29.11. 2018, 4:45 Uhr, unterhalb und kurz vor der Karl Ullrich - Brücke am Main in Offenbach. Den Enten geht's gut. Durchfahren wäre auch keine Option gewesen, die Reste einiger panisch flüchtenden Vögel hätten gewirkt wie dein Stöckchen in meinen Speichen. Im Gegensatz zu dir wäre es mir auch nicht möglich gewesen die Vögel zur Verantwortung zu ziehen, da sie sich durch Flucht in den Main vom Unfallort entfernten.
Weil Du mir von Deinen Pille-Enten erzählst, kriegste jetzt meine Story von einem Radfahrer:
An einem schönen Samstagmorgen fuhr ich über eine 4-spurige Straße mit Rad- und Fußgängerweg in meinem Heimatort zu meiner Autowerkstatt. Es waren weder Fußgänger noch in der Nähe des Radwegs parkende Autos in Sicht. Vor mit auf der Straße einer dieser bunt verkleideten Radfahrer - ungefähr in Deinem Alter - um den Autoverkehr zu behindern, auf der Straße. Um das Verkehrshindernis besser beobachten zu können, benutzte ich die Scheibenwaschanlage meines Autos um die Scheiben zu reinigen. Es ist nicht mit Sicherheit auszuschließen, daß der arme Radfahrer dabei geduscht wurde.
Dann fuhr ich auf den Hof meiner Werkstatt und sprach mit einigen Monteuren und dem Meister. Dann kam ein wutschnaubender Radfahrer auf den Hof und wollte mich verprügeln. Als die Monteure ihm durch schlüssiges Handeln zu verstehen gaben, daß sie sich gerne an so einem Spiel beteiligen wollten, schlug er mit der Faust mit voller Kraft gegen den Kotflügels meines Autos.
Eine genauere Überprüfung ergab, daß auf dem Kotflügel ein paar leicht Dellen durch den Schlag zu erkennen waren.
Daraufhin bat ich den Radfahrer, sich auszuweisen, damit ich eine ladungsfähige Anschrift für meine Schadensersatzansprüche habe. Einen Ausweis hatte er natürlich nicht dabei. Das brachte mich dazu, die Polizei zu rufen, um die Personalien festzustellen. Als die Polizei da war, brachte die Frau des Gegners und man stellte fest, daß es sich bei den Radfahrer um den in unserer Stadt (gefürchteten....äh) hochangesehenen Geschäftsführer einer Firma handelte.
Ich bat also den Eigentümer der Werkstatt, mir einen Kostenvoranschlag für die Beseitigung der Dellen zu machen und forderte einen Betrag von über € 300,00 an. Daraufhin erhielt ich ein Schreiben eines Rechtsanwalts, das jede Schuld seines Mandanten so weit von sich wies, daß ich mich versucht fühlte, den Friedensnobelpreis zu beantragen.
Mir blieb daher nichts anderes übrig, als in einem ähnlichen Aufsatz wie hier - einmal an die Rechtsanwaltskanzlei und einmal an die Firma des Gegners (schließlich sollte ja jeder sich über den Vorgang freuen) - den Tatbestand aus meiner Sicht darzustellen.
Daraufhin bot mir der Rechtsanwalt - ich hoffe, daß er dafür wenigstens auch ein Honoar bekam - den geforderten Betrag (natürlich ohne Anerkennung einer Verpflichtung) zu zahlen.
Meinem hiesigen Bekanntenkreis habe ich dann (natürlich nur weil mir das aus Versehen rausgerutscht ist) den Namen genannt und dabei herzliches Gelächter geerntet.
Soviel zu Radfahrern!
:happy: