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Umfragetief: Schaffen sich die Grünen selbst ab?
Bluffen die Grünen mit schlechten Umfragewerten um so ihre Sympathisanten zu mobilisieren?
In wie weit kann man der Analyse von des Journalisten Harald Martenstein fölgen?
Zitat aus: https://causa.tagesspiegel.de/polit...anti-freiheits-partei-nicht-waehlen-kann.html
„DIE GRÜNEN IM UMFRAGETIEF
Warum ich die grüne Anti-Freiheits-Partei nicht wählen kann
Harald Martenstein Journalist
Die Grünen haben sich das Image als Spaßbremsen- und Vorschriftenmacher-Partei selbst eingebrockt. Toleranz hat die Partei nur noch für Ihresgleichen. So eine Partei ist nicht wählbar.
Die Lieblingsthemen der Grünen sind mittlerweile politisches Allgemeingut geworden.
Wer will, dass alles so bleibt, wie es ist, wählt grün – nein, das stimmt nicht ganz.
Wer will, dass esvon dem, was ist, noch mehr geben sollte, mehr Quoten, mehr Multikulti, mehr Steuern, mehrpolitische Korrektheit und weniger traditionelle Lebensentwürfe, der ist am Wahltag bei den Grünengut aufgehoben. Es scheint sich allerdings ein gewisser Sättigungseffekt eingestellt zu haben.
Wer mehr Quoten und politische Korrektheit will, ist bei den Grünen gut aufgehoben.
Das überkommene Parteiensystem ist insgesamt in der Krise, fast überall. In den USA undvoraussichtlich bald auch in Frankreich regieren Personen, die deshalb von vielen Wählern alsattraktiv empfunden werden, weil sie keine Geschöpfe einer Parteibürokratie sind. Es geht also nichtnur um „links“ oder „rechts“ – Donald Trump ist eher rechts, Emmanuel Macron ist eher links. Macronhat sich als Populist inszeniert, fast wie Trump, nur mit anderen Inhalten. Im Kern handelt es sichbeim „Populismus“ also nicht um etwas zwangsläufig Rechtes, sondern um die Sehnsucht nach mehrDemokratie, nach weniger Apparatschiks, weniger Taktieren und mehr klaren Worten, nach einemoder einer, der, in den Augen der Wähler, „zu uns gehört“ und nicht „zu denen“. Sogar die SPD, dietraditionsreichste deutsche Partei, versucht, in Gestalt von Martin Schulz auf diese Sehnsucht eineAntwort zu finden, wie glaubwürdig auch immer.
Mit jemandem wie Kretschmann an der Spitze, könnten die Grünen wieder erfolgreich
Auf diese Herausforderung ist keine deutsche Partei so schlecht vorbereitet wie die Grünen. Siekönnten, wenn sie wollten, sofort wieder eine sehr erfolgreiche Partei sein. Es würde reichen,jemanden wie Winfried Kretschmann an die Spitze zu stellen, charismatisch, volksnah, Repräsentantnicht eines Apparats, sondern seiner selbst, angstfrei, was die Tabus der Partei betrifft, zweifellosgrün, das schon, aber eben mehr als nur das. So ein Spitzenkandidat ist auf Bundesebene nichtdurchsetzbar, nicht mal als Kandidatin.
Figuren, die durch Eigensinn auffallen, erregen bei den Grünen eher Misstrauen
Viele West-Grüne haben immer noch das Erbe der K-Gruppen in ihren Genen, von denen sieabstammen. Viele Ost-Grüne sind vom Protestantismus geprägt. Die Grünen von heute sind einePartei der Gremien und der Papiere, des Glaubens und der Kontrolle. Figuren, die durch Eigensinnauffallen, erregen eher Misstrauen. Die SPD fällt vor einem, den sie für einen Volkstribun hält, MartinSchulz, fast auf die Knie – wenn der Erfolg ausbleibt, kann sich das natürlich schnell ändern. DieGrünen ertragen Volkstribune wie Joschka Fischer, Kretschmann oder ihre hochbeliebtenBürgermeister meistens nur zähneknirschend. Individualismus wird bei den Grünen schnell zumProblem.
Wenn grüne Politiker reden, spürt man oft die Angst vor dem nächsten Parteitag. Es kommt daraufan, in die fein ausbalancierte Tektonik der Parteiflügel zu passen, intern Mehrheiten zu organisieren,Intrigen der Parteifreunde rechtzeitig zu erahnen, auf dem richtigen Ticket zu stehen. Auf dieStimmung „da draußen“ kommt es nicht so sehr an. Die Grünen sind die populismusfernste allerParteien, das ging gut, solange sie für ihre Themen das Monopol hatten und „grün“ kein Synonym für„Establishment“ war.
Die Grünen sind die populismusfernste aller Parteien.
Die Grünen haben sich in jahrelanger Kärrnerarbeit das Image verdient, die Partei derVorschriftenmacher, der Verbiesterten und der Spaßbremsen zu sein. So ein Image ist nicht immergerecht, aber es ist schwer loszuwerden, wenn man es erst mal hat. Wie kam es dazu? Die Parteistand, von Anfang an, nicht nur für ein politisches Programm, sondern auch für einen bestimmtenLebensstil, das war anders als bei SPD oder CDU. Je etablierter die Partei wurde, desto stärkerwurde die Versuchung, diesen Lebensstil anderen aufzudrängen, man muss nur an die bizarre„Veggie Day“-Debatte denken. Wenn die Grünen für Radwege kämpfen, zu Recht, dann verbindensie das gern mit moralischen Bannflüchen gegen die Autofahrer. Die anderen Parteien sind kluggenug, das zu lassen.
Ein Lebensstil ist Teil der Persönlichkeit, man lässt sich da ungern von der Politik Vorschriftenmachen. Lebensstile kann man ändern, aber man will es aus Einsicht tun, nicht unter Druck. AmAnfang schien diese Partei für grenzenlose Toleranz zu stehen, für die Freiheit jedes Menschen, zuleben, wie er will. Heute sieht es oft so aus, als könnten die Grünen Toleranz nur für Ihresgleichenaufbringen und für Gruppen, die ihnen sympathisch sind. Da schrumpft das Wählerpotenzial schnell.
Die Grünen haben nur noch Toleranz für Ihresgleichen.
•
Auf die Angst vor Terror und wachsender Kriminalität und den Schock der Kölner Silvesternachtkonnte die Parteivorsitzende anfangs nur mit ihren alten Reflexen reagieren, so unbeweglich wie derspäte Erich Honecker. Die Polizei, ein staatliches Repressionsinstrument – so kam es bei SimonePeter rüber. Wir müssen die Menschen vor allem vor Polizeiwillkür schützen! Im wirklichen Lebenmöchten die meisten Menschen, dass die Polizei sie vor der Willkür der Kriminellen und vor Terrorschützt. Dass die Polizei dabei die Bürgerrechte respektieren muss, versteht sich von selbst. Aber einGrundmisstrauen gegen die Polizei wirkt zur Zeit auf die meisten Wähler etwa so plausibel wie dieForderung, Deutschland zum 51. Staat der USA zu machen.
Ich habe die Grünen oft gewählt, manchmal widerstrebend. Ich dachte: Die sind für eine offene, freieGesellschaft, ich auch. Was sind heute die großen Themen? Ich glaube, dass die EU demokratisiertund dass ihre Allmachtsansprüche beschnitten werden müssen. Der Euro braucht mindestens eineReform. Wenn das nicht passiert, wird es EU und Euro womöglich bald nicht mehr geben. Das will ichnicht. Einwanderung ist gut, aber sie muss in geordnete Bahnen gelenkt werden, eine Einwanderungvon Kriminellen und Islamisten halte ich nicht für wünschenswert.
Im grünen Entwurf für ein Wahlprogramm steht zum Euro gar nichts. Die Botschaft: Weiter so! ZuEuropa steht da, neben ein paar Allgemeinplätzen, dass es einen „Marshallplan für Afrika“ gebenmuss, soll wohl heißen: mehr Geld für Robert Mugabe und seine Freunde. Außerdem: „Lobbymachtoffenlegen!“ Ist das die Lösung für die Krise Europas? Beim Punkt „Sicherheit“ wird nur eine einzigeProblemgruppe ausdrücklich genannt. Vor welcher Bedrohung müssen die Bürger am meistenbeschützt werden? Die Grünen sagen „rechten und rechtspopulistischen Kräften den Kampf an“.Unter der Überschrift „Sicherheit“, beim Thema Verbrechen. Ist es eine Straftat, nicht links zu sein?Oder vielleicht doch eher ein demokratisches Grundrecht? Eine Anti-Meinungsfreiheits-Partei kannman nicht wählen, wenn einem dieses Grundrecht etwas bedeutet. „
Bluffen die Grünen mit schlechten Umfragewerten um so ihre Sympathisanten zu mobilisieren?
In wie weit kann man der Analyse von des Journalisten Harald Martenstein fölgen?
Zitat aus: https://causa.tagesspiegel.de/polit...anti-freiheits-partei-nicht-waehlen-kann.html
„DIE GRÜNEN IM UMFRAGETIEF
Warum ich die grüne Anti-Freiheits-Partei nicht wählen kann
Harald Martenstein Journalist
Die Grünen haben sich das Image als Spaßbremsen- und Vorschriftenmacher-Partei selbst eingebrockt. Toleranz hat die Partei nur noch für Ihresgleichen. So eine Partei ist nicht wählbar.
Die Lieblingsthemen der Grünen sind mittlerweile politisches Allgemeingut geworden.
Wer will, dass alles so bleibt, wie es ist, wählt grün – nein, das stimmt nicht ganz.
Wer will, dass esvon dem, was ist, noch mehr geben sollte, mehr Quoten, mehr Multikulti, mehr Steuern, mehrpolitische Korrektheit und weniger traditionelle Lebensentwürfe, der ist am Wahltag bei den Grünengut aufgehoben. Es scheint sich allerdings ein gewisser Sättigungseffekt eingestellt zu haben.
Wer mehr Quoten und politische Korrektheit will, ist bei den Grünen gut aufgehoben.
Das überkommene Parteiensystem ist insgesamt in der Krise, fast überall. In den USA undvoraussichtlich bald auch in Frankreich regieren Personen, die deshalb von vielen Wählern alsattraktiv empfunden werden, weil sie keine Geschöpfe einer Parteibürokratie sind. Es geht also nichtnur um „links“ oder „rechts“ – Donald Trump ist eher rechts, Emmanuel Macron ist eher links. Macronhat sich als Populist inszeniert, fast wie Trump, nur mit anderen Inhalten. Im Kern handelt es sichbeim „Populismus“ also nicht um etwas zwangsläufig Rechtes, sondern um die Sehnsucht nach mehrDemokratie, nach weniger Apparatschiks, weniger Taktieren und mehr klaren Worten, nach einemoder einer, der, in den Augen der Wähler, „zu uns gehört“ und nicht „zu denen“. Sogar die SPD, dietraditionsreichste deutsche Partei, versucht, in Gestalt von Martin Schulz auf diese Sehnsucht eineAntwort zu finden, wie glaubwürdig auch immer.
Mit jemandem wie Kretschmann an der Spitze, könnten die Grünen wieder erfolgreich
Auf diese Herausforderung ist keine deutsche Partei so schlecht vorbereitet wie die Grünen. Siekönnten, wenn sie wollten, sofort wieder eine sehr erfolgreiche Partei sein. Es würde reichen,jemanden wie Winfried Kretschmann an die Spitze zu stellen, charismatisch, volksnah, Repräsentantnicht eines Apparats, sondern seiner selbst, angstfrei, was die Tabus der Partei betrifft, zweifellosgrün, das schon, aber eben mehr als nur das. So ein Spitzenkandidat ist auf Bundesebene nichtdurchsetzbar, nicht mal als Kandidatin.
Figuren, die durch Eigensinn auffallen, erregen bei den Grünen eher Misstrauen
Viele West-Grüne haben immer noch das Erbe der K-Gruppen in ihren Genen, von denen sieabstammen. Viele Ost-Grüne sind vom Protestantismus geprägt. Die Grünen von heute sind einePartei der Gremien und der Papiere, des Glaubens und der Kontrolle. Figuren, die durch Eigensinnauffallen, erregen eher Misstrauen. Die SPD fällt vor einem, den sie für einen Volkstribun hält, MartinSchulz, fast auf die Knie – wenn der Erfolg ausbleibt, kann sich das natürlich schnell ändern. DieGrünen ertragen Volkstribune wie Joschka Fischer, Kretschmann oder ihre hochbeliebtenBürgermeister meistens nur zähneknirschend. Individualismus wird bei den Grünen schnell zumProblem.
Wenn grüne Politiker reden, spürt man oft die Angst vor dem nächsten Parteitag. Es kommt daraufan, in die fein ausbalancierte Tektonik der Parteiflügel zu passen, intern Mehrheiten zu organisieren,Intrigen der Parteifreunde rechtzeitig zu erahnen, auf dem richtigen Ticket zu stehen. Auf dieStimmung „da draußen“ kommt es nicht so sehr an. Die Grünen sind die populismusfernste allerParteien, das ging gut, solange sie für ihre Themen das Monopol hatten und „grün“ kein Synonym für„Establishment“ war.
Die Grünen sind die populismusfernste aller Parteien.
Die Grünen haben sich in jahrelanger Kärrnerarbeit das Image verdient, die Partei derVorschriftenmacher, der Verbiesterten und der Spaßbremsen zu sein. So ein Image ist nicht immergerecht, aber es ist schwer loszuwerden, wenn man es erst mal hat. Wie kam es dazu? Die Parteistand, von Anfang an, nicht nur für ein politisches Programm, sondern auch für einen bestimmtenLebensstil, das war anders als bei SPD oder CDU. Je etablierter die Partei wurde, desto stärkerwurde die Versuchung, diesen Lebensstil anderen aufzudrängen, man muss nur an die bizarre„Veggie Day“-Debatte denken. Wenn die Grünen für Radwege kämpfen, zu Recht, dann verbindensie das gern mit moralischen Bannflüchen gegen die Autofahrer. Die anderen Parteien sind kluggenug, das zu lassen.
Ein Lebensstil ist Teil der Persönlichkeit, man lässt sich da ungern von der Politik Vorschriftenmachen. Lebensstile kann man ändern, aber man will es aus Einsicht tun, nicht unter Druck. AmAnfang schien diese Partei für grenzenlose Toleranz zu stehen, für die Freiheit jedes Menschen, zuleben, wie er will. Heute sieht es oft so aus, als könnten die Grünen Toleranz nur für Ihresgleichenaufbringen und für Gruppen, die ihnen sympathisch sind. Da schrumpft das Wählerpotenzial schnell.
Die Grünen haben nur noch Toleranz für Ihresgleichen.
•
Auf die Angst vor Terror und wachsender Kriminalität und den Schock der Kölner Silvesternachtkonnte die Parteivorsitzende anfangs nur mit ihren alten Reflexen reagieren, so unbeweglich wie derspäte Erich Honecker. Die Polizei, ein staatliches Repressionsinstrument – so kam es bei SimonePeter rüber. Wir müssen die Menschen vor allem vor Polizeiwillkür schützen! Im wirklichen Lebenmöchten die meisten Menschen, dass die Polizei sie vor der Willkür der Kriminellen und vor Terrorschützt. Dass die Polizei dabei die Bürgerrechte respektieren muss, versteht sich von selbst. Aber einGrundmisstrauen gegen die Polizei wirkt zur Zeit auf die meisten Wähler etwa so plausibel wie dieForderung, Deutschland zum 51. Staat der USA zu machen.
Ich habe die Grünen oft gewählt, manchmal widerstrebend. Ich dachte: Die sind für eine offene, freieGesellschaft, ich auch. Was sind heute die großen Themen? Ich glaube, dass die EU demokratisiertund dass ihre Allmachtsansprüche beschnitten werden müssen. Der Euro braucht mindestens eineReform. Wenn das nicht passiert, wird es EU und Euro womöglich bald nicht mehr geben. Das will ichnicht. Einwanderung ist gut, aber sie muss in geordnete Bahnen gelenkt werden, eine Einwanderungvon Kriminellen und Islamisten halte ich nicht für wünschenswert.
Im grünen Entwurf für ein Wahlprogramm steht zum Euro gar nichts. Die Botschaft: Weiter so! ZuEuropa steht da, neben ein paar Allgemeinplätzen, dass es einen „Marshallplan für Afrika“ gebenmuss, soll wohl heißen: mehr Geld für Robert Mugabe und seine Freunde. Außerdem: „Lobbymachtoffenlegen!“ Ist das die Lösung für die Krise Europas? Beim Punkt „Sicherheit“ wird nur eine einzigeProblemgruppe ausdrücklich genannt. Vor welcher Bedrohung müssen die Bürger am meistenbeschützt werden? Die Grünen sagen „rechten und rechtspopulistischen Kräften den Kampf an“.Unter der Überschrift „Sicherheit“, beim Thema Verbrechen. Ist es eine Straftat, nicht links zu sein?Oder vielleicht doch eher ein demokratisches Grundrecht? Eine Anti-Meinungsfreiheits-Partei kannman nicht wählen, wenn einem dieses Grundrecht etwas bedeutet. „