Hallo,
um 1959 erschien der Roman "Starship Troopers" von Robert A. Heinlein welcher - nach meinen Informationen - deshalb auf dem Index landete weil er faschistoide Züge hatte. Bei der Lektüre habe ich mich dann immer wieder gefragt worin diese denn bestanden haben sollen.
Der Autor beschreibt dort eine Art von selektivem Wahlrecht an welchem nur Teilnehmen darf, welcher (im Roman) auch Militärdienst geleistet und damit unter Beweis gestellt hat, das er für das Gemeinwesen insgesamt sensibilisiert ist.
Vermutlich waren das die faschistoiden Ansätze. Heute frage ich mich an vielen Stellen ob unser Umgang mit einem Wahlrecht das wir praktisch nur vom erreichen eines bestimmten Lebensalters abhängig machen eigentlich gerechtfertigt ist.
Für mich kann das Wahlrecht nicht zu den Initiierungsriten gehören wie sie eigentlich in jedem Gemeinwesen auf der Welt vorhanden und in Deutschland mit Kommunion\Konfirmation in Alter von 14 Jahren von der christlichen Kirche gelebt wird.
Diese Riten sind die Einführung in die Welt der Erwachsenen. Sie machen nicht schlagartig aus einem Kind einen Erwachsenen mit allen Rechten und Pflichten. Es scheint wissenschaftliche Erkenntnis zu sein, das ein menschliches Hirn erst etwa in einem Lebensalter von 22 Jahren voll ausgewachsen ist. Wenn es auch bestimmt immer wieder Notsituationen gab und gibt in welchen Kindern Leistungen abgefordert werden, welche ihr Lebensalter eigentlich noch gar nicht hergibt, aber so etwas ohne Not zu tun kann - aus meiner Sicht - nicht wirklich förderlich für das Kind sein. Schon unter diesem Gesichtspunkt scheint mir die politisch gewollte Herabsetzung des Wahlalters sehr bedenklich und ich lehne es deutlich ab.
Weiter glaube ich auch, das es höchste Zeit ist, das Wahlrecht auch nach außen hin als das staatstragende Element einer Demokratie zu kennzeichnen, welches es eigentlich ist. Zugang zur Politik nur mittels Lebensalter kann nicht ausreichend sein. Noch stärker der Zugang zu politischen Ämtern. Alleine ein Studium ist für mich keine ausreichende Befähigung für ein politisches Amt.
Berufs\Lebenserfahrung sollten auch eine gewichtige Rolle beim Erwerb der Befähigung für ein politisches Amt sein. Im Verlauf der schulischen Ausbildung könnte auch der Erwerb des Gesellenbriefes in einem Gewerbe der Holz\Metall\Lederverarbeitung als zwingende Voraussetzung für den Erhalt von Wahlrecht und Zugang zu Ämtern eingebaut werden.
In diese Richtung bewegen sich im Moment meine Denkansätze
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MfG
Musketeer