Es war nach Vereinbarkeit, also ideeller Koexistenz explizit für Aufklärung und religiösem Glauben gefragt. Für mich bedeutet das, dass auch ein religiös Gläubiger z. B. die Ideale der Aufklärung leben kann. Und im Verständnis des gesellschafttlichen Bewußtseins haben auch andere Ideologien Platz, konfrontativ oder kooperativ.
Nimm Hobbes und Du findest den religiösen Glauben in der Aufklärung.
Gut. Du willst es offenbar nicht zugeben oder kannst es vllt. auch gar nicht verstehn, daher mal ein kleines Beispiel:
Rede mal mit Gläubigen über die Frage Evolution, Darwin und anderseits göttliche Schöpfung. Was kommt dabei heraus? Nichts!
Weshalb? Weil beide Überzeugungn absolut unvereinbar miteinander sind. Die Anhänger der beiden Seiten können zwar miteinander auskommen, sich gegenseitig tolerieren (= ertragen), aber verstehn können sich sich natürlich nicht.
Als überzeugter Materialist und demzufolge Atheist kann man zwar versuchen, mit überzeugten Gottesfans (Religioten) zu diskutieren, diese Diskussionen scheitern aber 100%ig regelmäßig. Und zwar hauptsächlich am fehlenden Realitätsbezug der Gottesfans. Sie reden bezüglich ihres Gottes regelmäßig von Wahrheit, wissen aber gar nichts darüber.
Übrigens, Hobbes. Einen besseren Aufklärer hast du wohl nicht zu bieten. "Aufgeklärter Absolutismus!"!!!
Als wenn es das überhaupt gäbe! Der absolute Herrscher (auch der Papst und die ganze Kirche waren es!) verlangt, dass seine und nur seine "absoluten" Ideen und Anforderungen erfüllt werden! Wo ist da Platz für wirkliche Aufklärung?
Er mag zwar eine Stufe auf dem Weg in die wirkliche Aufklärung gewesen sein, aber als Maßstab kann man ihn dennoch nicht nehmen. Unbd er wurde angefeindet:
„Des Hobbesii Lehren (haben) ein großes Aufsehen gemacht, und (sind) von den meisten (…) nicht ohne Grund vor überaus gefährlich angesehen worden, weshalber auch fast der ganze Schwarm der Gelehrten sich wieder ihn erhub, und seinen Zorn an ihn auszulassen suchte“. (A. Glafey, S. 173)
Weshalb? weil er nicht mit der vorherrschenden religiotischen Gesellschaft konform ging! Also ist es in Wirklichkeit nix mit dem von dir behaupteten Nebeneinander beider Richtungen.
Wo sollte auch Platz für verlogene Religion sein, wenn man auf der Suche nach der tatsächlichen Realität (Wahrheit) ist?
Religiöse Philosophen scheitern ja schon daran, dass sie nicht eine Wahrheit anerkennen wollen, sondern es gäbe nach ihrer Meinung sogar viele davon. Jeder hätte letztlich seine eigene.
Das zeigt übrigens die Kleinkariertheit ihres Denkens und die Unfähigkeit, Wahrheit von persönlichen Überzeugungen abzugrenzen.