Du traust Dich nur nicht, die Konsequenzen Deiner Idee tatsächlich zu durchdenken.
Ich meine genau das Gleiche, nicht (nur) materiellen Wertausgleich.
Deshalb habe ich doch geschrieben:
Das steht nichts explizit von materiellem Ausgleich.
Und "Früchteteilung" ist doch wohl eine Folge von organisierter Interaktion, die man als "Arbeit" zusammenfassen kann.
Und die lässt Du einfach weg.
Stell Dir mal vor, was passieren muss, dass ein Chirurg selbstverständlich seine "Früchte" mit demjenigen teilt, der erst gegen Mittag aufsteht und an der S-Bahn eine Mark von Passanten erbettelt, um Bier zu trinken ....
"Der Mensch" kann das gar nicht kapieren, weil es eben grundlegend "unmenschlich" ist!
Ich sehe nicht, dass "menschlich" bedeuten muss, dass das Benehmen von Menschen in Stein gemeißelt ist.
Ich sehe nur, dass der Gedanke "meins ist meins" derart fest in den Köpfen steckt, dass das Benehmen unüberwindbar scheint, ohne unüberwindbar zu sein.
Und dass der Mensch den Gottesgedanken dadurch tötete, dass er ausgerechnet die Kirche missbraucht um ihn zu killen, das ist geradezu satanisch. Finde ich.
Beispiele:
Man kann sagen (ohne Gottesgedanke): "ich habe eine Idee".
Mit Gottesgedanke hieße das: "ich habe eine Eingebung".
Oder - ohne Gott: "ich habe das Talent".
Mit Gott: "ich habe die Gabe".
Oder - ohne Gott: "ich habe Selbstvertrauen".
Mit Gott: "ich habe Gottvertrauen".
Ich will darauf hinaus:
Solange ich glaube, dass ich der Herr über mich bin, solange nehme ich mich wichtiger als mir gut tut.
Würde ich glauben, dass ich ein Teil eines Ganzen wäre, dann würde das meine Sichtweite deutlich erweitern und ich würde beine Denkbeschränkung im Kopf - und damit meine Selbstbeschränkung - überwinden.
Selbst wenn es keinen Gott gäbe, würde die Überwindung meines eigenen Narzissmus mich weniger manipulierbar durch von mir - auf meinem Level - unerkennbare Wirkmächte machen. Wer weiß schon, wie viele Level über uns "das Spiel des Lebens" noch bietet. Du?
Kurz:
Mehr Demut könnte also mehr Ertrag bewirken als eitler Mut.
Nicht, weil es auf der Hand liegt, sondern der Paradoxie wegen.
Aber Demut, Paradoxie und selbst erfüllende Prophezeiungen sind eben von Otto Norm nicht so einfach zu begreifen. Und was er nicht greifen kann, dass kann er nicht fassen, und was für ihn unfassbar ist, das ist für ihn undenkbar und was undenkbar ist, das kann sich auch nicht selbst erfüllen, weil es nicht einmal gedacht wurde.
Begreifst du das echt nicht?