Warum muss ein Mensch, der an einen Gott glaubt, eigentlich grundsätzlich dumm sein?
Ich würde mich eher als Panentheisten einstufen, denn ich halte es da mit Bonhoeffer: einen Gott, den es gibt, den gibt es nicht.
Abseits von den religiösen Hardlinern, den fanatischen Inquisitoren und den religiösen Blutsäufern der Menschheitsgeschichte, hat Religion, hat der Glaube an ein übernatürliches Wesen, an einen Gott, einen Fetisch oder einen Demiurgen doch durchaus seine Berechtigung. Auch wenn Religion oft genug doch nur eigentlich eine Form des Utilitarismus ist.
Der eine Zeitgenosse liest gern die Bibel, oder den Koran, der andere wiederum den Unterwäschekatalog für Damen von Otto, oder das Parteiprogramm dieser oder jeder Partei, mit den Versprechungen der Wonnen des Diesseits. Aus allen diesen "Schriften" entspringt eine, sagen wir - zweckorientierte Ethik, wobei jeder für sich entscheiden muss, welch relativen Nutzen das Studium dieser Schriften für ein Leben hat.
Jeder, jeder Mensch soll und darf glauben was er will, allerdings sollte er seinen Mitmenschen mit seiner jeweiligen Glaubensform immer auch Mensch sein lassen, in seinem unbedingten Mensch sein, ich weiß, ein wohl sehr frommer Wunsch, der auf diesem Planeten wohl niemals in Erfüllung gehen wird.