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Berlins Innensenator Körting vergleicht 1.-Mai-Krawalle mit Vergewaltigung

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Cheops

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Die im Osten hatten ja auch ein Ziel, hinter dem die Masse stand und steht: Golf GTI, Marlboro und Video!
Hast du das aus dem Zentralorgan der CDU, der BILD? Das ursprüngliche Motto der Demos in Leipzig war: "Wir sind das Volk!" als Klarstellung für die Machthaber von der SED. Dann erkannte Kohl, dem im Westen zur Wahl 1990 die Wähler wegliefen seine Chance, schickte ein paar rührige Parteimitglieder in den Osten und schon wurde aus der Losung für eine bessere DDR mit "Wir sind ein Volk!" der Kampfruf, der den Fall der Mauer und die Einheit zur Folge hatte. Die meisten Bewohner konnten kein Westfernsehen empfangen und waren natürlich besoffen vor Freude, nun plötzlich selbst der Westen zu sein und für eine Währung zu arbeiten, die auch etwas wert war in der Welt. Entsprechend sah auch der erste freie Wahlkampf in der DDR dann aus. Bei dem Landvolk, die sowas nur vom Hörensagen kannte, hing vor der Wahl Bananen, Orangen und andere Südfrüchte an der Klinke ihrer Bauernhöfe, mit einem "Gruß von ihrer CDU" und so hatte die auch eine satte Mehrheit bei den ersten freien Wahlen in der DDR. Die Bewegung, die eigentlich nur die DDR verbessern wollten, wurden auf die Art natürlich wieder Opposition.
Nur fleißige SED-Mitläufer fanden in der CDU ihre neue Heimat, denn selbst die von mir mitgegründete "SPD der DDR" wollte mit denen nichts zu tun haben. Im Nachhinein gesehen ein Fehler, denn so hätten wir einen begnadeten Redner wie Gysi in der SPD gehabt und keine Leute mit dem Charisma eines Wassertropfens, wie den Steinmeier.
 

Cheops

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Nun Charisma wird allgemein etwas überbewertet - wir brauchen doch
eher Leute mit Sitz-Fleisch. :giggle:
Ich hab 16 Jahre am Stück Sitzfleisch mit Kohl hinter mir, aber der hat zumindest noch die eine oder andere Innenpolitik gemacht, aber Merkel erholt sich seit 2005 von ihrem Nichtstun in der Akademie der Wissenschaften der DDR und dafür ist jeder Cent zu schade. :toben:
 
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Beverly
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Die Franzosen haben es doch 1789 vorgemacht und mit einem sehr wirkungsvollem Mittel die Machtinhaber des bekämpften Systems ziemlich final zur Verantwortung gezogen


Außer der "Plopp" beim Fall des Kopfes in den Korb der Guillotine war danach keine politische Äußerung oder gar Tätigkeit mehr möglich. ;)

Es hat zwar einen gewissen Reiz, aber nach 1789 wuchsen der Hydra für die abgeschlagenen Köpfe neue nach (siehe den Strang dazu).
 

Cheops

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Naja, den ursprünglichen Willen, die DDR zu reformieren, überzog schnell der Duft des großen Futternapfes und so wurde die DDR eben kurzerhand abgeschafft. Das war die bequemste Lösung, denn so richtig Lust über Reformen zu debattieren hatte niemand – zumindest keine hörbare Menge, spätestens mit dem Spruch "DM für alle" war aller Wind aus den Segeln. Doch dieser Spruch kam nicht aus dem Osten, dort erhielt er nur sofort Resonanz.

Ich sah in der Wiedervereinigung vor zwanzig Jahren die Chance, nach Dummheiten, die nur noch von den Verbrechen übertroffen wurden, von Deutschland zu retten, was noch übrig war. Und daraus einen tragfähigen Neuanfang zu machen - ein Gemeinwesen, das für lange Zeit Bestand hat. Wobei ich mir Deutschland als Bestandteil einer internationalen Ordnung vorstellte, die auf einem diesen Namen verdienenden Völkerrecht basierte.

D. h. die "Reformen" hätten nicht nur Ostdeutschland, sondern das gesamte Deutschland betroffen. Möglicherweise einschließlich der ebenfalls zum deutschen Kulturraum gehörenden Schweiz und Österreichs (beide Ländern waren "früher" ja auch Teil des damaligen Deutschlands).

Was Deutschland betrifft, kann ich heute eine Replik auf die Äußerung eines harten Nationalisten geben. Der schrieb mir, Bestrebungen zu einer einigen und friedlichen Welt wären sinnlos, weil das Utopien wären, "die niemals waren und niemals sein werden."
Aaaaber schon "Deutschland" als vernünftiges Gemeinwesen hat sich als Utopie erwiesen, die niemals war und nie sein wird. Das waren seit Jahrhunderten immer nur Kleinstaaten und Staatswerdungen, die sich irgendwelche Polit-Gangster nach eigenem Gusto ausgekaspert haben. Wurden sie nicht mehr gebraucht oder hatten ihre Eliten sie gegen die Wand gefahren, kamen sie in die Tonne, fertig!
Teile des dt. Volks sind da ebenso schlimm: die Ossis wollten nur in die BRD, weil sie da die fetten Futtertöpfe vermuteten. Als es Bayern wirtschaftlich noch gut ging, wollten manche Bayern am liebsten einen eigenen Staat, um die armen Brüder und Schwestern im Norden und Osten loszuwerden.

Da ist Hopfen und Malz verloren und mit diesen Eliten und diesem Volk ist kein Staat zu machen. Am liebsten ist mir Deutschland als Provinz Nr. 049 in einem technokratischem Weltstaats.
 
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Cheops

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Es hat keinen Sinn, etwas über diese Zeit und die Vorgänge damals zu schreiben, wenn ihr nur hier seid, um eure Vorteile zu pflegen!
 
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Hast du das aus dem Zentralorgan der CDU, der BILD? Das ursprüngliche Motto der Demos in Leipzig war: "Wir sind das Volk!" als Klarstellung für die Machthaber von der SED. Dann erkannte Kohl, dem im Westen zur Wahl 1990 die Wähler wegliefen seine Chance, schickte ein paar rührige Parteimitglieder in den Osten und schon wurde aus der Losung für eine bessere DDR mit "Wir sind ein Volk!" der Kampfruf, der den Fall der Mauer und die Einheit zur Folge hatte. Die meisten Bewohner konnten kein Westfernsehen empfangen und waren natürlich besoffen vor Freude, nun plötzlich selbst der Westen zu sein und für eine Währung zu arbeiten, die auch etwas wert war in der Welt. Entsprechend sah auch der erste freie Wahlkampf in der DDR dann aus. Bei dem Landvolk, die sowas nur vom Hörensagen kannte, hing vor der Wahl Bananen, Orangen und andere Südfrüchte an der Klinke ihrer Bauernhöfe, mit einem "Gruß von ihrer CDU" und so hatte die auch eine satte Mehrheit bei den ersten freien Wahlen in der DDR. Die Bewegung, die eigentlich nur die DDR verbessern wollten, wurden auf die Art natürlich wieder Opposition.
Nur fleißige SED-Mitläufer fanden in der CDU ihre neue Heimat, denn selbst die von mir mitgegründete "SPD der DDR" wollte mit denen nichts zu tun haben. Im Nachhinein gesehen ein Fehler, denn so hätten wir einen begnadeten Redner wie Gysi in der SPD gehabt und keine Leute mit dem Charisma eines Wassertropfens, wie den Steinmeier.

@Cheops,

du beziehst dich auf die einfachen Menschen, die IMHO schnell gemerkt haben, dass sie verarscht wurden. So pralle wie 1990 sind meines Wissens die Ergebnisser der Ost-CDU nicht mehr. Siehe Sachsen und ich bin schon auf die Abwahl von Althaus in Thüringen gespannt.

Aber da gibt es die unverbesserlichen Nazis, die mir gegenüber im Internet mit ihrer DDR-Biographie bzw. -Sozialisation geprahlt haben. Und es gibt die Wendehälse, die vor '89 dialektisch den Sozialismus und nach '89 dialektisch den Kapitalismus erklären.

Tut mir Leid, aber ich fühle mich da oft nur verarscht. 20 Jahre danach haben die Recht behalten, die das Projekt "Wiedervereinigung" schon damals ablehnten. Eine aus der DDR geflohene Frau, die IMHO ebensosehr vor den Spießern da wie vor System und Ideologie Reisaus genommen hatte und sich nun von der DDR wieder eingeholt fühlte.
Ein Westdeutscher, der sagte: "Das wird ein Großdeutsches Reich werden."
 
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Es hat keinen Sinn, etwas über diese Zeit und die Vorgänge damals zu schreiben, wenn ihr nur hier seid, um eure Vorteile zu pflegen!

Meinst du Vorurteile?
Komisch, vor 20 oder noch vor 5 Jahren hatte ich die so nicht.

Es war so: die ersten 10 bis 15 Jahre wurde zwar viel gemeckert, aber das habe ich nicht ernst genommen. Schließlich meckern Deutsche bei jedem Wetter und jeder Lebenslage, warum auch nicht bei der Wiedervereinigung.

Im Großen und Ganzen schien das wiedervereinigte Deutschland auf einem besseren Wege als alles, was es vor '45 gegeben hat.

Der Absturz ist bei mir erst zwischen 2003 - Verkündung der Agenda 2010 durch G. Schröder - und der Inthronisation von Frau Merkel 2005 gekommen. Seitdem habe ich gemerkt, dass das dieses "Deutschland" ein ebenso großer Mist ist wie all die Staatswerdungen davor. Bestenfalls ist es irrelevanter und kann deswegen nicht so viel Unheil anrichten.
 

Cheops

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Im Gegensatz zu Merkel, Althaus und Co muss ich meinen Lebenslauf nicht glätten, denn ich war mit rund 10 000 Leuten schon am 7. Oktober 1977 schon gegen Mauer und System protestiert, kam vor Gericht, in den Knast und riskierte meine Lehre als Nachrichtentechniker. 1989 war ich natürlich wieder dabei, habe in meinem Stadtbezirk die "SPD der DDR" mitgegründet.
Da bin ich 1994 aber wieder raus, weil ich sah, wie aus den Idealisten von 1989 politische Beamte wurden, die sich um Pöstchen prügelten. Als dann sogar eine Merkel im neuen Deutschland ans Ruder kam, sah ich die Richtigkeit dieser Entscheidung und war stolz auf meine weiße Weste!
 

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Meinst du Vorurteile?
Komisch, vor 20 oder noch vor 5 Jahren hatte ich die so nicht.

Es war so: die ersten 10 bis 15 Jahre wurde zwar viel gemeckert, aber das habe ich nicht ernst genommen. Schließlich meckern Deutsche bei jedem Wetter und jeder Lebenslage, warum auch nicht bei der Wiedervereinigung.

Im Großen und Ganzen schien das wiedervereinigte Deutschland auf einem besseren Wege als alles, was es vor '45 gegeben hat.

Der Absturz ist bei mir erst zwischen 2003 - Verkündung der Agenda 2010 durch G. Schröder - und der Inthronisation von Frau Merkel 2005 gekommen. Seitdem habe ich gemerkt, dass das dieses "Deutschland" ein ebenso großer Mist ist wie all die Staatswerdungen davor. Bestenfalls ist es irrelevanter und kann deswegen nicht so viel Unheil anrichten.
Wann du angefangen hast, deine Vorurteile pflegen, ist doch völlig egal. Du tust es jetzt und das finde ich viel schlimmer, als zu der Zeit, wo es im Westen sowas wie Mode war, dem Osten für alles die Schuld zu geben, denn so wird das Land immer gespalten bleiben!
 
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Wann du angefangen hast, deine Vorurteile pflegen, ist doch völlig egal. Du tust es jetzt und das finde ich viel schlimmer, als zu der Zeit, wo es im Westen sowas wie Mode war, dem Osten für alles die Schuld zu geben, denn so wird das Land immer gespalten bleiben!

Das Land ist nicht erst seit 1945 und nicht nur zwischen Ost- und Westdeutschland gespalten. Historisch kann man das bis zum Westfälischem Frieden von 1648 verfolgen, wo es mit der Kleinstaaterei losging. Die Adenauers, Ulbrichts und Merkels sind da nur würdige Erben einer unwürdigen Tradition, die mit debilen Habsburgern und Va Banque spielenden Preußenkönigen anfing. Von dem Kleinzeug wie Bayern ganz zu schweigen - da war und ist die CSU auch nur das, was die SED zum Glück nicht mehr ist. War auch nur noch zum Kotzen als einem CSU-Oberen in "Unter den Linden" nichts besseres einfiel als gegen die Sozialleistungen zu hetzen. Das kann man alles abschreiben und "Deutschland, einig Vaterland" hat sich also so utopisch erwiesen wie die Fluchtwelten der SF.
 

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Das Land ist nicht erst seit 1945 und nicht nur zwischen Ost- und Westdeutschland gespalten. Historisch kann man das bis zum Westfälischem Frieden von 1648 verfolgen, wo es mit der Kleinstaaterei losging. Die Adenauers, Ulbrichts und Merkels sind da nur würdige Erben einer unwürdigen Tradition, die mit debilen Habsburgern und Va Banque spielenden Preußenkönigen anfing. Von dem Kleinzeug wie Bayern ganz zu schweigen - da war und ist die CSU auch nur das, was die SED zum Glück nicht mehr ist. War auch nur noch zum Kotzen als einem CSU-Oberen in "Unter den Linden" nichts besseres einfiel als gegen die Sozialleistungen zu hetzen. Das kann man alles abschreiben und "Deutschland, einig Vaterland" hat sich also so utopisch erwiesen wie die Fluchtwelten der SF.
Was nichts daran ändert, dass kein Westdeutscher jemals die Interessen Ostdeutscher verstehen oder gar vertreten wird. Dein Ausflug in die Historie ist sicher ganz nett, aber er dient der Sache der deutschen Einheit genauso wenig, wie die aktuelle Politik, die das gespaltene Land noch einmal in Raucher und Nichtraucher teilen, nur weil es die Nichtraucherin Merkel so wollte.
Das ist alles so kontraproduktiv und verschäft nur den Kampf um die kleinsten Freiheiten, die vor nur 25 Jahren hier selbstverständlich waren.
Das ist doch kein Regieren eines einigen Deutschlands, sondern ein Lavieren von einem Verbot zum nächsten, um sich damit über die Legislatur zu retten.
Wer es auch immer sein mag, dieses Land braucht wieder eine anständige Regierung, die auch regiert! Der letzte offizielle Brüller ist das Solarium-Verbot für Jugendliche, als ob die Kids das Geld hätten, wochenlang unter dem Assi-Toaster zu liegen...
Richtige Probleme werden dafür gleich unter den Teppich gekehrt
 
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Was nichts daran ändert, dass kein Westdeutscher jemals die Interessen Ostdeutscher verstehen oder gar vertreten wird.

Umgekehrt wusste ein Freund von mir aus Ostdeutschland ganz genau, dass es uns im Westen immer besser gegangen ist als ihnen im Osten. Ein ostdeutscher Intellektueller hat vor kurzer Zeit sogar eine Ferndiagnose über Lateinamerika erbracht: da würde mit dem Sozialismus der gleiche Totalitarismus wie im Ostblock wieder aufleben. Meinen Einwand, dass die Menschen da vielleicht nur sozialistische Parteien wählen, weil sie die Schnauze vom Kapitalismus voll hatten, wischte er unwirsch beseite. Er wusste offenbar ganz genau, wie man als Lateinamerikaner auch gut im Kapitalismus leben kann.

Wie war das noch mit den Besserwessis?
 
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Ein ostdeutscher Intellektueller hat vor kurzer Zeit sogar eine Ferndiagnose über Lateinamerika erbracht: da würde mit dem Sozialismus der gleiche Totalitarismus wie im Ostblock wieder aufleben. Meinen Einwand, dass die Menschen da vielleicht nur sozialistische Parteien wählen, weil sie die Schnauze vom Kapitalismus voll hatten, wischte er unwirsch beseite. Er wusste offenbar ganz genau, wie man als Lateinamerikaner auch gut im Kapitalismus leben kann.

Wie war das noch mit den Besserwessis?

In Südamerika ist es in unserer Zeit etwas anderes. Da gefällt mir nicht nur Chavez sondern im Moment auch ganz besonders Correa in Ecuador, der sich gegen den Imperialismus auf die Seite seines Volkes stellt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Rafael_Correa

einerseits eine Politik der Partizipation breiter Bevölkerungsschichten an Entscheidungsfindung und Reichtum im Land zu realisieren und dem übermächtigen Einfluss wirtschaftlich-politischer Eliten auf allen Ebenen der Gesellschaft und des Staatsapparats entgegenzutreten, andererseits ausländische Einflüsse in Politik und Wirtschaft (in Form der Einflussnahme insbesondere durch internationale Organisationen wie Weltbank und IWF und die USA) zu beschneiden und heimische Kräfte für eine „wirtschaftlich-soziale Wiederbelebung“ zu stärken und zu gewinnen.
 

Cheops

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Umgekehrt wusste ein Freund von mir aus Ostdeutschland ganz genau, dass es uns im Westen immer besser gegangen ist als ihnen im Osten. Ein ostdeutscher Intellektueller hat vor kurzer Zeit sogar eine Ferndiagnose über Lateinamerika erbracht: da würde mit dem Sozialismus der gleiche Totalitarismus wie im Ostblock wieder aufleben. Meinen Einwand, dass die Menschen da vielleicht nur sozialistische Parteien wählen, weil sie die Schnauze vom Kapitalismus voll hatten, wischte er unwirsch beseite. Er wusste offenbar ganz genau, wie man als Lateinamerikaner auch gut im Kapitalismus leben kann.

Wie war das noch mit den Besserwessis?
Ja, materiell ging es euch im Westen besser. Ich wohne in der Frontstadt Berlin, ich habe seit frühester Kindheit Westfernsehen und die bunten Wunder dort erlebt. 1981, mit zarten 21 wurde ich schon Invalidenrentner und konnte nach Westberlin und selbst sehen, wie bunt es da war und wie voll die Läden. Andererseits habe ich auch eine Tante besucht, die aus Ostberlin geflüchtet war und auch einen Schulkameraden, beide im Osten sehr gerade Charaktere, aber der Westen und die D-Mark hatten sie völlig verändert. Sie waren im Westen zu überheblichen Arschlöchern mutiert, die sich ob ihres Wohnsitzes für etwas Besseres hielten und mich nervten, warum ich in Ostberlin bei Freunden, Familie und Arbeit bleibe? Da sah ich dann die menschlichen Schattenseiten des Westens. Jeder war sich selbst der Nächste. Ich hatte zum Glück noch eine uralte Großtante in Charlottenburg, also konnte ich mich leicht von den mutierten Ostdeutschen trennen. Dann traf ich in meinem Ostberliner Jugendclub zwei Westberliner Studenten, die ganz in Ordnung waren und die ich dann in ihrer WG besuchte, was auch eine neue Erfahrung war und mit denen war ich 1982 sogar zur Wiedereröffnung der Waldbühne durch dieselben Rolling Stones, wegen denen sie 1966 geschlossen werden musste. Es war ein großartiges Konzert und seitdem war ich regelmäßig in Westberlin zu vielen Konzerten und zum Platten kaufen und schmuggeln. Als meine Mutter dann Rentnerin wurde, kam auch sie meine Freunde besuchen, räumte die WG dort auf und war immer gerne gesehen. Meine D-Mark waren sehr beschränkt, also hab ich in Westberlin mit meinen Freunden Yucca-Palmen auf dem Wochenmarkt verkauft und auf dem und am Wochenende Gärten einer Villengegend gepflegt. Nur dieses Westberlin ist Geschichte, denn heute ist es genauso grau, wie die dunklen Ecken von Ostberlin und große Bands kommen auch immer seltener.
Aber ich hab die große Zeit noch erlebt, mit den Rolling Stones, Westernhagen, ZZ Top, The Who, Neil Young, Yes, Sting, Jethro Tull, Rory Gallagher und viele mehr. Das letzte große Konzert war 2003, wo mich mein Mädel zu den Stones ins Olympiastadion auch noch umsonst begleiten konnte. Ich musste da nur im Rollstuhl hin, für diesen zweifelhaften Vorteil...
 

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