Sie haben sehr viel geschrieben, das einer näheren Betrachtung wert ist, aber da würde ich nicht mehr fertig und der Antwortstrang kilometerlang.
Einiges kann ich nachvollziehen, anderes wieder nicht, z.B. erschließt sich mir Ihr Widerstand gegen die Homoehe nicht und ich sehe auch nirgendwo in Deutschland einen "Abwärtstrend".....
Hi,
mein letzter Post hatte ja tatsächlich etwas Überlänge, aber manchmal dauert es halt etwas länger, bis man einmal um den ganzen Pudding herumgepaddelt ist.
Aber jetzt lieber konkret zu denen von ihnen angesprochenen Punkten.
Einen "Abwärtstrend" kann ich zwar nicht ganz konkret belegen, das Bruttosozialprodukt steht ja immer noch sehr gut da, aber von der Stimmung fand ich es irdendwie schon optimistischer. Ob wir jetzt zurück in die 90ziger gehen, mit Loveparade und dem (vorläufigen ) Ende des kalten Krieges , oder noch weiter zurück in die Zeit der Studentenrevolte,als sich das junge Bürgertum dem Muff von tausend Jahren entledigt hat und dabei jede Menge Staub herumgewirbelt hat.
Emanzipatiorische und eher geselschaftskritische Reformbewegungen sind weltweit auf dem Rückzug, vergleich doch einfach mal die Ausrichtung der PLO von 1970 mit der von der Hamas von heute. O k ,das ist nicht Deutschland, aber bei uns sind die Türken auch nicht mehr das ,was sie einmal waren.
Statt hier einfach nur zu Gast zu sein und zu arbeiten, arbeiten heute viele lieber an der islamisierung Deutschlands statt an der Demokratisierung der Türkei.
Und die vielen tausend Kurden bei uns stehen zwischen allen Fronten , was sie aber nicht daran hindert, ihrem Apu (Özalan) weiterhin die Treue zu halten, obwohl der ganz bestimmt keine Chance mehr hat jemals auch nur ein ansatzweise freies Kurdistan zu erleben.
Von einem toleranten Miteinander sind wir jedenfalls wesentlich weiter entfernt,wie zur Zeiten der schlimmsten Ausländerfeindlichkeit in den 80zigern.
Und das heute nicht nur deutsche Rocker der Polizei das leben schwer machen ,sondern auch Türkische und Arabische und der Vollständikeit halber auch noch die Russischen ist auch nicht gerade eine echte Aufwärtsentwicklung.
Aber bevor ich hier gleich wieder viel zu viel schreibe nur noch soviel ganz kurz:
ich habe nichts gegen Homosexuelle und ich habe auch nichts gegen ihre gesetzliche Gleichstellung.Aber ich denke es braucht einen gesellschaftlichen Grundkonsenz, und wo der nicht mehr gegeben ist ,zerfällt das Gemeinwesen. Und man kann nicht auf der einen Seite von den Bürgern einfordern, das Männer und Männer gleichberchtigt miteinander leben können ,wenn auf der anderen Seite Männer weiterhin ihre Frauen von der geselschaftlichen Teilhabe ausschließen können.
Ok , ist ein längeres Thema, aber ich hoffe du merkst worauf ich hinaus will.
Gesicht zeigen ist ein wesentliches Merkmal emanzipatorischen denkens und handeln. Wenn wir das wieder mittelalterlichen Moraldoktrinen unterordnen ist das eine echter negativ Trend und hat rein gar nicht mit Toleranz gemeinsam.Oder würdest du es als tolerant empfinden, wenn wir zu Aufmärschen wieder SA Binden zulassen würden? Toleranz hat etwas mit Gelassenheit und Stärke zu tun, und nicht mit Ignornaz und ängstlichem Wegschauen.
Sicherlich sind nicht alle Muslime bei uns radikal und dogmatisch. Aber wo wir den Hardlinern von ihnen nichts entgegensetzen, wird ein auf gegenseitige Wertschätzung basiesendes Miteinander unmöglich. Wer bei uns sein Kind verschleiert in die Schule schicken will, hat nicht begriffen was in unseren Schulen gelert wird.
Aber bei uns Deutschen haben das viele wohl leider auch nicht wirklich verstanden.Ich sehe jedenfalls schon einen Abwärtstrend im emazipatorischen Bereich.
Gruß~Phönix