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BIG DATA Datenkraken

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Nora

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Die Vermessung der Mitarbeiter

Eine Analyse-Firma hat Daten von Millionen Facebooknutzern rausgekriegt. Am Arbeitsplatz hinterlassen Beschäftigte noch sensiblere Spuren. Was ließe sich damit anfangen?
Bei einem Mitarbeiter laufen viele E-Mails auf. Ständig erhält er Anrufe. Die Gespräche sind kurz. Danach mailt er wenige Worte an eine Person, die daraufhin lange telefoniert. Er selbst ruft immer wieder die gleichen Kontakte an. Auch diese Gespräche sind lang. "Wenn Sie noch herausfinden, dass diese Telefonate in die Chefetage führen, können Sie ziemlich sicher sagen: Das muss ein mächtiger Mensch sein", sagt der Datenschutzrechtler Peter Wedde.

Das Beispiel illustriert, welche Aussagekraft anonymisierte Daten haben, wenn man sie mit soziologischem Wissen deutet: Während Organigramme nur zeigen, wie Machtstrukturen und Informationsflüsse in einem Unternehmen verlaufen sollten, zeigen Datenströme, wer wirklich Einfluss hat.

Wo Menschen am Computer zusammenarbeiten, hinterlassen sie Spuren: Wer schreibt wem, wann kommt die Antwort? Wer arbeitet gemeinsam an Dokumenten und in welcher Reihenfolge? Welche Mitarbeiter haben übereinstimmende Termine, viele Kontakte und die größte Zustimmung zu Beiträgen im Forum?

Microsoft, der größte Softwarehersteller der Welt, liest all das mit. Aus den Betrieben, in denen das Paket Office 365 aus Online-Dienst, Webprogrammen und Bürosoftware genutzt wird, saugt es sämtliche Beziehungsdaten ab. Dass sie anonymisiert sind, wiegt viele in falscher Sicherheit.

Peter Wedde und der Informatiker Heinz-Peter Höller haben für die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung eine Studie erstellt, die zeigt, wie Daten künftig darüber bestimmen könnten, wer in einem Unternehmen Karriere macht und wer rausfliegt - schon deshalb, weil er sich mit den falschen Kollegen austauscht.


Noch setzt der Datenschutz diesem Szenario zwar Grenzen, doch nicht zuletzt der Datenskandal bei Facebook ist Anlass genug, es einmal durchzuspielen. Denn selbst wenn Microsoft kein Geld mit seinen Kundengeheimnissen verdienen wollte: Betriebswirte und Personalentwickler hätten ein mächtiges Interesse daran, sogar wenn die Daten völlig anonymisiert sind.

Personalentwicklung 4.0: Rauswurf nach Raster?

Die Autoren der Studie haben sich vor allem den Office Graph 365 angesehen, eine Art Selbstlernfunktion von Microsoft, die viele Menschen unbewusst schon kennen: Schlägt zum Beispiel das Mailprogramm beim Klick auf "Datei anfügen" das gesuchte PDF-Dokument direkt vor, dann deshalb, weil es mitlernt.

Etliche Nutzer wandeln regelmäßig Präsentationen in das geschützte Format um, um sie gleich darauf per Mail zu versenden. Für jeden, der so arbeitet, ist das ziemlich praktisch. Aber was ist, wenn ein bestimmtes Verhaltensmuster als Ideal gilt? Wenn Arbeitgeber dieses Ideal kennen und ihre Mitarbeiter mithilfe von Algorithmen daran messen könnten?

Ließe sich beispielsweise beobachten, dass namenlose Mitarbeiter in vielen Unternehmen zehn Monate vor ihrer Kündigung angefangen haben, E-Mails unregelmäßiger zu beantworten und keine Termine mehr für Kaffeepausen mit Kollegen vorzumerken, könnte man daraus ableiten, dass auch der eigene Angestellte das Unternehmen verlassen wird, wenn er sich so verhält.
Ein darauf programmiertes Alarmsystem könnte den Arbeitgeber veranlassen, ihm wichtige Informationen vorzuenthalten. Der Mitarbeiter würde isoliert, unzufrieden - und vielleicht kündigen, obwohl er das nicht im Sinn hatte.

Angestellte in den USA jagen schon den Social Highscore

Wie gesagt: Zulässig ist das nach europäischen Richtlinien nicht. "Anonym gespeicherte Erkenntnisse dürfen nur dann auf vorhandene personenbezogene Daten einzelner Beschäftigter rückbezogen werden, wenn dies für das Beschäftigungsverhältnis erforderlich ist", sagt Peter Wedde. Das sei in diesem Fall sicher nicht gegeben. Die Bausteine für einen solchen Mitarbeiterscan sind aber schon da
.
Der Soziologe Christian Stegbauer erforscht Netzwerke in Organisationen und schätzt die Aussagekraft der Daten ähnlich hoch ein wie Wedde: "Die Frage, wer für ein Unternehmen wichtig ist, hängt von seinem Netzwerk ab", sagt er.
Bisher stützen er und seine Kollegen Untersuchungen vor allem auf Interviews: Mitarbeiter werden etwa gefragt, an wen sie sich wenden, wenn sie ein arbeitsspezifisches Problem haben - mehr ließen Betriebsräte meist nicht zu.

"Als Forscher würde ich einiges dafür geben, auf Daten wie die von Microsoft zugreifen zu können", sagt Stegbauer. "Aber wenn private Unternehmen solche Daten generieren und Erkenntnisse gewinnen können, die der Öffentlichkeit so nicht möglich sind, macht mir das Sorgen." Wie will man da auch überprüfen, ob sie angewendet werden?

Mit den Daten aus Mailprogramm, Kalendern, Firmennetzwerk und Internettelefonie könnten Unternehmen Mitarbeiter ausmachen, die überflüssig sind, sagen Wedde und Höller - zum Beispiel weil einer viel an andere kommuniziert, aber keine Reaktion erzeugt: Seine Beiträge kümmern offenbar niemanden. Soziologe Stegbauer hält diese Ableitung je nach Position und Funktion für plausibel.

Auch ein Mitarbeiter, der anderen Abteilungen nichts zu sagen hat, dessen Kontaktdaten aber für enge Beziehungen sprechen, könnte Managern auffallen und ungelegen sein. Andersrum könnten sie Mitarbeiter mit Führungspotenzial entdecken - weil Daten zeigen, dass Kollegen ihren Rat suchen und ihre Ideen aufgreifen.
Personalvermittler versuchen bereits, Jobkandidaten anhand solcher Beziehungsmuster automatisiert in Karrierenetzwerken aufzuspüren. Dort ist es also keine Spielerei mehr.
Auch Betrieben sollte das Datensaugen ungeheuer sein

Auch auf die tägliche Arbeit wirken sich Analysen von Mitarbeiter-Beziehungen schon aus: Funktionen im Nachrichtendienst Slack etwa sagen Nutzern, wie wichtig eine E-Mail ist, und schlagen Kollegen vor, sich bei einem Kaffee kennenzulernen.

Mit der Microsoft-Software Delve können Angestellte sehen, wo sie ihre Zeit vergeuden und - wenn sie sich gegenseitig freischalten - ob andere rege an gemeinsamen Projekten arbeiten.

Der US-Konzern IBM verbindet seine Analysefunktion gleich mit einer Botschaft: Wer im Firmennetzwerk nicht so stark engagiert ist, kann seinen Score verbessern, indem er mit mehr Kollegen häufiger schreibt. In den USA sei es fast schon üblich, dass Chefs auf solche Daten Zugriff haben und sie überwachen, sagt Peter Wedde.


Die Möglichkeiten, die Datensammlungen wie der Office Graph bieten, sind zu groß, um von Managern und Personalentwicklern langfristig ignoriert zu werden - das ist die Warnung von Wedde und Höller.
Aber auch den Betrieben selbst sollten Datensauger ungeheuer sein: Wer die Strukturen und Informationsflüsse eines Unternehmens kennt, kann es kopieren. Interesse an diesen Erfolgsrezepten hätten etwa Unternehmensberater und Wettbewerber.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/...ng-der-mitarbeiter/ar-AAw8qxN?ocid=spartandhp

Nichts bleibt mehr verborgen
 
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Nora

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Big Brother Award: Diese Apps überwachen die Nutzer rund um die Uhr

Würden Sie Ihrem Arbeitgeber anvertrauen, was Sie sonst nur Ihrem Arzt sagen? Nein? Brauchen Sie auch nicht – dafür gibt es eine App.

Die von der Münchner Firma
überwacht im Auftrag von Arbeitgebern Gesundheit und Stresslevel ihrer Mitarbeiter.
Dazu erfasst und wertet sie zum Beispiel aus, wie oft sie telefonieren, wie lange sie auf den Bildschirm schauen und wie oft und wie hektisch sie darauf tippen. Für diese Rundumüberwachung im Namen des Chefs hat der Bielefelder Verein Digitalcourage die Firma Soma Analytics neben fünf anderen Projekten aus Politik und Wirtschaft am Freitagabend in Bielefeld mit dem Negativpreis „Big Brother“ ausgezeichnet.

App fordert dazu auf das Handy mit ins Bett zu nehmen

„Gesundheitsdaten von Beschäftigten in die Hände von Arbeitgebern zu legen, ist ein Tabubruch“, sagte Laudator Peter Wedde, Professor für Arbeitsrecht an der Frankfurt University of Applied Sciences. Die Firma fordere die Nutzer sogar auf, das Handy mit ins Bett zu nehmen, damit Bewegungen während des Schlafs analysiert werden könnten und analysiere deren Stimme beim Telefonieren.
Die psychische und physische Rundumüberwachung sei damit perfekt. Die gesammelten Daten könnten vom Chef potentiell genutzt werden, um Mitarbeiter mit „schwachen Nerven“ zu identifizieren und zu entlassen, so Wedde.

Der Experte ist entrüstet angesichts der Geschäftsidee: „Warum entwickeln Menschen solche Software? Weil sie kein Gespür für moralische Grenzen haben.“ Soma Analytics bestritt am Freitag auf Nachfrage, dass „Kelaa“ die Stimme analysiere und Daten sammle, wenn die App nicht geöffnet sei.

Moralische Grenzen sieht die „Big Brother“-Jury, die aus Bürgerrechtlern und Digital-Experten besteht, auch bei fünf anderen Projekten weit überschritten. Die Firma Cevisio Software aus Torgau ermögliche mit ihrem Programm Quartiersmanagement, das in Flüchtlingsunterkünften eingesetzt wird, die Totalkontrolle der Asylsuchenden.

Auch ein Award für Amazons Alexa

Erfasst würde damit so gut wie alles: Daten zu Bewegungen auf dem Gelände, Essensausgaben, medizinische Checks, Verwandtschaftsverhältnisse und Religionszugehörigkeiten. Ein „feuchter Traum für Überwachungs-Fanatiker“, urteilt die Jury, der Menschen- und Grundrechte ignoriere. In mehr als 280 Einrichtungen werde das Programm laut Cevisio verwendet, mehr als 380.000 Flüchtlinge seien erfasst.
Microsoft Deutschland erhält einen „Big Brother“ dafür, dass im Betriebssystem Windows 10 die Übermittlung von Diagnose-Daten – die sogenannte Telemetrie – selbst für versierte Nutzer kaum zu deaktivieren sei. Wenig überraschend zeichnete die Jury auch Amazon mit dem inzwischen dritten Award aus. Dieses Mal für die sprechende Röhre Alexa, weil sie Sprachaufnahmen der Nutzer monatelang in der Cloud speichere.

Als PR-Konzept gewinnt den Preis der Begriff „Smart Cities“, unter dem viele Kommunen und Technik-Firmen eine Überwachung des öffentlichen Raums durch Sensoren anstreben.

In der Politik zeichnete Digitalcourage außerdem die Fraktionen von CDU und Grünen im hessischen Landtag für ihr geplantes Verfassungsschutzgesetz aus.
Es enthalte eine gefährliche Anhäufung schwerwiegender Überwachungsbefugnisse, mit denen tief in die Grundrechte eingegriffen werden könne – zum Beispiel durch die Bespitzelung von Verdächtigen über sogenannte Staatstrojaner auf ihrem PC oder die geheimdienstliche Überprüfung von Mitarbeitern in staatlich geförderten Projekten. „Alles in allem: ein schwerer Angriff auf Demokratie, Rechtsstaat und Bürgerrechte“, so die Jury.

https://www.msn.com/de-de/finanzen/...er-rund-um-die-uhr/ar-AAw74iD?ocid=spartandhp

Die Sucht ist stärker als das Sicherheitsbedürfnis

Am besten das Smartphon unter das Kopfkissen legen
 
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Nora

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Datenschutz: Diese Facebook-Einstellungen müssen Sie beachten

Facebook führt neue Datenschutzoptionen ein.
Was zunächst europäische Nutzer betrifft, soll weltweit umgesetzt werden. Kritiker hatten sich jedoch mehr erhofft.

Die europäischen Facebook-Nutzer und -Nutzerinnen werden Ende dieser Woche eine Meldung auf ihrem Bildschirm finden, in der sie gebeten werden, einige Einstellungen zum Datenschutz vorzunehmen.
Anders als sonst können sie dieses Fenster nicht einfach wegklicken, sondern müssen ihr Häkchen an den Optionen setzen, bevor sie wie gewohnt in ihrem Newsfeed die Nachrichten ihrer Freunde und Meldungen aus aller Welt lesen können.

Willkommen in der Welt der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO)! Dieses überarbeitete Regelwerk tritt zwar erst am 25. Mai in Kraft, aber das soziale Netzwerk hat sich entschieden, seine Plattform schon jetzt an die neuen Regeln anzupassen.
Am Dienstag präsentierte der stellvertretende Datenschutzbeauftragte der Firma, Rob Sherman, in Facebooks Zentrale in Menlo Park die neuen Features einer Handvoll Journalisten, fast alle aus Europa.
Gibt es WhatsApp bald nur noch ab 16?

Doch was in Europa beginnt, soll "in den kommenden Wochen und Monaten" dann weltweit umgesetzt werden, wenn auch mit kleinen, regionalen Unterschieden, die noch nicht genauer erklärt wurden.
Facebook-Chef Mark Zuckerberg hatte vergangene Woche in seiner Anhörung vor dem US-Kongress Aufsehen erregt, als er über die DSGVO sagte: "Wir wollen all diese Einstellungen überall verfügbar machen, nicht nur in Europa. Generell sind Bestimmungen wie die DSGVO sehr positiv."

Die Anpassung von Facebooks Datenschutz an die neuen europäischen Bestimmungen passierte nicht über Nacht. Sie war längst geplant, als der Konzern im März vom Skandal um die von der Firma Cambridge Analytica abgegriffenen Daten heimgesucht wurde.
Aber dass die Firma ihre neuen Einstellungen nun offensiv verkauft, ist sicherlich kein Zufall. Endlich mal etwas Positives zum Thema Datenschutz, haben sich die Verantwortlichen von Facebook wohl gedacht, und rühren entsprechend die Werbetrommel.

Einstellungen für Profildaten und Gesichtserkennung

Große Veränderungen an seinem System muss die Firma aus Kalifornien ohnehin nicht vornehmen. Facebook sammelt zwar wie gehabt viele persönliche Daten seiner User, aber dem stimmen alle bereits zu, wenn sie dem Dienst beitreten. Neu in der DSGVO ist, dass einige Daten als sensibler eingestuft werden als andere.
Und zu dieser Sorte Daten müssen alle Nutzer und Nutzerinnen nun eine ausdrückliche Erklärung abgeben.

• Sensible Daten: Wer Angaben zu seiner politischen Einstellung, seinem Glauben oder seinem Beziehungsstatus gemacht hat, der wird gefragt, ob er oder sie das wirklich so gemeint hat und diese Daten mit anderen Menschen teilen will.
Für die Werbung werden diese Merkmale nicht benutzt, sagt Facebook, allerdings zur "Personalisierung von Features und Produkten".
Die Nutzerinnen könnendem entweder zustimmen oder die entsprechenden Informationen aus ihrem Profillöschen. Die Möglichkeit, die Angaben im Profil zu behalten und sie nicht mit Facebook zu teilen, gibt es nicht.

Gesichtserkennung:Diese Funktion war in Europa bislang nicht verfügbar. Wer künftig die Option aktiviert, dessen Gesicht kann Facebook auch dann auf Fotos anderer Nutzer erkennen, wenn es nicht markiert wird. Damit kann man zum Beispiel Nutzer entlarven, die mit dem Foto von anderen ein gefälschtes Profil anlegen und Identitätsdiebstahlvorbeugen. Es hat aber für viele auch einen Hauch von Big Brother, zumal Gesichtserkennung auch ein politisch wie juristisch brisantes Thema ist: Erst am Dienstag ließ ein Richter in Kalifornien eine Sammelklage gegen Facebooks Gesichtserkennung zu.
Mit zwei Klicks lässt sich auf Facebook die Technik komplett untersagen, sie ist aber ohnehin standardmäßig deaktiviert. Trotzdem ist es erstaunlich, dass Facebook die umstrittene Funktion inmitten der Debatte um den Datenschutz nun auch in Europa freischaltet.

Daten von Partnerfirmen: Facebook sammelt Daten nicht nur auf der eigenen Website. Über Like-Buttonsund andere Tricks wie Conversion Tracking erfährt die Firma auch, auf welchen anderen Seiten man sich herumtreibt und was man dort zum Beispiel kauft. Diese Datensammelei kann man nicht abstellen, aber man kann verhindern, dass die Daten bei der Präsentation von Anzeigen berücksichtigt werden. "Wenn wir diese Sorte Daten nicht benutzen", sagt Facebook dem User lapidar, "dann sehen Sie genauso viele Anzeigen, sie sind nur nicht so relevant." Die Datenwerden weiterhin dafür genutzt, den Newsfeed zu personalisieren. Das lässt sich auch nicht ausstellen.

Minderjährige: Für Teenager, die Facebook ab 13 nutzen können, gelten strengere Regeln als für Erwachsene. Die vollen Facebook-Optionen bekommen sie nur nach derZustimmung eines Erziehungsberechtigten, Gesichtserkennung ist für unter18-Jährige tabu. Fraglich scheint aber, wie streng diese Einverständniserklärung ist. So scheint es möglich zu sein, einfach einen bestehenden Kontakt als mutmaßlichen Erziehungsberechtigten auszuwählen, der das dann nur noch bestätigen muss. Eine weitere Überprüfung dessen Identität ist offenbar nicht geplant, schreibt das IT-Portal Techcrunch.

Zugriffseinstellungen: Daneben hat Facebook sämtliche Datenschutzeinstellungen, die der Nutzervornehmen kann und die früher teilweise schwer zu finden waren, neu zusammengefasst und übersichtlicher gestaltet.
Die Kontrolle jedes Nutzers über seine Daten – die Zuckerberg vor dem US-Kongress gebetsmühlenhaft betont hat –wird damit ein wenig erleichtert. Wer wusste bisher schon, dass er Facebook untersagen kann, gewisse Eigenschaften und Vorlieben bei der Platzierung individualisierter Anzeigen zu berücksichtigen? Auch der Download der eigenen Daten, der in den letzten Wochen sehr populär war, wird nun vereinfacht, ebenso das Löschen des Accounts.
Insgesamt bieten die neuen Knöpfe und Checkboxen, die Facebook anbietet, nicht wirklich mehr Kontrolle als früher. Aber die Optionen werden gemäß den Anforderungen der DSGVO ein bisschen transparenter präsentiert. Ärgerlich ist, dass es immer noch ein bisschen leichter ist, Facebook die Nutzung von Daten zu erlauben, als sie zu verbieten oder anzupassen.

Wer etwa der Gesichtserkennung zustimmt, muss nur einmal auf einen großen blauen Knopf klicken; wer das nicht möchte, der muss die Option "Dateneinstellungen bearbeiten" wählen und auf der nächsten Seite ankreuzen, dass er Facebook die Verwendung dieser Technik untersagt. Dieser zusätzliche Klick wird immer wieder eingesetzt und erfordert von den Nutzerinnen mehr Aufmerksamkeit. Wer, wie bei AGB üblich, reflexmäßig auf "Akzeptieren und Fortfahren" klickt, kann schnell etwas übersehen.

Viele Kritiker mögen sich durch die DSGVO insgesamt größere Änderungen erhofft haben. Doch offenbar fällt Facebook die Anpassung an das angeblich so strenge europäische Datenrecht vergleichsweise leicht: Eine Option mehr hier, ein Häkchen dort – fertig ist die Privatsphärenoffensive.

Der Grund dafür ist, dass der Datenschatz des Netzwerks, all die persönlichen Informationen und vor allem auch die Vernetzungen zwischen den Menschen, von den Nutzern freiwillig zur Verfügung gestellt wird. Zwar ist das Gerücht nicht totzukriegen, dass diese Daten die "Ware" sind, mit der Facebook handelt – aber das Gegenteil ist der Fall.

Facebook ist darauf bedacht, die Daten nicht mit anderen zu teilen. Was die Firma tatsächlich verkauft, ist Aufmerksamkeit. Anzeigenkunden können sehr genau definierte Zielgruppen bei Facebook buchen, denen dann die Werbung präsentiert wird. Die Daten dieser Menschen, also konkrete Namen, Profilbilder oder Likes, bekommen die Werbepartner nicht zu sehen. Das Geschäftsmodell des sozialen Netzwerks ist deshalb durch die kommende DSGVO nicht bedroht.

Aber auch wenn in diesem Fall keine großen Änderungen nötig waren: Die Tatsache, dass Facebook die europäischen Standards weltweit einführen will, zeigt die Bedeutung der neuen Richtlinie über Europa hinaus. Anstatt für jede Region eine eigene Version ihrer Plattform mit eigenen Regeln zu betreiben, entschied man sich, die strengsten Regeln weltweit einzuhalten.

Das ist ein Effekt, den man aus anderen Branchen kennt: In der Vergangenheit hatte etwa der US-Bundesstaat Kalifornien mit seinen strengen Abgasgrenzwerten die Entwicklung umweltfreundlicherer Autos weltweit vorangetrieben. Wie es aussieht, kann Europa nun den Kaliforniern zeigen, wie man Daten besser schützt. Jedenfalls ein bisschen.

https://www.msn.com/de-de/nachricht...üssen-sie-beachten/ar-AAw0luE?ocid=spartandhp

Da war Briefe schreiben doch noch aufwendiger.
 

Horatio

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Das Ganze ist längst aus dem Ruder gelaufen. Die "Ich habe ja nichts zu Verbergen"-Fraktion
hat dem Tür und Tor geöffnet. Alle Warnungen waren hysterische VT's und nur dazu da um die
schöne bunte Gratiswelt zu beschmutzen. Und so hat man den Anfängen nicht gewehrt, hat
sich verführen lassen, seinen Orwell offensichtlich als Fiktion abgetan. Nun zappeln wir alle im
Netz, da kommen wir nicht mehr raus. Die Technik ist da und wird weiter eingesetzt, egal wie
laut wir schreien.
 
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Das Ganze ist längst aus dem Ruder gelaufen. Die "Ich habe ja nichts zu Verbergen"-Fraktion
hat dem Tür und Tor geöffnet. Alle Warnungen waren hysterische VT's und nur dazu da um die
schöne bunte Gratiswelt zu beschmutzen. Und so hat man den Anfängen nicht gewehrt, hat
sich verführen lassen, seinen Orwell offensichtlich als Fiktion abgetan. Nun zappeln wir alle im
Netz, da kommen wir nicht mehr raus. Die Technik ist da und wird weiter eingesetzt, egal wie
laut wir schreien.

Die Digitalisierung hat noch nicht mal richtig hier begonnen. Wie oft habe ich diesen dümmlichen Satz gehört "Ich habe ja nichts zu verbergen" ich hätte sonst was können und vielen ist es immer noch nicht bewußt. Man kann sich einschränken, aber nicht ausschließen, dann wird man rausgekickt und nichts geht mehr.

Ich beneide jeden der sich auf seinem Hof selbst versorgen kann, aus der Matrix aussteigen könnte, wenn er den Weg kennen würde.
 

Tara Marie

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Die Digitalisierung hat noch nicht mal richtig hier begonnen. Wie oft habe ich diesen dümmlichen Satz gehört "Ich habe ja nichts zu verbergen" ich hätte sonst was können und vielen ist es immer noch nicht bewußt. Man kann sich einschränken, aber nicht ausschließen, dann wird man rausgekickt und nichts geht mehr.

Ich beneide jeden der sich auf seinem Hof selbst versorgen kann, aus der Matrix aussteigen könnte, wenn er den Weg kennen würde.


Da sagst Du was ... :kopfkratz:

Mir scheint, es wird momentan auch deshalb so viel TamTam um Facebook und den Schutz der Daten gemacht, um genau "das Ausschließen" einzuläuten, indem man sagt: Alle Daten gehören Euch, aber wer eine Versicherung, einen Vertrag oder etwas in der Art abschließen will, muss sie uns freiwillig geben. Wer nicht will, kein Problem, aber dann gibbet auch nix ...
 
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Da sagst Du was ... :kopfkratz:

Mir scheint, es wird momentan auch deshalb so viel TamTam um Facebook und den Schutz der Daten gemacht, um genau "das Ausschließen" einzuläuten, indem man sagt: Alle Daten gehören Euch, aber wer eine Versicherung, einen Vertrag oder etwas in der Art abschließen will, muss sie uns freiwillig geben. Wer nicht will, kein Problem, aber dann gibbet auch nix ...

Das ist geplant. Du verwaltest dich selbst. Die Behörden läuft alles über PC digital. Es gibt keine Urkunden mehr, alles digitalisiert. Du selbst läufst dann als Chip rum, damit sie wissen wo du bist und was du machst.
 

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Ich hoffe doch sehr, dass ich dös nicht mehr erlebe. Sorgen mache ich mir nur um meine nächste Inkarnation. Was, wenn ich mich nicht aus dieser Galaxie verdünnisieren kann + hier auf Erden noch mal nachsitzen muss. Was für ein Horrorvorstellung ...
 
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Ich hoffe doch sehr, dass ich dös nicht mehr erlebe. Sorgen mache ich mir nur um meine nächste Inkarnation. Was, wenn ich mich nicht aus dieser Galaxie verdünnisieren kann + hier auf Erden noch mal nachsitzen muss. Was für ein Horrorvorstellung ...

Bis dahin ist auch die Erde nur noch ein Computerprogramm und die reale Erde sieht bis dahin besser aus.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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