Auch wenn das Intelligenzmodell variabel ist und auch unterschiedlich definiert lässt es trotzdem auf eine Art "Urstruktur" der Intelligenz Schlüsse ziehen.
Und es kommt darauf an WAS man lernt und WAS man erklärt bekommt. Die Logik z. B lässt sich zurückführen auf Negation, Konjunktion, Implikation und Disjunktion.
Daraus lässt sich viel ableiten aber ohne dieses Wissen ist es kein Wunder wenn man steckenbleibt.
Ich bin der Meinung dass die meisten Menschen die Möglichkeit besitzen sich zu entwickeln nur die Geschwindigkeit ist unterschiedlich.
1-3 + 5 Das Klima ist etwas völlig anderes wie die Entwicklung von selbständigen Lernen.
4. Wenn ein Lernsystem sich dem Schüler anpasst würde er einen positiven Bezug zum Lernen entwickeln was zur Freude am Lernen führ, dies würde im nächsten Schritt
die Autonomie des Lernens entwickeln was die Selbständigkeit und Souveränität erhöhen würde.
Das alte Modell ist stupides auswendig lernen von Fakten bzw Rechenalgorithmen. Ich bin daher der Meinung dass wahre Selbständigkeit nur mit Einsicht in die eigene Entwicklung
zu Verwirklichen ist. Zudem ist ein Computer fairer als ein Lehrer.
Nein, eben nicht!!!
Eine Urstruktur wäre physiologisch (genetische Komponenten wären in der zweiten Erklärungsebene, in der dann eine Entwicklung analysiert wird), mit anderen Worten der genaue Prozess, wie wir Informationen aus der Umwelt aufnehmen, in Signale übersetzen, bewerten, zu einer Handlungsentscheidung kommen und dann handeln. Man könnte auch sagen, es wäre die genaue Erklärung des Gehirns, von der sind wir aber sehr weit entfernt.
Das bildet ein Intelligenztest aber nicht ab, das ist auch garnicht seine Aufgabe. Ein Intelligenztest hat eine reine Modellvalidität, bedeutet er misst die Leistung eines Individuums entsprechend seines zugrunde liegenden theoretischen Hintergrundes. Intelligenz wie wir heute davon reden ist ein Kunstbegriff der frühen Denkschulen, wie der Würzburger Schule. Deswegen hat man früher mit Spielen Intelligenz gemessen, das Ziel ist die Vergleichbarkeit, nicht die Abbildung der biologischen Grundlage.
Diese Unterscheidung ist extrem wichtig, gerade wenn man von Bildung redet. Mit dem IQ Begriff wird heute so unglaublich viel Schindluder betrieben, dass es hier auf absolute Präzision ankommt.
Es kommt sowohl auf das WAS und das WIE an. Deswegen muss man auch sehr genau bei den Methoden arbeiten, wir hatten in den letzten Jahrzehnten genug verfehlte methodische Änderungen. Das markanteste Beispiel ist sicherlich "Schreiben nach Gehör" anstelle der "Fibel". Wie dir jeder Psychologe sagen kann und auch zu dieser Einführung einhellig geurteilt wurde, ist das neu lernen vorher fehlerhaft erlernter Inhalte deutlich schwerer als das initiale richtig lernen, besonders wenn das fehlerhafte betreiben funktional war (Lob vom Lehrer, Smileys...).
Wenn du mal ein ganz alltägliches Beispiel dafür sehen willst, beobachte mal wie viele Menschen Varianten der Aussage "Die Sonne steigt über den Himmel" alltäglich gebrauchen. Das ist in der Beschreibung nämlich funktional (nennt man dann löschungsresistent), aber faktisch natürlich falsch, da wir ein heliozentrisches Sonnensystem haben.
Es ist sowohl die Geschwindigkeit, als auch das maximale Endergebnis deutlich unterschiedlich. Intelligenz, Leistungsfähigkeit, Motivation, Gedächtnisleistung... sind wie praktisch alle menschlichen Eigentschaften normalverteilt und der Mensch ist keine tabula rasa, die man beliebig hochtrainieren kann, auch mit einem überproportionalen Aufwand ist das nicht möglich. Skinner, so bedeutend er für Biologie, Psychologie und... und so fatal er für Tauben war, hat sich mit dem radikalen Behaviorismus geirrt.
Dazu kommt eine Frage der Gerechtigkeit im Bildungssystem. Es ist schwer zu argumentieren, dass man auf schlechtere Schüler einen übermäßigen Ressourcenaufwand betreiben sollte. Man muss das vorsichtig ausbalancieren, besonders wenn man eine Systemspaltung wie in den USA oder Großbritannien vermeiden will.
1-3+5: Es ging nicht ums Klima als Inhalt sondern um die Argumentationsstruktur, die du bringen wolltest. Man kann nicht einfach die Entwicklung einer Technologie und dann subsequent ihre ökonomisch machbare Massenherstellung voraussetzen. Man müsste wenn, dann schon eine klare Begründung und zumindest ein proof of concept vorlegen, ansonsten sind das Ausflüchte. Ich hätte statt Klimawandel auch Boris Johnsons Hightech Grenze erwähnen können. Der hat auch mit Technologie ergumentiert die er weder versteht, noch dass es sie derzeit geben würde.
4) Das ist falsch und gleich aus mehrerlei Gründen. Die "Schreiben nach Gehör" Methode ist dafür ein gutes Beispiel. Die Methode hatte auch die Idee der "Freude am Lernen" hat aber letztlich zu deutlich schlechteren Ergebnissen in den Basiskompetenztests geführt und erhöht im Nachhinein die Frustration, weil hohes Selbstbewustsein auf schlechte Ergebnisse in Systemen trifft, denen die Freude am Lernen egal ist.
Selbständigkeit entsteht A) durch das langsame Aufbauen von Frustrationstoleranz bei Herausforderungen (was übrigens auch zu psychischer Resilienz führt), was in Schulen besonders sinnvoll ist, da man Lehrer und Eltern als Hilfe hat. Durch B) das Erarbeiten eigener Lern- und Aufbereitungsstrategien von Inhalten. Diese sollten gerade nicht extern (in deinem Fall von Computern) optimiert werden, sondern der Schüler sollte das selber machen. Das hat auch den langfristig zentralen Effekt, dass die Individuen dadurch besser in der Lage sind, ihnen weniger bekannte Inhalte oder Darbietungsformen ordentlich aufzuarbeiten (z.B. bei Auslandsaufenthalten).
Mit deiner Methode würde letztlich ein ähnlich problematischer Effekt erzielt, wie bei den Intelligenztrainings. Die Schüler würden ausschließlich besser in der für sie optimierten Umgebung, da sie nur in einer auf sie individuell reaktiven Umgebung lernen. Dadurch würde der Systemschock und damit der psychische Stress erhöht und die Leistung sinken, sobald man dieses System verlässt. Solche Anpassungskrisen möglichst zu minimieren, also resiliente Individuen zu schaffen, sollte unser Ziel sein.
Das ist eigentlich sehr unterschiedlich von Fach zu Fach. Bei Fächern wie Biologie, Physiologie oder Psychologie ist das eine unvermeidbare Grundvoraussetzung, weil man einfach erstmal eine große Menge Fakten zur Orientierung in späteren Anwendungsbereichen braucht. Bei Fächern wie Mathematik, Physik oder Informatik ist der Anteil an "Auswendig lernen", wiederum deutlich kleiner. An der Stelle sind Computer ja auch gute Hilfsmittel und sei es die ordentliche grafische Darstellung der Veränderung einer Funktion bei einer Ableitung. Man muss den Computer stützend (in Informatik mehr als das natürlich) ausnutzen, zentral macht er aber keinen Sinn.
Diese 08/15 Floskeln sind bei Themen wie hier völlig wertlos: "Einsicht in die eigene Entwicklung" ist nichtssagend.
Zum Thema fairer, da berufe ich mich mal auf Campbell: "Computers are like Old Testament gods; lots of rules and no mercy." Klingt doch wunderbar!