Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

Eneut schwerer Datenmissbrauch

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
2.313
Punkte Reaktionen
11
Punkte
1
Beim Finanzdienstleister AWD sind offenbar zehntausende Kundendaten in falsche Hände gelangt. Wie der Hörfunksender NDR Info berichtet, wurden ihm 27.000 Datensätze zugespielt. Diese enthielten Kundennummer, Adresse, Telefonnummer, Berufsbezeichnung, Geburtstag und die Vertragsabschlüsse der Kunden.

Schwere Datenpanne beim Finanzdienstleister AWD

lol, juckt das überhaupt noch einen?
mir kommt das immer so vor, als wenn die schiere Anhäufung solcher "Pannen" von diversen Marktteilnehmern dahingehend genutzt wird, vorsätzlich eine Realität zu schaffen die das Gros der Bevölkerung im Grunde zwar noch ablehnt, aber durch die bereits geschaffenen Fakten, in Richtung gelenkt werden, die dem "Markt" zuträglich sind.
Der Datenmissbrauch ist ja unumkehrbar bereits, im Namen der Schaffung von (Lohn)Arbeitsplätzen und des "freien Unternehmertums", eingetreten, und erhält so bis zu einem Gewissen Grad seine Legitimation.

Bemerken lässt sich das an den Bezeichnungen Datenpanne, als wenn ein unausweichliches tragisches Unglück höherer Gewalt über den Bürger gekommen wäre. Dabei handelt es sich schlicht um einen betrügerischen Akt, der zwar als Kavaliersdelikt angesehen wird, weil dieser Datenklau den Betroffenen nicht unmittelbar schadet, doch aber die Zukunft dahingehend ändert, weiter am gläsernen Menschen zu werkeln.

"Ist ja alles nicht so schlimm" mag der eine oder andere ausrufen ([ame="http://www.youtube.com/watch?v=wcVRlzP6SQA&hl=de"]Sekunde 35 im Film![/ame]). Dahinter steckt aber auch einiges an reiner Bequenlichkeit.

Die Zukunft des marktwirtschaftlichen System, also begründet sich nicht etwa darauf dem Menschen etwas positives zu wollen, sondern ihn, im Namen eines Marktes, auf Grundlage betrügerischen Vorgehens, schlicht zu verwerten. Warum sollte daran Kritik und die Suche nach Alternativen links oder kommunistisch oder sozialistisch sein, wie eine lobbydurchseuchte Presse einen glauben zu machen versucht.

Die FDP möchte zwar scheinbar der Kämpfer an vorderster Front sein, wenn es um die Rechte der persönlichen Daten geht, während aber ihre Freunde aus der Wirtschaft, mit staatlichen Subvention, durch die Hintertür, an noch wesentlich sensiblere Daten kommen. Oder glaubt jemand diese ganzen "Datenpannen" würden irgendwie geahndet werden, oder irgendwelche andern Konsequenzen haben? Blind, weil zu sehr vom Marktglauben getrieben steuern wir also weiter, allen Versprechen irgendwelcher merkwürdigen, sich selbstbezeichnenden "Regierungsparteien" zum Trotz, auf die Aufhebung zu dem, was wir "Privatsphäre" nennen. Im Namen des "Marktes".
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
8 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
1.705
Punkte Reaktionen
10
Punkte
0
Geschlecht
--
vorsätzlich eine Realität zu schaffen die das Gros der Bevölkerung im Grunde zwar noch ablehnt, aber durch die bereits geschaffenen Fakten, in Richtung gelenkt werden,...

Aber dafür gibt es doch schon Hollywood?
Und RTL..., die GEZ, das Bundeslottoministerium, und die Apotheken-Vereinigung, die Vesperfelle?

?


Nein?


Oh, ...
 
OP
otix_
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
2.313
Punkte Reaktionen
11
Punkte
1
SchülerVZ, die Datenpannen und die Flucht nach vorn wenn es um sensible Daten geht.

Unter Umständen liegen die Gralshüter der persönlichen Daten schlicht falsch, wenn sie von sensiblen Daten sprechen. Die juristischen Waffen der Bundesbehörden für den Datenschutz, im Kampf gegen Datenmissbrauch, scheinen ohnehin stumpf, oder kommen gar nicht erst zum Einsatz, weil die Daten schon lange vorher auf irgendeine Weise erhoben wurden.

So ist der jüngste Fall des Datendiebstahls bei SchülerVZ auch weniger spektakulär als einem die Medien weiß machen möchten.

Im Internet kursiert eine Vielzahl an Datensätzen, die illegal aus SchülerVZ kopiert wurden. Dem Blog netzpolitik.org wurden nach eigenen Angaben mehr als eine Million davon zugespielt. Der Verzeichnis-Betreiber bemüht sich, den Schaden einzudämmen.

Quelle SPON: Datenpanne drängt SchülerVZ in die Defensive »

Etwas ganz anderes zeichnet sich ab: der vermeidlich allzu lockere Umgang, gerade bei jungen Menschen mit ihren Daten hat nicht unbedingt etwas mit Unbekümmertheit oder Naivität zu tun, sondern zeigt auch die Möglichkeiten, die eine Flucht nach vorne birgt. Denn gerade das vorsätzliche umfangreiche Veröffentlichen seiner Daten könnte Ausdruck einer neuen Art Gelassenheit sein, die den älteren Generationen eher fremd ist. Die bauscht nämlich das Thema ganz gewaltig auf, so dass gerade bei den jungen Leute entweder die bekannte Trotzhaltung einsetzt, oder eine Unbekümmertheit, die ‘den Alten’ ihre verkrusteten Denkweisen vorhält. Ein Ausdruck von Stärke also, und dem festen Glauben an die eigene Unverwundbarkeit, wie ihn nur die Jugend hervorbringen kann.

So werden Informationen die jeder preisgibt, und wir sprechen hier vom 100sten Partybild, kulinarische Vorlieben und dem Geknutsche pubertierender Jungendlicher, auch mit zunehmenden Maße für den Normalbürger uninteressant, weil schlicht eine Übersättigung stattfindet. “Das macht doch jeder” ist dann jenes Credo, das irgendwann ein solches Vorgehen eher langweilig und zur Normalität werden lässt. Und einen Namen und die Adresse von Personen zu haben ist nun wahrlich in etwa so besonders, als wen in einem Dorf einen sowieso jeder kennt. Denn das macht die Informationsgesellschaft in einer globalen Welt aus. Jeder kennt jeden. Nicht unähnlich dem gesellschaftlichen Zusammenleben wie es noch vor wenigen 100 Jahren stattfand, als die Leute noch vermehrt in Dörfern lebten.

Zeitenwende, die Maßtstäbe haben sich verändert. Entweder sind wir global oder nicht. Und wenn es wirklich zu Datenmissbrauch kommt, geschieht das eher im Namen einer kapitalistischen Hochfinanz, die sich auf Grundlage dieser Daten neue Einkommensmöglichkeiten und Strukturwege verschaffen will, und nicht weil AB in London den Namen und die Adresse von XY in Bangladesh hat. Die ist nämlich für den Normalbürger ziemlich uninteressant, ebenso wie das Argument, dass Daten von jungen Mädchen und Jungen zugänglich wären. Wer dahingehend aktiv werden wollte, könnte sich ebenso gut problemlos in seiner Nachbarschaft ans Werk machen, und sich z.B. an die Schule stellen und so den Wohnort ermitteln, und sonst was. Und auf diese Idee sind diese Leute aber schon lange vorher gekommen.

Die Vehemenz mit der dieses Thema am köcheln gehalten wird ist auch generell heuchlerisch, denn mit den Daten verdienen mit Sicherheit auch jene Personenkreise, die laut auf die Gefahren hinweisen. Dabei sind diese Daten schon länger Bestandteil eines globalen Marktes, der Arbeitsplätze schafft, für Steuereinnahmen sorgt und den technischen Fortschritt ordentlich am laufen hält. Unumkehrbar die Entwicklung, und was bleibt ist entweder die Flucht nach vorne, oder in permanenter Angst vor Datenmissbrauch zu leben. Aber je mehr man daran festhält, desto größer wird sie, und so bleibt letztendlich auch ein Interesse an diesen Daten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
1.576
Punkte Reaktionen
30
Punkte
0
Geschlecht
--
Wer politisch irgendwie gefährlich ist, kennt die Realität.

Die haben einen schon längst erfasst, bevor man sich selber überhaupt schlüssig gewesen ist. Da ist man schon lange in der Datei der politisch Bedenklichen in den Sicherheitsorganen gelandet, bevor man selber wirklich entschlossen war, dieses System als seinen Feind zu behandeln.

Ist ja auch nicht so schwierig für das System. Die Anderen interessieren sich für Fussball, Boris Becker, Michael Schuhmacher und die angesagteste Band, während man in der Stadtbücherei die ersten Bücher von Bakunin oder Kropotkin ausgeliehen hat. :D

Da war es mit der Anonymität schon passiert.

Leider hat einem das keiner rechtzeitig gesagt. :toben:

Aber man war schon auf der Liste der Politischen gelandet und hat sich um bestimmte Jobs gar nicht mehr bewerben brauchen.

Das Theater um die Daten von Kids hat natürlich auch mit dem speziellen Interesse des Systems zu tun, die Jugend von weiterführenden Inhalten und Foren im Internet fernzuhalten. Die sollen da nicht "verdorben" und etwa auf dumme politische Gedanken gebracht werden. Daher die speziellen und geförderten Schülernetzwerke, in denen die sich gegenseitig mit den angesagtestn Klingeltönen und Sammelkartenspielen und Jugendfilmen und anderem Quatsch die Birne zudröhnen können.

Zur Sicherheit schüren die Medien dann immer noch Angst, was den Kids sonst im Netz irgendwo passieren könnte. Dass sie mal politisch aufgeweckt werden, vor allem. Dass ihnen mal jemand erzählt, womit sie später im Arbeitsleben rechnen müssen etc. pp. ...
 
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
1.576
Punkte Reaktionen
30
Punkte
0
Geschlecht
--
So werden Informationen die jeder preisgibt, und wir sprechen hier vom 100sten Partybild, kulinarische Vorlieben und dem Geknutsche pubertierender Jungendlicher, auch mit zunehmenden Maße für den Normalbürger uninteressant, weil schlicht eine Übersättigung stattfindet. “Das macht doch jeder” ist dann jenes Credo, das irgendwann ein solches Vorgehen eher langweilig und zur Normalität werden lässt. Und einen Namen und die Adresse von Personen zu haben ist nun wahrlich in etwa so besonders, als wen in einem Dorf einen sowieso jeder kennt. Denn das macht die Informationsgesellschaft in einer globalen Welt aus. Jeder kennt jeden. Nicht unähnlich dem gesellschaftlichen Zusammenleben wie es noch vor wenigen 100 Jahren stattfand, als die Leute noch vermehrt in Dörfern lebten.
Gutes Beispiel.

Aber das System hat Angst vor der Vernetzung der Bürger von unten, deswegen sollen die um sich und ihre Daten im Internet fürchten.

Auf dem Dorf früher hat man die Leute zwar gekannt, wer aber jetzt auf die Idee gekommen wäre, die Knechte und Mägde im Dorf zu versammeln, um ihnen einige wichtige Informationen über den Großbauern und den Dorfpfarrer zu geben, der wäe sofort erledigt gewesen.

Also flossen da keine Informationen und jeder, der etwas wusste, hat sich gehütet, es weiter zu geben.

Das ist jetzt mit dem Internet für die Herrschenden gefährlich geworden. Also schürt man die Angst, was im Netz so alles passieren kann mit den Daten und den persönlichen Fotos und so weiter. Wenn man mit "Datenpannen" schon den Kids Angst vor dem internet macht, dann halten die sich später auch aus den Foren raus. Also muss ständig die Panik in den Medien geschürt werden.
 
OP
otix_
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
2.313
Punkte Reaktionen
11
Punkte
1
Aber das System hat Angst vor der Vernetzung der Bürger von unten, deswegen sollen die um sich und ihre Daten im Internet fürchten.

Ich glaub das ist aber gar nicht mehr aufzuhalten. Auch dank dieses Forums hier :).
 
Zuletzt bearbeitet:
N

nocheinPoet

Ich glaub das ist aber gar nicht mehr aufzuhalten. Auch dank dieses Forums hier :).

Klar, die ganze Welt ließt ja auch hier im Forum. Hier tobt ja auch wirklich der Bär. Wir gut das es das Forum hier gibt.

:D :D :D

Das war doch ein Scherz von Dir, oder? :kopfkratz:
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

Neueste Beiträge

Was war die DDR?
Sahra Wagenknecht wird 2029 Deutsche Bundeskanzlerin, denk an meine Worte ! Es gibt...
Kalifat in D
Das ist vollkommen richtig. Außerdem kommt es darauf an, wieviel ich für ein Essen...
Ministerien zahlen 100 Millionen an Anti-AfD-Diakonie
Oben