Die deutsche Wirtschaft wächst und wächst und wächst, seit fast zehn Jahren. Aber bei wem kommt der neue Wohlstand eigentlich an? Ein neuer Verteilungsbericht zeigt es - hier sind die wichtigsten Erkenntnisse
Das hat sich im aktuellen Aufschwung grundsätzlich verändert: Seit 2010 steigen die Reallöhne wieder spürbar, im Zeitraum von 2014 bis 2016 sogar um jährlich rund zwei Prozent. Auch im vergangenen Jahr wuchsen die Brutto-Gehälter deutlich um 2,7 Prozent, die Netto-Reallöhne legten ebenfalls zu, aber wegen der wieder anziehenden Inflation mit 0,7 Prozent weniger stark.
Die Einkommen der Arbeitnehmer sind im aktuellen Aufschwung sogar stärker gestiegen als die Einkommen aus Unternehmensgewinnen und Vermögen. Das wird an der Lohnquote deutlich: Sie gibt an, wie hoch der Anteil der Löhne am gesamten Volkseinkommen ist und ist damit ein zentraler Indikator dafür, wie neu erworbener Wohlstand in einer Gesellschaft verteilt wird.
Seit dem Jahr 2011 ist die Lohnquote von 66,1 auf nun 68,6 Prozent stetig gestiegen - und widerlegt damit das Vorurteil, dass nur diejenigen reicher werden, die ohnehin schon vermögend sind. Denn analog zum Anstieg der Lohnquote ist die sogenannte Profitquote - also der Anteil der Unternehmens- und Vermögensgewinne am Volkseinkommen - von knapp 34 auf nun 31,4 Prozent gesunken.