In der Tat habe ich keine Fähigkeit zu differenzieren zwischen einem "Antizionisten" und einem Neonazi, der "Juden ins Gas" ruft. Und ich sehe auch keinen Grund diese zu erlernen.
Dann weiss ich nicht, warum du überhaupt diskutirst. Du bist ja regelrecht stolz darauf, deine eigene Meinung nie zu hinterfragen.
Da übersiehst du die Realität. Millionen Deutsche sind Muslime - und somit natürlich Teil der hiesigen politischen Landschaft.
Es gibt keine muslimisch geprägte Partei in diesem Land, nicht mal unter den Nullprozentern.
Es gibt keine Partei in diesem Land, die auch nur in dem Ruf steht, eine auch nur irgendwie geartete reine Migrantenpolitik zu betreiben, geschweige denn eine, die islamisch geprägt ist.
Es gibt nicht mal pro-islamische Demonstrationen in diesem Land.
Also nein, Muslime sind bisher nicht Teil der hiesigen politischen Landschaft. Das haben diese selbst so entschieden. Sie hätten auch gar keine Chance.
Dann wäre aber, wie du richtig sagst, die Hälfte des politischen Spektrums Faschisten. Die Grünen behaupten ja schon seit ihrer Gründung, dass die Welt spätestens in 10 Jahren untergeht. So konsequent auf Sein oder Nichtsein spielt noch nicht einmal die AfD.
Die Grünen sind nicht FFF, und sie wollen auch nicht die Demokratie abschaffen, sie behaupten auch nicht am laufenden Band, wir würden nicht in einer Demokratie leben. Ich hab da so meine Schwierigkeiten, darin Faschismus zu erkennen. Überleg mal bitte, worauf sich das "Sein oder Nichtsein" bezog. Im Falle der Grünen betrifft das unsere Existenz auf diesem Planeten, auch wenn euch Rechten das komplett wurscht ist, bei Höcke geht es aber um Menschengruppen, um biologischen Machtkampf. Natürlich ist das Faschismus.
Das ist nicht merkwürdig, sondern Demokratie: Die Regierung muss um eine Mehrheit wergen, nicht die Mehrheit um die Gnade betteln, die Regierung zu bestätigen.
Die Mehrheit stellte in diesem Falle aber nun mal die Koalition von Ramelow dar. Ein Kemerich, der nur mit CDU und SPD koalieren will, hat nun mal keine Mehrheit. Aber wahrscheinlich wirst du eher Harry Carry begehen, als das einzusehen.
Alles was Kemmich hätte tun können, wäre nicht anzutreten und die Regierungsbildung den Extremisten von Links und Rechts zu überlassen. Das hätte zwar klare Verhältnisse geschafft, aber keine demokratischen Verhältnisse.
Kemmerich hätte durchaus ein bisschen mehr tun können. Er hätte sich vorher glaubwürdig als Kompromisskandidat anbieten und um Tolerierung der Linken bitten können. Hätten diese zwar möglicherweise trotzdem abgelehnt, aber dann würden die jetzt als die Kompromissverhinderer dastehen. Das mögen sie für euch Rechte so oder so sein, aber so, wie Kemmerich das alles angegangen ist, ist das nicht mehr als ein "Demokratie ist dazu da, Regieren zu verhindern", und damit hat er sich keine Freunde gemacht.
Na, beim G20-Gipfel - oder auch nur bei den alljährlichen Maidemos - höre ich jede Menge Gewaltphantasien.
Das betrifft aber nur Krawallgruppen, nicht Politiker in hohen Parteipositionen.
Außerdem solltest du mal das Parteiprogramm der Linkspartei lesen, wie wachsweich die Absage an die DDR-Diktatur ist.
Absage ist Absage. Wenn ein Antikommunist diese "butterweich" findet, sagt das nicht wirklich was aus.
Da habe ich eine andere Theorie: Die Hetze gegen die "neoliberale" FDP hat die AfD unter Lucke heraufbeschworen. Die Hetze dagegen wiederum war Katalysator für die AfD unter Petry, dann unter Gauland und Höcke. Die Narrative, jeder rechts von der GroKo sei ein Nazi, wird zunehmend zur selbst erfüllenden Prophezeihung.
Damit gibts du selbst zu, dass die AfD eine Nazi-Partei ist. Entstanden, weil wir gesagt haben, sie sei eine. Wie wenig Selbstbewusstsein muss man haben, um sich von anderen vorschreiben zu lassen, was man ist?
Von mir aus kann sie gern eine Nazi-Partei bleiben. Ohne sie hätten die Grünen derzeit nicht so ein Hoch.
Ich bin nicht Antikommunist geworden durch irgendwelche antikommunistische Propaganda, sondern durch das Kommunistische Manifest, und Gegner der Linkspartei durch deren Grundsatzprogramm. Schließlich waren ja auch 33 diejenigen Antifaschisten, die Mein Kampf gelesen haben, während die Mitläufer das Buch einfach nur im Regal verstauben ließen.
Ist das so? Bin ich jetzt ein Antichrist, weil ich die Bibel gelesen hab?
Wie man beim Lesen des Kommunistischen Manifests völlig wertfrei zum Antikommunisten werden kann, erschliesst sich mir nicht wirklich.
Eine Demokratie braucht Opposition. Wer Opposition unterdrückt, bekommt Extremismus.
Im Gegenteil: Extremismus ist die grösste Legitimation für die Unterdrückung einer Opposition.
Eine ernstzunehmende Opposition wird deshalb den Teufel tun, extremistisch aufzutreten.