Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

Waffen, Wirtschaft & Forschung

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 2 «  

bakunicus

weltbürger & paneuropäer
Registriert
31 Mrz 2013
Zuletzt online:
Beiträge
2.367
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
guten morgen liebes forum ...

aus aktuellem anlass, und weil das thema die letzten wochen so einige artikel gefüllt hat, möchte ich das gerne zur diskusssion stellen ...

http://www.spiegel.de/politik/ausla...-verdoppeln-kleinwaffen-exporte-a-902023.html

Maschinengewehre und andere Kleinwaffen aus deutscher Produktion sind so begehrt wie seit Jahren nicht. Hiesige Rüstungskonzerne haben laut einem Zeitungsbericht ihre Exporte drastisch gesteigert. Die Regierung genehmigte Ausfuhren im Wert von 76 Millionen Euro, trotz angeblich strenger Maßstäbe.

wir deutschen exportieren immer mehr waffen, und verdienen damit unser geld.
manch einer hat dabei keine skrupel, andere schon.

beim abwägen des für und widers kommt natürlich keiner daran vorbei dass man gute und moderne waffen für die sicherheitsarchitektur der welt benötigt.
soldaten sind nicht nur potentielle mörder, sondern sie schützen auch ein friedliches zivilleben.

aber z.b. kleinwaffen sind in den konflikten dieser welt echte massenvernichtungswaffen; keine andere waffengattung ist für mehr tote und schwerverletzte verantwortlich.

die waffen landen nicht immer nur bei den guten, sondern auch in den händen von potentaten und autokraten, die sich nicht ans völkerrecht und die menschenrechte halten.
deshalb sind auch deals mit z.b. saudi arabien so umstritten, denn keiner kann garantieren dass das nicht das nächste arabische land ist welches auf die eigene bevölkerung losgeht.

dazu ein umfangreicher artikel über die letzte aktionärsversammlung bei rheinmetall, dem deutschen panzerbauer :

http://www.heise.de/tp/artikel/39/39199/1.html

Letzte Woche fand die jährliche Hauptversammlung des größten deutschen Rüstungskonzerns Rheinmetall AG statt - Ein Bericht

Die Rheinmetall AG ist der größte deutsche Waffenproduzent. Aber auch an diesem Großkonzern geht die Rüstungskrise nicht spurlos vorüber. Am 14. Mai 2013 fand in Berlin die jährliche Hauptversammlung der Aktionäre statt und gestattete einen Blick hinter die Kulissen. Vor dem Tagungshotel demonstrierte die Friedensbewegung gegen die aggressive deutsche Rüstungsexportpolitik.

vielfach wird dann das argument vorgetragen :
" wenn wir diese waffen nicht liefern, dann tuen es eben die chinesen, russen, amerikaner, franzosen etc. ... "
und das stimmt auch sicherlich.
aber darf man waffen liefern weil es sonst die anderen tun ?
ist das so einfach ?

und dazu gehört auch der themenkomplex militärische forschung.

http://www.zeit.de/studium/hochschule/2013-01/zivilklausel-uni-kassel-pro-contra

Sollen Universitäten fürs Militär forschen?

An der Universität Kassel stimmen die Studenten über eine Zivilklausel ab. ZEIT ONLINE hat zwei von ihnen gebeten, für und wider militärische Forschung zu argumentieren.

an 42 deutschen universitäten wird im auftrag der rüstungsindustrie geforscht, auch finanziert aus topfen der eigentlich zivilen wissenschaftsförderung mit steuergeldern.
da kann man von einer militarisierung der zivilgesellschaft sprechen.
kritische stimmen gehen sogar soweit dass damit der einsatz von militär z.b. zur sicherung von rohstoffimporten ( man denke an horst köhler ) gedanklich vorbereitet werden soll.

was denkt ihr dazu ?

gruß @ all ... chuzpe
 
Zuletzt bearbeitet:
OP
bakunicus

bakunicus

weltbürger & paneuropäer
Registriert
31 Mrz 2013
Zuletzt online:
Beiträge
2.367
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
nachtrag ...

noch ein weiterer artikel von telepolis zum thema :

http://www.heise.de/tp/artikel/39/39165/1.html

Dietrich Schulze über die größer werdende Bedeutung der Militärforschung an deutschen Universitäten und die wachsende Bedeutung der Zivilklauselbewegung

Dr.-Ing. Dietrich Schulze war von 1966-2005 im Kernforschungszentrum Karlsruhe (jetzt KIT) tätig, anfangs als wiss. Mitarbeiter in Hochenergiephysik-Projekten und später als Betriebsratsvorsitzender. Er arbeitet in der Initiative gegen Militärforschung an Universitäten und ist Beiratsmitglied der NaturwissenschaftlerInnen-Initiative für Frieden und Zukunftsfähigkeit e.V.
 
Registriert
12 Mrz 2011
Zuletzt online:
Beiträge
4.058
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
--
guten morgen liebes forum ...

aus aktuellem anlass, und weil das thema die letzten wochen so einige artikel gefüllt hat, möchte ich das gerne zur diskusssion stellen ...

http://www.spiegel.de/politik/ausla...-verdoppeln-kleinwaffen-exporte-a-902023.html



wir deutschen exportieren immer mehr waffen, und verdienen damit unser geld.
manch einer hat dabei keine skrupel, andere schon.

beim abwägen des für und widers kommt natürlich keiner daran vorbei dass man gute und moderne waffen für die sicherheitsarchitektur der welt benötigt.
soldaten sind nicht nur potentielle mörder, sondern sie schützen auch ein friedliches zivilleben.

aber z.b. kleinwaffen sind in den konflikten dieser welt echte massenvernichtungswaffen; keine andere waffengattung ist für mehr tote und schwerverletzte verantwortlich.

die waffen landen nicht immer nur bei den guten, sondern auch in den händen von potentaten und autokraten, die sich nicht ans völkerrecht und die menschenrechte halten.
deshalb sind auch deals mit z.b. saudi arabien so umstritten, denn keiner kann garantieren dass das nicht das nächste arabische land ist welches auf die eigene bevölkerung losgeht.

dazu ein umfangreicher artikel über die letzte aktionärsversammlung bei rheinmetall, dem deutschen panzerbauer :

http://www.heise.de/tp/artikel/39/39199/1.html



vielfach wird dann das argument vorgetragen :
" wenn wir diese waffen nicht liefern, dann tuen es eben die chinesen, russen, amerikaner, franzosen etc. ... "
und das stimmt auch sicherlich.
aber darf man waffen liefern weil es sonst die anderen tun ?
ist das so einfach ?

und dazu gehört auch der themenkomplex militärische forschung.

http://www.zeit.de/studium/hochschule/2013-01/zivilklausel-uni-kassel-pro-contra



an 42 deutschen universitäten wird im auftrag der rüstungsindustrie geforscht, auch finanziert aus topfen der eigentlich zivilen wissenschaftsförderung mit steuergeldern.
da kann man von einer militarisierung der zivilgesellschaft sprechen.
kritische stimmen gehen sogar soweit dass damit der einsatz von militär z.b. zur sicherung von rohstoffimporten ( man denke an horst köhler ) gedanklich vorbereitet werden soll.

was denkt ihr dazu ?

gruß @ all ... chuzpe

Ich denke, daß du hier wieder mal einen Popanz baust. Die deutsche Wirtschaftsleistung betrug 2012 ca. 2.6 Bio. €, der Anteil der Waffenexporte hingegen 2011 ca. 1,2 Mrd €, neuere Daten habe ich nicht gefunden. Waffenexporte mögen unmoralisch sein, aber die Verhältnisse von ziviler zu Rüstungsproduktion sind in Deutschland so eindeutig zugunsten der zivilen Produktion angesiedelt, daß ich hier kein wirkliches Problem erkenne, zumal annähernd 50-60 % dieser Exporte in NATO-Länder gehen, als zu unseren Verbündeten.
 
OP
bakunicus

bakunicus

weltbürger & paneuropäer
Registriert
31 Mrz 2013
Zuletzt online:
Beiträge
2.367
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Ich denke, daß du hier wieder mal einen Popanz baust. Die deutsche Wirtschaftsleistung betrug 2012 ca. 2.6 Bio. €, der Anteil der Waffenexporte hingegen 2011 ca. 1,2 Mrd €, neuere Daten habe ich nicht gefunden. Waffenexporte mögen unmoralisch sein, aber die Verhältnisse von ziviler zu Rüstungsproduktion sind in Deutschland so eindeutig zugunsten der zivilen Produktion angesiedelt, daß ich hier kein wirkliches Problem erkenne, zumal annähernd 50-60 % dieser Exporte in NATO-Länder gehen, als zu unseren Verbündeten.

mhh ...
zum einen kann ich hier keinen popanz bauen, denn ich zitiere aus seriösen medien eine gesellschaftliche debatte, und stelle die in für und wieder zur diskussion.

es kann natürlich sein dass alleine das führen einer diskussion für dich schon popanz ist, aber für eine demokratische gesellschaft mit meinungsfreiheit gehört das dazu ...
willst du alle diskussionen die dir nicht passen als "popanz" von vornherein abwürgen ?
und wo nimmst du bezug und stellung zu den vorgebrachten argumenten ?

und zum anderen kann man die moralische frage wohl kaum am anteil der wirtschaftsleistung bemessen.
das wäre, wenn die zahlen so stimmen, sogar ein argument aus dem waffenhandel auszusteigen, weil er keine nennenswerte bedeutung für arbeitsplätze und wohlstand hat, aber zahlreiche menschen auf der welt das leben kostet.

ob die zahlen so stimmen, ist die frage ..
allein der panzer deal mit katar hat das volumen von 1,8 milliarden €, und weitere hunderte von panzern werden nach indonesien und saudi arabien geliefert.

und wie in diesem fall :

http://www.spiegel.de/politik/deuts...rrollten-demonstranten-in-kairo-a-902052.html

Die Bundesregierung steht wegen ihrer Rüstungsexportpolitik erneut in der Kritik: Sie genehmigte die Ausfuhr von Radpanzerteilen, obwohl diese Fahrzeuge friedliche Demonstranten in Kairo überrollt hatten. Die in Ägypten in Lizenz hergestellten Rheinmetall-Panzer landeten auch in den Krisenstaaten Sudan und Kongo.

muß man auch über die lizenzfertigungen im ausland reden, wo dann die gewinne an die deutschen aktionäre gehen, aber die ausfuhr-bestimmungen und kriegswaffenkontrollgesetze so wunderschön praktisch umgangen werden können.

zumal 40 - 50 % ( umkehrlogik deines arguments ) nicht an unsere verbündeten gehen.

ich schließe mich dem elder statesmen helmuth schmidt an, der mehrfach in podiumsdiskussionen die ansicht vertreten hat dass man den int. waffenhandel strikt verbieten sollte ...

mfg chuzpe
 
Registriert
12 Mrz 2011
Zuletzt online:
Beiträge
4.058
Punkte Reaktionen
4
Punkte
0
Geschlecht
--
mhh ...
zum einen kann ich hier keinen popanz bauen, denn ich zitiere aus seriösen medien eine gesellschaftliche debatte, und stelle die in für und wieder zur diskussion.

es kann natürlich sein dass alleine das führen einer diskussion für dich schon popanz ist, aber für eine demokratische gesellschaft mit meinungsfreiheit gehört das dazu ...
willst du alle diskussionen die dir nicht passen als "popanz" von vornherein abwürgen ?
und wo nimmst du bezug und stellung zu den vorgebrachten argumenten ?

und zum anderen kann man die moralische frage wohl kaum am anteil der wirtschaftsleistung bemessen.
das wäre, wenn die zahlen so stimmen, sogar ein argument aus dem waffenhandel auszusteigen, weil er keine nennenswerte bedeutung für arbeitsplätze und wohlstand hat, aber zahlreiche menschen auf der welt das leben kostet.

ob die zahlen so stimmen, ist die frage ..
allein der panzer deal mit katar hat das volumen von 1,8 milliarden €, und weitere hunderte von panzern werden nach indonesien und saudi arabien geliefert.

und wie in diesem fall :

http://www.spiegel.de/politik/deuts...rrollten-demonstranten-in-kairo-a-902052.html



muß man auch über die lizenzfertigungen im ausland reden, wo dann die gewinne an die deutschen aktionäre gehen, aber die ausfuhr-bestimmungen und kriegswaffenkontrollgesetze so wunderschön praktisch umgangen werden können.

zumal 40 - 50 % ( umkehrlogik deines arguments ) nicht an unsere verbündeten gehen.

ich schließe mich dem elder statesmen helmuth schmidt an, der mehrfach in podiumsdiskussionen die ansicht vertreten hat dass man den int. waffenhandel strikt verbieten sollte ...

mfg chuzpe

Ich habe ja nichts dagegen, daß du Gartenzwerge diskutieren willst obwohl nebenan Goliaths zur Diskussion stehen.
Aber tröste dich. Grundsätzlich würde ich auch núr an unsere Verbündeten liefern. Mit einer Ausnahme. Mit dieser Ausnahme werden wir auf verschiedenen Seiten stehen, beim Rest stimme ich dir sogar zu. Waffen sollten nicht geliefert werden. Dann doch lieber landwirtschaftliche Maschinen, Verkehrsflugzeuge, Eisenbahnen, Lastwagen, PKW's, und vieles mehr, mit dem man nicht auf seine Mitmenschen schießen kann.
 
Registriert
4 Jun 2013
Zuletzt online:
Beiträge
268
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Website
politkundwerte.wordpress.com
Geschlecht
Ich sehe hier ein eindeutiges Prisoner-Dilemma-Game. Überlässt man anderen das geschäft mit den Waffen, werden diese das Vakuum füllen. Nur weil das kleine Deutschland sich aus einer moralischen verantwortung zurückziehen würde und vielleicht eine Art Musterknabe arstellen wollte, würde das m.E. kaum Synergieeffekte hervorrufen. Im Gegenteil. Der Rückzug aus der Branche würde nicht nur rein ökonomische Nachteile mit sich bringen.
Zum einen würde man abhängig von Waffenimporten. Für deutsche Hersteller lohnt sich die Entwicklung ja kaum, wenn sie vom Markt ferngehalten würden. Folge ist, dass die Entwicklung von militärischen gerät vollkommen ausgelagert werden müsste.
Zum anderen verliert man den Einfluss auf die Exportmärkte. Durch deren Abhängigkeit von deutschen Gütern kann man politischen Einfluss ausüben. Diese Dimension würde ich nicht zwangsläufig vernachlässigen.
 

Chili

Europarat-Bediensteter
Registriert
13 Jun 2018
Zuletzt online:
Beiträge
10.434
Punkte Reaktionen
13.384
Punkte
101.642
Geschlecht
--
Es gibt eine Menge Waffen, die dich umbringen können, ohne zu schießen, ja die dich selbst in eine Waffe verwandeln können, indem du ferngesteuert wirst und tust, was "man" dir aufträgt.
1701854047634.png
Abgesehen davon, kannst du mit diesen Waffen auch manipuliert und gefoltert werden!
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

Ähnliche Themen

Neueste Beiträge

Wäre es besser gewesen die...
Die Ursache für die mangelnde Qualität war nicht der Sozialismus, sondern die Idee...
Der Besuch beim Augenarzt.
Für den Post wirst du dir ne Menge Feinde machen... Die beste Politik gegen...
Die totgesagte Welt
Der herrschende Materialismus betrachtet den Menschen und die Welt als sinn- und leblose Apparaturen.
Sektor für Sektor
Oben