Das Argument ist insofern fehlerhaft, als es nur dann gelten könnte, wenn ein Individuum in der Lage ist, die Kontrolle vollständig durchzuführen. Dies ist aber in keiner modernen Organisation mehr so, einmal aus technischen Gründen, aber auch aufgrund der schieren Komplexität und Größe.
Zudem ist doch vollkommen unfraglich, dass zum Beispiel ein Staat kein Interesse daran hat, einen gewinnbringenden Konzern, der in deinem Modell ja die Kassen des Staates füllt, für Betrug am Kunden zu bestrafen. Siehe doch mal VW, da mussten auch erst die Amerikaner die Sache ins Rollen bringen, gerade Niedersachsen hätte da nie irgendwas gemacht.
Die Idee, dass Verstaatlichung zu einer besseren Kontrolle der Unternehmen führen würde, ist komplett lächerlich. Es führt ja noch nicht mal dazu dass die Unternehmen ihre Kernaufgaben besser ausführen.
Schau dir die Deutsche Bahn an. Der Staat hält an diesem Konzern 100% der Anteile. Die Leistung ist miserabel, das Messystem für die Pünktlichkeit und damit die Transportleistung, unehrlich, die Schulden sind hoch und aus irgendeinem Grund kauft die Bahn mit jährlichen Staatszuschüssen Busunternehmen auf spanischen Inseln.
Im Gegenteil, dein Modell würde zu noch mehr Betrug und Unehrlichkeit führen, weil es dann die Möglichkeit gibt, die Messysteme mit denen wir bewerten was ein Konzern so tut, direkt so anzupassen, dass der Staat als Eigner besser aussieht. Bei der Bahn machen wir das, indem Verspätungen pro Zug und nicht wie in der Schweiz pro Reise gemessen werden, was natürlich Reiseverlängerung durch verpasste Anschlusszüge verschleiert, bei den Arbeitslosen wird das gemacht, indem irgendwer in den Ministerien sitzt und krank gemeldete Arbeitslose aus der Statistik rechnet, obwohl krank sein kein Beruf ist und ich die immer noch mit meinen Steuern in ihren fetten Körpern halte.
Genau diese Tendenz würde sich bei mehr Staatseigentum verschlimmern. Deswegen sollte privatisiert werden, wo nur irgend möglich.
