann denke ich nein. Der Vielvölkerstaat ist historisch ein Auslaufmodell, der Vorläufer des Nationalstaates, der letzte in Europa war Jugoslawien, oder vielleicht sogar die Ukraine. ^^

Russland ist aus meiner Sicht kein Vielvölkerstaat mehr, auch wenn es sich selbst so sieht, dafür sind einfach nicht mehr genug Nichtrussen dabei.

Deutschland ist schon immer ein multiethnischer Staat, das ist allerdings was anderes, als das Multikulti, das die Grünen propagieren.
Deutschland beruft sich als Nation auf die Tradition und die Wertigkeiten Preußens..."Fleiß, Ordnung, Zuverlässigkeit"....das ist eigendlich die Grundlage der Nation.
Deutschland IST eigendlich seit jeher ein Vielvölkerstaat....von daher ist Deine Theorie nicht haltbar.
 
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Ohne die Europäische Union muss man aber auch für den allgemeinen Lebensstandard fürchten. Außerdem werden sich die euopäischen Länder dann wohl nicht mehr in Verhandlungen streiten, sondern wieder bekriegen - wie im ersten und zweiten Weltkrieg. Und wir werden überhaupt keine Rolle mehr in der Welt spielen und nicht mehr für unsere Interessen kämpfen können. Gegen die anderen Machtblöcke, wie die USA, Rußland, China, Indien, Brasilien, werden wir dann immer mehr Einfluß verlieren. das bedeutet, dass unser Wohlstand bei einem uneinigen Europa zunehmend den Bach runtergehen wird.
Ich bin nicht so sicher, dass Einfluss mit wirtschaftlichem Erfolg gleichzusetzen ist. Costa Rica ist der wohlhabendste amerikanische Staat südlich der USA, die haben keinerlei Einfluss. Andere Staaten, wie Südkorea, Taiwan, Japan, Australien, kommen auch ohne Einfluss, ohne eigenen Machtblock klar.
 
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Deutschland ist schon immer ein multiethnischer Staat, das ist allerdings was anderes, als das Multikulti, das die Grünen propagieren.
Deutschland beruft sich als Nation auf die Tradition und die Wertigkeiten Preußens..."Fleiß, Ordnung, Zuverlässigkeit"....das ist eigendlich die Grundlage der Nation.
Deutschland IST eigendlich seit jeher ein Vielvölkerstaat....von daher ist Deine Theorie nicht haltbar.

Natürlich alles nicht passend...
Deutschland schon immer ein multikultureller Staat? - da musste erst mal Bismark kommen, um einen nach Einheit rufenden Kleinstaatenverbund zur Nation zu erklären.

Der multikulturelle Anteil sollte ja dadurch gerade vermieden werden, weil er eine typische Begleiterscheinung von Kleinstaaterei ist.
Führt man nun aus durchsichtigen Gründen globaler Anbiederung wieder eine dogmatisch übergestülpte Zuwanderung verschiedenster Nationalitäten ein und pflanzt also ganz absichtlich eine kulturelle Verspannung in einen Staat ein, dann ist das kein Fortschritt , sondern ein völlig willkürliches Konstrukt, ohne jeden Bewährungsbeweis.

Es reicht zwar nicht aus, eine Nation wieder aufzulösen, regt aber weltfremde Geister, wie bei den Grünen dazu an, tatsächlich ernsthaft den Gedanken von Nationaler Identität wieder aufzugeben, in dem vollig unerfahrenen Glauben, Kinder ohne Familie seien in Grösseren Gemeinschaften, wie z.B Erziehungsheimen, besser aufgeboben und erziehbar als in einer ordentlichen Familie, was jetzt im übertragenen Sinne auch für den einheitlichen Staat gilt.

Er repräsentiert den ganzen gewachsenen und auf Selbstvertrauen gegründeten Familien-Hintergrund jeder Neuen Generation und ist unersetzbar.
Wer den Staat nach Tradition, Sprache und Landschaft nicht anerkennt kann nur als Staatsfeind angesehen werden - und ist vielleicht auf einer fernen Raumstation in der Milchstrasse besser aufgehoben.
 
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Hier leben Bayern und Friesen in einem Land. Wenn das nicht Multikultur ist. Kulturell ist der Österreicher dem Bayern näher als der Friese. Trotzdem liegt die Grenze zwischen Bayer und Österreich nicht zwischen Friesland und Bayern. Die Lingua Franca ist hochdeutsch.

Was ist denn Deutschland? Ein Land, eigentlich ein Verbund aus mehreren Ländern, ein Gebiet, mehr erstmal nicht.
Eine Verwaltungseinheit. Und das ist doch bei allen anderen Ländern auch so.

Mit fast 80 Mio. deutschen habe ich bis auf die Staatsbürgerschaft und die Sprache nicht mehr gemein, als mit allen anderen Menschen auch. Es gibt soviele unterschiedliche Auffassungen, was die Leute für Kultur halten. Die Menschen können ohne weiteres nebeneinander leben, solange sie sich gegenseitig leben lassen.

Trotzdem konstruiert man einen überhöhten Zusammenhang zwischen Menschen, die nichts anderes gemein haben, als dass sie innerhalb bestimmter Grenzen leben.
Was ist denn die Konsequenz, wenn ich sage, das Ideal ist der Nationalstaat? Da müsste ich ja erstmal definieren, wer kulturell/ethnisch in diesen Staat gehört. Das ist doch gar nicht trennscharf möglich.

Die Frage nach dem Modell der Zukunft ist für mich insofern beantwortet, als dass Multikultur aus meiner Sicht schon immer existent war. Die Staaten waren und sind multikulturell. Auch ohne Migration. Allerdings wird durch die Migration das kulturelle Kuddelmuddel nicht kleiner, was den Leuten Angst macht. Das macht die Nationalstaats-Idee für die Leute attraktiv, weil sie darin eine Lösung sehen. Weil sie es schaffen, Rechte für sich und ihre Mitbürger aus dem gleichen Nationalstaat abzuleiten und anderen zu verwehren. In erster Linie das Recht auf den dortigen Lebensstandard.
 
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Ich bin nicht so sicher, dass Einfluss mit wirtschaftlichem Erfolg gleichzusetzen ist. Costa Rica ist der wohlhabendste amerikanische Staat südlich der USA, die haben keinerlei Einfluss. Andere Staaten, wie Südkorea, Taiwan, Japan, Australien, kommen auch ohne Einfluss, ohne eigenen Machtblock klar.

Du zweifelst daran, doch ich denke, dass Einfluß immer auch mit Macht und Reichtum verbunden ist: Gerade heute habe ich in der Zeitung gelesen, dass Costa Rica genausoviele Schulden hätte wie Griechenland - und zwar bei den USA - und genauso pleite wäre. Die USA sind auch im IWF infolviert und wollen deshalb das die Europäer einen Schuldenschnitt bei Griechenland machen - damit sie selbst kein Geld verlieren im IWF.

Im Übrigen ist auch historisch Einfluß mit Reichtum gleichzusetzen. Das hat man bei Spanien gesehen, die aus ihren Kolonien in Südamerika jedes Jahr Schiffe voll Gold geholt haben. Das war auch so bei den Portugiesen, die durch ihre Kolonien reich geworden sind. Die Holländer sind historisch durch ihren Welthandel mit der größten Handelsflotte von Segelschiffen reich geworden. Die Briten hatten ihr Weltreich - man muss sich nur einmal die prächtigen Bauten in London ansehen - besonders aus Indien haben sie Berge von Gold und Juwelen geholt. Die USA haben Kriege um Erdöl geführt, weil sie dies für ihre Vormachtstellung brauchten.

Man muß dazu sagen, das der Reichtum in den jeweiligen Ländern immer ungleichmäßig verteilt wurde und wird. Es profitiert immer besonders eine Elite von einflußreichen mächtigen Leuten. Die Armen haben relativ wenig davon.
 

Timirjasevez

Im Herzen Kiewljan
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Du meinst mit "multinationaler Staat" das was man früher Vielvölkerstaat genannt hat? Wenn ja, dann denke ich nein. Der Vielvölkerstaat ist historisch ein Auslaufmodell, der Vorläufer des Nationalstaates, der letzte in Europa war Jugoslawien, oder vielleicht sogar die Ukraine. ^^

Russland ist aus meiner Sicht kein Vielvölkerstaat mehr, auch wenn es sich selbst so sieht, dafür sind einfach nicht mehr genug Nichtrussen dabei.
dassehe ich anders. Wenn wir ein Gleichheitszeichen zwischen "Volk" und "Nation" setzen, dann stimmt Deine Definition. Doch wäre diese Gleichsetzung strittig und nicht unproblematisch.
Aber der Vielvölkerstaat ist kein Auslaufmodell, er hat sich höchstens historisch gewandelt, doch ist z. B. die Russische Föderation immer noch ein solcher und definiert gar ihre Stabilität selbst aus dieser Vielfalt. Die Tschetschenen kein Volk? Die Kalmücken kein Volk? Die Tataren kein Volk? Ja, die Polen in Russland kein Volk, die Ukrainer in Russland kein Volk, aber Ethnie oder gar Nationalität. Diese Gegenüberstellung ließe sich fortsetzen. Da wäre schon eine nähere Betrachtung notwendig.
Und aktuell finden wir die VR China, Indien, Südafrika oder den Iran als Vielvölkerstaaten oder nach Hannah Ahrendt auch Nationalitätenstaaten. Auslaufmodell oder Nationalstaat als Nachfolger des Vielvölkerstaates: Wo?
 
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Das Beispiel ist bekannt.

Um der AfD-threat vielleicht ein bisschen von themenfremden Beiträgen zu entlasten starte ich ein eigenes Thema dazu. Ich will erstmal die beiden Begriffe definieren wie ich sie verstehe.

Der Nationalstaat beruht auf der Idee, dass eine Nation, also eine Gruppe, die sich kulturell/ethnisch ähnlich ist, einen nationalen Staat bilden soll. Das wichtigste kulturelle Merkmal ist die Sprache, die europ. Nationen sind meist einfach nach der Sprache benannt. Danach kommt die Religion, Brauchtum, usw. Die Idee der Nation hat aber auch ein starkes irrationales, quasi religiöses Element. Ich bin Deutscher, Russe, Franzosen, weil und wenn ich daran glaube einer zu sein. Das quasi-religiöse Element macht sicher viel der Attraktivität der nationalen Idee aus. Nation hat aus meiner Sicht nur marginal mit Rasse zu tun, obwohl das früher fest geglaubt wurde, dass es so etwas wie eine deutsche oder russische Rasse geben würde. Ich sehe die Idee der Nation positiver als der Durchschnitt denke ich, auf jeden Fall als der durchschnittliche Linke, zu denen ich mich rechne.

Der multikulturelle Staat ist das Gegenmodell zum Nationalstaat. Ein Vernunftstaat ohne irrationales Element. Alle Ethnien sind gleichwertig und im Prinzip Privatsache. Womit auch alle Sprachen im Multi-Kulti-Staat gleichwertig sind. Ich könnte mir vorstellen, dass es im multikulturellen Staat eine Lingua Franca gibt, eine Sprache die alle sprechen können, zweckmäßiger Weise Englisch. Im Prinzip natürlich eine feine Sache, wenn Deutschland und Polen multikulturelle Staaten wären, könnten sie sich einfach vereinigen, so wie BRD und DDR es konnten. Wenn alle Staaten Multikulti wären, Weltfrieden und Wohlstand für alle Weltbürger wären gesichert. Auf mich wirkt die Idee ein bisschen technokratisch. Statt Deutschland dann "Verwaltungseinheit Zentraleuropa", verwaltet von Funktionären, so wie die EU momentan rüberkommt, mit dem EU-Bürger als Vorläufer des Weltbürgers.

Welches Modell haltet ihr für das Staatsmodell der nahen und nicht ganz so nahen Zukunft?


Das altbekannte Beispiel für ein solches Modell sind die USA. Allerdings hatten sie völlig andere Startbedingungen, als wir in Europa. Alle aus diversen Gründen ausgewanderten Europäer führten blutige Bürgerkriege, um ihre jeweilige Einflusszone zu gewinnen. Dabei schafften sie in den Südstaaten ihre besondere Art von MultiKulti in Form von aus Afrika verschleppten Sklaven an, mit deren Ausbeutung sie ihren späteren Reichtum begründeten. Die ursprünglich menschenleere Weite Nordamerikas übte auf alle möglichen Völker Sogwirkung aus, so, als könne man einen unbefleckten Planeten besiedeln und ein völlig neues, freies Leben beginnen. Wie wir heute wissen, hat sich dieses Staatengebilde zu einem allesfressenden Monster entwickelt, welches auf der ganzen Welt Kriege anzettelt, um Ressourcen für sich zu sichern, um im Endziel eine nach eigenen - psychopathologischen Vorstellungen - neue Weltordnung zu schaffen, die eine Welt voller Ameisen zum Verbrauch für einige wenige, superreiche Familienclans anstrebt.
Dagegen könnte ein wirksam vereintes Europa seine diversen Nationalitäten behalten, als Geschaftssprache im Europa-Parlament könnte Englisch weiterhin bestehen bleiben, während keine Nation wirklich ihre eigene Sprache aufgeben müsste.
Die europäischen Gemeinsamkeiten müssten eine Art europäisches Nationalbewusstsein schaffen, das auf Souveränität und Einhaltung von Völker,-und Menschenrecht basiert. Ein fairer, aber selbstbewusster Konkurrent zu anderen Staatenkonglomeraten. Das ist bislang leider überhaupt nicht angestrebt. MultiKulti als fruchtbarer Austausch mit anderen Kulturen ja, aber nicht als Überschwemmung mit Kriegsflüchtlingen und Chaos-Flüchtlingen aus Ländern, die nicht das geringste dafür tun, ihre Bevölkerungen gerecht und vernünftig zu versorgen.
kataskopos
 

Frosch

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.....Welches Modell haltet ihr für das Staatsmodell der nahen und nicht ganz so nahen Zukunft?

Alle Anzeichen deuten auf ein Vielvölkergemisch, leider. Anstatt erst mal zu testen, ob so was auf Dauer gut gehen kann, wird gleich mal wieder zum großangelegten Freilandversuch geblasen, wie immer wenn Linke das Sagen haben. Ich hätte es jedenfalls vorgezogen, zu kucken, was passiert, wenn man beispielsweise Ameisen- und Bienenvölker zusammensperrt und durchmischt...>x´(
 
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Natürlich alles nicht passend...
Deutschland schon immer ein multikultureller Staat? - da musste erst mal Bismark kommen, um einen nach Einheit rufenden Kleinstaatenverbund zur Nation zu erklären.

Du mußt schon lesen, was ich geschrieben hab, multikulturell war es nicht:rolleyes2:
Bismarkt hat keine Nation gegründet, sondern die Vorherrschaft Preußens durchgesetzt.....Nation war Bismarkt völlig wumpe, der war in erster Linie Preuße, und hat preußische Politik gemacht.
 
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Alle Anzeichen deuten auf ein Vielvölkergemisch, leider. Anstatt erst mal zu testen, ob so was auf Dauer gut gehen kann, wird gleich mal wieder zum großangelegten Freilandversuch geblasen, wie immer wenn Linke das Sagen haben. Ich hätte es jedenfalls vorgezogen, zu kucken, was passiert, wenn man beispielsweise Ameisen- und Bienenvölker zusammensperrt und durchmischt...>x´(

Prinzipell testen wir das schon seit mehreren tausend Jahren. das ist jetzt nicht das problem. Die hauptprobleme liegen eher an den fehlenden Konzepten der Einwanderung der letzten 50Jahre....wir haben die alten Einwanderer noch nicht verdaut...und für die derzeitigen gibt es keinerlei vernünftige Perspektiven.
Sprich, sie schicken sich an, im ewigen Kampf um Resourcen in Konkurenz mit den einheimischen Bewohnern zu treten, und das gibt zwangsläufig Ärger...zu erst mit den untersten Schichten, aber es ist nur eine Frage der zeit, bis auch das Bürgertum an dem kampf teilnimmt...
 

Tooraj

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... Wenn alle Staaten Multikulti wären, Weltfrieden und Wohlstand für alle Weltbürger wären gesichert. Auf mich wirkt die Idee ein bisschen technokratisch. Statt Deutschland dann "Verwaltungseinheit Zentraleuropa", verwaltet von Funktionären, so wie die EU momentan rüberkommt, mit dem EU-Bürger als Vorläufer des Weltbürgers.

Eigentlich ist "multikulti" doch eher ein schwaches Attribut, denn es bezieht sich auf die gegenseitige Akzeptanz unterschiedlicher Ethnien auf kultureller Ebene innerhalb eines Staates.

Aussagen über die politischen Ziele eines multikulturellen Staates sind daraus kaum ableitbar.

So verschiedene Staaten wie Südafrika, Iran oder Monaco kann man durchaus als "multikulturell" bezeichnen. Viel sagt das aber eigentlich nicht über diese Staaten aus.
 

Frosch

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Prinzipell testen wir das schon seit mehreren tausend Jahren. das ist jetzt nicht das problem. Die hauptprobleme liegen eher an den fehlenden Konzepten der Einwanderung der letzten 50Jahre....wir haben die alten Einwanderer noch nicht verdaut...und für die derzeitigen gibt es keinerlei vernünftige Perspektiven.
Sprich, sie schicken sich an, im ewigen Kampf um Resourcen in Konkurenz mit den einheimischen Bewohnern zu treten, und das gibt zwangsläufig Ärger...zu erst mit den untersten Schichten, aber es ist nur eine Frage der zeit, bis auch das Bürgertum an dem kampf teilnimmt...

Nun ja, ich kann mich gut an die Zeit erinnern, als noch von Gastarbeitern die Rede war und nicht von arbeitslosen Dauergästen, die heute unser Hauptproblem darstellen. Daß einmal ganze Wohngegenden sich parallelgesellschaftlich separieren würden, war jedenfalls nicht abzusehen. Auch nicht, daß unsere Kinder in Schulklassen mit 70- 99-prozentigem meist muslimischem Migrantenanteil gesteckt würden.

Seit dem Mauerfall hat sich jedenfalls viel getan. Es gibt keine Gastarbeiter mehr, sondern nur noch "Migranten" und "Refugees", welche sofort mit den Autochthonen auf dieselbe Stufe gestellt werden und von allem profitieren, was Andere (wir Deutschen nämlich) sich aufgebaut haben. Und die Multikulti-Rhetorik wird ja auch immer aggressiver, je mehr Unmut sich über die von oben verordnete Völkerfreundschaft breit macht. Nun wird bereits diskutiert, ob man die Islamkritik unter Strafe stellen und die Meinungsfreiheit überhaupt abschaffen soll. Und das ist ja nun wirklich eine Überlegung, die uns geradewegs wieder in die Diktatur führen wird, die sich ohnehin immer deutlicher abzeichnet, je weniger unsere Oberen ihr gescheitertes Gesellschaftsexperiment noch im Griff haben. Wer heute auf demokratische Grundrechte pocht, macht sich doch schon als Verfassungsfeind verdächtig. Und alles wegen dieses Projekts, das nun immer rücksichtsloser durchgeboxt werden soll - gegen den Willen der Bevölkerung und auch entgegen allen Einsichten und Erfahrungen, welche man aus gescheiterten Zwangsumvolkungen inzwischen machen musste.

Auch die Völkerwanderung gehörte übrigens zu diesen Tests. Und der Untergang des römischen Imperiums...
 

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