Mirzayanow lebt heute in den USA und meldete sich nun erstmals wieder in russischen Medien zu Wort:
Dass Sergei Skripal und dessen Tochter das Attentat überlebt haben, sei purer Zufall: „Feuchtigkeit beeinträchtigt die Wirkung des Giftes erheblich“, sagte er „Kommersant FM“. Gifte der Nowitschok-Reihe (Nummer 4 bis 10 sind entwickelt und produziert worden, interner Name A-234) seien nur bei Trockenheit stabil.
►Dass es am Attentats-Tag neblig gewesen sei, könne schon ausreichen, um die toxische Wirkung der beiden Komponenten des Gifts einzuschränken, so Mirzayanow: „Es reichen ein paar Wassertröpfchen in der Luft.“
Wörtlich sagte er: „Ich kann Ihnen sagen, warum Skripals nicht gestorben sind: Sie gingen in ein Restaurant. Und in dieser Zeit wurde ein Türgriff mit einer Mischung aus A-234 in Gel-Form eingeschmiert. Die Reaktion mit der Umgebungsfeuchtigkeit setzte sofort ein.“ Wären die Skripals früher aus dem Restaurant gekommen, wäre die Wirkung noch tödlich gewesen.
Weil die Gifte durch Wasser nach gewisser Zeit praktisch nicht mehr wirksam sind und sich im Wasser die Giftspuren auch schnell verflüchtigen, war Nowitschok auch in Laboren an den großen und tiefen Flüssen Russlands in Filialen des Moskauer Instituts für Organische Chemie und Technologie produziert worden: Die Abfälle wurden zum Schutz vor ausländischen Agenten und Chemiewaffen-Kontrolleuren in den Flüssen versenkt. Das bestätigten russische Wissenschaftler in Moskau gegenüber BILD.