Noch eine Frage in die Runde:
pflegt hier jemand seine Altvorderen?
es ist noch nicht nötig mal abgesehen von fahrten zu den ärzten.
im alltag versorgen sich unsere alten noch selbst, aber für den fall der fälle ist vorgesorgt.
wir leben noch im verband einer großfamilie. vater, mutter, oma, opa, kinder, geschwister, neffen, nichten, schwiegerkinder,
onkel, tante, zebra, elefante, keiner weiter als zwei kilometer entfernt.
wir gehen davon aus, daß wir unsere eltern einmal pflegen werden, aber man weiß nicht was kommt.
zumindest sind keine fälle von demenz in unserer familie bekannt, was die pflege möglicherweise stark einschränken und über viele jahre erschweren würde
und von einem allein nicht zu tragen wäre.
früher wurden solche fälle unter umständen mit dem kissen geklärt und der arzt des dorfes hätte auch bei stillem verdacht
den totenschein ausgestellt, weil er wußte, daß bestimmte alterserkrankungen den ruin einer groß- oder kleinfamilie bedeuten konnte.
in aller regel gab es auf dem dorf auch keinen ruhestand, so ist es bei uns auch noch. die omas backen kuchen,
erledigen wege, so sie noch können, die opas machen im garten oder fegen die straße vor dem haus des enkels.
wenn man die situation so im allgemeinen betrachtet, hat dieser staat, wenn man so will die demokratie, ihre völlige unfähigkeit bewiesen,
denn die denkt oder regiert nur von heut bis morgen oder bis zur nähsten legislaturperiode.
seit ende der sechziger jahre weiß man das mehr kinder geboren werden müßten. geeignete maßnahmen wurden nie ergriffen,
bis heute nicht.
warum?
man kann vermuten das auch hier die industrie ihren einfluß geltend machte, weil durch mutterschaft ein teil der
produktivkräfte, die frauen eben, gebunden wären. statt dessen wurde über jahrzehnte fleißig über emanzipation
und über quoten diskutiert als ob dies die werte wären die eine gesellschaft ausmachen.
so kann heute eine frau nicht schöneres vermelden als „sie verdiene ihr eigenes geld“ und das verdient sie solange bis die
menopause einsetzt.
und was tat sie mit ihrem und er mit seinem geld ? es wurde ausgegeben für „schöner leben“, für urlaub und für jede menge tand.
für genügend kinder jedenfalls nicht.
ist es wirklich so, daß die politik nicht hätte entsprechend steuern können ?
noch was.
ich kenne die verhältnisse in alters bzw. pflegeheimen recht gut.
es gibt durchaus noch optimierungsbedarf, aber, ich bin der festen überzeugung, daß es nie eine fachlich bessere betreuung
alter menschen gab als gerade heute. noch vor zwanzig, dreißig jahren starben in der häuslichen pflege eine nie
erfaßte anzahl bettlägeriger an dekubiti. ein oberschenkelhalsbruch war ein fast sicheres todesurteil.
speziell ausgebildete wundschwestern, speziell geschultes personal zur demenzbetreuung, ergo-, und zum teil physiotherapeuten
wurden in vielen pflegeheimen eingestellt, ausflüge werden unternommen, teilweise gibt es cafeterien.
wenn man die situation der zu betreuenden oder pflegebedürftigen alten mit der einer junger familie vergleicht
(die vielleicht mehr als ein kind großziehen will)
so sind die rahmenbedingungen für junge familien unter aller sau.
so kennt die politik für ihr versagen nur einen ausweg und der heißt zuwanderung.