Der ehemalige Schläger und Drogendealer Mustafa Özbek ist Friedensrichter in Bremen. Der Mann verkörpert Macht und Stärke und wirkt gleichzeitig verletzlich, ja sympathisch, zum Beispiel wenn er mit den Tränen kämpft, als er über die Scheidung von seiner deutschen Frau sprechen soll. Als Vater ist er um das Wohl seiner beiden Kinder besorgt. Einerseits ist er stolz, dass seine attraktive Tochter studiert, andererseits erwartet er gerade auch von ihr die Einhaltung der traditionellen Sitten und Normen. Der Vater repräsentiert die alte anatolische Ordnung und spürt doch, dass er seiner Tochter nicht auf Dauer das Leben in einer liberaleren Gesellschaftsordnung wird verbieten können. Die 43-Minuten-Dokumentation ist keine Anklage, sondern eine gelungene Beschreibung des Ist-Zustandes, wie er wohl für viele muslimische Familien in Deutschland gilt.