ᐅ Bargeldabschaffung - Ein kritischer Ausblick auf die Abschaffung des Bargeldes | https://www.asset-protection-management.com/die-schleichende-abschaffung-des-bargeldes-die-bargeldabschaffung-kommt/
Ein kritischer Ausblick auf die Abschaffung des Bargelds
Was sich zunächst anhört, wie ein schlechter Witz, ist in manchen Ländern bereits auf dem Vormarsch: Die Bargeldabschaffung kommt auf leisen Sohlen und schreitet Schritt für Schritt voran. Der „war on cash“ findet nämlich schon längst statt.
Die zahlreichen Befürworter eines bargeldlosen Wirtschaftsraums argumentieren unter anderem, eine Abschaffung des Bargeldes würde die Durchschlagskraft der Geldpolitik erhöhen. Derzeit sind die Zinsen in Europa äußerst niedrig, teils liegen sie schon im Minusbereich. Der mündige Sparer wird bei zu niedrigem Zinsniveau motiviert, seine Einlagen in andere Werte zu verlagern oder er hebt sie einfach von seinem Girokonto ab.
Durch die Hortung des Bargeldes entgehen den Geschäftsbanken natürlich wiederum günstige Kredite, die sie zur Erlangung ihrer wirtschaftlichen Interessen gerne weiterhin erhalten würden. Das Bargeld bremst also die geldpolitische Strategie der Zentralbanken, mit Niedrigzins und billigem Geld das Wirtschaftswachstum anzukurbeln. Um uns ein Bild der aktuellen Lage machen zu können, sehen wir uns zunächst einmal einige Länder an, die bereits aktive oder passive Bargeldbeschränkungen vorweisen können.
Aktueller Ländervergleich bei Bargeld-Einschränkungen
Schweden
Bargeld wurde bereits 2013 nahezu komplett abgeschafft. Banken und Supermärkte nehmen schlicht kein Bargeld mehr an. Was Schweden neuerdings auch hat, ist ein negativer Leitzins, doch wen wundert das? Unter anderem wurden mehrere medienwirksame Kampagnen gestartet, wie zum Beispiel „Bargeldfrei jetzt!“, getragen von der Gewerkschaft für Finanzdienstleister „Finansförbundet“ und „Svensk Handel“ mit Parolen wie „Bargeld braucht nur noch deine Oma ‒ und der Bankräuber“ oder „Bargeld ist das Blut in den Adern der Kriminalität“.
Niederlande
In den Niederlanden verhält es sich sehr ähnlich, wie in Schweden. Auch wenn es hier noch keine staatlichen Beschränkungen gibt, so wird durch das Kauf- und Bezahlverhalten der Bürger die Nachfrage nach Bargeld reduziert und somit auch die Existenzberechtigung – in den Augen vieler Bargeldgegner – infrage gestellt.
Dänemark
50.000 Kronen bzw. 6.700 EUR, in diesem Umfang dürfen einzelne Transaktionen noch in Bar durchgeführt werden. Dänische Tankstellen, Restaurants und anderen kleine Läden sind allerdings ab Januar 2016 nicht mehr dazu verpflichtet Bargeld anzunehmen. Die Notenbank Dänemarks hat angekündigt, das Drucken von Bargeld Ende 2016 einzustellen. In den skandinavischen Ländern wurde das Bargeld bereits vom modernen elektronischen Geldverkehr weitgehend verdrängt.
England
Erste Versuche eines bargeldlosen Systems fanden bereits 2014 statt. Die größte erhältliche Banknote ist seit langer Zeit die 50 Pfund-Note. Seit Juni 2014 kann man in London die Fahrkarte in Bussen nicht mehr mit Bargeld bezahlen.
Belgien
Seit Januar 2014 hat sich die zulässige Bargeldsumme für Waren und Dienstleistungen von 5.000 EUR auf 3.000 EUR verringert.
Slowakai
Auch die Slowakai hat sich zu einer Obergrenze bei Bargeschäften durchgerungen, diese beträgt hier 5.000 EUR.
Italien
Die Italiener haben sich auf eine gesetzliche Obergrenze von maximal 1.000 EUR geeinigt. Barzahlungen über diesem Betrag sind seit 2012 gemäß der „Direktive zur Nachvollziehbarkeit von Finanzierungen“ verboten.
Frankreich
Bisher lag die Grenze bei 3.000 EUR, ab September 2015 ändert sich dies noch einmal drastisch, die Bargeldzahlungsgrenze wird nun auf 1.000 EUR herabgesetzt. Für Touristen liegt diese Grenze jedoch noch bei 10.000 EUR, vormals 15.000 EUR.
Griechenland
Seit 2011 sind in Griechenland Bargeldgeschäfte über 1.500 EUR illegal, wenn einer der beiden Vertragspartner gewerblich tätig ist.
Spanien
In Spanien liegt die Grenze derzeit bei 2.500 EUR. Barzahlungen jenseits dieser Bargeldobergrenze sind per Gesetz seit 2012 verboten.