Ach Gottchen ! Sie wollen allen Ernstes mit mir über die mathematischen Spielchen der Standardabweichung von wissenschaftlichen Messergebnissen diskutieren, oder mir eine "Prüfung" auferlegen ?
Die Streubreite ergibt sich aus der Quadratwurzel der Varianz. So ist die Standardabweichung S bei einem (arithmetischen Mittelwert X bei einer max.Abweichung von N : X +/-Nx2= S
Nur handelt es sich im beschriebenen Fall eben nicht um exakt messbare Werte, sondern um subjektive Aussagen, deren Wertigkeit noch durch die Selektion der Probanden und durch die geringe Anzahl derart begrenzt ist, dass eine S-Abweichung von 95% hier angeblich auf 3% reduziert werden konnte - für mich - ein Witz ist !
Hier wurden ja Vergleiche mit SPD-Wählerergebnissen als Schlichtung verwendet - ein Unding.
Vor jeder Wahl wird von den Forschungsinstituten eine Anzahl von mehreren tausend Befragten aller gesellschaftlichen Schichten mit einem ausgeklügelten System unter Einschluss von Wahlergebnissen zurückliegender Wahlergebnisse der gleichen Klientel verglichen.
Dadurch sind die Standardabweichungen geringer zu halten.
Vor einer Arbeit der hier diskutierten Form müsste es zunächst Forschung über die emotionalen, geschichtlich/religiösen und biographischen Verhältnisse der Probanden geben , bevor man sich daran macht, Zahlen zu sammeln, und die mit dem bekannten Mittelwertschema zu bearbeiten.
Es handelt sich eben nicht um eine gleichmäßige gesellschaftliche Verteilung der Werte.
kataskopos
Nein, mir geht es um keine mathematischen Spielchen. Dass ein Mediziner sich mit Statistik auskennen muss, liegt auf der Hand. Mir geht es um Methoden empirischer Sozialforschung.
Manchmal ist es ganz gut, wenn man keine Zeit hat, sofort zu antworten, weil mein erster Impuls war, Deine Antwort zu zerlegen, obwohl das eine alberne Aktion gewesen wäre. Selbst ein unbedarfter Leser kann sich denken, dass kein Forscher eine Studie veröffentlichen würde mit einem so offensichtlichen Fehler, der die ganze Studie ad absurdum führen würde. Das wäre das Ende der Karriere des Professors, der an erster Stelle der Autoren steht und für sie somit mit seinem Namen bürgt.
Aber, wie gesagt, ich wollte antworten und kam nicht dazu. In dieser Zeit las ich zufällig eine Diskussion zwischen Medizinern, die mir verdeutlichte, dass Mediziner einen ganz anderen Blick auf Statistiken haben als Sozialwissenschaftler.
Für den Arzt ist das Individuum, dem er helfen möchte, im Vordergrund. Den Sozialwissenschaftler interessiert das Individuum an sich wenig; ihn interessiert es nur in seinem sozialen Gefüge. Für den Arzt kann selbst ein einzelner Patient, der nicht von einer Statistik gespiegelt wird, im Extremfall ein toter Patient sein, während sich der Sozialwissenschaftler mit solchen Ausnahmen nicht beschäftigen muss.
Bei allem Respekt für Deine Sichtweise ist für mich dieser Teil der Diskussion abgeschlossen und ich möchte mich wieder den Inhalten der Studie zuwenden.