Dass bestimmte Fähigkeiten nicht nachgefragt werden, ist das allgemeine Risiko jedes Menschen und nicht spezifisch für Arbeitnehmer. In Rezessionen oder bei anderen Umwälzungen, entweder regional oder global, ist keine Gruppe davor geschützt.
Darüber hinaus halte ich die Grundidee der Reform Schröder für genau richtig. Es kann nicht von der Gemeinschaft erwartet werden, einen arbeitslosen aber gleichzeitig arbeitsfähigen Menschenzu finanzieren, bis die Person eine Arbeitsstelle findet die ihr genehm ist. Die Idee eines Sozialstaates ist für mich die Versorgung der bedürftigen und oft nicht arbeitsfähigen Anteilen der Bevölkerung, insbesondere Behinderte, Invaliden, Waisen... und darüber hinaus ausschließlich die Abwendung von Hunger und Obdachlosigkeit. Hauptsache Arbeit ist die richtige Devise. Eine freie Gesellschaft muss darauf bestehen, denn das ist der logische Gegenpol zu den Freiheitsrechten, die Pflichten der Eigenverantwortung. Ich bin persönlich auch für die deutliche Verkürzung des Arbeitslosengeldes und die Abschaffung des Arbeitgeberbeitrags zu dieser Säule.
Kompensiert werden sollte das durch eine deutliche Stärkung der Eigenverantwortung von Berufsgruppen und ihrer daraus notwendigen Selbstorganisation. Wer entsprechende Ansprüche an den Arbeitsplatz stellen möchte, sollte mit Gleichgesinnten Fonds gründen, die Fortbildungen, längere Arbeitslosengelder... ermöglichen. Die Vorbilder haben wir, nämlich die selbstorganisierten Versorgungswerke der Freiberufler. Darüber hinaus könnte das auch wieder die Rollen der Gewerkschaften stärken. Eine Entwicklung, die ich durchaus für wichtig halte, auch aus demokratischer Sicht.