Bezüglich Marx/Kommunismus, Marx war Determinist, er sah überhaupt keine Konkurrenz. Für ihn war der Kommunismus die logische Folge der Entwicklung der menschlichen Gesellschaft. Es gibt also gar keine Wahl, am Ende ist die Menschheit kommunistisch. Da seine metaphysischen Fantasien nicht weiter reichten, sah er den Kommunismus konsequenterweise als Ende der Geschichte und Endzustand der Menschheit an.
Ein weiteres amüsantes Detail, die Grundlage für den Kommunismus bilden nach Marx ausgereifte kapitalistische Gesellschaften. Da war er mal ehrlich, nur kapitalistische Gesellschaften produzieren ausreichend Überfluss und haben gutes, staatlich steuerbares Bildungssystem/Universitäten, eine hohe Konzentration an Produktivkapital bei daraus folgender Vermögensungleichheit, damit sich eine kommunistische Revolution mit dem Ziel der Umverteilung des Produktiv- und sonstigen Vermögens bilden könne. Umverteilen bringt nichts, wenn alle Arm sind, das hat Marx sehr gut erkannt. Was Marx nicht gelöst hat, ist die Frage, wie nach der Revolution weiter die hohen Überschüsse erwirtschaftet werden können. Die Umverteilung der übernommenen Vermögen ist eine einmalige Angelegenheit und in maximal einer Generation ist das Vermögen aufgebraucht. Er hatte da eine sehr lückenhafte Vorstellung, eine einigermaßen funktionierende Praxis der Planwirtschaft wurde erst von Stalin entwickelt, der sich mit genau diesem Problem konfrontiert sah. Aber auch hier sah man schon sehr deutlich, wie sehr die Freiheit des Arbeiters eingeschränkt werden musste, um diese Aufrecht zu erhalten. Das war weit entfernt vom versprochenen Utopia. Die Planwirtschaft hat dann auch zum Untergang der UdSSR von innen heraus geführt. Die chinesische KP war klüger. Nach den Eskapaden und Massenmorden von Mao, das Schicksal der UdSSR vor Augen, hat man den Kapitalismus schrittweise eingeführt und die Nachteile eines totalitären Systems zur Kontrolle der Arbeiterschaft mit den Nachteilen frühkapitalistischer Produktionszustände verbunden. China bildet in perfekter Weise ab, wohin "Kommunismus" in der Praxis führt, wenn er nicht untergehen will.