Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

Was die Neoliberalen sagen und was sie wirklich meinen.

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

OP
I

Iphigenie

Zitat von Iphigenie
Viele hochkomplexe „Begriffe“ werden notabene als Schimpfwort benutzt:

Dk2008:
Da hast du Recht. Aber auch dies lehne ich ab und halte es für vollkommen albern. In der politischen Disskussion ist es dazu noch armselig. Wer auf solche Begriffe zurückgreifen muss ist offensichtlich nicht in der Lage sachliche Kritik zu üben.

Hmm..ist nicht in der Lage, sachliche Kritik an was zu üben? Oder anders: Auf welche Begriffe soll man zurückgreifen, wenn man sachliche Kritik (an was? ) übt?
Schimpfwörter scheintst Du ja offensichtlich nicht abzulehnen (schwachsinnig)….

Zitat von Iphigenie
Hmmm….wo aber sind die Neoliberalen, die sich durch meine Worte beleidigt fühlen könnten?

dk2008
Interessante Frage!
Wer und wo sind eigentlich diese Neoliberalen, auf die sich dein Eingangsposting bezieht?

Es sind auf jeden Fall Menschen aus Fleisch und Blut, die sich überall auf der Erde verteilen und bewußt anderen Menschen Leid zufügen.

Dk2008
Es gibt ja derzeit keine Gruppe von Menschen, oder Anhänger einer bestimmten Strömung, die sich als neoliberal bezeichnen. Dieser "Neoliberalismus" ist schon eine seltsame Sache... Er hat ausschließlich Kritiker, keine Anhänger...

Stimmt! Eine solche Gruppe von Menschen gibt es nicht. Da hast Du recht. Es gibt Kritiker, aber keine Anhänger. Dort wo ein Begriff seine Bedeutung absolut verloren hat, macht es auch gar keinen Sinn, ihn zu kritisieren.
dk2008
Wen bekämpfen die Gegner des Neoliberalismus eigentlich, wo es Neoliberale doch offensichtlich gar nicht gibt?
(Eine Frage am Rande…Wie ist das eigentlich für Dich mit dem Begriff Kapitalismus/Kapitalist? Gibt es für Dich Kapitalismus und Kapitalisten? Ich glaube nämlich gerade, dass es überhaupt keinen Menschen gibt, der sich Kapitalist nennt. Du siehst, wir kommen da ganz schön ins schleudern…Aber zu diesem Punkt später an anderer Stelle mehr)
Du meinst, des sogenannten Neoliberalismus, denn es gibt ihn ja nicht wirklich . Deshalb müssen wir beide, Du und ich, den Satz anders formulieren.
(Und jetzt wird es zudem ein wenig philosophisch)

Ich bekämpfe mit der Waffe des Wortes alle Menschen, die anderen Menschen Leid zufügen. Was ich unter Leid verstehe, definiere ich ganz allein für mich selbst; denn nur ich bin es, die für diese Definition die Verantwortung trägt.

Was meinst Du. Ist dieser Satz so OK ?

Zitat von Iphigenie
Wer sind diese Menschen, die das schreiben? Und in wessen Auftrag schreiben sie es? Sind es überhaupt Menschen mit einem Namen und einem Gesicht, oder sind es nur wie von Geisterhand gezauberte Textbausteine? Oder geschieht dies alles absolut zufällig, weil ja jeder Mensch der ein wenig zu schreiben versteht, gern nach neuen Worten sucht? Wer ist für diese Dinge verantwortlich? Was meinst Du, dk2008?
dk2008
Ich weiß es nicht!
Da stecken letztendlich wohl viele Menschen, mit bestimmten Interessen dahinter. Ich kenne diese Menschen nicht und kann sie daher auch nicht aufzählen.

Ok. Diese Menschen bekämpfe ich. Ganz gleich, ob sie sich liberal oder vertikal oder horizontal nennen.:)
Es ging um die Menschen, die bsw. zu Krieg nicht mehr Krieg, sondern bewaffnete Friedensmission sagen. Diese Menschen wollen anderen Menschen Leid zufügen……Ich habe nur die Möglichkeit, einen Leserbrief zu schreiben. Was ich auch schon getan habe. Selbstverständlich wurde der nicht veröffentlicht. Das macht einen schon ein wenig ohnmächtig, denn dieser fiese Schreiberling erreicht mit seinem Wort „bewaffnete Friedensmission“ vielleicht drei Millionen Menschen, und ich erreiche nicht mal ihn.:mad:
Zitat von Iphigenie
Du musst zugeben, dass der Begriff Neoliberalismus auf dieser langen Wanderung durch die Zeit (...) gar nicht anders konnte, als einen Bedeutungswandel (Metamorphose) zu erfahren.
dk2008
Er hat keinen Bedeutungswandel erfahren, sondern seine Bedeutung vollkommen verloren. Aus diesem Grund benutze ich den Begriff nach wie vor mit der alten Bedeutung.

Das ist i r g e n d w i e ein Widerspruch….Der Begriff Neoliberalismus habe seine Bedeutung vollkommen verloren und aus diesem Grunde benutzt Du diesen Begriff nach wie vor mit der alten Bedeutung.
Oder: W e i l er seine Bedeutung vollkommen verloren hat, benutzt du diesen Begriff in der alten Bedeutung.

Warum aber tust Du das überhaupt? Welchen praktischen Nährwert oder Sinn soll es haben, etwas zu benutzen, das seine Bedeutung vollkommen verloren hat? Ist das nur eine Art Gedankenspiel für Dich? Eine Art Zeitvertreib?
Bei Spiel fällt mir etwas ein…
Wie Du weißt, hat das Mittelalter seine Bedeutung vollkommen verloren. Es könnte nun Menschen geben die sich sagen: „Weil das Mittelalter seine Bedeutung vollkommen verloren hat, benutze ich diesen Begriff nach wie vor in der alten Bedeutung.“
Ich glaube, solche Menschen gibt es aber nicht. Aber es gibt andere, die sagen: „Das Mittelalter ist äußerst interessant und spannend. Aus diesem Grund spiele ich das Leben im Mittelalter mit anderen Interessierten nach.“Solche Spielgruppenvereine gibt es tatsächlich. Es werden ihnen dafür sogar noch halbwegs intakte Burgen zur Verfügung gestellt. (Siehe http://www.restaurant-ronneburg.de/Ritteressen.htm).
Was willst Du also mit dem Begriff Neoliberalismus anfangen, wenn er Dir zu absolut nichts Nutze ist (er habe seine Bedeutung vollkommen verloren) ?
dk2008
Denn es gibt keine neue Bedeutung. Heutzutage wird der Begriff ohne Bedeutung als polemisches Schlagwort verwendet, mit dem Jeder all das bezeichnet, was er für falsch hält. Damit weiß Niemand mehr was gemeint ist.

Mhmmm..Der Begriff Neoliberalismus wird also heute als Begriff ohne Bedeutung als polemisches Schlagwort verwendet, mit dem ..usw. - (ist ein Schlagwort nicht immer polemisch, wie ein weißer Schimmel immer ein Schimmel ist?).
Jetzt müssten wir nur noch herausfinden, welcher Mensch als erster darauf kam, dieses Wort zu benutzen. Und vor allem: Warum ausgerechnet dieses Wort, hätte es nicht auch ein anderes sein können?:kopfkratz::(
Neoliberalismus ist also ein Wort, mit dem man all das bezeichnen kann, was man für falsch hält.

dk2008
Kannst du mir kurz deine (die neue?) Definition des Begriffs 'Neoliberalismus' erläutern. Was ist in deinen Augen neoliberal?

Vorgestern hätte ich es noch gekonnt. Heute nicht mehr.
Es wäre jetzt auch dümmlich von mir, würde ich sagen, alle Menschen die anderen Leid zufügen wollen, nenne ich neoliberal.
Zitat von Iphigenie
Die letzten beiden Sätze sind äußerst kühn.
Wenn ich Dich nicht falsch verstehe, willst Du damit schlussendlich sagen, dass diese Wirtschaftstheorie keinen Einfluß auf gesellschaftspolitische Themen wie Folter, Armut, Umweltzerstörung etc hat.

dk2008
Das ist natürlich falsch.
Die Neoliberalen allerdings waren reine Theoretiker, die eine Wirtschaftstheorie gesucht haben. Das ihre Werke, die 99% der Menschheit überhaupt nicht kennt für Folter, Krieg, etc verantwortlich sein soll halte ich für absurd.

Naja, das ist ja wohl klar, dass diese Leutchen, die schon längst tot sind, nicht Schuld tragen an den heutigen Kriegen und Folterungen.

Zitat von Iphigenie
Wenn Du diese Frage mit ja beantwortest, dann wäre das schon klar; denn das neoliberalistische System kann weltweit nur unter dem Deckmantel der sogenannten parlamentarischen oder konstitutiven Demokratie optimal herrschen
dk2008
Was ist das "neoliberalistische System"?? Wovon reden wir hier? Das meine ich mit Bedeutungsverlust des Wortes neoliberal.
Früher wusste man, dass Jemand der vom Neoliberalismus redet sich auf die Theorie und die Werke von Hayek, Friedman, Rüstow, Eucken, ... bezieht.
Heute faselt jeder vom "neoliberalistischen System" und keiner weiß was gemeint ist.

Diese Frage haben wir ja geklärt. Es gibt kein neoliberalistisches System, dafür aber eines, dass bewusst der Menschheit Leid zufügen will. Diesem System…dieser Gruppe gehören Menschen an, handelnde Menschen mit einem Gesicht und einem Namen.
Anders formuliert: Alle Menschen, die bewusst anderen Menschen Leid zufügen wollen bilden diese Gruppe (ich will damit sagen, dass die kein Vereinsstatut oder so was haben und auch keine Geheimbund sind)

Zitat von Iphigenie
Welche Neoliberale, die sich auch bewusst so nannten, setzten sich für politische Freiheit/Menschrechte ein, lehnten Krieg ab und wollten Armut bekämpfen (sie w o l l t e n Armut bekämpfen, ob sie es auch aktiv getan haben?) ? Nenne mir die Namen.
dk2008
Als Beispiel mal Milton Friedman. Und der ist noch gar nicht mal so lange tot.
Auf ihn geht übrigens die heutztage vor Allem bei politisch Linken wieder populäre Idee des bedingungslosen Grundeinkommens zurück.

Meine Frage lautete:
Welche Neoliberale, die sich auch bewusst so nannten(….)
Wo hat Friedman jemals behauptet, ein Neoliberaler zu sein?
Abgesehen davon hab ich mehr Namen als nur einen erwartet. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
OP
W

wafi

Doch dk2008 ...

es ist doch simpel. Lebst du um zu arbeiten oder arbeitest du um zu leben? Die Neolibs haben ganz grundsätzlich den Focus ihres Denkens und Handelns auf den Bereich Wirtschaft und wie sie funktioniert gelegt ... ob dies sozial verträglich ist, ob dies dem Leben der Menschen dient ... alles zweit oder drittrangig. Genau da liegt der grundsätzliche Fehler. Will ich das Wirtschaft funktioniert? oder will ich das Zusammenleben funktioniert und passe Wirtschaft eben an diese Randbedingung an.
Die Neolibs sind noch fantastisch schlimmer als die alten Liberalen, die den Nachtwächterstaat wollten. Letztere gingen davon aus, daß Staat Grundfunktionen realisieren sollten, aber das ist den Neolibs nicht mehr genug. Um wirtschaftlich "besser" funktionieren zu können wollen sie nen starken Staat, damit dieser besser für Wirtschaft agieren kann ... nen Bleistift ist Hartz IV u.ä. Der Knoten im Kopf der Neolibs ist simpel der Mensch, der auf wirtschaftliche Funktionstüchtigkeit reduziert wird. Im übrigen ... haben die Neolibs durchaus sehr bedenkliche Tendenzen, denn da sie nen starken Staat mit Elitenbildung fordern, sind sie in wundersamer Einträchtigkeit mit dem Faschismus eines Mussolinie zu sehen. Reglementieren ... nicht die Wirtschaft, sondern die potentielle Arbeitskraft und den Konsumenten, ist Ziel der Neolibs, nicht jedoch für eine soziale Gesellschaft einzutreten.
 
OP
T

Turandot

Meine Frage lautete:
Welche Neoliberale, die sich auch bewusst so nannten(….)
Wo hat Friedman jemals behauptet, ein Neoliberaler zu sein?
Abgesehen davon hab ich mehr Namen als nur einen erwartet. :)


Gut, aber Friedman hat sich evtl. aus dem gleichen Grund nicht "neoliberal" genannt, aus welchem sich Nietzsche nicht als Nietzscheaner bezeichnete.

Wenn man mal auf den Wiki-Artikel zu Neoliberalismus geht, sieht man gleich ein Porträt von ihm und seine "Chicago School" wird m.E. zurecht dort als die "Wurzel" oder der Anfang des Neolib. genannt.

Allerdings hat der Mann alles andere als eine weiße Weste! Daher ist mir nicht klar, warum er kein gutes Negativ-Beispiel sein sollte.
 
OP
I

Iphigenie

Gut, aber Friedman hat sich evtl. aus dem gleichen Grund nicht "neoliberal" genannt, aus welchem sich Nietzsche nicht als Nietzscheaner bezeichnete.

Liebe Katarina,

darum geht es absolut nicht in der Diskussion zwischen mir und dk2008. Frag mich jetzt aber bitte nicht, worum es denn geht.
Du kannst es selbst herausfinden, wenn Du sie verfolgst.

liebe Grüße
Iphi:)
 
OP
T

Turandot

Liebe Katarina,

darum geht es absolut nicht in der Diskussion zwischen mir und dk2008. Frag mich jetzt aber bitte nicht, worum es denn geht.
Du kannst es selbst herausfinden, wenn Du sie verfolgst.

liebe Grüße
Iphi:)

:kopfkratz: Wenn du meinst ...
 
OP
I

Iphigenie

Doch dk2008 ...

es ist doch simpel. Lebst du um zu arbeiten oder arbeitest du um zu leben? Die Neolibs haben ganz grundsätzlich den Focus ihres Denkens und Handelns auf den Bereich Wirtschaft und wie sie funktioniert gelegt ... ob dies sozial verträglich ist, ob dies dem Leben der Menschen dient ... alles zweit oder drittrangig. Genau da liegt der grundsätzliche Fehler. Will ich das Wirtschaft funktioniert? oder will ich das Zusammenleben funktioniert und passe Wirtschaft eben an diese Randbedingung an.
Die Neolibs sind noch fantastisch schlimmer als die alten Liberalen, die den Nachtwächterstaat wollten. Letztere gingen davon aus, daß Staat Grundfunktionen realisieren sollten, aber das ist den Neolibs nicht mehr genug. Um wirtschaftlich "besser" funktionieren zu können wollen sie nen starken Staat, damit dieser besser für Wirtschaft agieren kann ... nen Bleistift ist Hartz IV u.ä. Der Knoten im Kopf der Neolibs ist simpel der Mensch, der auf wirtschaftliche Funktionstüchtigkeit reduziert wird. Im übrigen ... haben die Neolibs durchaus sehr bedenkliche Tendenzen, denn da sie nen starken Staat mit Elitenbildung fordern, sind sie in wundersamer Einträchtigkeit mit dem Faschismus eines Mussolinie zu sehen. Reglementieren ... nicht die Wirtschaft, sondern die potentielle Arbeitskraft und den Konsumenten, ist Ziel der Neolibs, nicht jedoch für eine soziale Gesellschaft einzutreten.

auf welchen Beitrag von dk2008 beziehst Du dich hier?
 
OP
T

Turandot

Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich verstehe, worum es geht. Aber vielleicht habe ich mich einfach nicht recht in euerem Gespräch akklimatisiert und daher kommt die Fremdkörperwirkung. :)
 
Registriert
10 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
45
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
--
Ich hatte eigentlich gedacht, dass ich verstehe, worum es geht. Aber vielleicht habe ich mich einfach nicht recht in euerem Gespräch akklimatisiert und daher kommt die Fremdkörperwirkung. :)

Auf dieser Ebene geschieht es, das " Objekte " vermenschlicht werden.

TRIEFEND formuliert...etwa NICHT ?
 
OP
W

wafi

Iphi

ich war so frei, frei zu floaten, weil ich keine Lust hatte dezidiert auf einzelne Punkte einzugehen. Denke das Problem ist, wie betrachtet man Leben an sich.

Gruß
Peter
 
Registriert
11 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
9
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
--
Schimpfwörter scheintst Du ja offensichtlich nicht abzulehnen (schwachsinnig)….
Auch ich bin nicht immer sachlich... :eek:

(Eine Frage am Rande…Wie ist das eigentlich für Dich mit dem Begriff Kapitalismus/Kapitalist? Gibt es für Dich Kapitalismus und Kapitalisten?
Unter dem Begriff "Kapitalist" stellt sich jeder in Etwa das Gleiche vor: Eine Person, die über Produktionsmittel verfügt.
Bei der Benutzung des Begriffes gibt es also keine Missverständnisse.


Was meinst Du. Ist dieser Satz so OK ?
Klar. :)

Das ist i r g e n d w i e ein Widerspruch….Der Begriff Neoliberalismus habe seine Bedeutung vollkommen verloren und aus diesem Grunde benutzt Du diesen Begriff nach wie vor mit der alten Bedeutung.
Oder: W e i l er seine Bedeutung vollkommen verloren hat, benutzt du diesen Begriff in der alten Bedeutung.

Warum aber tust Du das überhaupt? Welchen praktischen Nährwert oder Sinn soll es haben, etwas zu benutzen, das seine Bedeutung vollkommen verloren hat?
Eine sehr berechtigte Frage. Es ist im Grunde Unsinn, da hast du schon recht. Wenn ich von "Neoliberalismus" rede weiß ja auch Niemand was gemeint ist, da Niemand ahnen kann dass ich den Begriff mit der alten bedeutung verwende.

Vielleicht versuche ich damit den Bedeutungswandel wieder rückgängig zu machen, weil ich es hasse, wenn Begriffe so nichtssagend und inflationär verwendet werden (wie auch Kommunismus, Faschismus, ...)
Das ist natürlich ein aussichtsloses Unterfangen. Also wohl tatsächlich mehr eine Art Zeitvertreib. :D

Meine Frage lautete:
Welche Neoliberale, die sich auch bewusst so nannten(….)
Wo hat Friedman jemals behauptet, ein Neoliberaler zu sein?
Abgesehen davon hab ich mehr Namen als nur einen erwartet. :)
Ob Friedman sich tatsächlich selbst neoliberal genannt weiß ich nicht, aber er gilt als der bekannteste Vertreter der neoliberalen Strömung (also der von früher...).
 
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
1.576
Punkte Reaktionen
30
Punkte
0
Geschlecht
--
Kurz zur Entstehung und zum Wandel des Neoliberalismus.

Ursprünglich nannten sich die Ideologen des Marktradikalismus Liberale.

Liberale forderten, dass es für die Reichen keine Steuern und für die Armen keine Sozialleistungen geben solle. Wer kein Geld zum Leben habe, müsse halt arbeiten, und wer keine Arbeit finde, müsse halt noch weniger Lohn fordern und noch mehr Leistung bringen.

Ganz aktuell war die Ideologie des Liberalismus immer zur Zeit geldpolitisch verursachter Wirtschaftskrisen mit Massenarbeitslosigkeit. Die Liberalen verurteilten jeden Eingriff des Staates zur Hilfe für die Opfer der geldpolitisch verursachten Krisen und waren natürlich gegen Gewerkschaften und gegen Tarifverträge und gegen Mindestlöhne. Die Liberalen behaupteten immer, dass nur die überhöhten Löhne an der ganzen Wirtschaftskrise die Schuld hätten.

Nach der Großen Depression waren die Liberalen deshalb unter allen Völkern verhasst und entlarvt. Daher trafen sich damals die bösartigsten Vertreter dieses Liberalismus wie etwa der bekannte Friedrich August von Hayek, um sich einen neuen Namen zu geben: Neoliberale!

Im Gegensatz zu den alten Liberalen wären die Neoliberalen jetzt der Überzeugung, dass der Staat sich nicht gänzlich aus der Wirtschaft herauszuhalten haben sondern ... und so weiter blabla...

Als in den 70er und 80er Jahren die Große Depression vergessen war, wurde von Paul Volcker in den USA die nächste mörderische Weltwirtschaftskrise mit mehreren Millionen Toten in den Drittweltstaaten durch Hochzinspolitik erzeugt. Da waren die Neoliberalen längst wieder die alten Liberalen und wollten den Arbeitslosen jede Unterstützung streichen und die Tarifverträge abschaffen und der Staat solle sich völlig aus der Wirtschaft heraushalten.

Die Keynesianer konnten leider nicht mehr viel ausrichten, weil man gezielt den Neomarxismus unter den Linken propagiert hatte, der mit den Argumenten der Keynesianer nichts anfangen konnte, wollte und sollte. Die Marxisten hofften darauf, dass jetzt die unvermeidbare Krise des Kapitalismus ausgebrochen sei und zur Weltrevolution führen würde, wenn sie die Keynesianer daran hindern, die Konjunktur mit der richtigen Geldpolitik noch einmal zu beleben.

Die Weltrevolution ist dann leider nicht gekommen und Leute wie Fischer und Cohn-Bendit und die vielen anderen arbeiten heute ganz offen für den US-Imperialismus, zu dem auch der Neoliberalismus zu rechnen ist.
 
OP
T

Turandot

[COLOR="Red"]Cohn-Bendit[/COLOR] und die vielen anderen arbeiten heute ganz offen für den US-Imperialismus, zu dem auch der Neoliberalismus zu rechnen ist.

"Dany le Rouge" - was für ein Gesinnungswechsel ...


"Alle zwei Wochen diskreditiert irgendein Spinner die EU"


04. Juli 2008



Daniel Cohn-Bendit im Interview mit Spiegel online

Seit dem irischen Nein zum Lissabon-Vertrag verliert die EU immer mehr an Zustimmung. Wie die Staatengemeinschaft dennoch eine Zukunft hat, erklärt der grüne Europapolitiker Daniel Cohn-Bendit im Interview mit SPIEGEL ONLINE.



SPIEGEL ONLINE: Nun schert auch noch Österreich aus - die Regierung plant Plebiszite über die Zukunft der Europäischen Union. Ist die EU nach den Entwicklungen der vergangenen Wochen am Ende?

Cohn-Bendit: Moment: Nicht Österreich schert aus - sondern der sozialdemokratische Kanzler ist Amok gelaufen. Wenn Alfred Gusenbauer sich dem heimischen Boulevard und dessen Europaskepsis verpflichten möchte, bitte. Was die Lage der EU angeht, sage ich: Natürlich sind wir nicht am Ende, denn diese Union funktioniert ja auch nach dem irischen Nein zum Lissabon-Vertrag und der Kritik aus Polen und Tschechien weiter. Allerdings werden die Bedingungen immer schwerer. Und die Frage ist tatsächlich: Wer will diese europäische Politik überhaupt noch?

SPIEGEL ONLINE: Kennen Sie die Antwort?

Cohn-Bendit: Ich habe jedenfalls eine Vorstellung davon. Aber eine richtige Antwort wird man nur bekommen, wenn man diese Frage tatsächlich stellt. Nicht irgendwelche Referenden, die niemanden interessieren. Das ist doch Gequake zum Nulltarif, ohne irgendwelche Konsequenzen. Nein, ich bin mit einer Vorlaufzeit von ein, zwei Jahren für ein Referendum, das nach der weiteren Integration der EU fragt. Und wer dann nein sagt, ist eben draußen. Punkt.

SPIEGEL ONLINE: Das klingt ziemlich drastisch ...

Cohn-Bendit: ... aber genauso muss man jetzt vorgehen. Ich habe keine Lust mehr, pausenlos von irgendwelchen Typen erpresst zu werden. Leute wie dieser eine Zwilling in Polen, dieser Lech Kaczynski, die wollen die Butter nicht nur essen, sondern auch noch verkaufen - das geht nicht. Alle zwei Wochen diskreditiert irgendein Spinner die EU. Wer nicht mitziehen will, der wäre nach so einem Referendum eben draußen - von mir aus auch Österreich. Allerdings glaube ich, dass ein Ja sehr viel wahrscheinlicher wird, wenn man die Frage so klar stellt.

SPIEGEL ONLINE: Und am Ende steht auch für Sie ein Kerneuropa?

Cohn-Bendit: Nein. Kerneuropa bedeutet eine EU von weniger Mitgliedern, die von den nationalen Regierungen dominiert wird. Ich möchte weiterhin ein stark föderales Europa, mit wie vielen Mitgliedern auch immer. Frankreich, Deutschland, Italien, die Benelux-Staaten - der Ursprung der EU wäre sicher dabei. Und drumherum könnte man meinetwegen für all diejenigen eine Freihandelszone machen, die nicht dabei sind.

SPIEGEL ONLINE: Wie können Sie so sicher sein, dass die Deutschen ein solches Referendum mit Ja beantworten würden?

Cohn-Bendit: Weil in Deutschland, genau wie in Frankreich oder Italien, der europäische Gedanke verwurzelt ist. Die Klimaproblematik beispielsweise kann nicht nationalstaatlich gelöst werden, das versteht man dort. Deshalb mache ich mir übrigens auch wenig Sorgen wegen der Ratspräsidentschaft von Nicolas Sarkozy ...

SPIEGEL ONLINE: ... was viele in Europa anders sehen.

Cohn-Bendit: Zu Unrecht: Erstens ist Frankreichs Präsident ein überzeugter Europäer - und zweitens weiß Sarkozy genau, dass er Erfolge auf EU-Ebene braucht, um sein Bild zuhause aufzubessern.

SPIEGEL ONLINE: Aber das Doppelspiel von "in Brüssel entscheiden und zuhause keine Verantwortung übernehmen" - das hat in Deutschland, Frankreich und Italien genauso Tradition.

Cohn-Bendit:
Das stimmt. Dieses "Brüssel hat entschieden" kann ich nicht mehr hören. In Brüssel gibt es Steine, sonst nichts. Tatsächlich müssen die Staats- und Regierungschef auch im alten Europa mehr Verantwortung übernehmen, wenn diese EU funktionieren soll - sie prägen deren Bild. Allerdings sind auch die Medien nicht ganz schuldlos an dem schlechten Image der EU, weil sie es als ständig zerstritten und entpolitisiert darstellen. Das ist genauso verbesserungsfähig.




Das Interview führte Florian Gathmann.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,563726,00.html
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
121
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
--
Tja, reinste Diffamierung der politischen Gegner, alles nur Spinner, Egoisten,
falsche Darstellungen in den Medien. Ohne auch nur ein sachliches Argument zu
verwenden, schlängelt er sich durch dieses Interview. Der Fragesteller tut aber
auch sein übriges, um ihm die Gelegenheit zu bieten. Ich denk mir immer wieder,
mittlerweile wirds einfach zu dreißt, als dass man es als halbwegs munterer
Bürger noch übersehen könnte.
 
OP
W

wafi

naja ... da ich Dany le Rouge, als auch Joschka seit etlichen Jahren kenne, kann ich nur sagen, Nein, keine Veränderung. Das war schon immer so. Schaumschläger, beide.
 
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
1.576
Punkte Reaktionen
30
Punkte
0
Geschlecht
--
"Dany le Rouge" - was für ein Gesinnungswechsel ...

Eigentlich kein Gesinnungswechsel, sondern "Dany" war schon immer eine Ami-Figur, weshalb er stets von den Medien beachtet wurde, also groß in Fernsehen, Radio und Presse auftreten durfte.

Das galt für Fischer ebenso. Wirkliche Gegner werden immer noch totgeschwiegen.

Sogar im Schweizer Fernsehen durfte der Dany so etwas wie eine Literaturrunde machen, als ich noch manchmal TV gesehen habe. Dabei ist der ja wirklich ein Unsympath. Das kriegt einer nur mit besten Beziehungen in die Kreise, von denen die Massenmedien gesteuert werden.
 
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
1.576
Punkte Reaktionen
30
Punkte
0
Geschlecht
--
naja ... da ich Dany le Rouge, als auch Joschka seit etlichen Jahren kenne, kann ich nur sagen, Nein, keine Veränderung. Das war schon immer so. Schaumschläger, beide.

Wollte mal in Frankfurt ins TAZ-Archiv in dem Haus, das irgendein KBW-ler gestiftet hatte. Jedenfalls war von der TAZ grad niemand da, aber Dany saß mit einem Tisch voll Pflasterstrand-Aktiven herum und hat mich gleich blöd angemacht, obwohl er mich "eigentlich" nicht kennen und niemand mit meinem Auftauchen rechnen konnte.

Schaumschläger von der bestens informierten Sorte also.

Die Typen, die jeder mit dem Kopf voraus in die nächste Güllegrube stürzen würde, wenn sie sich genau deswegen nicht längst dem Großen Bruder angedient hätten, der sie schützt.
 
OP
W

wafi

wobei ... einmal haben die tatsächlich was positives gehabt, zumindest Joschka ...
Wir hatten nen Problem mit einem Schiff was in Bangladesh festlag und vor Anker 2x von Piraten angegriffen worden ist. Damals hab ich mit dem Büro von Joschka tefloniert ... war in der Anfangszeit seines Außendödeldaseins ... und innerhalb von 6 Stunden schrieb der Kapitän nen Telex, daß nen Polizeiboot jetzt dort ankert auf speziellem Wunsch der deutschen Botschaft. DAS obwohl das Schiff unter Antigua Flagge und bis auf den Alten und dem Kellerkind alle Philipinos, die beiden Ausnahmen langnasige Germanen. Fand ich gut. Auch gute Punkte sollen nicht unerwähnt bleiben :kopfkratz:, weil Ausnahmen bestätigen die Regel oder so.
 
OP
I

Iphigenie

@ Hellmann.wafi, Ignaz und Turandot (betrifft alle Beiträge ab Nr.33)

was hat jetzt euer Gesabber mit dem Fadenthema zu tun?
Seid ihr jetzt unter die Waschweiber gegangen?

tssssss:confused::confused::(:mad:
 
Registriert
21 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
17
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
--
naja ... da ich Dany le Rouge, als auch Joschka seit etlichen Jahren kenne, kann ich nur sagen, Nein, keine Veränderung. Das war schon immer so. Schaumschläger, beide.

Nur damit kann man in diesem Staat Karriere machen.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 4 « (insges. 4)

Neueste Beiträge

Die AfD, Irrenanstalt für...
Correctiv kassiert massive Klatsche vor Gericht! 11.05.2024 Correctiv...
  • Umfrage
Welche Partei wählt man...
Wenn konservativ bedeutet, das zu Habende zu bewahren und nur das Kaputtgehende zu...
Grüne Verräter auf der Insel der Seligen
Oben