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Über das Gute und das Böse in der Welt
So, ich möchte denn zum Abschluß meiner Einführungsoperation kommen, denn erst dann werde ich mich stärker auf den Rest des Geschehens in Posiwitien konzentrieren können - in auserlesenen Subforen. Wenngleich ich auch dann die Qualität der Quantität vorziehen werde. Bzw. werde ich zu wenigen Themen ausführliche Dinge schreiben, und ohnehin sehe ich meine aktivste Zeit Jahre zurückliegen.
Doch zunächst einmal zu meinem wiederentdeckten und jüngst aufbereiteten zweiten Subflaggtext.
Genau hier, genau jetzt werde ich die gewagteste aller Thesen offenbaren. Erstmals tat ich das zur Weihnachtszeit 2004, weshalb ihr euch in eine Weihnachtsstimmung versetzen müßt - selbst dann, wenn gerade Hochsommer ist. ;-)
Weihnachten liegt wieder einmal an, Leute. Eine Zeit, wo die Wirtschaft hier und dort vielleicht mal innehält, Heucheln jedoch Hochkonjunktur hat. Eine Zeit, wo viele Menschen eine krampfhaft harmonische und heitere Stimmung leben bzw. erzwingen wollen und sich „besinnlich“ geben. Natürlich gibt es skrupellose Geschäftsleute, Politiker (oder ist das dasselbe?) und Konsorten, die bereits so kühl und unmenschlich sind, daß ihnen Weihnachten hinten vorbeigeht und sie sich nicht einmal bemühen, eine Maske aufzusetzen. Doch viele Vertreter der reichen Minderheit scheinen sich für ein paar Tage zu verändern. Sie kehren in sich und verbringen die Feiertage mit ihrer Familie, wenn denn vorhanden. Da werden dann ganz tolle Geschenke an die lieben Kleinen (und die Geschäftspartner) verteilt. Unter einem strahlenden Weihnachtsbaum, und im Hintergrund dudelt harmonische Gefühlsmusik. So ganz vergessen sie, daß es immer mehr Menschen gibt, die sich keine Geschenke, keinen Baum, ja vielleicht nicht einmal eine Wohnung leisten können. Daß überall in der dritten Welt die Menschen Hungern, Kriege führen, unter miserabelsten Umständen vegetieren - und das alles, weil die Industrienationen in der Vergangenheit und auch jetzt den Hals nicht voll genug bekommen und ihren finanziellen und machtpolitischen Status unbedingt aufrechterhalten wollen. Und es sind diese Gestalten aus den Reihen der reichen Minderheit, die hier die Fäden ziehen und national und international für großes Leid sorgen. Ja, auch in den wenigen Industrieländern selbst - vielleicht direkt vor der Haustür der Luxusvillen, in denen diese Herrschaften Weihnachten genießen - herrscht zunehmend das Elend. Auch in diesen paar „Gewinnernationen“ selbst schwindet die Mittelschicht zunehmend, wovon sich das überragende Gros zur immer größer werdenden und immer ärmer werdenden Unterschicht gesellt. Das Gefälle von arm und reich fällt hier somit besonders stark auf, da es direkt nebeneinander her existiert. Eine protzige Minderheit schwelgt in überflüssigem Reichtum, und eine immer größere Schar von Systemopfern muß sich ganz genau überlegen, ob es sich überhaupt etwas zu Weihnachten leisten kann, und wenn, dann was. Aber dann gibt es ja die „ganz Sozialen“, die mal großzügigerweise mit der Luxuskarre vor einem Obdachlosen halten und sich herablassen, ihn zu registrieren und ihm das Vermögen von circa einem Euro abzutreten. Es ist ja Weihnachten! Heute sind wir mal sozial - das beruhigt das Gewissen! Und dann aber ab nach Hause in die gut beheizte Luxusvilla! Das Bankett wartet. Und was ist an den anderen 364 Tagen? Ach, egal! Es kann ja nicht jeden Tag Weihnachten sein.
Soweit zu der alljährlichen Heuchelei von dieser dekadenten Bande da oben. Das eigentliche Thema lautet jedoch anders: Es geht um nichts Geringeres als das Böse selbst. Ich sage euch, was ich für das einzig wahre Böse auf der Welt, ja vielleicht im ganzen Universum halte.
Das Böse ist keine mystische, metaphysische Macht. Auch Einzelpersonen oder Völker sind es nicht. Das Böse ist ein Gedankengut, eine Gier, eine Handlungsweise. Es ist ein System - ein System, das all die schlechten Eigenschaften im Menschen weckt und fördert. Habgier, Machtgier, Egoismus, Arroganz, Rassismus - das Bedürfnis, mehr haben zu müssen als andere und etwas Besseres zu sein. Es ist der Kapitalismus! Was ist für all das Leid im In- und Ausland verantwortlich? Dieses System. Bei Geographie einst nahmen wir des Öfteren andere Länder durch, in Geschichte andere Zeiten. Es ist immer dasselbe: Eine unausstehliche Minderheit von reichen Bonzen beutet ganze Scharen aus und will stets so wenig soziale Zustände wie möglich dabei haben. Für ihre Interessen werden Gewalt, Religion/Medien und Politik mißbraucht. Überall wird die Umwelt zerstört, wird Sozialabbau betrieben, werden Kriege geführt und Politiker, Juristen sowie Medien korrumpiert, weil diese verdammte, verantwortungslose Minderheit ihren Willen durchsetzen will. Dabei geht es ihnen stets nur um ihren Vorteil und das eine Motiv, Geld zu akkumulieren. Lokale Bevölkerungen, Umweltverschmutzung und soziale Standards interessieren die gar nicht. Die Haie gehen da hin, wo sie am billigsten und am asozialsten Kohle „verdienen“ können und wo die Regierungen, auf Kosten des Volkes und manchmal auch kleinerer, einheimischer Betriebe, nach ihrer Pfeife tanzen. Zu jeder Zeit und an fast jedem Ort gab und gibt es diese widerliche Minderheit, die für all das, wofür das Volk bluten und geradestehen soll, verantwortlich ist. Sie spielen sich als Segen, Gönner und Retter auf, dabei sind sie mit ihrem System die Ursache aller Probleme.
Doch über die nationale und internationale Ausbeutung der Massen habe ich schon oft berichtet. Hier geht es um etwas anderes: Was macht die Vertreter der reichen Minderheit zu diesen gefühllosen Vampiren, welche die meisten von ihnen sind? Ich erwähnte oben schon die Eigenschaften, die der Kapitalismus fördert und oft erst weckt. Fragt ein unbeeinflußtes Kind, was gerechter und stabiler ist: Ein System, in dem es wenigen Menschen gut geht und sich bei diesen alles staut, während es auf der anderen Seite sehr vielen Menschen schlecht geht, die kaum etwas haben, oder ein System, in dem alles in etwa ausgeglichen ist und es allen in etwa gleich gut geht - wo eben gerecht geteilt wird? Da braucht sicher kein Kind lange zu überlegen, was denn besser und gerechter ist. Doch später wird man ja „erwachsen“ und „begreift“, daß der Sinn des Lebens nun einmal daraus bestehe, Geld zu verdienen und nach Ruhm und Reichtum zu streben; immer besser sein zu müssen als andere, im ständigen Wettbewerb. Wo das Kind noch „ballaballa“ sagt, freut sich der „Experte“, der ja „weiß“, was wichtig ist im Leben, einen Wolf. So „funktioniert“ die Welt halt. Die reiche Minderheit - der einzige Gewinner des Systems - und ihre Medien sagen es, also muß es wohl so sein.
Doch nun bin ich schon wieder abgedriftet. Der Kapitalismus verlangt den Wettbewerb. D.h. es muß immer billiger, immer schneller, immer sozialfeindlicher, etc. gearbeitet werden (wobei die „armen“ Firmenchefs allerdings oft vergessen, daß noch viel Kapital in ihren Privatkonten steckt, was zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen könnte). Zudem fördert er das Konkurrenzdenken und somit die oben genannten Eigenschaften. Wer nicht bereit ist, diesen skrupellosen Weg zu gehen, kann seine „Karriere“ oft vergessen. Man muß bereit sein, vollkommen Ich-bezogen seinen Weg zu gehen und „Mitbewerber - egal ob Kollegen oder andere Firmen, etc. - ohne Gnade auszustechen. Die Ellenbogengesellschaft wird gefördert. Zudem gehört es meist dazu, nach unten zu treten und nach oben zu kriechen, bis man dann selbst wieder einen Level aufsteigt und noch mehr treten kann. Es wird verlangt, sich der Obrigkeit zu unterwerfen, um irgendwann selbst dazuzugehören, und zudem nur den Erfolg und nichts anderes vor Augen zu haben. Und so wird Karriere/Geld/Erfolg auch immer mehr zum „Wert“ Nr.1, und alles andere steht hinten an. Es gibt Menschen, die sich aus diesem System ausklinken, doch denen geht es zumindest in materieller/existenzieller Hinsicht meist nicht allzu gut. Zumindest können sie sich auf einen niedrigen Lebensstandard einstellen. Jene Gestalten, die krampfhaft nach oben wollen, lassen alles andere im Leben fast gänzlich hinter sich. Sie sind wie besessen von dem Gedanken, immer noch mehr Geld und noch mehr Macht zu erlangen. Und je länger sie dieses Spielchen spielen und nach diesen falschen Werten streben und leben, desto besessener werden sie und desto stärker verändert sich ihr Charakter. Sie stumpfen immer mehr ab gegenüber den echten, wirklich wichtigen Werten, die sie, wenn sie nicht von vorneherein so erzogen wurden, wahrscheinlich auch einmal hatten. Sie fixieren sich immer mehr auf Geld und Karriere und beginnen zu glauben, daß nur das zählt. Wenn sie dann zu den Wenigen gehören, die oben ankommen und nicht vorher völlig ausgebrannt ausgeschieden sind, dann haben die meisten von ihnen keinerlei Skrupel oder soziales Gewissen mehr. Sie entlassen scharenweise Personal, um noch mehr Kohle einzuheimsen bzw. zu sparen, sie gönnen Arbeitslosen nicht ihr bißchen Geld zum Überleben und betrachten es als würdeloses Vieh, sie verziehen keine Miene angesichts der globalen Not und des Elends. Sie kennen nur noch eines: Geld und Macht. „Ein Unternehmen ist keine Sozialeinrichtung!“ heißt es dann wie selbstverständlich. „Hier wird Geld verdient!“. Geld für wen und von wem? Sie sind besessen vom Kapitalismus - einer bösen Macht, deren Attribute die Gedanken vergiften und zu bösen Handlungen anregen. Dieses Böse beherrscht die Menschen, je länger sie damit zu tun haben und je intensiver sie sich damit beschäftigen. Stück für Stück werden sie mehr zu einer seelenlosen Marionette dieser bösen Macht und somit irgendwann selbst immer böser. Andererseits verursachen diese Menschen jene böse Macht, geben ihr erst Kraft - durch ihre Gedanken und Handlungsweisen. Der Kapitalismus verführt dazu, doch existiert er nur, weil bestimmte Menschen in seinem Interesse denken und handeln. Also schaffen Menschen das Böse, sind aber zugleich Sklave davon, denn die Reize dieses Bösen treiben sie an.
Ich sehe die Welt nicht schwarzweiß, wohl aber hell- bis dunkelgrau. So ist es auch mit den Menschen. In jedem steckt gutes und schlechtes Potential, doch es ist unterschiedlich gewichtet und wird, von den Personen selbst und von deren Umweltbedingungen, unterschiedlich gefördert. Und der Kapitalismus - diese abgrundtief böse Macht - verdirbt die Menschen und fördert eben nur die schlechte Seite; er prägt sie immer weiter aus und unterdrückt immer stärker das Gute, je länger und intensiver ein Mensch sich darauf einläßt. Nehmen wir z.B. Joschka Fischer. Wie hat der mal angefangen, und wo ist er später gelandet? Gier nach Macht und Geld haben ihn zu dem gemacht, was er einst haßte. Er fühlt sich nun geläutert, doch innerlich weiß er, daß er sich keineswegs verbessert, sondern bloß seine Seele verkauft hat. Der Mann, der einst Joschka Fischer war, ist nun Darth Fischer geworden - ein diabolischer Politiker (sorry, das mußte jetzt sein). Natürlich sind eher jene Menschen dazu geneigt, diesen einsamen und skrupellosen Weg an die mögliche Spitze zu gehen, die mehr schlechtes als gutes Potential in sich tragen. Das Böse kann sie so eben leichter verführen, doch manchmal weckt der Kapitalismus dieses Bestreben bei einst recht anständigen Menschen vielleicht erst und zieht sie in diesen finsteren Strudel hinein. Manchmal sind es die äußeren Rahmenbedingungen. Z.B. schreibt das übrigens mehrfach grundgesetzwidrige Ha(r)tz 4 vor, daß ein Arbeitsloser nur noch Sklave des Arbeitsmarktes und somit der Wirtschaft zu sein hat und alles andere Nebensache ist. Und dann gibt es arme Menschen, die im Fernsehen und vielleicht sogar vom Nachbarn oder möglicherweise schon früher von wohlhabenderen Klassenkameraden vorgegaukelt bekommen, was „hip“ und ja heutzutage „Standard“ ist. „Wie? Du hast keine Schuhe der Marke Turbolatsche? Du bist ja asozial!“, oder: „Wie? Du fährst keinen Mercedes Bonz! Ha ha, Versager!“. Manch ein einst besonnener Mensch kann so leicht vom Bösen verführt werden und denken, dieser düstere Pfad ihn zu besseren Zeiten. Doch erstens ist der tatsächliche Erfolg nur verschwindend Wenigen - Tendenz sinkend - beschert, und zweitens verkaufen sie dafür ihre Seelen und werden zu Handlangern und Trägern des Bösen. Manch einer geht auch einfach nur seiner Arbeit nach und versucht, in dieser skrupellosen Welt des Kapitalismus zu überleben, doch stetig voranschreitender Sozialabbau, wie z.B. längere Arbeitszeiten, weniger Gehalt, weniger Urlaub, mehr Streß, zwingen ihn, sein Leben immer mehr auf den Job zu fixieren und dieses makabere Spiel unweigerlich, zumindest bis zu einem gewissen Grad, mitzuspielen.
Das Böse ist der Kapitalismus, der die Menschen verdirbt. Manche geben sich ja als die Oberklugen und ach so Verständnisvollen und sagen: „Na ja, der Kommunismus ist an sich ja eine ganz gute Idee, aber nicht durchführbar, da der Mensch einfach zu schlecht ist“. Das ist die neueste Taktik, den Kommunismus oder Sozialismus nicht direkt als schlecht zu bezeichnen, sondern zwar als gute, aber nicht realisierbare Idee - als Utopia. Nach dem Motto: Wir brauchen es erst gar nicht versuchen. Aber was macht die Menschen denn so schlecht, so egoistisch? Es ist der Kapitalismus, der diese negativen Eigenschaften nicht nur fördert, sondern sie auch verlangt. Je ungerechter der Kapitalismus - auf seinen Untergang zusteuernd - wird, desto mehr Verlierer gibt es in ihm und desto mehr Menschen werden bereit sein, sich von ihm zu lösen. Mißerfolg und Armut wird die Ernte der Meisten sein, die sich Erfolg und Wohlstand wünschen, und dies wird sich sehr ernüchternd und enttäuschend auswirken - und vielen die Augen öffnen. Die Sozialismusversuche des letzten Jahrhunderts waren noch unausgegorene Pionierprojekte und hatten frühe Kapitalismen als Gegenspieler, die ihr Scheitern noch nicht derart unter Beweis stellen konnten. Doch schon bald wird die Welt den Kapitalismus scheitern sehen, da er, durch seine offenbar unumkehrbare, sich verstärkende Ungleichheit, schlichtweg instabil ist und früher oder später kollabieren wird. China und Konsorten stehen jetzt als Wirtschaftswunder da, weil sie das endliche Monopoly-Spielchen gerade erst begonnen, während dauerkapitalistische Länder dieses fast beendet haben. Doch auch diese irrgläubigen Länder, die sich sehr von zunehmend kriselnden, wenigen Exportpartnern abhängig machten, werden irgendwann jenes Waterloo erleben, wenn das Spielfeld wieder neu aufgebaut werden muß - meistens nach einem gewaltigen Knall - oder endlich ein besseres, längerwährendes Spiel gespielt wird. Zudem habe ich gelesen, daß das Wirtschaftspotential von China maßlos überschätzt wird, aber das nur am Rande. Zumindest haben es und auch Indien eine jämmerliche Binnenmarktsituation, denn „Standortvorteil“ im globalen Wettdumpen ist ja geringer Anspruch. Auf jeden Fall werden etliche Menschen dort jetzt einfach fallengelassen und sind - oft nichtshabend - auf sich allein gestellt, während früher immerhin für jeden gesorgt wurde. Aber das ist halt „die große Verbesserung“.
Der echte (Neo)sozialismus ist ein gemeinschaftliches, gleichberechtigendes, ausgewogenes und somit stabiles System, das jedem einen guten - nicht exzessiven, aber guten und garantierten - Lebensstandard bietet und menschliche Werte fördert, statt materielle sowie oberflächliche Macht- und Geldgier. Er ist vielleicht nicht perfekt, wobei modifizierbar, doch wesentlich gerechter und stabiler als der Kapitalismus. Der Sozialismus ist für mich das Gute, denn er fördert gute Eigenschaften. Wenn die Völker der Erde den kapitalistischen Moloch, der die Welt in seinen Klauen hält, mit allen Folgen scheitern sehen und ein System, in dem Gutes und nicht Schlechtes zählt, Trumpf ist, dann kann die Menschheit wieder andere Schwerpunkte setzen und sozialer werden - und dann würde auch der Sozialismus funktionieren.
Sozialismus gegen Kapitalismus heißt nichts anderes denn Gut gegen Böse, und ich persönlich weiß, wo ich stehe. Unbeirrbar bin ich dabei in meinem Glauben. Wählt auch ihr eure Seite, doch tragt die Konsequenzen und erkennt euch selbst. Es zählen keine Ausreden! Jeder Mitläufer trägt auch eine gewisse Teilschuld und darf sich nicht hinter seinem Regime verstecken. Die strippenziehenden Soziopathen da oben können ihre kranken Pläne zwar allein aushecken, doch Realität werden sie erfahrungsgemäß erst durch die Unterstützung einer Vielzahl von feige und nicht selten opportunistisch nach oben kriechenden und nach unten tretenden Komplizen. Und dafür werden oder sollten auch all jene ein Stück weit verurteilt werden, wenn denn endlich Gerechtigkeit herrscht - nicht selten übrigens ein großer Unterschied zu geltendem und insbesondere praktiziertem „Recht“. Die betuchten Politiker und Wirtschaftsbosse sowie manch lobbyistischer Steigbügelhalter aus der Judikative sind die Drahtzieher, aber auch jeder Polizist, Soldat, Sachbearbeiter einer faschistischen Institution, etc. trägt eine Teilschuld und sollte sich dessen gewahr sein. Und wenn er/sie nicht wenigstens von innen heraus noch Schadensbegrenzung bzw. Gutes zu tun anstrebt und dann auch vermag, so sollte er/sie irgendwann die Konsequenzen ziehen und entweder gehen oder offen den Kampf gegen das praktizierte Unrecht suchen. Ansonsten ist er/sie Teil des Bösen und darf auch so betrachtet werden... Auch im dritten Reich gab es Gesetze und geltendes Recht, und jeder Polizist, KZ-Wärter, Soldat, etc. hat ja „nur seinen Job gemacht“ oder „hatte keine Wahl“. Das ist die billigste Ausrede überhaupt. In einem Unrechtsregime heißt es nichts Gutes, sich an geltendes „Recht“ zu halten. Und welches Unrechtsregime stellt sich schon hin und gibt offen zu, ein solches zu sein - und die Ungerechtigkeit zu vertreten? Da muß man eben selber etwas denken und hinter Masken zu schauen imstande sein. Jeder muß sich selbst die Frage stellen, wie weit er bereit ist, bei offensichtlichem Unrecht mitzuwirken. Er muß Dinge hinterfragen, Realitäten anerkennen und dann wählen zwischen Gut und Böse. Übrigens ist es wohl nie zu spät, schlechte Pfade (wieder) zu verlassen. Doch irgendwann könnte es ein wenig unglaubwürdig anmuten...
Euer Rotinquisitor - Paladin des Guten
...
So, ich möchte denn zum Abschluß meiner Einführungsoperation kommen, denn erst dann werde ich mich stärker auf den Rest des Geschehens in Posiwitien konzentrieren können - in auserlesenen Subforen. Wenngleich ich auch dann die Qualität der Quantität vorziehen werde. Bzw. werde ich zu wenigen Themen ausführliche Dinge schreiben, und ohnehin sehe ich meine aktivste Zeit Jahre zurückliegen.
Doch zunächst einmal zu meinem wiederentdeckten und jüngst aufbereiteten zweiten Subflaggtext.
Genau hier, genau jetzt werde ich die gewagteste aller Thesen offenbaren. Erstmals tat ich das zur Weihnachtszeit 2004, weshalb ihr euch in eine Weihnachtsstimmung versetzen müßt - selbst dann, wenn gerade Hochsommer ist. ;-)
Weihnachten liegt wieder einmal an, Leute. Eine Zeit, wo die Wirtschaft hier und dort vielleicht mal innehält, Heucheln jedoch Hochkonjunktur hat. Eine Zeit, wo viele Menschen eine krampfhaft harmonische und heitere Stimmung leben bzw. erzwingen wollen und sich „besinnlich“ geben. Natürlich gibt es skrupellose Geschäftsleute, Politiker (oder ist das dasselbe?) und Konsorten, die bereits so kühl und unmenschlich sind, daß ihnen Weihnachten hinten vorbeigeht und sie sich nicht einmal bemühen, eine Maske aufzusetzen. Doch viele Vertreter der reichen Minderheit scheinen sich für ein paar Tage zu verändern. Sie kehren in sich und verbringen die Feiertage mit ihrer Familie, wenn denn vorhanden. Da werden dann ganz tolle Geschenke an die lieben Kleinen (und die Geschäftspartner) verteilt. Unter einem strahlenden Weihnachtsbaum, und im Hintergrund dudelt harmonische Gefühlsmusik. So ganz vergessen sie, daß es immer mehr Menschen gibt, die sich keine Geschenke, keinen Baum, ja vielleicht nicht einmal eine Wohnung leisten können. Daß überall in der dritten Welt die Menschen Hungern, Kriege führen, unter miserabelsten Umständen vegetieren - und das alles, weil die Industrienationen in der Vergangenheit und auch jetzt den Hals nicht voll genug bekommen und ihren finanziellen und machtpolitischen Status unbedingt aufrechterhalten wollen. Und es sind diese Gestalten aus den Reihen der reichen Minderheit, die hier die Fäden ziehen und national und international für großes Leid sorgen. Ja, auch in den wenigen Industrieländern selbst - vielleicht direkt vor der Haustür der Luxusvillen, in denen diese Herrschaften Weihnachten genießen - herrscht zunehmend das Elend. Auch in diesen paar „Gewinnernationen“ selbst schwindet die Mittelschicht zunehmend, wovon sich das überragende Gros zur immer größer werdenden und immer ärmer werdenden Unterschicht gesellt. Das Gefälle von arm und reich fällt hier somit besonders stark auf, da es direkt nebeneinander her existiert. Eine protzige Minderheit schwelgt in überflüssigem Reichtum, und eine immer größere Schar von Systemopfern muß sich ganz genau überlegen, ob es sich überhaupt etwas zu Weihnachten leisten kann, und wenn, dann was. Aber dann gibt es ja die „ganz Sozialen“, die mal großzügigerweise mit der Luxuskarre vor einem Obdachlosen halten und sich herablassen, ihn zu registrieren und ihm das Vermögen von circa einem Euro abzutreten. Es ist ja Weihnachten! Heute sind wir mal sozial - das beruhigt das Gewissen! Und dann aber ab nach Hause in die gut beheizte Luxusvilla! Das Bankett wartet. Und was ist an den anderen 364 Tagen? Ach, egal! Es kann ja nicht jeden Tag Weihnachten sein.
Soweit zu der alljährlichen Heuchelei von dieser dekadenten Bande da oben. Das eigentliche Thema lautet jedoch anders: Es geht um nichts Geringeres als das Böse selbst. Ich sage euch, was ich für das einzig wahre Böse auf der Welt, ja vielleicht im ganzen Universum halte.
Das Böse ist keine mystische, metaphysische Macht. Auch Einzelpersonen oder Völker sind es nicht. Das Böse ist ein Gedankengut, eine Gier, eine Handlungsweise. Es ist ein System - ein System, das all die schlechten Eigenschaften im Menschen weckt und fördert. Habgier, Machtgier, Egoismus, Arroganz, Rassismus - das Bedürfnis, mehr haben zu müssen als andere und etwas Besseres zu sein. Es ist der Kapitalismus! Was ist für all das Leid im In- und Ausland verantwortlich? Dieses System. Bei Geographie einst nahmen wir des Öfteren andere Länder durch, in Geschichte andere Zeiten. Es ist immer dasselbe: Eine unausstehliche Minderheit von reichen Bonzen beutet ganze Scharen aus und will stets so wenig soziale Zustände wie möglich dabei haben. Für ihre Interessen werden Gewalt, Religion/Medien und Politik mißbraucht. Überall wird die Umwelt zerstört, wird Sozialabbau betrieben, werden Kriege geführt und Politiker, Juristen sowie Medien korrumpiert, weil diese verdammte, verantwortungslose Minderheit ihren Willen durchsetzen will. Dabei geht es ihnen stets nur um ihren Vorteil und das eine Motiv, Geld zu akkumulieren. Lokale Bevölkerungen, Umweltverschmutzung und soziale Standards interessieren die gar nicht. Die Haie gehen da hin, wo sie am billigsten und am asozialsten Kohle „verdienen“ können und wo die Regierungen, auf Kosten des Volkes und manchmal auch kleinerer, einheimischer Betriebe, nach ihrer Pfeife tanzen. Zu jeder Zeit und an fast jedem Ort gab und gibt es diese widerliche Minderheit, die für all das, wofür das Volk bluten und geradestehen soll, verantwortlich ist. Sie spielen sich als Segen, Gönner und Retter auf, dabei sind sie mit ihrem System die Ursache aller Probleme.
Doch über die nationale und internationale Ausbeutung der Massen habe ich schon oft berichtet. Hier geht es um etwas anderes: Was macht die Vertreter der reichen Minderheit zu diesen gefühllosen Vampiren, welche die meisten von ihnen sind? Ich erwähnte oben schon die Eigenschaften, die der Kapitalismus fördert und oft erst weckt. Fragt ein unbeeinflußtes Kind, was gerechter und stabiler ist: Ein System, in dem es wenigen Menschen gut geht und sich bei diesen alles staut, während es auf der anderen Seite sehr vielen Menschen schlecht geht, die kaum etwas haben, oder ein System, in dem alles in etwa ausgeglichen ist und es allen in etwa gleich gut geht - wo eben gerecht geteilt wird? Da braucht sicher kein Kind lange zu überlegen, was denn besser und gerechter ist. Doch später wird man ja „erwachsen“ und „begreift“, daß der Sinn des Lebens nun einmal daraus bestehe, Geld zu verdienen und nach Ruhm und Reichtum zu streben; immer besser sein zu müssen als andere, im ständigen Wettbewerb. Wo das Kind noch „ballaballa“ sagt, freut sich der „Experte“, der ja „weiß“, was wichtig ist im Leben, einen Wolf. So „funktioniert“ die Welt halt. Die reiche Minderheit - der einzige Gewinner des Systems - und ihre Medien sagen es, also muß es wohl so sein.
Doch nun bin ich schon wieder abgedriftet. Der Kapitalismus verlangt den Wettbewerb. D.h. es muß immer billiger, immer schneller, immer sozialfeindlicher, etc. gearbeitet werden (wobei die „armen“ Firmenchefs allerdings oft vergessen, daß noch viel Kapital in ihren Privatkonten steckt, was zur Wettbewerbsfähigkeit beitragen könnte). Zudem fördert er das Konkurrenzdenken und somit die oben genannten Eigenschaften. Wer nicht bereit ist, diesen skrupellosen Weg zu gehen, kann seine „Karriere“ oft vergessen. Man muß bereit sein, vollkommen Ich-bezogen seinen Weg zu gehen und „Mitbewerber - egal ob Kollegen oder andere Firmen, etc. - ohne Gnade auszustechen. Die Ellenbogengesellschaft wird gefördert. Zudem gehört es meist dazu, nach unten zu treten und nach oben zu kriechen, bis man dann selbst wieder einen Level aufsteigt und noch mehr treten kann. Es wird verlangt, sich der Obrigkeit zu unterwerfen, um irgendwann selbst dazuzugehören, und zudem nur den Erfolg und nichts anderes vor Augen zu haben. Und so wird Karriere/Geld/Erfolg auch immer mehr zum „Wert“ Nr.1, und alles andere steht hinten an. Es gibt Menschen, die sich aus diesem System ausklinken, doch denen geht es zumindest in materieller/existenzieller Hinsicht meist nicht allzu gut. Zumindest können sie sich auf einen niedrigen Lebensstandard einstellen. Jene Gestalten, die krampfhaft nach oben wollen, lassen alles andere im Leben fast gänzlich hinter sich. Sie sind wie besessen von dem Gedanken, immer noch mehr Geld und noch mehr Macht zu erlangen. Und je länger sie dieses Spielchen spielen und nach diesen falschen Werten streben und leben, desto besessener werden sie und desto stärker verändert sich ihr Charakter. Sie stumpfen immer mehr ab gegenüber den echten, wirklich wichtigen Werten, die sie, wenn sie nicht von vorneherein so erzogen wurden, wahrscheinlich auch einmal hatten. Sie fixieren sich immer mehr auf Geld und Karriere und beginnen zu glauben, daß nur das zählt. Wenn sie dann zu den Wenigen gehören, die oben ankommen und nicht vorher völlig ausgebrannt ausgeschieden sind, dann haben die meisten von ihnen keinerlei Skrupel oder soziales Gewissen mehr. Sie entlassen scharenweise Personal, um noch mehr Kohle einzuheimsen bzw. zu sparen, sie gönnen Arbeitslosen nicht ihr bißchen Geld zum Überleben und betrachten es als würdeloses Vieh, sie verziehen keine Miene angesichts der globalen Not und des Elends. Sie kennen nur noch eines: Geld und Macht. „Ein Unternehmen ist keine Sozialeinrichtung!“ heißt es dann wie selbstverständlich. „Hier wird Geld verdient!“. Geld für wen und von wem? Sie sind besessen vom Kapitalismus - einer bösen Macht, deren Attribute die Gedanken vergiften und zu bösen Handlungen anregen. Dieses Böse beherrscht die Menschen, je länger sie damit zu tun haben und je intensiver sie sich damit beschäftigen. Stück für Stück werden sie mehr zu einer seelenlosen Marionette dieser bösen Macht und somit irgendwann selbst immer böser. Andererseits verursachen diese Menschen jene böse Macht, geben ihr erst Kraft - durch ihre Gedanken und Handlungsweisen. Der Kapitalismus verführt dazu, doch existiert er nur, weil bestimmte Menschen in seinem Interesse denken und handeln. Also schaffen Menschen das Böse, sind aber zugleich Sklave davon, denn die Reize dieses Bösen treiben sie an.
Ich sehe die Welt nicht schwarzweiß, wohl aber hell- bis dunkelgrau. So ist es auch mit den Menschen. In jedem steckt gutes und schlechtes Potential, doch es ist unterschiedlich gewichtet und wird, von den Personen selbst und von deren Umweltbedingungen, unterschiedlich gefördert. Und der Kapitalismus - diese abgrundtief böse Macht - verdirbt die Menschen und fördert eben nur die schlechte Seite; er prägt sie immer weiter aus und unterdrückt immer stärker das Gute, je länger und intensiver ein Mensch sich darauf einläßt. Nehmen wir z.B. Joschka Fischer. Wie hat der mal angefangen, und wo ist er später gelandet? Gier nach Macht und Geld haben ihn zu dem gemacht, was er einst haßte. Er fühlt sich nun geläutert, doch innerlich weiß er, daß er sich keineswegs verbessert, sondern bloß seine Seele verkauft hat. Der Mann, der einst Joschka Fischer war, ist nun Darth Fischer geworden - ein diabolischer Politiker (sorry, das mußte jetzt sein). Natürlich sind eher jene Menschen dazu geneigt, diesen einsamen und skrupellosen Weg an die mögliche Spitze zu gehen, die mehr schlechtes als gutes Potential in sich tragen. Das Böse kann sie so eben leichter verführen, doch manchmal weckt der Kapitalismus dieses Bestreben bei einst recht anständigen Menschen vielleicht erst und zieht sie in diesen finsteren Strudel hinein. Manchmal sind es die äußeren Rahmenbedingungen. Z.B. schreibt das übrigens mehrfach grundgesetzwidrige Ha(r)tz 4 vor, daß ein Arbeitsloser nur noch Sklave des Arbeitsmarktes und somit der Wirtschaft zu sein hat und alles andere Nebensache ist. Und dann gibt es arme Menschen, die im Fernsehen und vielleicht sogar vom Nachbarn oder möglicherweise schon früher von wohlhabenderen Klassenkameraden vorgegaukelt bekommen, was „hip“ und ja heutzutage „Standard“ ist. „Wie? Du hast keine Schuhe der Marke Turbolatsche? Du bist ja asozial!“, oder: „Wie? Du fährst keinen Mercedes Bonz! Ha ha, Versager!“. Manch ein einst besonnener Mensch kann so leicht vom Bösen verführt werden und denken, dieser düstere Pfad ihn zu besseren Zeiten. Doch erstens ist der tatsächliche Erfolg nur verschwindend Wenigen - Tendenz sinkend - beschert, und zweitens verkaufen sie dafür ihre Seelen und werden zu Handlangern und Trägern des Bösen. Manch einer geht auch einfach nur seiner Arbeit nach und versucht, in dieser skrupellosen Welt des Kapitalismus zu überleben, doch stetig voranschreitender Sozialabbau, wie z.B. längere Arbeitszeiten, weniger Gehalt, weniger Urlaub, mehr Streß, zwingen ihn, sein Leben immer mehr auf den Job zu fixieren und dieses makabere Spiel unweigerlich, zumindest bis zu einem gewissen Grad, mitzuspielen.
Das Böse ist der Kapitalismus, der die Menschen verdirbt. Manche geben sich ja als die Oberklugen und ach so Verständnisvollen und sagen: „Na ja, der Kommunismus ist an sich ja eine ganz gute Idee, aber nicht durchführbar, da der Mensch einfach zu schlecht ist“. Das ist die neueste Taktik, den Kommunismus oder Sozialismus nicht direkt als schlecht zu bezeichnen, sondern zwar als gute, aber nicht realisierbare Idee - als Utopia. Nach dem Motto: Wir brauchen es erst gar nicht versuchen. Aber was macht die Menschen denn so schlecht, so egoistisch? Es ist der Kapitalismus, der diese negativen Eigenschaften nicht nur fördert, sondern sie auch verlangt. Je ungerechter der Kapitalismus - auf seinen Untergang zusteuernd - wird, desto mehr Verlierer gibt es in ihm und desto mehr Menschen werden bereit sein, sich von ihm zu lösen. Mißerfolg und Armut wird die Ernte der Meisten sein, die sich Erfolg und Wohlstand wünschen, und dies wird sich sehr ernüchternd und enttäuschend auswirken - und vielen die Augen öffnen. Die Sozialismusversuche des letzten Jahrhunderts waren noch unausgegorene Pionierprojekte und hatten frühe Kapitalismen als Gegenspieler, die ihr Scheitern noch nicht derart unter Beweis stellen konnten. Doch schon bald wird die Welt den Kapitalismus scheitern sehen, da er, durch seine offenbar unumkehrbare, sich verstärkende Ungleichheit, schlichtweg instabil ist und früher oder später kollabieren wird. China und Konsorten stehen jetzt als Wirtschaftswunder da, weil sie das endliche Monopoly-Spielchen gerade erst begonnen, während dauerkapitalistische Länder dieses fast beendet haben. Doch auch diese irrgläubigen Länder, die sich sehr von zunehmend kriselnden, wenigen Exportpartnern abhängig machten, werden irgendwann jenes Waterloo erleben, wenn das Spielfeld wieder neu aufgebaut werden muß - meistens nach einem gewaltigen Knall - oder endlich ein besseres, längerwährendes Spiel gespielt wird. Zudem habe ich gelesen, daß das Wirtschaftspotential von China maßlos überschätzt wird, aber das nur am Rande. Zumindest haben es und auch Indien eine jämmerliche Binnenmarktsituation, denn „Standortvorteil“ im globalen Wettdumpen ist ja geringer Anspruch. Auf jeden Fall werden etliche Menschen dort jetzt einfach fallengelassen und sind - oft nichtshabend - auf sich allein gestellt, während früher immerhin für jeden gesorgt wurde. Aber das ist halt „die große Verbesserung“.
Der echte (Neo)sozialismus ist ein gemeinschaftliches, gleichberechtigendes, ausgewogenes und somit stabiles System, das jedem einen guten - nicht exzessiven, aber guten und garantierten - Lebensstandard bietet und menschliche Werte fördert, statt materielle sowie oberflächliche Macht- und Geldgier. Er ist vielleicht nicht perfekt, wobei modifizierbar, doch wesentlich gerechter und stabiler als der Kapitalismus. Der Sozialismus ist für mich das Gute, denn er fördert gute Eigenschaften. Wenn die Völker der Erde den kapitalistischen Moloch, der die Welt in seinen Klauen hält, mit allen Folgen scheitern sehen und ein System, in dem Gutes und nicht Schlechtes zählt, Trumpf ist, dann kann die Menschheit wieder andere Schwerpunkte setzen und sozialer werden - und dann würde auch der Sozialismus funktionieren.
Sozialismus gegen Kapitalismus heißt nichts anderes denn Gut gegen Böse, und ich persönlich weiß, wo ich stehe. Unbeirrbar bin ich dabei in meinem Glauben. Wählt auch ihr eure Seite, doch tragt die Konsequenzen und erkennt euch selbst. Es zählen keine Ausreden! Jeder Mitläufer trägt auch eine gewisse Teilschuld und darf sich nicht hinter seinem Regime verstecken. Die strippenziehenden Soziopathen da oben können ihre kranken Pläne zwar allein aushecken, doch Realität werden sie erfahrungsgemäß erst durch die Unterstützung einer Vielzahl von feige und nicht selten opportunistisch nach oben kriechenden und nach unten tretenden Komplizen. Und dafür werden oder sollten auch all jene ein Stück weit verurteilt werden, wenn denn endlich Gerechtigkeit herrscht - nicht selten übrigens ein großer Unterschied zu geltendem und insbesondere praktiziertem „Recht“. Die betuchten Politiker und Wirtschaftsbosse sowie manch lobbyistischer Steigbügelhalter aus der Judikative sind die Drahtzieher, aber auch jeder Polizist, Soldat, Sachbearbeiter einer faschistischen Institution, etc. trägt eine Teilschuld und sollte sich dessen gewahr sein. Und wenn er/sie nicht wenigstens von innen heraus noch Schadensbegrenzung bzw. Gutes zu tun anstrebt und dann auch vermag, so sollte er/sie irgendwann die Konsequenzen ziehen und entweder gehen oder offen den Kampf gegen das praktizierte Unrecht suchen. Ansonsten ist er/sie Teil des Bösen und darf auch so betrachtet werden... Auch im dritten Reich gab es Gesetze und geltendes Recht, und jeder Polizist, KZ-Wärter, Soldat, etc. hat ja „nur seinen Job gemacht“ oder „hatte keine Wahl“. Das ist die billigste Ausrede überhaupt. In einem Unrechtsregime heißt es nichts Gutes, sich an geltendes „Recht“ zu halten. Und welches Unrechtsregime stellt sich schon hin und gibt offen zu, ein solches zu sein - und die Ungerechtigkeit zu vertreten? Da muß man eben selber etwas denken und hinter Masken zu schauen imstande sein. Jeder muß sich selbst die Frage stellen, wie weit er bereit ist, bei offensichtlichem Unrecht mitzuwirken. Er muß Dinge hinterfragen, Realitäten anerkennen und dann wählen zwischen Gut und Böse. Übrigens ist es wohl nie zu spät, schlechte Pfade (wieder) zu verlassen. Doch irgendwann könnte es ein wenig unglaubwürdig anmuten...
Euer Rotinquisitor - Paladin des Guten
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