Ich war auch im Palast der Republik, als die DDR noch existierte, und fand das Gebäude gar nicht so schlecht. Den Abriss empfand ich als Machtdemonstration und Akt des Triumphs des siegreichen Systems.
Ich war 75 auch dort. Als Junger Mann, linkssozial-west-eingefärbt, kam ich um Berlin zu besuchen. Für mich damals wie München eine historische Stadt, die man gesehen haben muss. Wie gesagt, 1975. kein Indernett, kein Handy, hohe Reisekosten, alles anders bescheidener un bewusster wie heute. Mein Omma wohnte noch in Berlin, Etagenklo hiess das da noch, heute entsetzlich, für mich als Wessi? fast schon ein Kulturschock, aber jut. Wir waren über den Transit gekommen. Fahrzeug damals Ascona a GT 90 Ps. Keile Karre, wir waren zu viert, das Pärchen auf der Rückbank hatte einen ungegenderten Bundeswehrsoldaten in Zivil als Beifang. Der flüsterte schon vor Magdeburg, pass auf, wenn die mich erwischen, komm ich hier nicht mehr raus. IUch meinte noch, dann wissen sie was sie gutes tun oder so ähnlich...Am Einreisepunkt Berlin angekommen, steht da son Vopo oder was weis ich für Hampelmann in Maaschen Gartenzwerggröße da mit überdimensionierten Haarschnitt, ne Mütze? und Blink Blink, schwerem Ledergürtel mit DuseldiedeldalDDR ich erinner mich nur an die Witzgestalt und forderte von mir Repektet. Erst mal ging ich stringend 1,5m Rückwärts und sgte ihm, ich sei hier um mir das 10Ostmark Begrüßungsgeld abzuholen. Desweitern erwarte ich als Gast, der sich auch als Gast Ausweist, das der Gastgeber mir den zuständigen Respekt entgegen bringt. Da wir ja noch auf DDR Boden waren und nach berlin wollten, war der Kollege irgendwie überfordert und dann kam einer der scheinbar mehr durchblick hatte und beruhigte die Situation damit, weil er zu seinem Untergeben sagte, der is offem Transit und herrschte uns an ins Auto zu steigen. Aber so Grenzer die hatten auch ihre Grenzen, als wir drin sassen und meine Freunde aus dem schwitzen nicht mehr ruaskamen, kommt der und meint abschliessend, wollen wir doch mal schaun, was sie hier versteckt bei sich rum führen. Fingerte hier fingerte da, afand natürlich nix, riss dann den Aschenbecher aus der Konsole wobei irgendwelche Haken abrechen, ich sachte nur Kollege, selbst wenn du mich hinter den Mond schiesst, hier wirst du nix finden, wer bezahlt mir den kaputten Aschenbecher? Der Typ grinst mich an und sagte, Is des do Irre Schwästor? Ich sach, ja und? Dann lass dir von der nen neuen Schenken zu Weihnachten. Und es war Sommer. Meine Freundin kannte mich, Die Rückbank brodelte, von wegen wie kannst du nur. Ich sachte nur, wenn du zu schwach bist, werden solchen Nulpen stark, wir waren Frohin Westberlin gestrandet zu sein und erlebten den nächsten Kulturschock, der medial ja so nie offen kolportiert oder gar kommuniziert wird wie heute. Die Jugend in Westberlin lebte in einem Gefängnis, ein schönes noch, mit breiten Bürgersteigen, damals schon recht dichtem Strassenverkehr und überalterter indogenen Bevölkerung, weil die Jugend nach "Freiheit" auslauf usw. suchte. Das verlassen berlins war nur mit der unsäglichen Infrastruktur der DDR zu überwinden, was meist eine 200km Fahrt Schlaglochsuchgeräte Erfahrungen gleichkam. Hier in dem Falle war das fast unmöglich in einem dieser Löcher seine damaligen Fahrgebeine mit geöffneten Schenkeln am Strassenrand zu erschiessen...Das zur allgemeinen Sicht, Bärlin...
Nun mitten in Bärlin, versuchte ich alles um alles in mich aufzunehmen. Schliesslich war es doch die ehemalige Deutsche Hauptstadt und ich wollte wissen, wo all die bösen Mördernazideutschen leben...Ich fand keine. Wir wren auch öfter in den Berliner Kindl Kneipen, die es damals noch überall gab. Aber es rannte damals schon halb Anatolien durch die Stadt und verwandelten es in Kalkutta. Ich haben mit noch länger dort lebenden Philosophiert, wir kamen nur auf diesen Nenner, nicht ich sondern indogene, wir sind für die Wesseis der Arsch der Welt. Die bauen Scheisse und lassen sich erpressen mit dem Zwangsarbeiterstrom aus dem Orient, damit keiner was merkt, laden die den hier bei uns ab, das wird nicht gut enden. Das war die
Wessi Seite von Berlin 1975. Ich stand vor dem Brandenburger Tor und davhte nur, beim Anblick der Absperrungen und der ätzenden Grenzertürmen die mit Ferngläsern uns aus hundert m entfernung anglötzten als wollten wir sie erschissen grillen und nacher aufessen oder ich weiss es nicht. Jedenfalls war dieser Tag für mich entsätzlich. Dann machten wir uns mal rüber, wollten schliesslich nicht die Grenzer sondern die Menschen kennlernen, und uns objektiv mal ein Bild machen. Der Hosenschisser vom Bund hat mir schonmal mit dem Staatsschutz gedroht, wenn es noch mal zu einem solchen Grenzzwischenfall käme. Ich sagte, weisste, schweige mit der Angst, der Stressgrei Zustand ist der Tod. "HüHH" Ja sach ich, du hast drei Schüße frei, wenn wir wieder daheim sind, Hornstrasse...Mann.
Wir waren natürlich ohne Fremdenführer m Zentralen Punkt Ostberlins gestrandet, Auto ordentlich geparkt und haben uns einfach umgesehen und natürlich die heiligkeiten der SED zu sehen. Das erste was auffiehl, war rerrerrrerrrrrrrrümmmdümdümmdümmmdümm mit dem Gleichzeitigen unverbranntem Ölgestank in der Nase, ich dachte nur hier muss ein Nest von Leokoplastbombern sein. Wir waren froh in dem Kunstgebilde Palast der Republik eintreten zu können. Ich war erschlagen, von soviel Eigentümlichkeit (Damals). Es fehlte komplett, die schönheiten der Habsburger, das filigrane. Hier war alles so ausgerichtet, als Staffage für irgendeinen Personkult. Treppengänge die Vierfach (oder zweifach?) offenb von der oberen Etage nach unten führen, gesäumt von Kronleuchtern aus den 50ziger Jahren, mit denen man versuchte bei uns im Westen, den Wirschaftswunderkonsumrausch zu beflügeln. Ich stand dann irgendwann da oben und stellte mir vor, ich wär der Hansel, der die armen Schäfchen da unten mit meinem ruhigem aber bestimmtem Abstieg zeige, wieviel sie mir doch Wert sind. Nach drei Stufen war mir das zu blöde, ausserdem, wenn mich einer sieht, denken die, ich wäre der neue (niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen) zu werden. Wo ich dann die Elktro installationen für all die Lampen verfolgte, konnte ich das Asbest schon aus diesen uralten Deckenabhängern atmen spüren. Solche Ethernitdeckelchen wurden schon damals als Sondermüll gehandelt. Gleichzeitig erinnerte ich mich, wie der Kaufhof damals aussah. In etwa genauso, aber die haben den schon 96 mit Rolltreppen und abgestufften Ebenen versehen. Nur Kulenkampf und andere beutzten noch den eindrucksvollen Trick den Zuschauer von der hohen Treppe herab sich zu erniedrigen um dem Gebührenzahler näher zu kommen...Das nur dazu, zum Palast der Republik, war damals schon ein Ruine, wie gesagt 1975. Aber es gab Infostände zur Geschichte der DDR und man sollte doch auch, das Haus der DDR Geschicht unter den Linden besuchen und vieles mehr. Das haben wir gemacht. Wir trafen auf ein altes vom Weltkrig gezeichnetes Gemäuer mit Klingelschildern vor, Zahnarzt obere Etage,
Antiquar und eine Bibliothek. Erdgeschoss, Deutsches Museum, bitte klingeln. Toll dachte ich, was soll das werden? Gebetsraum? Der Hauswart, bunt gekleidet, mächtig wichtiger Mann, macht Gesichtskonntrolle, sieht keinen lachen und lässt uns rein. Ein Raum mit mehren Zimmern, wir waren allein, sonst keiner da. Es hingen Orden rum, deren bedeutung ich nicht kenne, einer blieb mir aber hängen, mit der Widmung, er habe der DDR einen wichtigen Dienst erwiesen und fünf Abtrünnige final an der Flucht gehindert". Mir blieb bei dem ausgestelltem Material (fast nur Fotos und Zitate aus der Bild oder Spiegel gegen Strauss und Adenauer). Eine solche Geschichtsklitterung habe ich später noch mal gesehen, nur diesmal in Bulgarien.
Die Menschen lügen sich glücklich und froh...