Gestern fand ich in der Zeitung eine ganzseitige Anzeige die für eine Karriere bei der Bundeswehr wirbt:
Sie bildet eine Frau namens Kerstin Braun ab, welche mit den Worten zitiert wird
"Ich bin stolz auf meine Kinder".
Darunter steht noch der Hinweis:
Kerstin Braun, ihre Tochter Linda und ihr Sohn Martin studieren bei der Bundeswehr.
Hier ist eine kleine Abbildung:
Anhang anzeigen 1139
Und hier der Link zu der Bundeswehr-Eigenen Facebook-Seite mit der Kampagne:
https://www.facebook.com/media/set/?set=a.611905275540735.1073741836.122840837780517&type=1
Die Kampagne zielt aus meiner Sicht darauf ab, daß "starke Mütter" (diesen Eindruck macht die abgebildete Frau auf mich), ihren unentschlossenen Schulabgängern zu eine Karriere bei der Bundeswehr raten.
Abgesehen davon, daß ich die Verwendung des Begriffs "Kinder" bezeichnend finde, frage ich mich, ob es tatsächlich so viele Mütter gibt, die stolz auf ihren Nachwuchs sind, weil er sich zu einer Bundeswehr-Laufbahn entschlossen hat?
Deshalb meine Frage an die lesenden Mütter: wäret Ihr wirklich stolz?
Und wenn ja... sollte es nicht vor Allem wichtig sein,
daß Eure Kinder stolz auf sich selbst sind, wenn sie es geschafft haben, selbstbestimmt, klug und vorausschauend zu entscheiden welchen zukünftigen Berufsweg sie einschlagen (häufig die erste wichtige Entscheidung) und zwar egal ob bei der Armee mit einem Gewehr oder im Krankenhaus mit einem Waschlappen bewaffnet?
Ich verstehe, daß die Bundeswehr Nachwuchs braucht.
Aber welche Mutter würde wirklich ihrem gerade flügge gewordenen "Kind" die Entscheidung zum Militärdienst damit erleichtern, indem sie sagt: "Ich wäre stolz auf Dich"?
Martin