Das erinnert mich an den Part mit den Lebenszuständen, das ist ein wichtiges Prinzip im Buddhismus, das man verstehen sollte, wenn man sich mit dem "warum nur" beschäftigt.
...Das wahre Ziel jeder religiösen Erziehung ist nach der buddhistischen Tradition daher die Förderung und Vervollkommnung des menschlichen Charakters zu sehen. Vorschriften, die nicht im Inneren entstehen und nicht zur Entwicklung des individuellen Charakters beitragen (Machtausübung über andere), sind letztlich kraftlos und unwirksam. nur wenn sich Vorschriften von außen und innere Werte gegenseitig stützen und zusammenwirken, kann der Mensch das Negative überwinden und als aufrichtiger Vertreter und Verfechter der Menschenrechte leben.
Je nach Lebenszustand kann ich schon wenn ich einen Text immer wieder lese, immer wieder etwas anderes darin verstehen, oder lesen. Je nach Lebenszustand ist es dann ziemlich sicher, verstehe ich dann auch Alltagssituationen einmal so oder ein anderes Mal anders, was ich denken, fühlen oder tun will. Angeblich gibt es pro Lebensaugenblick 3000 Möglichkeiten sich zu entscheiden, was man denken tun oder handeln soll. Deshalb kann man sich gut vorstellen, kommt es auf einen so genannten Lebenszustand an. (Was man alles nebenher bedenken kann, wie viel Mitgefühl dem eigenen Denken zugrunde liegt, ob man ärgerlich ist oder voller Freude, ob man immer einen Weg finden will, oder auf der Flucht ist, weil man an die Lösung nicht mehr glauben kann, man handelt immer verschieden.)
Grundlegend wichtig sind also der Wunsch und dann der immer wieder neu hervorgeholte Glaube daran, etwas verändern zu können. Das hängt auch vom Lebenszustand ab, ob man das kann und ob man das immer öfter kann. Aber da hilft keine Psycho-Tante oder so. Da hilft wirklich nur ein echtes tiefes Verstehen - Wie Martin Luther King, z. B. es beweist, dass das geht.
Also ist entscheidend, was man für einen Lebenszustand hat. Ich denke nicht dass man dazu Buddhist sein muss um sich das vorstellen zu können. Genauso kann man sich gut vorstellen, dass man selbst als gutes Beispiel vorangehen will, aber gar nicht weiß, wie das geht,... denke ich mal. Demnach muss einer primären Veränderung erst einmal ein eindeutig Großer Wunsch nach Veränderung zugrunde liegen. Also, welche Religion da einer hat ist wirklich eher nebensächlich, entscheidend ist da eher, wie jemand lebt. (Also das Ergebnis sozusagen). Und ein gutes bis sehr gutes Ergebnis kann ja bekanntlich aus allen Religionen heraus kommen, da geht es ja um andere Sachen als nur um die Religion, um Selbstverständnis, Reflexionsbewusstsein, Mut, Hoffnungsfähigkeit, innere Stärke (ob man anderen Mut geben kann etc...)
Ein Beispiel wäre da interessant. Wenn etwas in Deiner Umgebung passiert, wie gehst Du dann damit um. kannst Du Dich darum kümmern, oder sagst Du eher, ach lass mich, ich kann nicht etc... .
Da kann man etwas ändern. Wenn man sich z. B. eine gute Nachbarschaft wünscht, kann man sich das vornehmen, und dann sieht man auch seine Chancen, wo man dann auch etwas tun will. Man sollte auf keinen Fall Sachen machen, nur weil niemand anderer es tut und wenn man es selbst gar nicht tun will. Das finde ich wichtig. Man sollte auch lernen sich nicht zu beklagen. Glücklich zu sein, hilft der gesamten Umwelt schon eine Menge und dann hat man auch mehr Kraft etwas zu ändern (Mit glücklich sein meine ich zufriedener, aber nicht blind oder doof-gutmütig, oder kindisch). Und dann noch: man sollte daran arbeiten, sich seiner Freiheit zu tun was man will bewusst werden und einfach mal machen und Entscheidungen treffen. Da kann man sich dann auch beobachten, wie weit man eigentlich selber ist, und nicht nur immer die anderen.
Der Punkt ist doch der, solange ich mich immer nur mit der Reife der anderen auseinandersetze, und der "Gesellschaft" kann es mir leicht passieren, dass ich vergesse, das die Gesellschaft aus Leuten wie mir besteht.
Der Witz ist ja, dass der größtmögliche "Profit" rausspringt, wenn man etwas für sein Umfeld und seine Umwelt tut! Das wissen die meisten, selbst Betrüger wissen das sehr gut, und richten sich danach.
Deswegen ist zuzüglich ziemlich wichtig, dass man einerseits Lob, Komplimente und auch Wohltaten annehmen lernt, andererseits, niemals eine Art Geschäft daraus zu machen versucht, sondern wirklich lernt uneigennützig zu handeln, und nicht zu denken "was ich alles schon für Dich gemacht habe.. etc.. und Du!.., und auch sehr starkes Vertrauen darin lernt, dass man sich auf dem richtigen Weg für sich befindet, um kommende Hindernisse bewältigen zu können. Denn wenn man sich auf dem richtigen Wege befindet, kommen extreme Hindernisse, die es zu überwinden gilt (...)
Ich glaube schon, das sind Prinzipien des gesunden Menschenverstandes und der Vernunft, nicht des Glaubens an eine spezifische Religion alleine. Der jeweilige Glaube sollte fähig sein einem dazu zu verhelfen. Aber die Voraussetzung ist es die Herausforderung der "Eine Welt"-Gesellschaft anzunehmen, d. h. auch zu bedenken, das sind 32 % also muss ich mit den anderen % auch irgendwie Dialog führen können, und nicht nur mit meinesgleichen. Ich bin auch der Überzeugung, dass dies die Aufgabe einer Religion sein müsste, die sich in der Zukunft als eine der Institutionen und Gemeinschaften sehen lassen will, die sich um die Zukunft der Menschheit wirklich und ernsthaft Gedanken macht. Da wird es entscheidend sein, was eine solche Religion wirklich an Wissen vermittelt und weiterhilft, zum friedlichen Zusammenleben beitragen kann, und "Überleben". Kann eine katholische oder ev. Kirche oder andere Religion das Innere der Menschen inspirieren, und es sich mit den von außen erfahrenen Eindrücken und Erfahrungen deckt, so ist sie sicherlich auch in der Zukunft bei den Menschen willkommen. Das ist vielleicht eine entscheidende Frage.
Sollte es stimmen was Du da sagst, sollte man nicht unbedingt nur bei den Menschen und deren Ungläubigkeit suchen, sondern auch ob die von "oben" kommende Stimme sich mit der inneren Stimme der Menschen deckt?! Und ob eine Inspiration des Einzelnen noch möglich ist, oder eher Unglauben hervorruft, als Glauben. Das kann an beiden liegen an der Entwicklungsfähigkeit des Einzelnen aber auch an der Entwicklungsfähigkeit der Religiösen Gemeinschaft. (Des Meisters) Diese Beziehung ist eine Einheit. Vielleicht wäre es auch ein Anzeichen für eine bessere Entwicklung, wenn sich die Spaltung zwischen Leitung in der Kirche und Basis nicht so verdeutlichen würde. (Kann schon sein oder?)
Aber jetzt fängt morgen um 11:00 Uhr sowieso erst einmal die Wies'n an und da vergisst man den Kirchgang eh leicht.
Apropos Profit: Ein gewisses Anrecht auf Leben gibt es schon, aber blöd wird es wenn man vergisst, dass das "unersättliche" Begierden sind, mit denen man geplagt ist als Mensch und noch dazu vergisst, sich zu überlegen wie man leben will (sein) anstatt immer nur was man haben will (Haben).
Also meine Quintessenz: Wo die christliche Welt geblieben ist (eventuell hinter selbst errichteten Mauern). Mangels Lebensechtheit und Bürgernähe. Mangels Interesse an den Menschen (vielleicht). Aber das kann man sicher in den Griff kriegen (die Frage ist nur, wie).