die übliche stark marxistische Weltanschauung.
schaut man sich die Sache dann von der anderen Seite an, kommen schnell ganz andere Dinge hoch.
zum Beispiel nach der Frage "he Heizungsbauergeselle, das Einkommen deines Meister willst du schon, aber willst du denn auch dessen Stress, Risiken und Haftung haben und (er)tragen ... ??!"
... und genau bei der Frage sind dann 99 von 100 der sich zu kurz gekommen fühlenden Heizungsbauergesellen zur Tür hinaus. Denn den Stress, das Risiko und die Haftung ihres Meisters wollen sie sich selbstverständlich garantiert nicht geben, die wissen nämlich ganz genau, was das bedeutet !!
so gehts dann aber halt auch nicht.
man kann nicht immer nur die fertigen Pralinen in der Schachtel betrachten, ohne sich dabei zu fragen, mit welchen Mühen, Stress und Risiken sie da hinein gekommen sind, denn die Pralinen möchte jeder gerne haben, nur die Mühe, den Stress und das Risiko nicht.
nur ohne Mühe, Stress und Risiko gibts auch keine Pralinen ...
Stress, Mühe und Risiko gibt es vor allem in den unendlich vielen Berufen mit Zeitverträgen. Das Beispiel des Klempners hatte ich bewusst gewählt, weil diese Berufsgruppe (heute "Haustechniker") niemals durch Computer wird ersetzt werden können. Eine sichere Bank, wenn die Arbeitsleistung stimmt. Und nicht einmal dann, wenn geschludert wird, gibt es für den durchschnittlichen Auftraggeber die Möglichkeit zur Mängelrüge, da kaum jemand beurteilen kann, was und wie gut etwas gemacht worden ist. Mein Beispiel zeigt bei einem Einkaufspreis des Ausdehnungsgefäßes von ca. 250€ eine grandiose Überteuerung (Rechnung über 600€) mit kaum 1/2 Stunde Arbeit für 1 Mann.
Nebenbei: von Marx habe ich keine Ahnung.-
Ihre ständige Schönfärberei der "Besserverdiener" - unter denen ich lediglich die Millionärseinkommen - und darüber - meine, argumentiert mit Floskeln wie
"Risiko, Haftung, Verantwortung etc". Es geht den Superverdienern wie unseren Politikern. Lippenbekenntnisse zu Risiko und Haftung, Verantwortung etc. sind an der Tagesordnung - nur sind es leider meist hohle Phrasen ohne Bezug zur Realität. Ich erinnere an die vielen Fälle von Bankpleiten, Konzernpleiten und Schrumpfungen mit Freistellung von Arbeitskräften ganzer Wirtschaftsräume, in denen zynisch auch noch Boni an die Marodeure gezahlt wurden und werden.
Mein Klempnermeister ist allenfalls ein kleines Schlitzohr. Die "großen Verdiener" dagegen sind volkswirtschaftliche Schmarotzer.
Zurück zum Thema: in dem Ort, in welchem ich 30 Jahre lang eine Arztpraxis betrieb, wurde in den letzten Jahren neben dem in den 90`ern gebauten Klinikum
ein MVZ gebaut, in dem einige Kolleginnen und Kollegen bis heute bemüht sind, ihre Existenz zu sichern (mit viel Mühe, Risiko, Stress und Verantwortung),
während - noch daneben ein Komplex einer Privatklinik errichtet wurde, wo jene Pfeffersäcke residieren, die sich um Krankenkassenbeiträge nicht kümmern müssen, weil sie Geld im Überfluss verprassen können.
Wenn jemand hier zynisch konstatiert, dass die ärmeren Menschen "eher von den Sozialleistungen profitieren", dann ist das eine böse Plattitüde.
kataskopos