Als Dampfer habe ich eine sehr gute Einsicht in die Lithium-Technik, denn in E-Zigaretten bestehen die Akkus aus genau den Zellen, die in E-Auto-Batterien zu 100ten drin sind.
Darüber hinaus habe ich die Dinger nicht nur genutzt, sondern mich ganz intentiv mit der Technik beschäftigt und das Ergebnis ist ....... sagen wir pessimistisch.
Ich will nun nicht in die präzisen technischen Details gehen, darum versuche ich es mal mit allgemeinverständlichen Worten, aber falls wer Bedarf an genauen Details hat, kann ich die auch liefern.
- Es macht keinerlei Unterschied, ob man einen einzelnen Akku betreibt, oder 2 Akkus bei doppelter Last, oder 4 Akkus bei 4facher Last oder 1000 Akkus bei 1000facher Last, was da chemisch/physikalisch abläuft ist immer gleich.
- Die entnehmbare Kapazität eines Akkus sinkt mit zunehmender Last überproportional.
Zieht man 5 Watt aus einem durchschnittlichen Akku, dann reicht eine Ladung Pi*Daumen für 2 Stunden.
Zieht man 10 Watt aus demselben Akku, dann reicht eine Ladung nicht für 1 Stunde, sondern nur noch für 50 Minuten.
Bei 20 Watt sind es dann entsprechend nicht 25 Minuten, sondern nur noch 20 Minuten.
Ganz genau dieselbe Rechnung ergibt sich auch mit einem Block von 100 Akkus aus dem man 500, 1000 oder 2000 Watt zieht.
Will heissen, will man bei Autos mit zunehmender Leistung dieselbe Reichweite haben, braucht man eine exponentiell wachsende Menge von Akkus, sprich das Gewicht des Autos alleine durch die nötigen Akkus steigt exponentiell an.
- Die Lebenserwartung eines Akkus ist umgekehrt proportional zur Belastung, beim Laden genau wie beim Entladen.
Die von den Herstellern angegebenen 1500 (oder noch mehr) Ladezyklen die ein Akku überlebt gelten bei einer Last von 0,2 Watt und das hat offensichtlich in etwa dieselbe Aussagekraft wie die bei Autos angegebenen Verbrauchswerte.
Zieht man 5 Watt aus einem Akku liegt die Lebenserwartung eines Akkus noch bei max. 500 Zyklen und bei 20 Watt kann man von Glück sagen, wenn ein Akku noch 150 Zyklen überlebt.
Der Vorteil von Lithium-Akkus ist allerdings, dass sie keinen "Memory-Effekt" kennen, was bedeutet, 5x hintereinander 20% entladen und diese 20% wieder aufladen ist für Kapazität und Verschleiss identisch zu einem vollen Ladezyklus.
Trotzdem bedeutet das, dass alle die Elektroautos die heute auf den Markt kommen, WENN sie denn demnächst mal so regelmässig genutzt werden, dass sie einen vollen Ladezyklus pro Tag haben, in etwa alle 2 Jahre neue Akkus brauchen werden.
- Insbesondere Pläne zur "Schnell-Ladung", wo Akkus in 10 Minuten bis 80% aufgeladen werden sollen, sind für die Lebenserwartung der Zellen der Overkill.
Das kann man mit neuen Zellen ein paarmal machen, aber die Lebenserwartung der Zellen dürfte in dem Fall bei max. 50 Zyklen liegen.
Die Menge an Akku-Schrott die dabei entsteht ist kaum vorstellbar.
Dementsprechend glaube ich, dass die Aussage "könnte sich bis zur Jahrhundertmitte vervierfachen" eine ganz drastische Untertreibung ist, ver400fachen dürfte eher hinkommen.
Ich stimme allerdings vollkommen zu, dass diese Menge Lithium auf der Erde gar nicht existiert, sprich ich halte die ganzen Pläne zur Elektromobilität für absurd, zumindest auf Lithium-Basis.
Da wird eine völlig neue Akkutechnik benötigt, Redox-Flow oder sowas, mit Lithium ist das alles nicht machbar.