Mal ein ganz zynischer Gedanke, wenn wir um den Klimawandel Einhalt zu gebieten, eine Welt schaffen müssten, die uns zivilisationsverwöhnten Menschen wie die Hölle auf Erden erschiene und die es in Teilen auch wäre (Massenarbeitslosigkeit, Massenverelendung, Kriminalität, Gewalt, Totalitarismus), warum sollten wir dann nicht einfach der Natur ihren Lauf lassen, damit am Ende nur die überleben werden, die für die neue Welt geschaffen sind?
Ja - so kann man erschrecken und auf solch zynische Gedanken kommen. In der Realität ist es dann weniger bedrohlich.
Zunächst einmal wäre es eine große gewaltige Kraftanstrengung, die die Menschheit hinlegen müsste - allerdings eine, bei der viele alte Industrien durch neue ersetzt werden. Das geht einher mit massenhaft Investitionen, und mit sehr vielen Arbeitsplätzen.
Ansonsten sehe ich auch keinen Grund, warum es eine Welt werden müsste, bei der es wie eine Hölle aussehen würde. Weniger Fliegen - zumindest bis wir das Klimaneutraler hinbekommen. Dafür Ausbau der Bahnverbindungen. Mehr Share Economy. Weniger Fleisch? Vielleicht - Übergangsweise. Auch hier ist Ersatz aus dem Reagenzglas schon in Sichtweite. Dazu kommt, dass eine Esskultur mit weniger Fleisch nach derzeitigem Erkenntnisstand eher zu mehr Volksgesundheit führt. Was soll daran die Hölle sein?
Massenarbeitslosigkeit, Massenverelendung, Kriminalität, Gewalt und Totalitarismus sind vor allem Ergebnisse von Verteilungskämpfen. Das kann man abstellen - man muss für mehr Verteilungsgerechtigkeit sorgen.
Das Problem der Überbevölkerung bekommt man am besten hin, wenn man soziale Absicherung in die Länder bringt, die noch stark wachsen. Das zeigt auch die Entwicklung der entwickelten Länder. Eine temporäre Ein-Kind-Politik kann ergänzend übergangsweise helfen.
In den hoch entwickelten Ländern haben wir durch die Bank Gebrutenraten, die nicht ausreichen, die Bevölkerungszahl zu halten. Weltweit sinkt die Geburtenrate auch heute schon. In den weniger entwickelten Ländern kann man viel tun, um die Gebrutenrate weiter sinken zu lassen. Trotzdem wird der Peak an Menschen auf diesem Planeten noch kommen! Aber es gibt auch schon Licht am Ende des Tunnels - in 100 Jahren dürfte das Schlimmste vorbei sein. Und dann?
Wir werden viele Menschen brauchen, die dann die Alten pflegen...auch wenn noch so viel Automation kommt - in der Pflege ist MEHR Zeit ein Qualitätsmerkmal.
Also - das ist alles nur in der Schnelle skizziert - da kann man vieles kritisch hinterfragen. Mir geht es allein um den Eindruck, dass der zynische Pfad des: "Stürzen wir uns doch lieber alle in den Selbstmord" weder notwendig ist, noch angemessen. Es gibt einen Weg, auch wenn der anstrengend wird. Wissenschaft zeigt den Weg - umsetzen muss ihn die Politik. Sie muss nur ins handeln kommen!