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"Der Abgang" - warum beendete das Deutsche Reich den Zweiten Weltkrieg nicht ...
... als es noch Optionen für eine politische Lösung gab?
Zwei Punkte hätten es für geboten erscheinen lassen, den gestern vor 70 Jahren begonnenen Krieg durch eine Verhandlungslösung zu beenden:
1. Das Ausmaß der von der Reichsführung veranlassten oder zu verantwortenden Verbrechen nicht nur Deutschlands, sondern auch von Verbündeten wie den kroatischen Ustascha-Nazis.
Im Zusammenhang mit dem Kreis um Stauffenberg heißt es, das Soldaten bzw. Offiziere von den an und hinter der Ostfront begangenen Verbrechen so entsetzt gewesen waren, dass sie sich zum Widerstand gegen Hitler entschlossen.
2. Letzten kam in einer Doku über eben jenen Widerstand folgende Aussage einen hochrangigen deutschen Offiziers von Herbst 1942: Der Krieg gegen die Sowjetunion sei nicht mehr zu gewinnen und den Deutschen stehe der langsame Rückzug bis an die Reichsgrenzen bevor.
Diese Einsicht hat etliche Offiziere, die zuvor "mitgemacht" haben, bewogen, sich ihres "Größten Feldherrn aller Zeiten" zu entledigen. Was bekanntlich nicht funktioniert hat.
Aber in einem funktionierendem Gemeinwesen - vor allem wenn es sich "Reich" nennt - wären solche Erörterungen normal und zu erwarten. Sei es auf der moralische, sei es auf der realpolitischen Ebene. Jemand, der bei Moralisten und Realisten so fertig hatte, wie es der A. H. ab Ende 1942 / Anfang 1943 gehabt haben dürfte, wären dann auf die eine oder andere Art mitsamt seinen Spießgesellen abgesetzt worden.
Beispiele dafür gibt es genug. Zar Nikolaus überlebte den verlorenen Krieg nicht, Kaiser Wilhelm auch nicht. Wie immer man eine Exterminierung des Á. H.s so nach Stalingrad bewerten mag, hätte sie stattgefunden, könnte etliche Millionen Menschen mehr sich darüber die Köpfe hieß reden.
Stattdessen wird auf erbärmlichsten und widerwärtigste Weise von unverbesserlichen alten und neuen Nazis und von "kritischen Historikern" gleichermaßen der zutiefst verachtenswerte Kampf bis Mai 1945 als große Heldentat und unabänderliches Schicksal dargestellt. Alldiweil sich im Fernsehen mehr als eine zeitzeugin fragte, wie sie so blöd sein konnte und dem A. H. gefolgt ist.
Die "offiziellen" Erklärungen von Nazis und Mainstream für den Kampf bis zum letzten und für das unheilvolle Zusammenwirken von "Endsieg" als reichsdeutsches Kriegsziel und "bedingungsloser Kapitulation" als alliiertes Kriegsziel möchte ich hier nicht wiederholen.
Nüchtern betrachtet sehe ich zwei Interessenlagen:
Die Nazi-Kader hätten unter einem "geläuterten" Deutschen Reich mit Reichskanzler Stauffenberg vielleicht nicht viel zu lachen gehabt. Auf sie hätten alle mit den Fingern gezeigt und sie als "Schuldige" ausgemacht. Da es besser, den Karren vollends und laut krachend gegen die Wand fahren zu lassen und dann unter neuen Herren alt weiter zu machen. Was sie ja im Falle der BRD glänzend geschafft haben. Auch die Leute "im Hintergrund", "das deutsche Kapital" resp. die in Deutschland herrschende Oligarchie hatte nach dem gescheiterten Griff zur Weltmacht kein Interesse mehr an einem Deutschen Reich. Da könnte ja mal Leute das Sagen haben, die sich nicht so manipulieren ließen wie die Nazis. Als Vasall der USA das Wirtschaftswunder durchzuziehen und mit der europäischen Einigung doch noch wirtschaftliche Hegemonie zu erlangen, war da nutzbringender.
So blieben die Widerstandkämpfer und Möchtegern-Putschisten im Inneren isoliert und ohne Rückhalt einflussreicher Kreise.
Die imperialistischen Mächte des Westens wollten schlicht und ergreifend einen lästigen Konkurrenten loswerden. Wenn das Deutsche reich unter A. H. Amok lief - gut! Ohne es ließ sich die Landkarte Europas besser gestalten. Dass der Idiot Stalin bei der Zerschlagung des Deutschen Reiches so zur Hand ging - noch besser. Damit hatte sich die SU selbst die Chance verbaut, Deutschland in der Nachkriegszeit als Mittelding zwischen Vasall und Verbündeten aufzubauen. Die Amis bekamen die BRD als Bollwerk und Frontstaat, die SU musste sich mit der kleinen DDR begnügen. Und ende 1991 so wie das Deutsche Reich 1945.
Das erklärt auch, warum Hitlers Kriegsgegner den Krieg nicht durch die Exterminierung von ihm und seinen Komplizen beendeten. Sie wollten den Krieg bis zum Ende und sie wollten keine politische Lösung. Der A. H. mit seinen Verbrechen und seinem "Kampf bis zum letzten" war da Wunsch- und Traumgegner.
Wie auch immer: der Krieg bis zum Letzten belegt IMHO, dass Deutschland nicht erst 1945 untergegangen ist. Der Anfang vom Ende liegt viel früher und über sein Datum und wesentliche Ursachen kann man sich trefflich streiten.
Ich möchte nur zwei Dinge herausstellen:
Irgendwann nach 1871 nahm die Machtausübung immer oligarchische Züge an. Weder der Kaiser noch der Reichskanzler noch ein gewähltes Parlament hatten das Sagen, sondern Klüngel in der Art der "Obersten Heeresleitung" oder der "Kamarilla um (Reichskanzler) Hindenburg". Wobei all diese Klüngel ein elitäres Selbstverständnis pflegen und voller Verachtung selbst auf die einfachen "Landsleute" herabschauen.
Diese einfachen "Landsleute" sind das Problem Nummer Zwei. Mit ihrer Duckmäuserei machen sie sich zu idealen Opfer für jede Art menschenverachtender und korrupter Herrschaft. Die nach 1933 selbst am eifrigsten die Zerstörung des von ihr hoch gehaltenen Deutschtums betrieb und der die einfachen Menschen bis in den Untergang folgten. Ihren Untergang selbstverständlich - denn die Gestalten, die sich als zum Herrschen geboren betrachen, machen bis heute weiter.
... als es noch Optionen für eine politische Lösung gab?
Zwei Punkte hätten es für geboten erscheinen lassen, den gestern vor 70 Jahren begonnenen Krieg durch eine Verhandlungslösung zu beenden:
1. Das Ausmaß der von der Reichsführung veranlassten oder zu verantwortenden Verbrechen nicht nur Deutschlands, sondern auch von Verbündeten wie den kroatischen Ustascha-Nazis.
Im Zusammenhang mit dem Kreis um Stauffenberg heißt es, das Soldaten bzw. Offiziere von den an und hinter der Ostfront begangenen Verbrechen so entsetzt gewesen waren, dass sie sich zum Widerstand gegen Hitler entschlossen.
2. Letzten kam in einer Doku über eben jenen Widerstand folgende Aussage einen hochrangigen deutschen Offiziers von Herbst 1942: Der Krieg gegen die Sowjetunion sei nicht mehr zu gewinnen und den Deutschen stehe der langsame Rückzug bis an die Reichsgrenzen bevor.
Diese Einsicht hat etliche Offiziere, die zuvor "mitgemacht" haben, bewogen, sich ihres "Größten Feldherrn aller Zeiten" zu entledigen. Was bekanntlich nicht funktioniert hat.
Aber in einem funktionierendem Gemeinwesen - vor allem wenn es sich "Reich" nennt - wären solche Erörterungen normal und zu erwarten. Sei es auf der moralische, sei es auf der realpolitischen Ebene. Jemand, der bei Moralisten und Realisten so fertig hatte, wie es der A. H. ab Ende 1942 / Anfang 1943 gehabt haben dürfte, wären dann auf die eine oder andere Art mitsamt seinen Spießgesellen abgesetzt worden.
Beispiele dafür gibt es genug. Zar Nikolaus überlebte den verlorenen Krieg nicht, Kaiser Wilhelm auch nicht. Wie immer man eine Exterminierung des Á. H.s so nach Stalingrad bewerten mag, hätte sie stattgefunden, könnte etliche Millionen Menschen mehr sich darüber die Köpfe hieß reden.
Stattdessen wird auf erbärmlichsten und widerwärtigste Weise von unverbesserlichen alten und neuen Nazis und von "kritischen Historikern" gleichermaßen der zutiefst verachtenswerte Kampf bis Mai 1945 als große Heldentat und unabänderliches Schicksal dargestellt. Alldiweil sich im Fernsehen mehr als eine zeitzeugin fragte, wie sie so blöd sein konnte und dem A. H. gefolgt ist.
Die "offiziellen" Erklärungen von Nazis und Mainstream für den Kampf bis zum letzten und für das unheilvolle Zusammenwirken von "Endsieg" als reichsdeutsches Kriegsziel und "bedingungsloser Kapitulation" als alliiertes Kriegsziel möchte ich hier nicht wiederholen.
Nüchtern betrachtet sehe ich zwei Interessenlagen:
Die Nazi-Kader hätten unter einem "geläuterten" Deutschen Reich mit Reichskanzler Stauffenberg vielleicht nicht viel zu lachen gehabt. Auf sie hätten alle mit den Fingern gezeigt und sie als "Schuldige" ausgemacht. Da es besser, den Karren vollends und laut krachend gegen die Wand fahren zu lassen und dann unter neuen Herren alt weiter zu machen. Was sie ja im Falle der BRD glänzend geschafft haben. Auch die Leute "im Hintergrund", "das deutsche Kapital" resp. die in Deutschland herrschende Oligarchie hatte nach dem gescheiterten Griff zur Weltmacht kein Interesse mehr an einem Deutschen Reich. Da könnte ja mal Leute das Sagen haben, die sich nicht so manipulieren ließen wie die Nazis. Als Vasall der USA das Wirtschaftswunder durchzuziehen und mit der europäischen Einigung doch noch wirtschaftliche Hegemonie zu erlangen, war da nutzbringender.
So blieben die Widerstandkämpfer und Möchtegern-Putschisten im Inneren isoliert und ohne Rückhalt einflussreicher Kreise.
Die imperialistischen Mächte des Westens wollten schlicht und ergreifend einen lästigen Konkurrenten loswerden. Wenn das Deutsche reich unter A. H. Amok lief - gut! Ohne es ließ sich die Landkarte Europas besser gestalten. Dass der Idiot Stalin bei der Zerschlagung des Deutschen Reiches so zur Hand ging - noch besser. Damit hatte sich die SU selbst die Chance verbaut, Deutschland in der Nachkriegszeit als Mittelding zwischen Vasall und Verbündeten aufzubauen. Die Amis bekamen die BRD als Bollwerk und Frontstaat, die SU musste sich mit der kleinen DDR begnügen. Und ende 1991 so wie das Deutsche Reich 1945.
Das erklärt auch, warum Hitlers Kriegsgegner den Krieg nicht durch die Exterminierung von ihm und seinen Komplizen beendeten. Sie wollten den Krieg bis zum Ende und sie wollten keine politische Lösung. Der A. H. mit seinen Verbrechen und seinem "Kampf bis zum letzten" war da Wunsch- und Traumgegner.
Wie auch immer: der Krieg bis zum Letzten belegt IMHO, dass Deutschland nicht erst 1945 untergegangen ist. Der Anfang vom Ende liegt viel früher und über sein Datum und wesentliche Ursachen kann man sich trefflich streiten.
Ich möchte nur zwei Dinge herausstellen:
Irgendwann nach 1871 nahm die Machtausübung immer oligarchische Züge an. Weder der Kaiser noch der Reichskanzler noch ein gewähltes Parlament hatten das Sagen, sondern Klüngel in der Art der "Obersten Heeresleitung" oder der "Kamarilla um (Reichskanzler) Hindenburg". Wobei all diese Klüngel ein elitäres Selbstverständnis pflegen und voller Verachtung selbst auf die einfachen "Landsleute" herabschauen.
Diese einfachen "Landsleute" sind das Problem Nummer Zwei. Mit ihrer Duckmäuserei machen sie sich zu idealen Opfer für jede Art menschenverachtender und korrupter Herrschaft. Die nach 1933 selbst am eifrigsten die Zerstörung des von ihr hoch gehaltenen Deutschtums betrieb und der die einfachen Menschen bis in den Untergang folgten. Ihren Untergang selbstverständlich - denn die Gestalten, die sich als zum Herrschen geboren betrachen, machen bis heute weiter.
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