Tja da gebe ich dir insofern recht, dass die Frage Kleindeutsch, Großdeutsch, Großösterreichisch eine schwierige Kiste war. Es gab ja auch aus Österreich starke Bestrebungen das unbedingt zu verhindern.
Zeigt mir aber auch hier, dass es wohl nicht an den normalen Leuten gelegen hat, sondern dass die Elite hier wie dort ihre Machtinteressen verteidigen wollte. Das war im deutschsprachigen Raum aber schon immer das Problem, siehe auch Kleinstaaterei schon im Mittelalter.
Für mich sind sowieso eher die nationalen Bestrebungen im Bürgertum von Bedeutung. Zum Beispiel der Vormärz und die 48er Revolution. Ich identifiziere mich jetzt nicht so mit den Machtspielchen irgendwelcher Herrscherhäuser die Bestrebungen von "unten" niederschlugen um ihnen 30 Jahre später ihre Version von "oben" zu präsentieren.
An denen machst du irgendwie das "deutsch sein" fest. Was sich auch an der Frage nach der Einordnung der Grabstätte des Staufers Friedrich II. zeigt. Beim Adel war "deutsch" sicher noch nie wirklich populär. Die dachten auch nie wirklich in solchen Maßstäben. Das spielt sich auf einer anderen Ebene ab. Deswegen ist es auch ziemlich müßig auf diesem Weg zur Begründung einer "deutschen Identität" zu kommen. Aber vielleicht ist auch das gerade beabsichtigt, hm?
Nicht, dass ich die politischen Fähigkeiten Bismarcks nicht anerkennen würde, er war im Gegensatz zur heutigen (Fehl-)Besetzung ein umwerfender Kanzler.
Aber letztendlich war er und das damalige deutsche Reich ebenfalls ein Projekt der Eliten. Wie es die EU im größeren Rahmen auch ist. Mit dem Unterschied, dass damals noch, auch im eigenen Umfeld, Krieg geführt wurde um seine Ziele zu erreichen.