Dann hast du aber Staaten mit Nationen verwechselt. Nationale und kulturelle Identitäten sollen abgeschafft werden, staatliche Eingriffe werden dagegen forciert, wie an dem Konstrukt EU mit seiner "One-World-Speerspitze" BRD eindeutig zu erkennen ist. Der Staat, also das Unrecht und die Unfreiheit werden sukzessive ausgebaut.
Da würde ich mich gerne einhaken was diese Begriffe angeht und unterschiedlich benutz werden.
Habe dazu mal einen Aufsatz herangezogen
Ausschnitt daraus
1.21 Volk, Nation, Staat – Definition der Begriffe
Übersicht
1. Vorbemerkung
2. Was ist ein Volk?
a) Der Begriff „Volk“
b) Wesentliches Merkmal eines Volkes – seine Sprache
c) Ausnahmen von der Regel „Sprache“
d) Andere prägende Einflüsse
e) Der Begriff „Volk“ in verschiedenen Sprachräumen
3. Was ist eine Nation?
a) Der westliche Begriff der Nation
b) Der Mittel- und Osteuropäische Begriff der Nation
4. Was ist der Staat?
1. Vorbemerkung
Von Blaise Pascal ( französischer Mathematiker,Physiker und Philosoph –1623 – 1662) soll die Forderung stammen: „Definiert die Begriffe!“. Eine Definition von Worten und Begriffen ist sicher in vielen Bereichen wichtig und notwendig, damit eine Verständigung oder auch Diskussion zwischen Menschen möglich ist, sonst redet man – wie so oft – aneinander vorbei. Neben der Religion gibt es wohl keinen weiteren Bereich, wo mit den gleichen Worten völlig unterschiedliche Vorstellungen verbunden sind, wie bei den deutschen Begriffen „Volk“, „Nation“ und „Staat“. Ich zitiere: „Selbst im Bewusstsein, dass Begriffe wie „Nation“ und „Identität“ sehr verschieden definiert sein können, wird von vielen….so argumentiert, als ob es sich dabei um eindeutige Größen handle, die in der Wirklichkeit ihre Entsprechung haben müssten. Besonders heikel wird es dann, wenn an sich eine gute Sache vertreten wird, etwa beim Eintreten… für bedrohte Minderheiten“[1]
Zu den drei Oberbegriffen kommt noch eine Fülle von hieraus abgeleiteten oder verwandten Begriffen wie z. B.: Nationalstaat, Nationalitätenstaat, Staatsnation, Nationalität, Volksgruppe, nationale Minderheit, Ethnie, Kulturnation, Sprachgemeinschaft, Kulturgemeinschaft, Stamm, Rasse, Vaterland, Muttersprache, Identität u. v. a. und nicht zu vergessen der Nationalismus, der große Zerstörer eines friedlichen Zusammenlebens verschiedener Völker und Volksgruppen.
Nach Studium einer sehr umfangreichen und zum Teil kontroversen Literatur zu diesem Thema, möchte ich den Versuch unternehmen, die oft benutzten Begriffe Volk, Nation und Staat zu definieren. Dabei bin ich mir bewusst, dass es auf diesem Gebiet keine absolute Wahrheit gibt. Schon der Klassiker der Literatur zu diesem Thema, Friedrich Meinecke, beginnt sein Buch „Weltbürgertum und Nationalstaat“, mit der Feststellung: „…dass es keine Formel gibt, welche allgemeingültig die Merkmale dafür angibt“[2]
Mein Anliegen ist es vielmehr, zu einem bewußten Gebrauch dieser Begriffe anzuregen und zu versuchen, den dahinter stehenden Inhalt zu erläutern. Besondere Aspekte im Hinblick auf das deutsche Volk und die deutsche Nation werden unter 2.01a Das deutsche Volk in Europa und 2.01b Die deutsche Sprache behandelt.
2. Was ist ein Volk?
a) Der Begriff "Volk"
Durch den Nationalsozialismus im besonderen, aber auch andere totalitäre Bewegungen (Faschismus, Kommunismus besonders in seiner Ausprägung als Stalinismus), ist der Begriff Volk negativ belastet. Deshalb ist es gut zu wissen, dass ein wissenschaftliches Basiswerk , das sich erstmals systematisch mit der Lehre vom Volk beschäftigt, und seine Eigenständigkeit gegenüber Staat, Religion, Stand, Klasse und anderen sozialen Faktoren herausstellt, bereits 1932 unter dem Titel "Das eigenständige Volk" erschienen ist.[3]
Im Geleitwort zur Neuausgabe 1965 schreibt der Verfasser, Prof. Dr. Max Hildebert Boehm, dass durch die Ungunst der Geburtsstunde dieses Buch eigentümlich „unzeitgemäß“ erschien – vielleicht verspätet oder auch verfrüht. Er stellt fest, dass durch den Zusammenbruch von 1945 ein besonnenes Nachdenken über Volk und Volkstum zunächst praktisch aussetzte. Weite Kreise der öffentlichen Meinung hielten Begriffe und Vokabeln wie Volk und Volkstum für originär nationalsozialistisch und haben sie deshalb ungeprüft global verworfen. Dabei hat Boehm bereits in „unzeitgemäßer“ Situation eine klare Absage an alle herausgearbeitet, die „Volk“ in irgernd einer Weise mit Rassismus und Nationalismus in Zusammenhang bringen wollten. Dazu stellte er u. a. fest, dass ein Volk allein aufgrund der verschiedenen Wanderungsbewegungen, des Handels und der Kriege in Europa niemals auf eine gemeinsame Abstammung oder gar Blutsverwandschaft gegründet sein kann[4]
b) Wesentliches Merkmal eines Volkes – seine Sprache
Im Kapitel 1.231 Sprachenals Identitätsmerkmal gehe ich ausführlich auf das Identität stiftende Merkmal der Sprache ein. Zweifellos ist die gemeinsame (Hoch-)Sprache bei den meisten Völkern das wichtigste Kennzeichen der Zugehörigkeit zu einem Volk bzw. einer Kultur-Nation oder Sprach- und Kulturgemeinschaft.
c) Ausnahmen von der Regel "Sprache"
Obwohl die Sprache einen so wichtigen Einfluss auf die Zusammengehörigkeit eines Volkes spielt, müssen wir feststellen, dass die Sprache nicht generell das Hauptkennzeichen für die Zugehörigkeit zu einem Volk ist. Trotz gemeinsamer Sprache wird ein Ire entschieden protestieren, wenn man ihn als Engländer oder als Angehöriger des englischen Volkes bezeichnet, in gleicher Weise die meisten Schotten oder Waliser. Umgekehrt legen protestantische Nordiren Wert auf ihre enge Bindung an England bzw. Großbritanien. Im ehemaligen Jugoslawien hatte man sogar die gemeinsame Sprache Serbokroatisch für Serben, Kroaten, Montenegriner und Bosnier geschaffen und tatsächlich bestehen zwischen diesen Völkern keinerlei Verständigungsprobleme. Dennoch hat die gemeinsame Sprache nicht dazu beigetragen, ein einheitliches Volksbewußtsein zu schaffen. Die beiden Beispiele – Großbritanien und Jugoslawien – zeigen, dass andere Faktoren, in diesen Fällen die Religion und eine jahrhundertelange getrennte Geschichte, prägendere Faktoren sein können.
Darüberhinaus gibt es das Problem des sogenannten „schwebenden Volkstums“. Wir treffen dieses Phänomen besonders in Grenzregionen an, z. B. in Oberschlesien, dem Elsass oder in Süd-Kärnten, wo die Bevölkerung zwischen den Kulturen hin- und hergerissen wird und ein staatlicher Druck hin zur Mehrheitssprache und Kultur dazu führen kann, dass die Entwicklung hin zur Staatssprache kaum aufzuhalten ist. Allerdings gibt es auch gerade in diesen Regionen positive Gegenbeispiele, die zeigen, dass man sich seiner besonderen Situation bewußt wird und dafür eintritt, dass die angestammte Sprache und Kultur nicht verlorengeht. Das Problem des schwebenden Volkstums gibt es darüberhinaus vor allem bei Migranten und Asylanten, die zwar ein Interesse daran haben, die Sprache ihrer neuen Heimat (?) zu erlernen, aber ihre Identität und Bindung an die Herkunftskultur nicht aufgeben wollen. Besonders die nachfolgenden Generationen dieser Zuwanderer sind dann oft in einem Gewissenskonflikt, der m. E. nur dadurch zu überwinden ist, dass man die Vorteile der Zweisprachigkeit und des Lebens in zwei Kulturkreisen für sich erkennt und bejaht. Leider verkraften aber viele Migranten diesen Zwiespalt ihrer Identität nur sehr schwer, sie sind hin- und hergerissen zwischen zwei Kulturen und spüren eine „Heimatlosigkeit“ sowohl im Herkunftsland wie auch in der neuen Heimat.[5]
d) Andere prägende Einflüsse
Hinzu kommen eine Vielzahl von weiteren Wesensmerkmalen, die ein Volk ausmachen, wie z. B. gemeinsame Bräuche und Sitten, Werte und Normen, Symbole, Lebensweise, Charakterformen, Traditionen, gemeinsame Mythen, Sagen und Märchen, gemeinsame Volkslieder, gemeinsame geschichtliche Erinnerungen. Aber auch viele äußere Einflüsse, wie Geographie, Geschichte, Religion und Wirtschaft können die Eigenartigkeit oder Einzigartigkeit eines Volkes prägen. So hat die Insellage Islands oder Maltas zur Ausbildung eines eigenen Volkes beigetragen und zu einer Sonderentwicklung der britischen Inseln geführt.
e) Der Begriff „Volk“ in verschiedenen Sprachräumen
Weiterhin muss man sich bei der Begriffsbestimmung „Volk“ wie auch im folgenden bei „Nation“ darüber im klaren sein, dass diese Begriffe im deutschen Sprachraum einen anderen Gehalt haben als etwa im englischen und französischen Sprachgebiet. Auch in Dokumenten der UN ist der Begriff „people“ oder „peuple“ nicht das, was wir im Deutschen unter „Volk“ verstehen. Demgegenüber weisen die slawischen Sprachen mit dem Begriff „narod“ eine sehr große Nähe zum deutschen soziologisch begründeten Begriff auf. In der anglo-amerikanischen Fachliteratur verzichtet man daher oft auf eine Übersetzung von „Volk“ und es ist in den letzen Jahren zu beobachten, dass anstelle des deutschen Begriffs „Volk“ sich der Begriff „Etnie“ immer mehr durchsetzt (im englischen „ethnic comunity“, im französischen Communauté ethnique“[6]
Dies ist auch im Austausch mit anderen Sprachgemeinschaften sinnvoll, denn auch im deutschen ist der Begriff „Volk“ mehrdeutig. Er kann auch bedeuten: eine Ansammlung von Leuten, eine bestimmte Gruppe, z. B. das arbeitende Volk, die Summe der Wähler im demokratischen Staat („alle Gewalt geht vom Volke aus!“ bzw. bei Gericht: „Im Namen des Volkes“) oder eben im Sinne dieser Abhandlung als das deutsche Volk als Sprach- und Kulturgemeinschaft (siehe auch im folgenden unter Nation).
3. Was ist eine Nation?
Der französische Historiker und Religionswissenschaftler Ernest Renan (1823 – 1892) hat in einem Vortrag in der Sorbonne am 11. März 1882 diese Frage gestellt („Qu’est-ce qu’une nation?“) und damit den „Klassiker“ für alle folgenden Debatten zu diesem Thema geliefert. Er selbst stellt einleitend fest, dass die Idee der Nation zu den gefährlichsten Mißverständnissen Anlaß gibt. Die Rede hielt er auch unter dem Eindruck des Krieges von 1870/71 und der Angliederung Elsass-Lothringens an das von Bismarck geschaffene neue preußisch dominierte Deutsche Reich.
Vierzig Jahre später – am 19. 2. 1922 - hielt der deutsche Historiker und Publizist Prof. Dr. Hermann Oncken (1869-1945) einen ebenso stark beachteten Vortrag auf einer Tagung der elsass-lothringischen Studentenbünde in Heidelberg – ebenso stark beeinflusst von der gerade nach dem Versailler Vertrag erfolgten Rückgliederung von Elsass-Lothringen an Frankreich. Der Vortrag stand unter dem Titel „Staatsnation und Kulturnation“. [7]
Mit diesen beiden Vorträgen wurden die beiden wesentlichen Gesichtspunkte von „Nation“ herausgearbeitet und sie zeigen uns die unterschiedliche Denkweise im Westen einerseits und in Zentral- und Osteuropa andererseits.
a) Der westliche Begriff der Nation
Ausgehend von Frankreich und Großbritanien wird in Westeuropa und den Vereinigten Staaten (und inzwischen weiten Teilen der Welt) die Nation mit dem Staate gleichgesetzt (Staat = Nation). Ernest Renan hat das durchaus noch differenzierter gesehen. Für ihn waren (1882) Frankreich, Großbritanien, das Deutsche Reich und Italien, aber auch Belgien und die Schweiz eine „Nation“, während Östereich und das türkisch beherrschte Osmanische Reich für ihn keine Nationen waren. Dabei war er sich bewusst, dass „….Die Vereinigung einer Nation … sich immer auf brutale Weise vollzieht. Die Vereinigung Nord- und Südfrankreichs ist das Ergebnis von fast einem Jahrhundert Ausrottung und Terror gewesen. Der König von Frankreich… der die vollkommenste nationale Einheit vollbracht hat, die es überhaupt gibt - verliert, von nahem besehen, seinen Nimbus. Die von ihm geformte Nation hat ihn verflucht, und jetzt wissen nur noch ein paar Gebildete, was er galt und was er getan hat.“ Nachdem Renan dann darlegt, warum Rasse, Sprache und Religion nicht geeignet sind, die Basis für eine Nation zu sein, kommt er zu der Feststellung: „Eine Nation ist eine Seele, ein geistiges Prinzip. Zwei Dinge, die in Wahrheit nur eins sind, machen diese Seele, dieses geistige Prinzip aus. Eines davon gehört der Vergangenheit an, das andere der Gegenwart. Das eine ist der gemeinsame Besitz eines reichen Erbes an Erinnerungen, das andere ist das gegenwärtige Einvernehmen, der Wunsch zusammenzuleben, der Wille, das Erbe hochzuhalten, welches man ungeteilt empfangen hat.“ Auch im Hinblick auf Elsass-Lothringen kommt Renan aber zu der entscheidenden Erkenntnis:
„Nation ist, was eine Nation sein will“ und zu dem berühmten Ausspruch „L’existence d’une nation est un plébiscite des tous les jours!“, das heißt, die Existenz einer Nation hängt von der immerwährenden Zustimmung ihrer Angehörigen ab.[8]
Leider ist die diffenzierte Haltung Renans bei den Lenkern der Staaten in der westlichen Welt in der Folge und besonders nach dem ersten Weltkrieg verlorengegangen. Im Überschwang des Sieges – und entgegen dem vom US-Präsidenten vertretenen Selbstbestimmungsrecht - versuchte man das westliche (britisch-französische) Nationalstaats-Modell auf Mittel- und Osteuropa zu übertragen, wobei willkürliche Grenzen ohne Rücksicht auf die gemischte Bevölkerung gezogen und einzelne Völker (z. B. Polen, Tschechen und Serben) bevorzugt wurden. Anstelle der ausgewogenen föderalistischen Struktur des österreichischen Kaiserreichs schaffte man neue kleinere Nationalitätenstaaten, denn ein Gebiet mit reinen Ethnien/Nationalitäten gab es in diesem mittel-ost-europäischen Zwischenraum nicht. Das konnte für die übrigen Völker – nicht berücksichtigten Völker und Volksgruppen - nur bedeuten, dass sie die Verträge von Versailles und der übrigen Pariser Vororte als Resultat eines willkürlichen, parteiischen und intriganten Spiels betrachteten. Tatsächlich nahmen die englischen und französischen Delegierten bei den Friedensvertrags-Verhandlungen, als es zur Auslegung der Minderheitenverträge kam, kein Blatt mehr vor den Mund. So meinte Briand: „Der Prozess, den wir im Auge haben, zielt zwar nicht direkt auf das Verschwinden der Minderheiten ab, aber doch auf ihre Assimilation.“ Und der Brite, Sir Austen Chamberlain, ging so weit, offen zu erklären, das das „Ziel der Minderheitenverträge darin besteht …. Schutz und Gesetzlichkeit sicherzustellen, die nach und nach die Minderheiten darauf vorbereiten sollen, sich in den nationalen Gemeinschaften aufzulösen, zu denen sie gehören“[9] Peter Glotz spricht von dem willkürlichen, in zahllosen Einzelfällen sinnlosen nationalstaatlichen Schnittmuster, das bei den Pariser Vorortverträgen über Europa gepresst wurde.[10]
Diese national-staatlichen Denkstrukturen führten fast zwangsläufig zu den späteren Konflikten. Dennoch sind sie leider in vielen westlichen Staaten auch heute noch nicht überwunden. So hat Frankreich noch immer nicht (Stand 15. 5. 2013) das „Rahmenübereinkommen des Europarates zum Schutz nationaler Minderheiten“ und die „Europäische Charta der Regional- und Minderheitensprachen“ von 1992 ratifiziert und umgesetzt. Eine ähnlich ablehnende Haltung nimmt Griechenland ein. Demgegenüber hat Großbritanien beide Verträge unterzeichnet und hier zeichnet sich ein Umdenken besonders auch im Hinblick auf Schottland und Wales ab. Auch in der Nordirischen Frage setzten die britischen Regierungen auf Vermittlung in dem Konflikt zwischen der pro-irischen und pro-britischen Bevölkerung Nordirlands.
Eingestellt von Josef Heckerott
http://euro-ethnien.blogspot.com/2013/05/121-volk-nation-staat-definition-der.html