Warum? Es geht seit 14 Seiten nur über Preis-/Wertbildung, wir sind erstaunlich wenig vom Thema abgekommen. Und um darauf wieder zurückzukommen: Knappheit ist kein Indikator für den Wert. Wir haben so einige Waren, die ja angeblich knapp sein sollen, die im Überschuss vorhanden sind. Das wäre zum Beispiel die Autoindustrie, die einen Überschuss von 25% produziert. Wie Gysi immer so schön sagt, wir haben eine Landwirtschaft, welche die Menschheit zweimal ernähren könnte. Wir haben zahlreiche Arbeitslose, was nichts anderes als ein Überschuss an der Ware Arbeitskraft ist. Aus der Knappheit lässt sich der Wert nicht begründen. Was weiterhin deine These betrifft, dass die Bestimmung dieses Werts unerklärbar ist: Das würde implizieren, dass die Sphären zufällig oder willkürlich gesetzt worden sind. Der Markt ist aber strengstens rational und erlaubt keine Willkür. Es muss nach irgendwelchen Maßstäben vorgegangen worden sein.
Auch hier kommt es doch auf das Zusammenspiel zwischen Angebot und Nachfrage an.
Die 25% Überschuss werden nicht nachgefragt, bei Diamanten oder Gold ist es allerdings so, dass das Angebot recht gering ist, die Nachfrage wiederum ist groß (Die latente Nachfrage hat auch einen Einfluss auf die Preisbildung und das obwohl sie keine tatsächliche Nachfrage ist).
Bei den Arbeitslosen gibt es aber auch Unterschiede in der "Qualität" (Bildung).
Es wird oft von unserem Niedriglohnsektor geredet, dem durch staatliche Eingriffe entgegengewirkt werden soll.
Auf der anderen Seite wird ständig vom Fachkräftemangel geredet...
Angebot und Nachfrage finden hier nicht zusammen und die Preisbildung (Lohnbildung) ist gestört.
Die Knappheit
kann also auf jeden Fall
ein Faktor sein.
Der Markt gibt sich rational, aber Menschen sind Markteilnehmer und die handeln nicht immer rational, sondern auch oft aus Emotionen.
Willkürlich ist denke ich nicht ganz das richtige Wort, aber bei so vielen Menschen und verschiedenen Entscheidungen können keine klaren und immer anwendbaren Maßstäbe definiert werden.
Die Wirtschaftswissenschaften funktionieren eben größtenteils über Modelle, Auswirkungen auf die Realität sind nicht zu 100% vorherzusehen, aber es wird immer weiter geforscht und es wird sicherlich immer mal wieder neue Erkenntnisse, auch im Bereich der Preis- und Wertefindung, geben.