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"Das Ende eines Agenten?" - Tony Blair vor dem Irak-Untersuchungsausschuss

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Heute kam in den Nachrichten, dass der ehemalige britische Premierminister Tony Blair von einem Untersuchungsausschuss zum Krieg gegen den Irak 2003 aussagen muss.
Einzelheiten dazu hier:

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,674744,00.html

Blair wird vorgeworfen, damals gegen den Willen der Mehrheit der Briten Großbritannien an der Seite der USA in den Krieg geführt zu haben. Wobei man nicht vergessen darf, dass sich selbst der Sturz des Viehs Saddam Hussein als eine Operation nach dem Motto "from bad to worse" erwies. Wie sie typisch für die USA ist und wie wir Deutschen sie derzeit "hautnah" beim Bundeswehr-Einsatz in Afghanistan erleben dürfen.

Aus Berichten der Medien kenne ich dazu auch Folgendes: der britische Autor Robert Harris, bis dato wohl gläubiger Angelsachse, war von Tony Blair - den er persönlich - kannte, so enttäuscht, dass er über die britische Kriegsteilnahme 2003 einen Roman schrieb. Ich gehe davon aus, dass da alle anders heißen und der britische Premierminister, der laut Rezi ein Agent der USA sein soll, ist natürlich frei erfunden :)

Mehr Infos über besagten Roman hier

[ame="http://www.amazon.de/Ghost-Roman-Robert-Harris/dp/3453406141/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1264761495&sr=1-1"]Ghost: Roman: Amazon.de: Robert Harris, Wolfgang Müller: Bücher[/ame]

In der Rezension von Amazon steht:

Es ist schon eine ganz und gar unerhörte Geschichte, die uns der britische Bestseller-Autor Robert Harris da zu Ohren bringt. Ausgerechnet Adam Lang, der ehemalige und hoch angesehene Premierminister von England, soll ein geschickt vom CIA auf diesen Posten lancierter Handlanger des US-amerikanischen Geheimdienstes gewesen sein! Das findet der Ich-Erzähler, Ghostwriter von Langs Memoiren, heraus, als er Lang und seine Umgebung interviewt.(...)

Über das Verhältnis zwischen Robert Harris und Tony Blair befindet sich im englischen Wikipedia folgender Absatz:

Harris was an early and enthusiastic backer of Blair and a donor to New Labour funds, but the war in Iraq blunted his enthusiasm. [1] In 2007 British prime minister Tony Blair resigned. Harris, a former Fleet Street political editor, dropped his other work to write The Ghost. The title refers both to a professional ghost-writer, whose lengthy memorandum forms the novel, and to his immediate predecessor who, as the action opens, has just drowned in gruesome and mysterious circumstances.(...)

Quelle http://en.wikipedia.org/wiki/Robert_Harris_(novelist)

Da steht auch:

The New York Observer, headlining its otherwise hostile review The Blair Snitch Project, commented that the book’s "shock-horror revelation" was "so shocking it simply can’t be true, though if it were it would certainly explain pretty much everything about the recent history of Great Britain."

Als "Kraut" kann ich die Frustrationen des Robert Harris dagegen gut nachvollziehen. Was der mit seinem Freund Tony und New Labour erlebt hat, habe ich mit den Grünen und der Rot-Grünen Bundesregierung mitgemacht.
Über deren Treiben fielen in meinem Umfeld diese Sätze:

"Der [Joschka] Fischer war vom Verfassungsschutz!"

"Der [Gerhard] Schröder hat uns nur verarscht!"

Auf der "Insel" und dem Kontinent jeweils das gleiche Schema:

Eine konservative Regierung - Thatcher, Kohl - die sich totgelaufen hat und von der selbst die genervt sind, die nicht unter ihrer Sozialpolitik zu leiden hatten.

Ein Newcomer aus den Reihen der Sozialdemokratie - Blair, Schröder - mit folgendem Profil:
- gegenüber den verbrachten Konservativen auf Aufbruch machen
- sich von den radikalen Linken abgrenzen und die Mitte für sich vereinnahmen, "New Labour" von Blair, "Neue Mitte" in Deutschland

Wahlbetrug!

Die "kleinen Leute" werden durch die Fortsetzung, ja Verschärfung neoliberaler Politik enttäuscht.
Die neue Regierung stürzt ihr Land in außenpolitische Abenteuer an der Seite der USA. Die Briten wurden in den Krieg gegen den Irak gezwungen, die Deutschen sind in Afghanistan in einem ebenso aussichtslosem "Einsatz".

Der Abgang

Hinterher muss man das Gefühl haben, dass es weder den Blairs noch den Schröders darum ging, an der Spitze der Regierung etwas Neues zu machen, zumindest mittelfristig ein Projekt umzusetzen.
Sie agierten nicht wie Regierungschefs, sondern wie Schauspieler, die Regierungschef spielten. Das Textbuch, nach dem sie da agierten, haben aller Wahrscheinlichkeit nach Andere geschrieben. Folgerichtig folgte so dem Auftritt auch der Abgang, als sie anderen Schauspielern Platz machen mussten.
So wenig ich die Frau Merkel auch mag, so halte ich sie sogar mehr für fähig, diese Zusammenhänge zu durchschauen als den bräsigen Schröder und den verfetteten Althippie Fischer.

Agent?

IMHO ist es vor diesem Hintergrund gar nicht mal so wichtig, ob die Blairs und Schröder nun im formalen Sinne "Agenten" sind. Einen Arbeitsvertrag mit dem CIA oder einem anderen Geheimdienst werden die allenfalls im Vollrausch unterschreiben. Und sonst? "Agent" ist da nur eine Worthülse. Man kann einen Polit-Kader bezichtigen, ein Agent zu sein. Der Kader widerum kann seinen Anwalt einschalten und einen zwingen, eine Unterlassungserklärung zu unterschreiben.
Wer keine Lust auf Post vom Anwalt hat, schreibt da lieber Romane. Wo natürlich alles frei erfunden ist :)
Am Agieren des Kaders und den Folgen seiner Politik ändert das nichts. Und die sprechen im Falle von Blair und Schröder für sich. Die Früchtchen sind typische Protagonisten jener Globalen Oligarchie, vor derem Entstehen ich in den 1990er Jahren warnte. Das tat ich damals in einer Parteizeitung der Grünen ... :rolleyes2:
 
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Was die Briten seinerzeit in Kooperation mit den USA veranstaltet haben, grenzt an, nein ist Völkermord.

Unabhängig davon, dass Saddam Hussein irgendwann in einem Loch festgenommen wurde, steht die Lüge im Vordergrund, die diesen Krieg in er Öffentlichkeit rechtfertigen sollte.

Die USA haben - unter der damaligen Bush-Regierung - wieder inemal ihr wahres Gesicht gezeigt. Sie bewegen sich wie ein Kolonialherr druch diese Welt.

Blair hat Bush bis zur Schulter im anus gesteckt und behauptet, er könne noch klar sehen. Nicht nur Blair muss zur verantwortung gezogen werden. Beide gehören als Verantwortungsträger vor den Haager Gerichtshof für Kriegsverbrecher.

Allerdings ist Afghanistan in keinster Weise mit dem Irak-Krieg vergleichbar. Der Ansatz war und ist ein anderer. Ziel in afghanistan ist der Aufbau einer demokratischen Infrastruktur. Dafür werden nicht nur soldaten, sondern auch Hilfskräfte, Polizisten und Verwaltungsfachleute entsandt.

Irak war ein Verbrechen der "Koalition der Willigen", Afghanistan ist ein Einsatz mit UNO-Mandat.

Die Entwickung in Afghanistan lässt berechtigte Zweifel an der Sinnhaftigkeit des Einsatzes aufkommen, aber nicht an der Rechtfertigung. Dieser Einsatz wurde und wird durch afghanische Führer gefordert.
 

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