ich habe nicht viel Angst, jedenfalls nicht mehr. Vor einigen Jahren hatte ich ein Bourout, weil ich mich krass überareitet hatte, da hatte ich manchmal Angstzustände und bin nachts hochgeschreckt. Damals dachte ich noch, dass Leistung irgendwie belohnt wird. Aber wir sind in einem riesigen Schlendrian und wer sich daraus erheben will, wird mundtot gemacht.
Dass Leistung in der brd nicht belohnt wird, sondern im Gegenteil, weiß ich seit mehr als 25 Jahren genau. Auf der einen Seite wird die (wie hasse ich dieses Unwort des Jahrtausends!!!!) "Leistungsgesellschaft" beschworen wie ein Dämon, wer nicht mitleistet, ist Nahsiiee oder so, auf der anderen Seite entstehen Millionen Jobs in der brd, die die Leute kaputtmachen. Vollkommen sinnlose Dienstleistung mit Vernichtungscharakter. Wer sich darauf einlässt, auf solcheb Jobs, muss wahnsinnig oder total naiv sein.
20 jahre vor meiner Rente habe ich meine Leistung langsam zurückgefahren und immer wieder angepasst. Damit hatte ich nie einen Burnout und war auch nur in der Nähe dessen, war natürlich auch in einem Berufsfeld, in dem ich es mir relativ gut gehen liess, das ging durchaus. Man musste nur wissen, wie man mit der Klientel umgehen muss. Kollegen, die das nicht wussten, gelangten nach einigen jahren regelmäßig in psychosomatische Behandlung und in lange stationäre Aufenthalte.
Andere Kollegen gerieten also in die vernichtende Pfeffermühle, weil sie sich dort engagierten, wo es sinnlos war und sich um Dinge sorgten, die ich mit einem Arschrunzeln abtat. Fleißig waren, wo man unbemerkt faul sein konnte.
Na ja, und irgendwann bin ich mit Anfang 60 aus all dem ausgestiegen - goldrichtig. Ich bin gesund.
Die heutige deutsche Arbeitswelt ist erst langsam, aber progressiv in immer schnellerem Tempo zunehmend nach der Wiedervereinigung:
Vernichtung, Tod und Dreck.
Wahnsinn, wenn man da noch fleißig ist und nicht begreift, dass das ein Selbstmordprogramm ist, eigentlich. Ich weiss noch, wie es in den 70gern bis in die 80ger hinein war. Einigermaßen fair und gesittet, und vor allem direkt. War gut. Daher kann ich absolut Vergleiche zu später ziehen und die oben genannten begriffe für die Entwicklung der deutschen Arbeitswelt nach 1990 überzeugt so setzen.
Gut, dass Du erkannt hast, was abgeht. Das bewahrt Dich vor vielem Unbill.
Ich hoffe, dass diese Coronazeit viel von dem Dreck sichtbar macht, der in den letzten Jahrzehnten entstanden ist.
Ich denke aber, die allermeisten Deutschen (im Westen vor allem) sind einfach zu sehr in ihrer Abneigung gegen ihr eigenes deutschsein und dem Hass gegenüber ihren Vorfahren gefangen, dass sie diesen Dreck erkennen können und wollen, selbst, wenn er sich meterhoch vor ihnen auftürmt.
