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"Dreck, der den Hügel herunterfließt" - die politische Klasse, der Fluch unserer Zeit

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"Dreck, der den Hügel herunterfließt" - die politische Klasse, der Fluch unserer Zeit

In einem Gespräch mit einem Freund skizzierte er die Entwicklung der menschlichen Zivilisation folgendermaßen: irgendwann war die Ökonomie so weit, dass nicht mehr alle Menschen gebraucht wurden, um die zum Leben notwenidgen Dinge herzustellen resp. die Menschen, die produktiv tätig waren, mehr erzeugten, als sie selbst brauchten. Diesen Mehrwert eigenten sich andere Menschen an, die selbst nichts Lebensnotwendiges produzierten.

Ein Teil dieser Menschen nutzte den Mehrwert resp. ihre freie Zeit dazu, Dinge zu schaffen, die zwar nicht überlebensnotwendig waren, aber das Leben schöner und besser machten. Kulturtechniken wie die Schrift wurden geschaffen, die Künste und die Wissenschaften entstanden.

Wäre es dabei geblieben, so wäre die Geschichte der Menschheit vermutlich von Jägern und Sammlern bis heute Friede, Freude Eierkuchen. Aber es gab auch Menschen, die sich Mehrwert aneigeneten, ohne dafür als Kulturschaffende, Künstler und Wissenschaftler einen Gegenwert zu erbringen. In vortechnischen Zivilisationen waren das Entitäten wie Adel und Klerus - der Adel frönte Intrigen und Kriegen, der Klerus hielt die Menschen mit einer in vieler Hinsicht gruseligen Religion in Angst und psychischer Abhängigkeit.

Ein im 18. Jahrhundert erschienendes Flugblatt illustriert diesen Sachverhalt in eindrucksvoller Weise: auf einem gebeugten Mann in schäbigen Kleidern reiten dick und fett und gut gekleidet in Adliger und ein Priester. Für dieses tradierte System der Mehrwert-Aneignung durch unproduktive Klassen gibt es ein Sprichwort. Es sprach der Fürst zum Priester: "Halte du die Menschen dumm, ich halte sie arm."

Von Adel und Klerus zur politischen Klasse

Mit der industriellen Revolution und der reasanten Entwicklung der Produktivkräfte wurde die Herrschaft durch Klassen, die sich Mehrwert aneigneten, ohne produktiv tätig zu werden, nicht überwunden. Im Gegenteil: sie nahm neue und groteske Formen an, für die es in vortechnischen Zivilisationen nicht genug Ressourcen gegeben hätte.
Im Laufe der Jahrhunderte bildete sich eine "politische Klasse" heraus, die das Erbe von Adel und Klerus antrat. Die Angehörigen dieser politischen Klasse sind vom Erscheinungsbild her schwer zu definieren, weil es zu ihrem Wesen gehört, in vielen verschiedenen, scheinbar gegensätzlichen Formen aufzutreten. Zur politischen Klasse gehören

- Vertreter jeder nur denkbaren religiösen und säkularen Ideologie (Islamisten, Zionisten, Nationalisten, Kommunisten, Liberale, Konservative und Rechte, Grüne ...)
- Angehörige unterschiedlichster Berufsgruppen (Akademiker, Journalisten, Künstler, Intellektuelle, Lehrer ...)

Scheinbar sorgen schon die ideologischen Gegensätze dafür, dass sich die Angehörigen der politischen Klasse in nichts einige sind. Doch die Konflikte zwischen ihnen konstituieren das von ihnen geschaffene System, es sind inszenierte Kämpfe, die zwar viel Leid und Zerstörung bringen, aber die Existenz der politischen Klasse nicht gefährden. Im Gegenteil: gäbe es nationale, religiöse und sonstigen ideologische Konflikte nicht, hätten die Angehörigen der politischen Klasse keine Existenzberechtigung mehr.

Demzufolge vertreten sie auch ungeachtet aller scheinbaren ideologischen Gegensätze eine Weltanschauung, die sich in den Worten "Leben ist Kampf" zusammenfassen lässt. Allen ihren Ideologien ist die Menschenverachtung gemeinsam:

- Menschen müssen zu einem Leben gezwungen werden, das sie nicht wollen
- Menschen müssen in Angst gehalten, beleidigt und erniedrigt werden
- Menschen, die sich dagegen wehren oder auch nur nutzlos sind, sollen verfolgt, eingesperrt, umgebracht werden
- Not, für die es keinen ökonomischen Grund gibt, weil genug für alle da ist, und Zwang, der keine Berechtigung hat, sind Schicksal, dass die Menschen bis in alle Ewigkeit ertragen sollen

Ideologien dienen nur dazu, um sich einen Mob zu scharen, die Macht an sich zu reißen und Terror gegen den Rest der Gesellschaft auszuüben. Idealerweise zerstört die im Namen Allahs (Iran), des Kommunismus (UdSSR) oder der Freiheit (USA) herrschende politische Klasse die Gesellschaft derart, traumatisiert und manipuliert die Menschen so, dass sie nicht in der Lage sind, sich aus eigener Kraft zu organisieren. Das Monopol auf die Organsiation der Gesellschaft zu haben, ist für die politischen Klasse von entscheidender Bedeutung, weil sie so auch Menschen von sich abhängig machen kann, die ihre Herrschaft ablehnen.

Die Evolution des Totalitarismus

Die Sowjetunion, Rotchina und andere stalinistische bzw. staatssozialistische Systeme - derzeit z. B. Syrien unter Assad - sind Beispiele für Länder, wo eine Fraktion der politischen Klasse die Macht an sich riss und ihre Konkurrenten liquidierte. Dieser Zentralismus und die Monopolisierung der politischen und wirtschaflichen Macht durch eine kleine Gruppe, oft um einen Diktator geschart, erwies sich allerdings als ausgesprochen ineffizient. Für die politische Klasse selbst, wohlgemerkt. Die Staatswirtschaft gab nicht genug Mehrwert her, um ihn sich anzueignen, folgerichtig wurde der Kommunismus nach 1989 aufgegeben. Der Totalitarismus wurde aber nicht überwunden, sondern an das zeitgemäße westliche "pluralistsiche" Modell angepasst.

Die so genannte Freiheit im Pluralismus ist vor allem, zuerst und zuletzt die Vereinigungs- und Organisationsfreiheit. Also das Recht, Banden und Netzwerke zu bilden. Von Salafisten bis Liberalen sind sich in diesen Rechten alle Angehörigen der politischen Klasse einig. Das bedeutet aber nicht, dass jeder eine Organisation gründen kann und da für die Ziele eintreten kann, die ihm oder ihr gefallen.

Bestrebungen, authentische, eigene Ziele zu vertreten, werden von den überall tätigen Agenten der politischen Klasse zunichte gemacht. So ist es mit den Grünen geschehen und selbst die Linkspartei darf nur mit gebremsten Schaum agieren. Anstatt die Krise des Kapitalismus zu nutzen, machen die Genossen nur Dienst nach Vorschrift. Bei den Extremisten ist es ebenso: die Islamisten dürfen Banden bilden und zum Mord an Andersdenkenden aufrufen, aber das ist nur eine Art Narrenfreiheit, wie ihn bisher hierzulande auch die NPD genießt. Derartige Polit-Fundamentalisten dienen dazu, den Menschen Angst vor Veränderungen zu machen - "weil dann die Rechten an die Macht kommen" - und jeden Ansatz zu wirklichen Systemalernativen im Kein zu ersticken.

Während in monokratischen Systemen Vertreter einer Ideologie die Macht monopolisierten und sich Mehrwert aneigneten, teilen sich im Pluralismus Protagonisten jeder nur denkbaren Ideologie die Beute. Wobei ihr Agieren selbstreferenziell bzw. nur auf die Interessen ihrer Fraktion der politischen Klasse bezogen ist. Authentische Politik mit Sieg und Niederlage, Konfrontation oder Kompromiss, Scheitern oder Erfolg findet nicht statt.

Schwert und Schild der Plutokratie

Allen Statistiken entnehme ich, dass in den letzten Jahre eine extreme Konzentration von Reichtum in immer weniger Händen stattgefunden hat. Für wen diese Welt da ist, illustriert folgendes Zitat:

Millionäre werden im World Wealth Report entsprechend ihrem frei verfügbaren Nettovermögen in drei Gruppen eingeteilt:

Low-Tier Millionaires (1–5 Mio. US$) – „einfache Millionäre“ („Millionaire Next Door“)
Mid-Tier Millionaires (5–30 Mio. US$) – „mittelgroße Millionäre“ („Mid Tier Millionaires")
High-Tier Millionaires (> 30 Mio. US$) – „Superreiche“ („Ultra High Net Worth Individuals“)
Die große Mehrheit fällt in die erste Kategorie: Weltweit hält die Gruppe der Millionäre ein Geldvermögen (d. h. ohne Immobilienbesitz) von durchschnittlich 3,7 Mio. US$ (2004).

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Milliardär#Milliard.C3.A4re

Dem Artikel auf Wikipedai zufolge gibt es auf der Welt zehn Millionen Millionäre und derzeit knapp 800 Milliardäre. "Mittelstand" ist dann nicht mehr der Ladenbesitzer, Kleinunternehmer oder Facharbeiter, sondern die Mitte des Reichtums so bei 5 bis 30 Millionen Dollar.
Jedes x-beliebige Land kann man dann dadruch definieren, wie viele Millionäre es in ihm gibt, welche Familien aus dem Hintergrund die Macht ausüben und mit welchen Ideologien und ggfs. Dauerkonflikten die Menschen gegeneinander ausgespielt werden. Alldiweil sich auf der Welt Zustände entwickeln wie in jenem Plakat vor der Oktoberrevolution, wo auf einer Pyramide ganz oben der Zar thront, hat niemand in der politischen Klasse ernsthafte revolutionäre Ambitionen. Da werden Koranexemplare verteilt und es wird über Identität gesültzt, um einen blöden Roman ein Sturm im Wasserglas entfesselt, weil der angeblich ..., den Menschen wird erzählt, sie seinen Moslems, Juden, Deutsche, Migranten und blah, alldiweil es nur noch "oben" und "unten" gibt. Und die politische Klasse hat sich dafür entschieden, die "oben" zu unterstützen und die "unten" weiter dumm zu halten.
Wie sprach doch der Fürst zum Priester?
 
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agano

In einem Gespräch mit einem Freund skizzierte er die Entwicklung der menschlichen Zivilisation folgendermaßen: irgendwann war die Ökonomie so weit, dass nicht mehr alle Menschen gebraucht wurden, um die zum Leben notwenidgen Dinge herzustellen resp. die Menschen, die produktiv tätig waren, mehr erzeugten, als sie selbst brauchten. Diesen Mehrwert eigenten sich andere Menschen an, die selbst nichts Lebensnotwendiges produzierten.

Ein Teil dieser Menschen nutzte den Mehrwert resp. ihre freie Zeit dazu, Dinge zu schaffen, die zwar nicht überlebensnotwendig waren, aber das Leben schöner und besser machten. Kulturtechniken wie die Schrift wurden geschaffen, die Künste und die Wissenschaften entstanden.

Wäre es dabei geblieben, so wäre die Geschichte der Menschheit vermutlich von Jägern und Sammlern bis heute Friede, Freude Eierkuchen. Aber es gab auch Menschen, die sich Mehrwert aneigeneten, ohne dafür als Kulturschaffende, Künstler und Wissenschaftler einen Gegenwert zu erbringen. In vortechnischen Zivilisationen waren das Entitäten wie Adel und Klerus - der Adel frönte Intrigen und Kriegen, der Klerus hielt die Menschen mit einer in vieler Hinsicht gruseligen Religion in Angst und psychischer Abhängigkeit.

Ein im 18. Jahrhundert erschienendes Flugblatt illustriert diesen Sachverhalt in eindrucksvoller Weise: auf einem gebeugten Mann in schäbigen Kleidern reiten dick und fett und gut gekleidet in Adliger und ein Priester. Für dieses tradierte System der Mehrwert-Aneignung durch unproduktive Klassen gibt es ein Sprichwort. Es sprach der Fürst zum Priester: "Halte du die Menschen dumm, ich halte sie arm."

Von Adel und Klerus zur politischen Klasse

Mit der industriellen Revolution und der reasanten Entwicklung der Produktivkräfte wurde die Herrschaft durch Klassen, die sich Mehrwert aneigneten, ohne produktiv tätig zu werden, nicht überwunden. Im Gegenteil: sie nahm neue und groteske Formen an, für die es in vortechnischen Zivilisationen nicht genug Ressourcen gegeben hätte.
Im Laufe der Jahrhunderte bildete sich eine "politische Klasse" heraus, die das Erbe von Adel und Klerus antrat. Die Angehörigen dieser politischen Klasse sind vom Erscheinungsbild her schwer zu definieren, weil es zu ihrem Wesen gehört, in vielen verschiedenen, scheinbar gegensätzlichen Formen aufzutreten. Zur politischen Klasse gehören

- Vertreter jeder nur denkbaren religiösen und säkularen Ideologie (Islamisten, Zionisten, Nationalisten, Kommunisten, Liberale, Konservative und Rechte, Grüne ...)
- Angehörige unterschiedlichster Berufsgruppen (Akademiker, Journalisten, Künstler, Intellektuelle, Lehrer ...)

Scheinbar sorgen schon die ideologischen Gegensätze dafür, dass sich die Angehörigen der politischen Klasse in nichts einige sind. Doch die Konflikte zwischen ihnen konstituieren das von ihnen geschaffene System, es sind inszenierte Kämpfe, die zwar viel Leid und Zerstörung bringen, aber die Existenz der politischen Klasse nicht gefährden. Im Gegenteil: gäbe es nationale, religiöse und sonstigen ideologische Konflikte nicht, hätten die Angehörigen der politischen Klasse keine Existenzberechtigung mehr.

Demzufolge vertreten sie auch ungeachtet aller scheinbaren ideologischen Gegensätze eine Weltanschauung, die sich in den Worten "Leben ist Kampf" zusammenfassen lässt. Allen ihren Ideologien ist die Menschenverachtung gemeinsam:

- Menschen müssen zu einem Leben gezwungen werden, das sie nicht wollen
- Menschen müssen in Angst gehalten, beleidigt und erniedrigt werden
- Menschen, die sich dagegen wehren oder auch nur nutzlos sind, sollen verfolgt, eingesperrt, umgebracht werden
- Not, für die es keinen ökonomischen Grund gibt, weil genug für alle da ist, und Zwang, der keine Berechtigung hat, sind Schicksal, dass die Menschen bis in alle Ewigkeit ertragen sollen

Ideologien dienen nur dazu, um sich einen Mob zu scharen, die Macht an sich zu reißen und Terror gegen den Rest der Gesellschaft auszuüben. Idealerweise zerstört die im Namen Allahs (Iran), des Kommunismus (UdSSR) oder der Freiheit (USA) herrschende politische Klasse die Gesellschaft derart, traumatisiert und manipuliert die Menschen so, dass sie nicht in der Lage sind, sich aus eigener Kraft zu organisieren. Das Monopol auf die Organsiation der Gesellschaft zu haben, ist für die politischen Klasse von entscheidender Bedeutung, weil sie so auch Menschen von sich abhängig machen kann, die ihre Herrschaft ablehnen.

Die Evolution des Totalitarismus

Die Sowjetunion, Rotchina und andere stalinistische bzw. staatssozialistische Systeme - derzeit z. B. Syrien unter Assad - sind Beispiele für Länder, wo eine Fraktion der politischen Klasse die Macht an sich riss und ihre Konkurrenten liquidierte. Dieser Zentralismus und die Monopolisierung der politischen und wirtschaflichen Macht durch eine kleine Gruppe, oft um einen Diktator geschart, erwies sich allerdings als ausgesprochen ineffizient. Für die politische Klasse selbst, wohlgemerkt. Die Staatswirtschaft gab nicht genug Mehrwert her, um ihn sich anzueignen, folgerichtig wurde der Kommunismus nach 1989 aufgegeben. Der Totalitarismus wurde aber nicht überwunden, sondern an das zeitgemäße westliche "pluralistsiche" Modell angepasst.

Die so genannte Freiheit im Pluralismus ist vor allem, zuerst und zuletzt die Vereinigungs- und Organisationsfreiheit. Also das Recht, Banden und Netzwerke zu bilden. Von Salafisten bis Liberalen sind sich in diesen Rechten alle Angehörigen der politischen Klasse einig. Das bedeutet aber nicht, dass jeder eine Organisation gründen kann und da für die Ziele eintreten kann, die ihm oder ihr gefallen.

Bestrebungen, authentische, eigene Ziele zu vertreten, werden von den überall tätigen Agenten der politischen Klasse zunichte gemacht. So ist es mit den Grünen geschehen und selbst die Linkspartei darf nur mit gebremsten Schaum agieren. Anstatt die Krise des Kapitalismus zu nutzen, machen die Genossen nur Dienst nach Vorschrift. Bei den Extremisten ist es ebenso: die Islamisten dürfen Banden bilden und zum Mord an Andersdenkenden aufrufen, aber das ist nur eine Art Narrenfreiheit, wie ihn bisher hierzulande auch die NPD genießt. Derartige Polit-Fundamentalisten dienen dazu, den Menschen Angst vor Veränderungen zu machen - "weil dann die Rechten an die Macht kommen" - und jeden Ansatz zu wirklichen Systemalernativen im Kein zu ersticken.

Während in monokratischen Systemen Vertreter einer Ideologie die Macht monopolisierten und sich Mehrwert aneigneten, teilen sich im Pluralismus Protagonisten jeder nur denkbaren Ideologie die Beute. Wobei ihr Agieren selbstreferenziell bzw. nur auf die Interessen ihrer Fraktion der politischen Klasse bezogen ist. Authentische Politik mit Sieg und Niederlage, Konfrontation oder Kompromiss, Scheitern oder Erfolg findet nicht statt.

Schwert und Schild der Plutokratie

Allen Statistiken entnehme ich, dass in den letzten Jahre eine extreme Konzentration von Reichtum in immer weniger Händen stattgefunden hat. Für wen diese Welt da ist, illustriert folgendes Zitat:



Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Milliardär#Milliard.C3.A4re

Dem Artikel auf Wikipedai zufolge gibt es auf der Welt zehn Millionen Millionäre und derzeit knapp 800 Milliardäre. "Mittelstand" ist dann nicht mehr der Ladenbesitzer, Kleinunternehmer oder Facharbeiter, sondern die Mitte des Reichtums so bei 5 bis 30 Millionen Dollar.
Jedes x-beliebige Land kann man dann dadruch definieren, wie viele Millionäre es in ihm gibt, welche Familien aus dem Hintergrund die Macht ausüben und mit welchen Ideologien und ggfs. Dauerkonflikten die Menschen gegeneinander ausgespielt werden. Alldiweil sich auf der Welt Zustände entwickeln wie in jenem Plakat vor der Oktoberrevolution, wo auf einer Pyramide ganz oben der Zar thront, hat niemand in der politischen Klasse ernsthafte revolutionäre Ambitionen. Da werden Koranexemplare verteilt und es wird über Identität gesültzt, um einen blöden Roman ein Sturm im Wasserglas entfesselt, weil der angeblich ..., den Menschen wird erzählt, sie seinen Moslems, Juden, Deutsche, Migranten und blah, alldiweil es nur noch "oben" und "unten" gibt. Und die politische Klasse hat sich dafür entschieden, die "oben" zu unterstützen und die "unten" weiter dumm zu halten.
Wie sprach doch der Fürst zum Priester?
Dann ist das alles die Schlacht der Reichen, des Adels und des Klerus, die mit uns allen ihre Spielchen treiben, inklusive Kriege?!

Mal ne Frage: Wo kam dieser Adel und der Klerus überhaupt damals her?! Machte es PUFF ... uns sie waren da und sponnen (spinnten, wie denn jetzt) dann ihre Intrigen und spielten mit der ... dumm gehaltenen Bevölkerung ihre Kriegsspiele? ? Mh!

Und ... wo kamen die ... Reichen plötzlich her? Gibt es einen Konflikt zwischen den ... Reichen, dem Klerus und dem Adel, oder ist das alles irgendwie eine Suppe?

Und wie konnte es dazu kommen das ....ehm, wie schreibst du noch, ich zitiere mal: diese Entitäten wie Adel und Klerus - der Adel frönte Intrigen und Kriegen, der Klerus hielt die Menschen mit einer in vieler Hinsicht gruseligen Religion in Angst und psychischer Abhängigkeit.

Warum war so was möglich? Weil der Bürger DUMM gehalten wurde? So, wie er heute DUMM gehalten wird?

Na ja, wer wirklich Interesse an Wissen hat, ist heute ja nicht mehr Dumm zu halten, da hat sich schon ne Menge getan und aus der Kirche treten mittlerweile Jährlich MILLIONEN aus!

Dann kommt wieder Krieg, um die wild gewordenen Bürger wieder auf ein "vernünftiges Maß" zurück zu setzen?! So wie sie... es JETZT wieder mal vor haben?!

Ja, schau mal, ist das nicht für den Bürger der endgültige Beweis dafür wer die Bösen sind und ist es dann nicht mal an der Zeit, nach Jahrtausenden des Schmaches, der Schande und des Elends durch dieses Pack, ....vom Bürger aus KLÄREND einzuschreiten?! Ein für alle Male, damit diese schöne Erde ENDLICH ihren Frieden findet?!

richard
 
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Mal ne Frage: Wo kam dieser Adel und der Klerus überhaupt damals her?!

@Agano,

sowohl die Genese der vormodernen "politischen Klasse" - eben Adel und Klerus - als auch der eigentlichen, modernen politischen Klasse kannst du durch Analyse historischer Prozesse verfolgen. Du muss dabei nur einen Bogen um all jene Werke machen, in denen das verklärt oder pauschal als historische Notwendigkeit gerechtfertigt wird. Von der katholischen Kirche bis zur Arbeiterbewegung findest du dann mehr als genug Beispiele für Projekte, bei denen sich die Interessen des Apparates verselbstständigt haben, die Apparatschiks entweder die Macht an sich rissen oder zu Schergen der Mächtigen wurden. Vom Investiturstreit über die "führende Rolle der Partei" bis zu Chomeinis Diskurs über die Herrschaft der islamischen Rechtsgelehrten gibt es jede Menge Beispiele. Viele von uns werden Projekte verfolgt oder sogar an ihnen teilgenommen haben, von denen sie glaubten, dass sie gute und richtige Ziele verfolgten, aber erkennen mussten, dass es den Machern nur um ihren Platz in der politischen Klasse ging.
 
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Timirjasevez

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@Agano,

sowohl die Genese der vormodernen "politischen Klasse" - eben Adel und Klerus - als auch der eigentlichen, modernen politischen Klasse kannst du durch Analyse historischer Prozesse verfolgen. Du muss dabei nur einen Bogen um all jene Werke machen, in denen das verklärt oder pauschal als historische Notwendigkeit gerechtfertigt wird. Von der katholischen Kirche bis zur Arbeiterbewegung findest du dann mehr als genug Beispiele für Projekte, bei denen sich die Interessen des Apparates verselbstständigt haben, die Apparatschiks entweder die Macht an sich rissen oder zu Schergen der Mächtigen wurden. Vom Investiturstreit über die "führende Rolle der Partei" bis zu Chomeinis Diskurs über die Herrschaft der islamischen Rechtsgelehrten gibt es jede Menge Beispiele. Viele von uns werden Projekte verfolgt oder sogar an ihnen teilgenommen haben, von denen sie glaubten, dass sie gute und richtige Ziele verfolgten, aber erkennen mussten, dass es den Machern nur um ihren Platz in der politischen Klasse ging.
Deine und die Überlegungen Deines Freundes böten vielfache Ansätze für eine Theoriedebatte, beginnend bei "politischer Klasse" (wohl nicht zufällig in Anführungszeichen gesetzt und für die Gegenwart in Beziehung zum Begriff "politische Eliten" zu setzen) über Dein Verständnis von "historischen Notwendigkeiten" bis zu "Apparat" und "Apparatschiks".
Zu lesen ist eine pauschale Absage an alle historischen weltanschaulichen und ideolgischen Gesellschaftstheorien für die Moderne. An deren Stelle bietest Du m. E. eine Analyse in Form von Versatzstücken des Negierten bis hin zur "Soziologie des Parteiwesens" nach Michels (siehe "Das eherne Gesetz der Oligarchie" http://www.dradio.de/dlf/sendungen/essayunddiskurs/1569511/).
Worin aber besteht nun Dein handelnder Gegenentwurf, denn Deine Zustandsbeschreibung der Moderne, auch im historischen Kontext, bleibt wertlos, wenn sich nicht Ideen aktiven Handelns daraus ergeben?
 
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agano

@Agano,

sowohl die Genese der vormodernen "politischen Klasse" - eben Adel und Klerus - als auch der eigentlichen, modernen politischen Klasse kannst du durch Analyse historischer Prozesse verfolgen. Du muss dabei nur einen Bogen um all jene Werke machen, in denen das verklärt oder pauschal als historische Notwendigkeit gerechtfertigt wird. Von der katholischen Kirche bis zur Arbeiterbewegung findest du dann mehr als genug Beispiele für Projekte, bei denen sich die Interessen des Apparates verselbstständigt haben, die Apparatschiks entweder die Macht an sich rissen oder zu Schergen der Mächtigen wurden. Vom Investiturstreit über die "führende Rolle der Partei" bis zu Chomeinis Diskurs über die Herrschaft der islamischen Rechtsgelehrten gibt es jede Menge Beispiele. Viele von uns werden Projekte verfolgt oder sogar an ihnen teilgenommen haben, von denen sie glaubten, dass sie gute und richtige Ziele verfolgten, aber erkennen mussten, dass es den Machern nur um ihren Platz in der politischen Klasse ging.

Also entstammt der Adel aus menschlichem Dreck, um das mal mit meinen einfachen Worten verlauten zu lassen. Sie waren eben bessere Verbrecher, Gauner, Diebe und Mörder, die sich besser organisieren konnten, und mit den erbeuteten Reichtümern sich Handlanger besorgten, die für sie letztendlich die Drecksarbeit zu machen hatten. Und genau in dieser Phase nannten sie sich dann Fürsten, Könige, und Kaiser. Und der Klerus war letztendlich dafür da - sozusagen gezwungener Massen - diesen menschlichen Schrott auf den Thron zu hieven. Eine dreckige Hand hat die andere unterstützt und hoch gehalten. Diese Pack hat also durchweg Blut an ihren Händen.

Danke für diese Aufklärung! richard
 
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Deine und die Überlegungen Deines Freundes böten vielfache Ansätze für eine Theoriedebatte, beginnend bei "politischer Klasse" (wohl nicht zufällig in Anführungszeichen gesetzt und für die Gegenwart in Beziehung zum Begriff "politische Eliten" zu setzen) über Dein Verständnis von "historischen Notwendigkeiten" bis zu "Apparat" und "Apparatschiks".

Zur politischen Klasse:´

Als sozialwissenschaftlicher Fachbegriff bezeichnet politische Klasse eine politische Elite, für die Politik nicht nur zum Erwerbsberuf geworden ist, sondern die sich zunehmend von der Bevölkerung abkapselt, sich nicht mehr durch Mobilität erneuert und dadurch von den Interessen entfernt, die sie zu vertreten beansprucht. Eine solche Entwicklung widerspricht der demokratietheoretischen Idee, dass ein ständiger Austausch und eine Durchlässigkeit zwischen Bevölkerung und (in ihrem Auftrag handelnden) Politikern stattfinden muss. Klaus von Beyme begründet ein Wiedererstarken der Politischen Klasse durch die Entideologisierung der Parteien, einer Annäherung aller Parteien an den Typus der Volksparteien, der Angleichung des sozialen Hintergrunds der Parlamentarier zusätzlich zu Einkommensangleichungen und der daraus resultierenden Entstehung einer Schicht von Berufspolitikern.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Klasse

Demzufolge entsteht die politische Klasse dadurch, dass sich die Parteien hinsichtlich Programmatik und sozialer Herkunft ihrer Funktionäre immer ähnlicher werden. Aber das ganze Volk abdeckende Volksparteien sind sie dadurch nicht mehr. Sie decken nur noch die Interessen einer saturierten Minderheit ab. Immer weniger Menschen gehen wählen und viele wählen randständige Parteien - Linkspartei - bzw. Protestparteien - Piraten.

Da steht auch:
Der deutsche Altbundeskanzler Helmut Schmidt zählt neben Politikern auch die politischen Journalisten zur politischen Klasse.

Die politische Klasse kann IMHO nicht auf Dauer überleben, wenn sie nicht in die Gesellschaft hineinwirkt bzw. sich in ihr verankert. In Systemen wie der DDR oder der UdSSR sorgten die Herrschenden zumindest dafür, dass die materiellen Bedürfnisse der Bevölkerung gedeckt waren - wenn auch auf Sozialhilfeniveau und zum Preis totaler Entmündigung des Bürgers durch den Staat.
In "pluralistischen" Systemen liiert sich die politischen Klasse mit Teilen der Bevölkerung, deren materielle Interessen sie lobbyistisch vertritt. Aber IMHO ist das nur noch eine Minderheit. Von den Interessen der meisten Menschen hat sich die politische Klasse gelöst.

Was die Journalisten betrifft - im Sinne der Gleichsetzung von "politischer Klasse" mit "politischer Elite" (Inhabern von Ämtern und Mandaten) gehören sie nicht zur politischen Klasse. Aber sie gehören zu den Klassenfraktionen, die mit ihr liiert sind. In autoritären Systemen waren bzw. sind sie schlicht Angestellte des Staates, der entscheidet, was in den Massenmedien veröffentlicht wird. In pluralistischen Systemen sind sie Angestellte von Unternehmern, deren Interessen von der politischen Klasse gewahrt werden, bzw. liieren sich ohne Zwang durch Staat oder Chef mit der politischen Klasse.

Zu lesen ist eine pauschale Absage an alle historischen weltanschaulichen und ideolgischen Gesellschaftstheorien für die Moderne.

Wir haben in der Moderne drei Typen von Ideologien:

1. Konservativ

Entweder als säkularer Konservatismus oder religiöser Fundamentalismus. "Früher was es besser" ist das Credo der Konservativen. Ich habe mich genug mit Geschichte beschäftigt, um zu wissen, wie sinnlos das ist. Zudem zeichnen sich 99 Prozent dieser "Konservativen" dadurch aus, dass sie alle Vorteile der von ihnen verachteten Wissenschaft und Technik nach Kräften nutzen. Bigotterie und GIER sind für sie prägend.

2. Modernistisch

Die Anhänger dieser Theorien, hauptsächlich Liberale und Liberalismus, sind allen Ernstes der Meinung, die letzten 300 Jahre waren im Großen und Ganzen ein Erfolg. Für alles, was schief gelaufen ist, machen sie entweder Konservative oder Progressisten verantwortlich und wenn das - wie im Fall des von liberaldemokratischen Staaten betriebenen Kolonialismus - nicht funktioniert, ignorieren sie es. Heuer leben wir nach dem Ende des Sozialismus mit Hartz IV, Nazis und Salafisten den Modernisten zufolge im glückseligen Ende der Geschichte. Jede Weiterentwicklung ist von Übel und der status quo muss um jeden Preis gewahrt werden.

1. und 2. "Liberalkonservativ"

Konservative und Modernisten sind sich beide darin einig, Erstarrung zu fordern und zu födern. Konservative Ultras mögen die Evolutionstheorie zugunsten eines absurden Wortglaubens ablehnen, Protagonisten des status quo-Modernismus hetzen in obskuren SF-Foren rudelweise gegen Raumfahrt.
Wenn man sich die Defintionen von Konservatismus und Liberalismus ansieht, so besteht der Hauptunterschied darin, dass Liberale zu faul sind, um in Kirche, Moschee oder Synagoge zu gehen und sich die Credos beider Richtungen nur darin unterschieden, ob man an Gott glaubt oder nicht.
Die Konservativen: "Gott hat die Welt nur für uns gemacht."
Die Modernisten: "Die Welt ist nur für uns da."

3. Die Progressisten

Progressismus besteht für mich darin, sowohl vormoderne Epochen als auch die so genannte Moderne zu verwerfen. Weder das eine noch das andere waren bzw. sind Epochen, in denen das Leben menschenwüprdig war. Progressismus als politisches Programm bedeutet für mich, mit der Moderne das zu machen, was die Modernisten 1789 mit den vormodernen Epochen getan haben: etwas Neues an ihre Stelle zu setzen.
Dass der erste Versuch in dieser Richtung nach 1917 krachend und mit Millionen Toten gescheitert ist, ändert leider nichts an der Richtigkeit des Progressismus. Seitdem hatten Konservative und Modernisten über zwanzig Jahre Zeit, der Menschheit etwas Besseres zu bringen als den Staatssozialismus. Sie haben es nicht getan, sondern nur bewiesen, dass sie nichts gelernt und nichts vergessen haben.
Frei nach dem Spruch "make capitalismus history" muss die so genannte Moderne ebenso Geschichte werden, wie die Herrschaft von Bourbonen und Romanows. Wobei die Exterminierung der "Moderne" auch die Entmachtung ihrer konservativen Gegner und Nutznießer einschließt, die uns wieder in vormoderne Epochen führen wollen.
Das Ende der Moderne bedeutet die Befreiung der Menschen von einem Projekt, dass sich dadurch als totalitär erweist, dass es sich für das Ende der Geschichte und den Gipfel menschenlicher Entwicklung ausgibt.

An deren Stelle bietest Du m. E. eine Analyse in Form von Versatzstücken des Negierten bis hin zur "Soziologie des Parteiwesens" nach Michels (siehe "Das eherne Gesetz der Oligarchie" http://www.dradio.de/dlf/sendungen/essayunddiskurs/1569511/).

Immer wieder gibt es Berichte von z. T. hochrangigen Funktionären von Parteien, die über die Entwicklung des Projektes, an das sie geglaubt haben, enttäuscht sind.

Leo Trotzki ließ sich nach seiner Entmachtung kritisch über die Sowjetunion unter Stalin aus.

Otto Strasser rechnete noch vor der "Machtergreifung" mit Adolf Hitler und der Führungsriege der NSDAP ab, der er "Verbonzung", Verbürgerlichung und Byzantinismus vorwarf.

Mehrere hochrangige Funktionäre der syrischen Baath-Partei distanzierten sich schon vor Jahrzehnten von ihr, darunter ihr Mitbegründer Salah ad-Din Bitar. Der Ex-Baathist schrieb unter dem Titel "Die Baath" einen Erfahrungsbericht über seine Zeit in der syrischen Baath.

Jutta Dithfurth hat ihre Erfahrungen mit den Grünen in zwei Büchern niedergeschrieben:

- Die Grünen - Abschied von einer Hoffnung
- Die Grünen - was sie sagen, was sie tun

Worin aber besteht nun Dein handelnder Gegenentwurf, denn Deine Zustandsbeschreibung der Moderne, auch im historischen Kontext, bleibt wertlos, wenn sich nicht Ideen aktiven Handelns daraus ergeben?

Ein Freund von mit hat die Idee der "Montagsruhe" entwickelt: Die Menschen bleiben aus Protest zu Hause, die Straßen sind leer, an den Arbeitsstellen gibt es nur noch Notdienste (etwa Krankenheuas), ansonsten ruht das gesamte Leben.
Ich selbst habe mal gesagt, ich würde nur noch für eine politische Bewegung aktiv werden, deren einziges Ziel die Entmachtung der politischen Klasse in all ihren Erscheinungsformen - Konservativ, Liberal, säkular, religiös ... - ist. Das ist sehr schwierig. Denn wie organisiert man Protest, der sich gegen die richtet, die alles organisieren? Gewöhnlich ist man von doch denen abhängig und wundert sich dann, wenn die politischen Porjekte entweder in extremistischem Wahn - z. B. NPD - enden oder wirkungslos verpuffen.
 
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Also entstammt der Adel aus menschlichem Dreck, um das mal mit meinen einfachen Worten verlauten zu lassen. Sie waren eben bessere Verbrecher, Gauner, Diebe und Mörder, die sich besser organisieren konnten, und mit den erbeuteten Reichtümern sich Handlanger besorgten, die für sie letztendlich die Drecksarbeit zu machen hatten. Und genau in dieser Phase nannten sie sich dann Fürsten, Könige, und Kaiser. Und der Klerus war letztendlich dafür da - sozusagen gezwungener Massen - diesen menschlichen Schrott auf den Thron zu hieven. Eine dreckige Hand hat die andere unterstützt und hoch gehalten. Diese Pack hat also durchweg Blut an ihren Händen.

Danke für diese Aufklärung! richard

Ich habe für diese treffende Zusammenfassung zu danken.

Als ich vor einiger Zeit eine Dokumentation von Guido Knopp über die Geschichte Deutschlands und der Deutschen sah, war ich maßlos enttäuscht. Durch diese und andere Dokus wurde mir endgültig klar, dass die Akteure - Kaiser, Fürsten, Adel, Klerus, auch die Bürger in den freien Städten - nur auf ihre eigenen Interessen bezogen handelten. Die deutschen Kaiser zogen es vor, (vergeblich) einen Unterwerfungskrieg gegen das gerade entstandene Polen zu führen, sich in Italien herumzutreiben oder Kreuzzüge zu machen, anstatt sich um das Land zu kümmern, dessen Monarch sie waren. Die hatten keinen Plan für ein "Gemeinwesen Deutschland" und die anderen von mir genannten Akteure auch nicht. "Deutschland" in vormodernen Epochen - das waren 1000 Jahre Gezerfe zwischen den politisch und wirtschaftlich Mächtigen. Außer Gutenberg - Buchdruck -, Kopernikus - heliozentrisches Weltbild und Kepler - wies nach, das Planetenbahnen Ellipsen waren und verhalf so dem heliozentrischen Weltbild zum Durchbruch - fallen mir spontan keine "historischen Persönlichkeiten" ein, die für Deutschland und die Welt von Belang wären.
Luther vielleicht, weil er die Macht der katholischen Kirche brach, und Friedrich II. von Preußen, weil er die Kartoffel als Grundnahrungsmittel einführte.
Der Rest? Die wollten nicht nichts, außer Macht und Besitz anhäufen und sich für ihr Ego "einen Platz in der Geschichte" verschaffen.
 
A

agano

Ich habe für diese treffende Zusammenfassung zu danken.

Als ich vor einiger Zeit eine Dokumentation von Guido Knopp über die Geschichte Deutschlands und der Deutschen sah, war ich maßlos enttäuscht. Durch diese und andere Dokus wurde mir endgültig klar, dass die Akteure - Kaiser, Fürsten, Adel, Klerus, auch die Bürger in den freien Städten - nur auf ihre eigenen Interessen bezogen handelten. Die deutschen Kaiser zogen es vor, (vergeblich) einen Unterwerfungskrieg gegen das gerade entstandene Polen zu führen, sich in Italien herumzutreiben oder Kreuzzüge zu machen, anstatt sich um das Land zu kümmern, dessen Monarch sie waren. Die hatten keinen Plan für ein "Gemeinwesen Deutschland" und die anderen von mir genannten Akteure auch nicht. "Deutschland" in vormodernen Epochen - das waren 1000 Jahre Gezerfe zwischen den politisch und wirtschaftlich Mächtigen. Außer Gutenberg - Buchdruck -, Kopernikus - heliozentrisches Weltbild und Kepler - wies nach, das Planetenbahnen Ellipsen waren und verhalf so dem heliozentrischen Weltbild zum Durchbruch - fallen mir spontan keine "historischen Persönlichkeiten" ein, die für Deutschland und die Welt von Belang wären.
Luther vielleicht, weil er die Macht der katholischen Kirche brach, und Friedrich II. von Preußen, weil er die Kartoffel als Grundnahrungsmittel einführte.
Der Rest? Die wollten nicht nichts, außer Macht und Besitz anhäufen und sich für ihr Ego "einen Platz in der Geschichte" verschaffen.
So fühle ich mich durch deine Worte bestätigt. Der Adel, egal in welcher Zeit, egal von woher und wodurch, sie waren Gauner und Diebe, die das Volk malträtierten, bestahlen und unterdrückten.

Zu viele dieser Spinner, egal ob Adel oder Klerus, haben noch zu viel Macht und sollten letztendlich entsorgt werden, wie auch immer. Wir sollten sie alle enteignen und ihren Reichtum denen wieder zurück geben, denen es gestohlen wurde. Nicht in Form von Geldgeschenken, sondern dadurch, dass in erster Linie für die Kinder zu sorgen ist, Kitas und Schulen gebaut werden, Krankenhäuser unterstützt werden und die Justitia auf einen Stand verbracht wird, die eindeutig in die Richtung des Rechts FÜR den Bürger zeigt und nicht gegen ihn. Dazu sollen wir Akademien für die Politiker erschaffen, denn ohne Abschluss einer solchen Akademie sollte kein Mensch mehr Politiker werden können.

Also, sicher fällt vielen Menschen noch mehr dieser "Wünsche" ein, denen nachzukommen wären. richard
 
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Beverly
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Meines Wissens werden Klassen durch ihren Bezug zu den Produktionsmittlen oder auch Mitteln der Ausübung von Macht definiert.

So definierte sich im Feudalismus der Adel sowohl durch die Kontrolle über das Land als auch den Besitz von Waffen. Mit dem Land verfügte der Adel also über das wichtigste Produktionsmittel seiner Zeit und als Soldaten - Ritter - kontrollierte er die Gewaltmittel.

Später lösten die verschiedenen Spielarten der Kapitalisten den Adel als beherrschende Kraft ab. Sie kontrollierten die Industrie und als Finanzkapital machten sie die Kontrolle über das Geld zu einem der wichtigsten Mittel zur Ausübung von Macht.

Das Militär, in vormodernen Epochen noch von überragender Bedeutung, verlor in der Moderne in den wichtigen Staaten an Bedeutung. Es ist Machtmittel im Dienste von Entitäten, die stärker sind als es selbst.

Über was definiert sich die politische Klasse?

Über die Kontrolle des Denkens und Handelns von Menschen!
Dies geschieht primär im Interesse der politischen Klasse selbst und mit Klassen, mit denen sie verbündet ist und deren Interessen sie gegenüber der Gesellschaft durchsetzt.
Die von den verschiedenen Fraktionen der politischen Klasse vertretenen Ideologien dienen primär dazu, Menschen an sich zu binden und von sich abhängig zu machen.

Ob die Angehörigen der politischen Klasse an die Ideologien glauben, die sie nach außen vertreten, ist irrelevant. Die stets auftretenden Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis zwingen zu dem Schluss, das Ideologien primär Machtmittel sind. Misst man sie an ihren eigenen Ansprüchen, funktionieren Ideologien oft nicht - als Machtmittel dagegen sehr gut.

Definiert man die politische Klasse als eine Klasse, deren Machtbasis die Kontrolle über das Denken und Handeln von Menschen ist, so ist die organisierte Religion die erste Erscheinungsform der politischen Klasse. Religiöse Autoritäten machen keinen Hehl daraus, das Denken und Handeln ihrer Mitmenschen zu kontrollieren. Die organisierten Religionen haben im Laufe der Jahrhunderte so gigantische Apparate und so raffinierte Techniken der Verhaltenkontrolle entwickelt, dass sie in der Moderne nicht nur weiter gedeihen, sondern die Moderne zu großen Teilen ein Projekt der verschärften religiösen Indoktrination geworden ist.

Die politische Klasse im Sinne religiöser Autoritäten gab es schon in vormodernen Epochen. Neu hinzugekommen ist in der Moderne im Zuge des Aufkommens neuer politischer und gesellschaftlicher Entitäten - Parteien, Gewerkschaften, Verbände, Parlamentarismus ... - die säkulare politische Klasse. Alldiweil die Religionen auf unveränderlichen Ideologien aus vormodernen Epochen basieren, generiert die moderne politische Klasse für ihre Zwecke säkulare Ideologien, die sich alle als recht kurzlebig erweisen. Die "Weltreligionen" haben es geschafft, die ihre Anhänger gegen alle Zweifel zu immunisieren, während bei den säkulren Ideologien die meisten irgendwann merken, dass sie einem Betrug aufgesessen sind.

Deswegen setzen die klugen Köpfe, Querdenker und postmodernen Totengräber der Menschheit in den letzten Jahren auch wieder auf die Religion - aber ob der Betrug gelingt, ist fraglich. Der Ayatollah Chomeini hat im Iran massenhaft Tote, Traumatisierte und stramme Atheisten produziert. Als Ratzinger Papst wurde, feierten das viele Deutsche, jetzt sind sie enttäuscht, weil Ratzinger ideologisch dem Ayatollah Chomeini wohl näher steht als ihnen.
 
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agano

Meines Wissens werden Klassen durch ihren Bezug zu den Produktionsmittlen oder auch Mitteln der Ausübung von Macht definiert.

So definierte sich im Feudalismus der Adel sowohl durch die Kontrolle über das Land als auch den Besitz von Waffen. Mit dem Land verfügte der Adel also über das wichtigste Produktionsmittel seiner Zeit und als Soldaten - Ritter - kontrollierte er die Gewaltmittel.

Später lösten die verschiedenen Spielarten der Kapitalisten den Adel als beherrschende Kraft ab. Sie kontrollierten die Industrie und als Finanzkapital machten sie die Kontrolle über das Geld zu einem der wichtigsten Mittel zur Ausübung von Macht.

Das Militär, in vormodernen Epochen noch von überragender Bedeutung, verlor in der Moderne in den wichtigen Staaten an Bedeutung. Es ist Machtmittel im Dienste von Entitäten, die stärker sind als es selbst.

Über was definiert sich die politische Klasse?

Über die Kontrolle des Denkens und Handelns von Menschen!
Dies geschieht primär im Interesse der politischen Klasse selbst und mit Klassen, mit denen sie verbündet ist und deren Interessen sie gegenüber der Gesellschaft durchsetzt.
Die von den verschiedenen Fraktionen der politischen Klasse vertretenen Ideologien dienen primär dazu, Menschen an sich zu binden und von sich abhängig zu machen.

Ob die Angehörigen der politischen Klasse an die Ideologien glauben, die sie nach außen vertreten, ist irrelevant. Die stets auftretenden Diskrepanzen zwischen Theorie und Praxis zwingen zu dem Schluss, das Ideologien primär Machtmittel sind. Misst man sie an ihren eigenen Ansprüchen, funktionieren Ideologien oft nicht - als Machtmittel dagegen sehr gut.

Definiert man die politische Klasse als eine Klasse, deren Machtbasis die Kontrolle über das Denken und Handeln von Menschen ist, so ist die organisierte Religion die erste Erscheinungsform der politischen Klasse. Religiöse Autoritäten machen keinen Hehl daraus, das Denken und Handeln ihrer Mitmenschen zu kontrollieren. Die organisierten Religionen haben im Laufe der Jahrhunderte so gigantische Apparate und so raffinierte Techniken der Verhaltenkontrolle entwickelt, dass sie in der Moderne nicht nur weiter gedeihen, sondern die Moderne zu großen Teilen ein Projekt der verschärften religiösen Indoktrination geworden ist.

Die politische Klasse im Sinne religiöser Autoritäten gab es schon in vormodernen Epochen. Neu hinzugekommen ist in der Moderne im Zuge des Aufkommens neuer politischer und gesellschaftlicher Entitäten - Parteien, Gewerkschaften, Verbände, Parlamentarismus ... - die säkulare politische Klasse. Alldiweil die Religionen auf unveränderlichen Ideologien aus vormodernen Epochen basieren, generiert die moderne politische Klasse für ihre Zwecke säkulare Ideologien, die sich alle als recht kurzlebig erweisen. Die "Weltreligionen" haben es geschafft, die ihre Anhänger gegen alle Zweifel zu immunisieren, während bei den säkulren Ideologien die meisten irgendwann merken, dass sie einem Betrug aufgesessen sind.

Deswegen setzen die klugen Köpfe, Querdenker und postmodernen Totengräber der Menschheit in den letzten Jahren auch wieder auf die Religion - aber ob der Betrug gelingt, ist fraglich. Der Ayatollah Chomeini hat im Iran massenhaft Tote, Traumatisierte und stramme Atheisten produziert. Als Ratzinger Papst wurde, feierten das viele Deutsche, jetzt sind sie enttäuscht, weil Ratzinger ideologisch dem Ayatollah Chomeini wohl näher steht als ihnen.
Dann ist es ja ein leichtes, diesem Pack den Garaus zu machen. Wie? Indem wir sie ... vergessen und unser eigenes System aufbauen. Ohne diese Spinner, die dann automatisch verhungern. Das haben die sich auch verdient. Fangen wir doch an! richard
 
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Ungerechtigkeit gab es schon immer seit Menschengedenken.

Dijenigen Menschen, die sich dagegen stellten, wurden meist diffamiert, ausgegrenzt, oder schlimmstenfalls "entsorgt"
 

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