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Mir ist seit Jahren bekannt, dass in der Micro erwärmtes Essen viele gute Inhaltsstoffe verliert und ich kenne etliche Leute, die aus diesem Grund die Micro ablehnen bzw. kein solches Gerät im Haushat haben.
Jein.
Das mit den Inhaltsstoffen stimmt grundsätzlich (vor allem Vitamine usw.), hat aber nichts grundsätzlich mit der Mikrowelle zu tun, sondern generell mit zu langer Kocherei, was ja auch auf das normale Kochen auf dem Herd zutrifft.
Einfach nur wie die Ostasiaten kurz und schnell durcherhitzen (im Wok o.ä.), das Gemüse bleibt schön knackig und die meisten Vitamine und anderen essentiellen Bestandteile bleiben größtenteils erhalten.
Das alles hat aber überhaupt nichts mit der Strahlung zu tun, denn wie Kollege @Skyrim bereits beschrieben hat, ist der wirklich extrem kleine Rest an SHF (Super High Frequency, rund 2,4 GHz) derart gering, das jedes Smartphone dagegen eine Bombe ist.
Wir, die Menschen, werden seit Geburt ununterbrochen mit einem Vielfachen der äusserst minimalen Reststrahlung der Mikrowelle aus dem Weltall "bestrahlt", dass die paar Mikrowatt, die noch die sehr dichte Abschirmung eines Mikrowellengerätes nach aussen dringen können, dagegen lächerlich gering sind.
Also: Völlige Entwarnung. Alles nur sinnlose Panikmache.
Übrigens: Der Grenzwert der Strahlung aus einem Mikrowellengerät liegt bei 5 Milliwatt pro Quadratzentimeter. Das entspricht etwa einem Zweihundertstel (!) der Strahlungsleistung aus einem ans Ohr gehaltenen Smartphone.
Hier ein paar interessante Details vom Bundesamt für Strahlenschutz:
Ergebnisse von Messungen
Im Mittel lag die Leckstrahlung bei 1 % des festgelegten Grenzwertes in einem Abstand von 5 Zentimeter von der Geräteoberfläche. Diese Ergebnisse wurden gleichermaßen an alten wie auch an aktuellen auf dem Markt befindlichen Geräten ermittelt. Mit zunehmendem Abstand vom Gerät nimmt die Intensität der hochfrequenten Felder rasch ab. In 30 Zentimeter Entfernung ist zum Beispiel noch etwa fünf bis zehn Prozent der an der Oberfläche des Gerätes gemessenen Mikrowellenintensität vorhanden; in einem Meter Entfernung ist dieser Wert auf ein Dreißigstel bis ein Hundertstel abgesunken.
Erwärmung von Lebensmitteln im Mikrowellenherd nicht schädlicher als konventionelle Zubereitungsverfahren
Der gegenüber herkömmlichen Erwärmungsmethoden unterschiedliche Zeit- und Temperaturverlauf bei der Mikrowellenerwärmung kann spezifische Wirkungen auf Lebensmittel haben. Werden die speziellen Garvorschriften für Mikrowellenherde nicht beachtet, kann es zur Überhitzung der Lebensmittel oder durch eine nicht ausreichende Erwärmung zu einer mangelhaften Keimabtötung kommen. Bei Einhaltung der Garvorschriften zeigt sich aber, dass die Nährwertveränderungen denen bei konventioneller Erwärmung entsprechen. Dies bedeutet, dass die Mikrowellenbehandlung von Lebensmitteln nicht schädlicher ist als konventionelle Zubereitungsverfahren (siehe BgVV-Heft 11/1997: L.I. Dehne, D. Früh, R. Matthes, G. Naumann; Mikrowellengeräte im Haushalt - Eine Verbraucherinformation).
Mikrowellenkochgeräte | https://www.bfs.de/DE/themen/emf/hff/quellen/mikrowelle/mikrowelle.html
Nicht ganz ernst gemeinter Rat eines Themas für dich für die nächste Sau im Dorf über die böse Technik im täglichen Leben:
"Die lebensgefährliche Strahlung aus den Induktiv-Kochplatten!"
Seltsam, dass die Spinner, von denen du deine "Informationen" beziehst, noch nicht auf diese Idee gekommen sind? (Damit das aber klar ist: ich verlange übrigens Honorar für diese Vorlage!....).