Schon interessant, oder? Egal wo man schaut, es wird privatisiert was geht und wo auch immer irgendwas privatisiert wird explodieren die Preise und der Service geht in die Knie, so lange bis die Menschen es nicht mehr haben wollen.
Die Post, früher mal ein freundlicher Briefträger, der auch mal Zeit für einen Plausch mit den Anwohnern hatte und von seinem Gehalt leben konnte, während Postkarten, Briefe und Päckchen fast immer innerhalb von 24 Stunden zugestellt wurden und dabei so billig waren, dass keine Sau auf die Idee kam Einschreiben in ein Paket zu stecken und sie von einem Paketdienst befördern zu lassen, weil das heute schneller und billiger ist.
Heute ist die privatisierte Post so teuer und gleichzeitig so unzuverlässig, dass die allermeisten wichtigen Sendungen von Paketdiensten erledigt werden.
Die Bahn, früher mal ein gerne genutztes Verkehrsmittel, insbesondere auf langen Strecken, in den Urlaub oder so, weil Bahnfahrkarten deutlich viel billiger waren als Benzin fürs Auto.
Angestellter bei der Bahn zu werden war für viele Leute ein erstrebenswertes Berufsziel, weil die Bezahlung genauso gut war wie die Arbeitsbedingungen.
Privatisiert wurde die Bahn mit der Begründung, dass sie nicht wirtschaftlich genug arbeitet.
Heute sind Bahnfahrkarten so teuer, dass man selbst als Alleinreisender mit dem Auto billiger dran ist, alle Nasen lang wird gestreikt, weil das Personal die Faxen von Lohnerhöhungen die noch nicht mal die Inflation ausgleichen gestrichen dick hat, Strecken in ländlichen Gebieten wurden und werden reihenweise eingestellt, weil nicht profitabel genug und trotzdem macht die Bahn pro Jahr heute mehr Verlust, sprich braucht mehr staatliche Hilfen, als vor der Privatisierung, weil immer weniger Leute Lust auf Bahn fahren haben.
Und das alles obwohl die sogenannte Privatisierung eigentlich gar keine ist, denn 100% der Aktien der DB AG gehören dem Bund.
Ich könnte noch eine ellenlange Liste so weiter machen, Krankenhäuser, Altenpflege und vieles mehr, überall dasselbe Spiel, privatisiert, drastisch teurer geworden, dafür die Löhne der Angestellten derartig in den Keller gefallen, dass sich kaum noch Personal findet was bereit wäre für solche Hungerlöhne zu arbeiten, entsprechend nur noch unterirdischer oder auch immer öfter gar kein Service mehr, aber die Propaganda von der ach so tollen Privatwirtschaft hört nicht auf.
Beim Wasser wird es auch nicht anders laufen, im Moment werden die Bestrebungen die Wasserversorgung zu privatisieren noch abgelehnt, aber irgendwann schaffen die Reichen es auch beim Wasser ihre schmierigen Finger ins Geschäft zu bekommen und dann läuft auch da dasselbe Spiel, höhere Preise, schlechtere Qualität und aufgrund zu kleiner Löhne kein Personal mehr um die Infrastruktur instand zu halten.
Wie logisch kann es eigentlich sein?
In der Privatwirtschaft gibt es IMMER Inhaber und/oder Aktionäre die Profite und/oder Dividenden sehen wollen, selbst wenn der Bund 100% aller Aktien hält, dieses Geld muss irgendwo her kommen und es kann nun mal nur aus einer Kombination von höheren Preisen, schlechterer Qualität, niedrigeren Löhnen, weniger Personal und weniger Service kommen.