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Was Du halt so "Fakt" nennst.
Aber Du machst mir Spaß, weil Du einfach noch immer nicht begreifen willst, dass man Tatsachen unterschiedlich interpretieren kann. Darum spiele ich seit gestern das nette Spiel "Nennst Du mich einen Lügner, nenne ich Dich einen Lügner", und Du merkst es nicht mal.
Tatsächlich hat die Tätigkeit dieser NGOs zwei Aspekte.
Unbestrittenes Ziel einiger NGOs ist es, Zuwanderungswilligen Wege nach Europa zu bahnen. Deshalb kann man mit Fug und Recht von einer Schleppertätigkeit reden, wenn sie eben diese Zuwanderungswilligen vor der Küste Afrikas aufnehmen und nach Europa transportieren.
Fischen sie diese Zuwanderungswilligen aus dem Wasser, nennst Du das Seenotrettung. Das wäre der zweite Aspekt der Tätigkeit dieser NGOs.
Die unterschiedliche Bewertung dieser Aspekte ist definitiv kein Grund, den jeweiligen Meinungsgegner einen Lügner zu nennen. Tust Du es trotzdem, ist's eine Flegelei. Vielleicht begreifst Du nun endlich den Hintergrund der letzten Debatte.
Glaubst Du etwa, ich verstehe Dich nicht? Dir fehlen die Argumente, und Du hast nicht den Mumm, das einzugestehen.
Politisch spielen die NGOs deshalb eine Rolle, weil sie den Fokus auf die Schweinereien im Mittelmeer richten. Die wenigen Flüchtlinge, die mit ihrer Hilfe nach Europa kommen, kann man quantitativ vernachlässigen. Das Schöne dabei ist, dass sie sich mit ihren Aktivitäten streng an geltendes Recht halten. Aber sie stehen auch für Humanismus oder gelebtes Christentum, egal wie man es sehen möchte. Damit finden sie große Bestätigung in der Bevölkerung und setzen die Regierungen unter Druck. Das ist echter Konservativismus. Für die Rechtsradikalen und -extremisten, die sich gerne hinter einer konservativen Maske verstecken möchten, wurden sie so zu dem Feindbild schlechthin. Da paktieren sie lieber mit der verhassten EU.
Gäbe es diese alten Werte nicht, könnte man einfach alle Flüchtlinge zurückbringen. Damit wäre den Schleppern nachhaltig das Handwerk gelegt. So funktioniert aber unsere europäische Zivilisation nicht. Darum dreht sich der ganze Konflikt.
Wer nachhaltig dieses Problem lösen will, muss es an der Wurzel packen. Dazu braucht es Verhandlungen mit Afrika auf Augenhöhe und nicht von oben herab als Entwicklungshilfe. Noch haben wir in Afrika einen Bonus, aber die Chinesen sind dort schon sehr aktiv.
Die Operation Sophia sollte als Sofortmaßnahme schleunigst in verstärkter Form wieder aufgenommen werden. Dann können sich die NGOs wieder auf ihr Kerngebiet, die Herstellung von Öffentlichkeit, beschränken. Gleichzeitig brauchen wir zeitlich befristete Aufenthaltsmöglichkeiten für Afrikaner, die für diesen Zeitraum einen Arbeitsplatz nachweisen können. Was sie bei uns erwirtschaften und zu ihren Familien schicken, wirkt zielgenauer als jede Entwicklungshilfe.
Dass ich mit solchen Vorschlägen Rassisten nicht erreiche, ist mir bewusst. Aber eine große Mehrheit in Deutschland spricht darauf an.
Eine Antwort, die nur einzelne Punkte herauspickt und andere ignoriert, kannst Du Dir sparen, weil ich sonst die ignorierten Aspekte immer wiederholen muss, was Dir offenbar nicht gefällt.