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Der Holocaust in Tunesien

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Dass im Nahen Osten Juden leben, ist eigentlich eine Binsenweisheit. Schließlich lag ihr erster, von den Römern zerstörter Staat, an der Ostküste des Mittelmeers. Auch nach dem Untergang des antiken Israels und der Vertreibung der Juden lebten viele Juden im Nahen und Mittleren Osten und auch in Nordafrika.
Der Siegeszug des Islams ab dem siebten Jahrhundert unserer Zeitrechnung änderte daran nicht viel. Über lange Zeiträume fühlten sich Juden trotz Diskriminierungen unter arabischer bzw. islamischer Herrschaft sogar sicherer als in Europa.
Die Spannungen zwischen Juden und Arabern bzw. Moslems nahmen mit dem Aufkommen des Zionismus um 1900 zu. Die arabischen Bewohner Palästinas sahen in den jüdischen Einwanderern eine Bedrohung für den status quo, was nicht verwunderlich ist. Die Juden widerum meinten, ein Recht auf ihre antike Heimat zu haben und waren bei der Durchsetzung dieses Rechtes selbst nicht zimperlich.

Doch in die ohnehin schon komplizierten Beziehungen und Konflikte zwischen Juden und Nicht-Juden im Orient mischte sich eine Staat ein, den es auch sonst besser nicht gegeben hätte: Nazi-Deutschland!

Schließlich schmiedete das Nazi-Reich nicht nur Allianzen mit arabischen Politikern in der Art des von den Zionisten bei jeder Gelegenheit gern beschworenen Großmufti von Jerusalem. Von Tunesien über Libyen wollten die Nazis nach Ägypten, zum Suezkanal und den Ölfeldern dahinter vorstoßen. Die Eroberung Ägyptens und die Kontrolle über den Suezkanal hätten im Krieg mit dem Briten eine völlig neue Lage zugunsten Nazi-Deutschlands geschaffen.

Angesichts der überstrapazierten Ressourcen Deutschland mag man die Pläne zur Eroberung des Nahen Ostens als Hirngespinste der Nazi-Führung abtun. Der A. H. und seine Paladine waren eh nicht für besonderen Realismus bekannt und der Krieg im Nahen Osten hatte eigentlich nur den Vorteil, dass das Klima dort wärmer und die Bevölkerung deutschfreundlicher war als in Russland.

Der Krieg im Nahen Osten war allerdings ebenso mit Antisemitismus und Mordplänen gegen die dort lebenden Juden verbunden wie der Krieg in Europa. Zu Tunesien steht dazu auf "Spiegel-Online":

In Tunesien errichtete das Einsatzkommando ein System von Arbeitslagern. Über 2500 tunesische Juden starben in sechs Monaten deutscher Herrschaft, auch die Wehrmacht beteiligte sich an Exekutionen.

http://www.spiegel.de/panorama/zeitgeschichte/0,1518,484063,00.html

Auf http://www.holocaust-chronologie.de/chronologie/1942/dezember/01-07.html steht dazu:

Nordafrika

Nachdem sie am 23. November die Führer der jüdischen Gemeinschaft Tunesiens verhaftet haben, setzen die Deutschen am 6. Dezember einen neuen "Judenrat" ein und verlangen von diesem die Bereitstellung von 2.000 Männern zur Zwangsarbeit.


Nachdem das Gremium nur 120 Männer zusammenbekam, griffen die Deutschen zu Massenfestnahmen und anderen Mitteln der Einschüchterung. Schließlich wurden insgesamt 5.000 tunesische Juden zur Zwangsarbeit eingezogen und in mehreren Lagern untergebracht. Italien setzte durch, daß seine jüdischen Staatsangehörigen ausgenommen blieben.

Ein ausführlicher Berlicht auf

http://www.dmk-karlsruhe.de/index2.php?option=com_content&do_pdf=1&id=224

Fazit: Beschäftigt man sich mit dem Nazi-Reich, so trifft man überall und in allen Aspekten auf eine unfassbare Verrohung und kaum nachvollziehbare Perfidie und Menschenverachtung der Nazis.
 

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