Natürliches Verhalten. Abgrenzung und Gruppenbildung ist natürliches Verhalten seit Anbeginn der Menschheitsgeschichte und somit in der Genetik des Menschen enthalten. Du willst ganz einfach darüber hinweggehen.
VOLK ist die denkbar höchste Einteilung davon. Sonst würde es ja keine Völker geben. Egal wo, ob es im brasilanischen Regenwald NaturVÖLKER sind, ob in Europa gewachsene Volksstrukturen (siehe gerade in Spanien die Kakalonen) oder Länder, in die man Völker auf einen Raum gezwungen hat, die das gar nicht wollten und sie sich wieder entflochten haben (Jugoslawien ist da nur ein unter ungezählten Beispielen) -- Du negierst es einfach weg, dass Menschen in gleichartigen Verbänden leben wollen.
Es gibt geistige Krankheiten, in denen die Erkrankten jegliche Abgrenzung gegenüber Anderen missen lassen. Eine Krankheit. Und Du stellst das als "normal" da? Unter dieser Paranoia leiden viele Deutsche ja.Klar, dass das nicht gut geht.
Wenn Mehrheiten anders denken, könnte es sein, dass nicht die Mehrheit krank ist...
Warum sollte man Zusammengehörigkeit auch immer wissenschaftlich definieren wollen?
Es geht nicht um Zusammengehörigkeit - es geht um den Begriff des Volkes. Es geht dabei um die Fragestellung, ob ich mit diesem etwas in einem Rechtssystem anfangen kann - oder eben nicht. Es gibt verschiedene Formen der Zusammengehörigkeit, die wohl definiert sind, und Eingang in das Rechtssystem gefunden haben. Darunter die Ehe (auch die gleichgeschlechtliche), die Familie, vertragliche Zusammengehörigkeit wie beispielsweise bei Unternehmensgründungen u.ä. - auch den Begriff Volk gibt es im Recht - doch weil dieser gerade nicht wohl definiert ist, gibt es mit ihm immer wieder Probleme. Ein Beispiel dafür ist das Selbstbestimmungsrecht der Völker. Wo fängt ein Volk an, und wo hört es auf. Darf ein Volk auch Gebietsansprüche stellen? Was, wenn die, die sich Volk nennen, in ihren Sezessionsbemühungen die Rechte von anderen mißachten, die einen anderen Volksbegriff haben?
Weil dies so viele Schwierigkeiten macht, macht es Sinn, entweder den Volksbegriff hart zu definieren, oder ihn im Rechtssystem außen vor zu lassen.
Nicht unbedingt nur, es kann auch destruktives dabei herauskommen; siehe Islam.
Kultur ist nicht immer konstruktiv - der Islam ist auch nicht destruktiv. In aller Regel ist Populismus destruktiv - dennoch eine kulturelle Leistung. Nur halt keine gute.
Das Urprogramm im Hirn von Primaten wie dem Menschen hat sich seit dem Auftreten von Säugetieren niemals geändert. Nur die Subroutinen passen sich den aktuellen Gegebenheiten an.
Oder denkst Du, man könne auch Eisbären ganz einfach zu Herdentieren machen?
Das Gehirn arbeitet nicht in Subroutinen und auch nicht in einem Programm. Da hast du ein falsches Verständnis. Ob das Gehirn überhaupt so etwas wie ein Computer ist, ist noch nicht final geklärt. Es hat aber mehr Änlichkeiten mit Wissensverarbeitenden Computerarchitekturen, wie zu klassischen Architekturen. Wissensverarbeitende Computerarchitekturen arbeiten eher hochgradig parallel mit Wahrscheinlichkeitszuständen oder Schwellwerten. Insofern ist die Idee falsch, dass sich Subroutinen an aktuelle Gegebenheiten anpassen. Richtiger wäre die Vorstellung, dass es ältere und jüngere Gehirnareale mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben gibt. Die älteren Teile dienen vor allem dem Überlegen. Da geht es um Reiz und Reaktion, da geht es um Reflexe, um Hunger und Durst, und noch um Paarung.
Jüngere Teile können mehr - sie helfen auch Vorhersagen zu treffen, zu Planen und auch kulturelle Leistungen zu tätigen. Entscheidend hier: Ein Teil dieser jüngeren Areale findest du durchaus auch bei anderen Spezies.
Menschliche Gehirne wie die Gehirne weiterer entwickelter Spezies würde ich insofern vor allem als Lernorganismen ansehen - sie sind da, um permanent aus den Reizen die sie erreichen zu lernen. Das genau ist auch ein Grund, warum der Volksbegriff so wenig Sinn macht. Das meiste davon ist nicht genetisch bedingt, sondern ein kulturell gelerntes Muster. Deshalb ist es auch gerade so, dass ein sehr kleines Baby, welches aus seinem "völkischen" Kulturkreis in einen anderen Kulturkreis gebracht und dort sozialisiert wird, in der Regel (und sofern es in dem neuen Kulturkreis nicht ausgegrenzt wird) sich vollständig zu dem neuen Kulturkreis hingezogen und als Bestandteil fühlt. Auch dies ist ein Grund, warum man den Volksbegriff über Gene einfach als Bullshit vergessen kann. WENN überhaupt, kann man aus der Sozialisation was ableiten - das ist dann auch wissenschaftlich besser belegt, während wissenschaftlich heute eigentlich unumstritten ist, dass die Gene da völlig irrelevant sind.
Was anderes lässt dann Dich Andere ausgrenzen?
Ich grenze andere aus, wenn diese den Dialog verweigern, sich nicht um Respekt und Anstand bemühen, oder sich nicht an Recht und Gesetz halten. Dabei geht es mir nicht um mal die ein oder andere Verfehlung, die halte ich für menschlich. Wenn entsprechendes Verhalten aber Grundrechte verletzt, oder die Freiheit anderer massiv beeinträchtigt - dann gibt es keinen Grund Toleranz zu üben.
DAS ist keine genetische Leistung, sondern Folge meiner Sozialisation, die ich mir im Nachgang auch noch aus der Logik heraus selbst reflektierend erschlossen habe. Ich halte diese Form des Umgangs mit anderen Menschen für richtig.