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Preparata: Wer Hitler mächtig machte

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 1 «  

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Was mich auch interessiert würde: Gibt es eigentlich vergleichbar gute und wichtge Bücher zu diesem ?

Könnte man aber auch in einem extra Thread eröffnen.

Bei Amazon habe ich diese Liste gefunden


[ame="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3421052859//homepagevonklaus"]Der Hitler-Mythos: Führerkult und Volksmeinung: Amazon.de: Ian Kershaw, Klaus Kochmann: Bücher[/ame]

und ein scheinbar herausragendes Buch scheint dieses zu sein:

[ame="http://www.amazon.de/Wendepunkte-Schl%C3%BCsselentscheidungen-im-Zweiten-Weltkrieg/dp/3421058067/ref=pd_sim_b_36"]Wendepunkte: Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg: Amazon.de: Ian Kershaw, Klaus-Dieter Schmidt: Bücher[/ame]
 
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In der Beschreibung findet sich der Satz: "Hitler hatte eine breite Anhängerschaft quer durch alle Schichten der Bevölkerung. Auch viele, die sich selbst nicht als Nationalsozialisten betrachteten, waren von Hitler fasziniert."

Er faszinierte so lange, bis 1945 alles in Trümmern lag, die Feinde Deutschlands das Land verkleinerten, aufteilten und den Menschen hier Ideologien aufzwangen - Liberalismus, Stalinismus - die sich als nicht zukunftsfähig erwiesen haben.

Wie kann da ein Typ "faszinieren", der nicht nur ein Verbrecher, sondern auch ein Verlierer war? Was zur Folge hatte, dass er 'zig Millionen Menschen völlig sinnlos hat ermorden und in den Tod gehen lassen. Wer so einen Typen faszinierend findet, der sollte Urlaub im KZ machen :mad: !

Tut mir Leid, aber neige immer mehr dazu, so etwas für dreiste Lügen zu halten. All die Gestalten, die den A. H. für ihre Zwecke förderten und ausnutzten, haben parallel dazu den Mythos des "Führers" geschaffen, um sich dahinter zu verstecken.

Dem haben doch nur verklemmte Trinen und heimliche Klemmschwestern zugejubelt. Und wenn die Massen nicht genug jubelten, kam der Jubel aus Lautsprechern. Wer bei Verstand geblieben ist, wusste früher oder später, was dem A. H. und seiner Truppe zu halten war: nichts!
 
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Hellmann
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Dieser Jan Kershaw ist ein typischer Systemhistoriker, der einen entsprechenden Scheiß verzapft:
Der Führerkult ist für Kershaw das zentrale Element der "charismatischen Herrschaft" Hitlers. Er erblickt im Hitler-Mythos "ein 'heroisches' Image und eine volkstümliche Wahrnehmung Hitlers, die ihm größtenteils kraß von der Wirklichkeit abweichende Eigenschaften und Motive zuschrieben". Hitler galt als die Personifizierung der "Volksgemeinschaft", als alleiniger Schöpfer des deutschen "Wirtschaftswunders" und Repräsentant des "gesunden Volksempfindens. Er wurde als persönlich aufrichtig angesehen und als staatsmännisches Genie betrachtet, ein militärischer Führer ohnegleichen" und "Bollwerk" gegen den Bolschewismus und vor allem gegen die Juden.

Gestützt auf zeitgenössische Berichte über die Volksmeinung, die "die Lauscher des Systems" zusammenstellten, legt Kershaws bahnbrechende Studie die wichtigsten Fundamente des Hitler-Mythos frei. Er zeigt, auf welcher Grundlage der Führerkult errichtet und gepflegt wurde. Und er zeigt die Konsequenzen, die der Hitler-Mythos für die Durchsetzung der ideologischen Ziele des Nationalsozialismus und den Völkermord an den Juden hatte.
Jan Kershaw: Der Hitler-Mythos: Führerkult und Volksmeinung (Taschenbuch)

Da wird so getan, als hätte der "Führerkult" halt Hitler an die Macht gebracht und die blöden Deutschen wären darauf abgefahren.

Von der Unterstützung Hitlers und Schachts durch die Bank von England ist sicher keine Rede und auch nicht davon, dass erst dadurch die Vollbeschäftigung möglich wurde, was die Leute natürlich beeindruckt hat.

Mit Hilfe der Massenmedien und mit genug Geld lässt sich jeder Unsinn in der Bevölkerung verbreiten, das sehen wir heute ja am Beispiel Klimawahn.

Die Frage ist aber: wer steckt dahinter und hat das finanziert und wer hatte die qualifizierten Leute, die sich das ausgedacht haben.

Der Kershaw aber ist für die Tonne.
 
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Hellmann
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Das zweite Buch von Jan Kershaw scheint derselbe Müll:
Die Ereignisse, die den Beginn des Zweiten Weltkriegs markierten, versetzten weite Teile der Welt in eine Art Schockzustand. Plötzlich schien es keine Regeln mehr zu geben. Die Aggressoren kannten für ihr Tun keine Grenzen, für ihre Opfer aber zogen dunkle Zeiten herauf. Im Strudel dieser Ereignisse sah sich eine kleine Gruppe von Politikern mit zentralen Entscheidungen konfrontiert, die in dieser Auseinandersetzung Triumph oder Untergang bedeuten konnten.In seinem glänzend geschriebenen Buch »Wendepunkte« vermittelt der Historiker Ian Kershaw dem Leser einen einzigartigen Eindruck davon, wie groß der Entscheidungsspielraum der einzelnen Politiker tatsächlich war und welche Rolle ihre ganz individuelle Persönlichkeit spielte: Warum entschloss sich Churchill, nach der französischen Kapitulation weiterzukämpfen? Warum vertraute Stalin darauf, dass Hitler die UdSSR nicht überfallen würde? Und warum griffen die Japaner Pearl Harbor an?
Jan Kershaw: Wendepunkte: Schlüsselentscheidungen im Zweiten Weltkrieg (Gebundene Ausgabe)


Da erfärt der Leser ganz sicher nichts von all dem, was wirklich gelaufen ist. Aber wirklich nichts. Wenn ich mal ganz lebensmüde bin, schreibe ich selber noch ein Buch darüber, im Moment ist mir das aber zu heiß.
 
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Hellmann
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Was mich auch interessiert würde: Gibt es eigentlich vergleichbar gute und wichtge Bücher zu diesem ?
Gute Frage deserd. :)

Meine Kritik an den zwei Büchern von Kershaw richtet sich nicht gegen Dich, bitte nicht missverstehen.

Leider muss ich sagen, dass das Thema 3. Reich nur etwas für ausgesprochene Spezialisten ist, die sich durch die ganze irreführende Darstellung in der herrschenden Literatur durchbeißen können. Allen Anderen empfehle ich einfach: Finger weg!

Hat keinen Sinn im Moment. Der Preparata kann ungefähr eine Vorstellung davon geben, was wirklich gelaufen ist, aber sonst und darüber hinaus ist das alles heute immer noch undiskutierbar. Daher kann ich auch wirklich keine Literatur empfehlen, bei der man einfach glauben darf, was der Autor schreibt.
 
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Hallo,

Wer bei Verstand geblieben ist, wusste früher oder später, was dem A. H. und seiner Truppe zu halten war: nichts!

wenn nun aber alle Zeitungen verkünden, dass Adolf Hitler so genial ist und der Retter Deutschlands und die Richter schreiben, dass der Führer das Recht schützt und aus dem Führertum das Recht entsteht usw.

http://books.google.de/books?id=XSf...resnum=5&ved=0CB4Q6AEwBA#v=onepage&q=&f=false

Und nicht nur die Richter haben Hitler unterstützt, sondern auch die Pädagogen:

Prof. Dr. Albert Holfelder: Das Ende der normativen Pädagogik:

"Die politische Macht ist der Schöpfer des Erziehungsraumes, und nur darum konnte der Staat Adolfs Hitlers zu einem Erziehungstaate werden, weil Adolf Hitler durch Stiftung einer neuen Ordnung des Volkes wieder große und sinnvolle Erziehung ermöglichte ...".

Bleib da mal bei Verstand.

Gruß

Sebastian
 
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"Der Führer ins Nichts"

Leider muss ich sagen, dass das Thema 3. Reich nur etwas für ausgesprochene Spezialisten ist, die sich durch die ganze irreführende Darstellung in der herrschenden Literatur durchbeißen können. Allen Anderen empfehle ich einfach: Finger weg!

Bestenfalls kann man die Dokus und die Literatur mit kritischen Fragen "gegen den Strich" bürsten. Ich frage mich da immer, was das denn für ein Projekt gewesen sein soll, das schon nach 12 Jahren scheiterte? Und warum dürfen all die Nazi-Trottel seit über 60 Jahren noch plärren und in den USA mit der Hakenkreuzflagge im Vorgarten und Stormfront.org sogar noch lauter als hier?

Warum basteln Nazis und Bürgerliche Seit an Seit am Mythos des A. H.s?
Warum kann das Nazipack heuer noch immer auf einen "Pendelschlag" hoffen und zwar nicht im GULAG, San Quentin oder in Bautzen, sondern in Freiheit und oft gut abgesichert. Da schlägt einer einen Einwanderer tot und wird nach der Haftentlassung Kader bei der NPD :mad: !

Dabei ist gerade jemand, der primär interne Faktoren für das Scheitern des Dritten Reiches verantwortlich machen will, gezwungen, der Führung eine so monströse Mischung aus Dummheit und Menschenverachtung zu attestieren, dass da für einen "Mythos Hitler" kein Platz ist. "Der Führer ins Nichts", watschte ihn ein konservativer Autor in einem Buchtitel ab.

Für das Bürgerpack habe ich da einen Titelvorschlag: "Adolf Hitler - einer von uns". Das ist zwar als Satire gemeint, aber oft hat die Realität die Satire eingeholt und überholt. Die haben es schon fertig gebracht, in einem Machwerk mit dem Titel "Der junge Stalin" A. H.s Diktatorenkollegen ein Denkmal zu setzen. Die Rehabilitierung des A. H. wird da auch nicht lange auf sich warten lassen.
 
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Hallo,



wenn nun aber alle Zeitungen verkünden, dass Adolf Hitler so genial ist und der Retter Deutschlands und die Richter schreiben, dass der Führer das Recht schützt und aus dem Führertum das Recht entsteht usw.

http://books.google.de/books?id=XSf...resnum=5&ved=0CB4Q6AEwBA#v=onepage&q=&f=false

Und nicht nur die Richter haben Hitler unterstützt, sondern auch die Pädagogen:

Prof. Dr. Albert Holfelder: Das Ende der normativen Pädagogik:

"Die politische Macht ist der Schöpfer des Erziehungsraumes, und nur darum konnte der Staat Adolfs Hitlers zu einem Erziehungstaate werden, weil Adolf Hitler durch Stiftung einer neuen Ordnung des Volkes wieder große und sinnvolle Erziehung ermöglichte ...".

Bleib da mal bei Verstand.

Gruß

Sebastian

Sagen wir mal so: der NS war auch ein Projekt korrupter Akademiker und Intellektueller. Wobei sich die Diskurse der Herrschaften sich darin erschöpften, in ihren Diskursen eine Mischung aus Menschenverachtung und Byzantinismus (wie ihn schon Otto Strasser für das Umfeld des A. H.s diagnostiziert hatte) abzusondern.
Und das Projekt bestand nicht darin, etwas für ihr Land und ihr Volk zu tun, sondern vor allem die eigenen Karrieren voran zu bringen. Sie waren Antisemiten, weil sie neidisch auf jüdische Kollegen waren. Sie waren nach 1945 Philosemiten, weil das nun angesagt war und die jüdischen Kollegen ja "weg" waren.
Die Rolle der Nazi-Intellektuen und die bruchlose Fortsetzung ihrer Karrieren nach '45 sind ein weiteres Indiz dafür, dass der NS alles Mögliche war, nur eines nicht: ein auf Dauer angelegtes Projekt. Nie waren tausend Jahre so schnell vorbei wie unter dme A. H.
Wobei die Nazi-Kader alles Mögliche in den Untergang getrieben haben, den sie von ein paar Ausnahmen an der Spitze und bei solchen, "die sich erwischen ließen", größtenteils gut überlebt haben.
 
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Hallo Beverly,

Und das Projekt bestand nicht darin, etwas für ihr Land und ihr Volk zu tun, sondern vor allem die eigenen Karrieren voran zu bringen.

dem stimme ich zu. Die Mehrheit der NSDAP Mitglieder war bestimmt nur deshalb in der NSDAP, weil es gut für Ihre Karriere war.

Ende 1930 hatte die NSDAP 389.000 Mitglieder und
Ende 1933 hatte die NSDAP schon 3,90 Millionen Mitglieder.

Und 3,90 Millionen sind für deutsche Parteien schon eine gewaltige Zahl an Mitgliedern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei

Gruß

Sebastian
 
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Die Rolle der Nazi-Intellektuen und die bruchlose Fortsetzung ihrer Karrieren nach '45 sind ein weiteres Indiz dafür, dass der NS alles Mögliche war, nur eines nicht: ein auf Dauer angelegtes Projekt. Nie waren tausend Jahre so schnell vorbei wie unter dme A. H.

Ich gehe mal davon, dass das 1000-jährige Reich in der Hauptsache eine Vision war, die mobilisieren soll.

Und das hat es eindeutig !

Es war eine gewaltige Mobilisierung, die auch vieles gebracht hat, außer vielleicht das Öl aus Bagdad.

Aber trotz allem steht Deutschland ja gar nicht so schlecht da.

Ich würde sagen: Mission weitgehendst erfüllt
 
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Ich gehe mal davon, dass das 1000-jährige Reich in der Hauptsache eine Vision war, die mobilisieren soll.

Und das hat es eindeutig !

Es war eine gewaltige Mobilisierung, die auch vieles gebracht hat, außer vielleicht das Öl aus Bagdad.

Aber trotz allem steht Deutschland ja gar nicht so schlecht da.

Ich würde sagen: Mission weitgehendst erfüllt

Ein Freund von mir sagt sinngemäß "das deutsche Kapital hat den Zweiten Weltkrieg gewonnen". Diese Mission hat der NS zweifellos erfüllt, was aber entscheidende Konsequenzen für seine Verortung als dezidierter "Extremismus der Mitte".
Die Nazis haben da mit den Liberalen den Amoklauf gegen klare Strukturen und den Sozialdarwinismus gemeinsam. "Leben ist Kampf" und "freies Spiel der Kräfte" halt.
Selbst bei den Unterschieden und der scharfen Abgrenzung lügen sich Gelb und Braun was vor. Die Liberalen wollen im "Wettbewerb" die geisteskranken Exzesse der Nazis unterbinden, aber bei ihren "Spielregeln" schleichen sich Zynismus und Resignation der Intelligenten und Verrohung der Dummen hintenrum wieder ein. Statt brauner Arbeiter-Tottrampler züchtet man dann halt große und kleine Intriganten und wundert sich, wenn die Leute ausrasten.
Die Nazis haben 1940 damit geprahlt, dass sie Paris als Zentrum des Liberalismus und der Demokratie eingenommen haben. Millionen Menschen in den ehemaligen französischen Kolonien würden da Beifall geklatscht haben, weil die Franzosen ihre Länder ungleich schlimmer terrorisiert haben als Deutschland. Aber die Nazis wollten der Bigotterie und Verlogenheit des "Westens", von Kolonialismus und Imperialismus keine Alternative entgegen setzen, sondern sie waren die schlimmste Version des "Westens"! Sie haben all den rassistischen und imperialistischen Dreck, den die USA, GB und Frankreich schon vor Deutschland frönte, aufgenommen und noch radikalisiert. Hat nicht Hitler England als die "arischste aller Nationen" bezeichnet? Hat nicht schon der Otto Strasser den A. H. zusammengeschissen, weil der dem antikolonialem Kampf der Inder gleichgültig gegenüberstand und mit einem "Interventionskrieg gegen Russland" liebäugelte.
Haben nicht die Nazis, anstatt in den Afrikanern bzw. den Menschen afrikanischer Herkunft die Opfer bigotter westlicher Groß- und Kolonialmächte zu sehen, gegen sie die widerlichsten rassistischen Diskurse losgelassen?
Wobei der Rassismus der Liberalen nicht weniger, sondern nur feinsinniger ist. Die Afrikaner werden da halt als Versager hingestellt, weil sie es "am Markt" nicht schaffen.
Wir sind da wieder bei Kühnl und "Faschismus und Liberalismus als Formen bürgerlicher Herrschaft".

Wobei ich mir aus vielen Gründen kein dauerhauftes "rechtes" Gegenprojekt gegen die Moderne vorstellen kann. An dieser Unmöglichkeit sind die Nazis vielleicht auch gescheitert bzw. die meisten Nazi-Kader wollten es nicht und dachten nicht über den Tellerrand ihrer eigenen Karriere hinaus. Die Möglichkeit, ungestraft Verbrechen aller Art begehen zu können, wird ein Übriges zur Korrumpierung und damit Unmöglich-Machung eines "Projektes" beigetragen haben. Es sei denn, man sieht in Verbrechen und Zerstörung ein Projekt :mad: !

Nachtrag: wir müssten uns nicht so exzessiv mit der "Nazi-Scheiße", befassen wenn nicht alle mit ihr zusammhängenden Probleme heute so ungelöst sind wie zu den Tagen des A.H.s. Damit meine ich keine Buße für den Holocaust oder sonstige Antifa-Diskurse.
Ich meine damit vor allem, dass die Nazis das am Alten, was erhaltenswert gewesen wäre, entweder selbst zerstört haben oder seine Zerstörung bewirkt haben und alles am Alten, was schlecht ist, heute so präsent ist wie vor hundert Jahren. Es gibt weder ein deutsches Ostpreußen noch große jüdische Gemeinden in Osteuropa. Dafür gibt es bigotte Deutschtümelei und in Israel werden Gestalten Minister, die es vor hundert Jahren im "Stetl" nicht einmal zum Milchmann gebracht hätten.

Angesichts des "nationalen Selbstmordes" mit oder ohne fremde Hilfe und der Tatsache, dass sich die Zeit nun einmal nicht zurück drehen lässt, lag der Gedanke nahe, den Blick nach vorn zu richten und durchzustarten. In eine zumindest teilweise "technokratische" Ordnung mit "Huhn im Topf" und "vollem Kühlschrank" für alle. Eine "Moderne" die diesen Namen verdient und selbst wenn sich herausstellt, dass man bis zu ihrer Realisierung noch Jahrhunderte braucht, hätte man so lange Aufgaben und Herausforderungen.
Einige Jahrzehnte sah es so aus, als würde sich die Menschheit auf diesen Weg begeben. Wenn auch eher wie ein Besoffener, der nur mit Mühe sie Spur halten kann. Seit einiger Zeit ist der Besoffene aber hingefallen und merkt nicht einmal, dass er dabei ist, in einer Pfütze zu ertrinken.

Da kommt bei mir der Frust wieder hoch und ich mache Nazi-Kader und ihren stalinistischen Kollegen den Vorwurf, im 20. Jahrhundert Chancen vertan zu haben, die es jetzt nicht mehr gibt. Wobei ich den Verdacht habe, dass das der Sinn der Übung war - den Menschen jede noch so kleine oder verzweifelte Hoffnung auf ein Erwachen aus dem Alptraum namens "bürgerliche Gesellschaft" zu nehmen.
 
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Hallo Beverly,



dem stimme ich zu. Die Mehrheit der NSDAP Mitglieder war bestimmt nur deshalb in der NSDAP, weil es gut für Ihre Karriere war.

Ende 1930 hatte die NSDAP 389.000 Mitglieder und
Ende 1933 hatte die NSDAP schon 3,90 Millionen Mitglieder.

Und 3,90 Millionen sind für deutsche Parteien schon eine gewaltige Zahl an Mitgliedern.

http://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei

Gruß

Sebastian

Das waren die so genannten "Märzgefallenen". Wobei sich viele der 3,9 Millionen Mitglieder der NSDAP 1933 nach 1945 schnell auf andere Parteien verteilt haben dürften :)
 
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Ein Freund von mir sagt sinngemäß "das deutsche Kapital hat den Zweiten Weltkrieg gewonnen". Diese Mission hat der NS zweifellos erfüllt, was aber entscheidende Konsequenzen für seine Verortung als dezidierter "Extremismus der Mitte".
Die Nazis haben da mit den Liberalen den Amoklauf gegen klare Strukturen und den Sozialdarwinismus gemeinsam. "Leben ist Kampf" und "freies Spiel der Kräfte" halt.

Gegen Sozialdarwinismus oder dafür ? - das halte ich für "missverständlich" ....

für Sozialdarwinismus meinst du wahrscheinlich ...?
 
OP
Hellmann
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Habe inzwischen das Buch von Preparata bei Amazon erhalten und angelesen. Es ist bei Amazon immer noch nicht regulär lieferbar, aber es kam in einer Woche.

Der erste Eindruck von dem Buch ist sehr gut und bei der Thematik hat sich der Kauf der sehr gelungenen deutschen Übersetzung wirklich gelohnt. Ich habe beim Lesen den Kopf dann frei, wenn ich es mir nicht übersetzen muss.

Zum Schluss hat Guido Preparata ein Nachwort angefügt und darin über die Probleme berichtet, die er mit diesem Buch nach der Veröffentlichung im Jahr 2006 in den USA bekam.

Er hat damit seine Karriere an der Universität geopfert. Er war seit 1999 Assistenzprofessor an der Universität Washington für Ökonomie und hat da in einem Kurs auch die NS-Ökonomie behandelt. Der Kurs wurde dann die Grundlage für das Buch, weil Preparata sich mit dem Thema historisch befasst hat, also die Beziehungen zwischen angloamerikanischen Wirtschaftskreisen und dem NS und speziell Personen wie Montagu Norman und Hjalmar Schacht untersucht hat. Preparata ist also kein VWL-Modellbauer, sondern einer der wenigen neuen Vertreter der verdrängten Historischen Schule der Ökonomie.

Kurzum, man hat ihn wegen dieses Buches an keiner Universität zum Ordentlichen Professor berufen. Eine Schmutzkampagne gegen ihn hat seine weitere Karriere in den USA beendet. Er wurde schließlich wegen seiner unbezweifelbaren Leistungen Anfang 2007 zum außerordentlichen Professor befördert und hat sich 2008 von der Universität Washington verabschiedet.

Er schreibt nun, dass er nicht erwarte, dass die Reaktion akademischer Kreise in Deutschland "anständig oder wenigstens weniger gehässig ausfallen werde als die der amerikanischen Universitätsangehörigen". Sein Buch ist daher für die nichtakademische Öffentlichkeit gedacht, in der Hoffnung, dass sich damit eine "zivile Diskussion" führen lässt.

Bin mal gespannt, ob sein Buch hier in den Volksverdummungsmedien überhaupt eine Erwähnung findet. Würde mich nicht weiter wundern, wenn es völlig ignoriert wird. Professoren, Dozanten, Assistenten und Studenten an den Universitäten werden sich auch beeilen, ihre persönliche Entrüstung über seine Thesen zu bekunden, falls es jemand wagen sollte, so etwas überhaupt irgendwo an einer deutschen Universität zur Sprache bringen zu wollen.

So ist das leider.

Wir leben in einem "freien Land". :nono:
 
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Zum Schluss hat Guido Preparata ein Nachwort angefügt und darin über die Probleme berichtet, die er mit diesem Buch nach der Veröffentlichung im Jahr 2006 in den USA bekam.

Er hat damit seine Karriere an der Universität geopfert. Er war seit 1999 Assistenzprofessor an der Universität Washington für Ökonomie und hat da in einem Kurs auch die NS-Ökonomie behandelt. Der Kurs wurde dann die Grundlage für das Buch, weil Preparata sich mit dem Thema historisch befasst hat, also die Beziehungen zwischen angloamerikanischen Wirtschaftskreisen und dem NS und speziell Personen wie Montagu Norman und Hjalmar Schacht untersucht hat. Preparata ist also kein VWL-Modellbauer, sondern einer der wenigen neuen Vertreter der verdrängten Historischen Schule der Ökonomie.

Kurzum, man hat ihn wegen dieses Buches an keiner Universität zum Ordentlichen Professor berufen. Eine Schmutzkampagne gegen ihn hat seine weitere Karriere in den USA beendet. Er wurde schließlich wegen seiner unbezweifelbaren Leistungen Anfang 2007 zum außerordentlichen Professor befördert und hat sich 2008 von der Universität Washington verabschiedet.

Er schreibt nun, dass er nicht erwarte, dass die Reaktion akademischer Kreise in Deutschland "anständig oder wenigstens weniger gehässig ausfallen werde als die der amerikanischen Universitätsangehörigen". Sein Buch ist daher für die nichtakademische Öffentlichkeit gedacht, in der Hoffnung, dass sich damit eine "zivile Diskussion" führen lässt.

Bin mal gespannt, ob sein Buch hier in den Volksverdummungsmedien überhaupt eine Erwähnung findet. Würde mich nicht weiter wundern, wenn es völlig ignoriert wird. Professoren, Dozanten, Assistenten und Studenten an den Universitäten werden sich auch beeilen, ihre persönliche Entrüstung über seine Thesen zu bekunden, falls es jemand wagen sollte, so etwas überhaupt irgendwo an einer deutschen Universität zur Sprache bringen zu wollen.

So ist das leider.

Wir leben in einem "freien Land". :nono:

Klarer Fall von "Akademischer Faschismus", der verschleierte Teil der Geschichte. Bis heute.
 
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Hallo, Hellmann, was hältst du eigentlich von den Büchern von Reinhard Kühnl ?

Würde mich echt interessieren, weil Kühnl oft als "der" Faschismusforscher in Deutschland angesehen wird, im Prinzip würden mich zwei, drei Bücher von dem auch reizen ....


Edit:
Mir fällt gerade ein, relativ neue Bücer gibt es von dem ja kaum noch ....

und hatte der nicht mal was was geschrieben von "Bürgertum Faschismus und Neoliberalismus" ? .... finde ich grad nicht mehr ....
 
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Hellmann
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Hallo, Hellmann, was hältst du eigentlich von den Büchern von Reinhard Kühnl ?
Die Bücher von Kühnl kenne ich, ist aber schon länger her und ich habe kein Bedürfnis, die noch einmal zu lesen.

Bei dem sind die bösen Deutschen für den NS verantwortlich. Es gibt überhaupt nur die bösen Deutschen auf der Erde, alles andere sind brave Antifaschisten, von Stalin bis Churchill und zurück. Er redet zwar vom Kleinbürgertum und den großen Kapitalisten, kennt da aber nur echt deutsche Kapitalisten. Speziell Rockefeller und das Bankenimperium von Morgan sind ihm völlig fremd und deren Einfluss auf die Weltpolitik unbekannt.

Nur der deutsche Kleinbürger in seiner Abstiegsangst und das die Welt erobern wollende deutsche Großkapital haben die Geschichte des 20. Jahrhunderts gemacht.

Er hat ja auch einen Lehrstuhl gekriegt für seine Theorien und man hat sich wundern dürfen, warum so ein kommunistischer Professor vom bösen deutschen Großkapital und den noch böseren deutschen Kleinbürgern überhaupt geduldet wird an einer Uni.

Aber er wird wohl von den Amis protegiert worden sein. :kopfkratz:
 
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Die Bücher von Kühnl kenne ich, ist aber schon länger her und ich habe kein Bedürfnis, die noch einmal zu lesen.

Bei dem sind die bösen Deutschen für den NS verantwortlich. Es gibt überhaupt nur die bösen Deutschen auf der Erde, alles andere sind brave Antifaschisten, von Stalin bis Churchill und zurück. Er redet zwar vom Kleinbürgertum und den großen Kapitalisten, kennt da aber nur echt deutsche Kapitalisten. Speziell Rockefeller und das Bankenimperium von Morgan sind ihm völlig fremd und deren Einfluss auf die Weltpolitik unbekannt.

Nur der deutsche Kleinbürger in seiner Abstiegsangst und das die Welt erobern wollende deutsche Großkapital haben die Geschichte des 20. Jahrhunderts gemacht.

Er hat ja auch einen Lehrstuhl gekriegt für seine Theorien und man hat sich wundern dürfen, warum so ein kommunistischer Professor vom bösen deutschen Großkapital und den noch böseren deutschen Kleinbürgern überhaupt geduldet wird an einer Uni.

Aber er wird wohl von den Amis protegiert worden sein. :kopfkratz:

Tja, Hellmann, gestern Nacht, nachdem ich diese Frage an dich gestellt habe, kam dann bei mir dann die Erleuchtung:

nachdem ich einen langen Beitrag in der Zeit (von 1973) zu Kühnls Faschismus & Liberalismus (vereinfachtes Fazit des Autors: "Kühnl ist unscharf"), auch andere Texte von und über Kühnl noch mal gelesen hatte, Biografie und Werdegang inbegriffen, auch die Klassifizierung "Marxistischer Historiker", ging mir dann - klar - der Kronleuchter auf.

Insofern ist das Teil-Fazit "unscharf" zu Kühnls Buch 1973 völlig logisch. - Ich brauch da keine Erklärung mehr. - Was sollte der da auch schreiben ?

(Das Buch zu Quellen und Dokumenten mag wohl eine gewisse Wertigkeit haben ...)
 
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Die Bücher von Kühnl kenne ich, ist aber schon länger her und ich habe kein Bedürfnis, die noch einmal zu lesen.

Bei dem sind die bösen Deutschen für den NS verantwortlich. Es gibt überhaupt nur die bösen Deutschen auf der Erde, alles andere sind brave Antifaschisten, von Stalin bis Churchill und zurück. Er redet zwar vom Kleinbürgertum und den großen Kapitalisten, kennt da aber nur echt deutsche Kapitalisten. Speziell Rockefeller und das Bankenimperium von Morgan sind ihm völlig fremd und deren Einfluss auf die Weltpolitik unbekannt.

Nur der deutsche Kleinbürger in seiner Abstiegsangst und das die Welt erobern wollende deutsche Großkapital haben die Geschichte des 20. Jahrhunderts gemacht.

Er hat ja auch einen Lehrstuhl gekriegt für seine Theorien und man hat sich wundern dürfen, warum so ein kommunistischer Professor vom bösen deutschen Großkapital und den noch böseren deutschen Kleinbürgern überhaupt geduldet wird an einer Uni.

Aber er wird wohl von den Amis protegiert worden sein. :kopfkratz:

Bei der Frage, wie denn eine "neutrale Sichtweise" zum WK II aussehen würde - also weder Apologie für das Deutsche / Dritte Reich noch für seine Gegner - habe ich als Antwort die Imperialismustheorie genannt.
Da lässt sich die Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts als Kampf um die Vorherrschaft zwischen prinzipiell gleichartigen, eben imperialistischen Mächten darstellen. Die Phase von 1933 bis 1945 war eine von vielen Phasen davor und danach.
Zugleich kann man im Kontext der Imperialismustheorie die Verbrechen und die Amoralität des NS und seiner Kader mit aller Schärfe verurteilen, ohne zwangsläufig irgendwelchen nichtvorhandenen Befreiern lobhudeln zu müssen. Es ist halt eine Frage des Fokus - ob sich der nun auf die Endphase des deutschen Imperialismus richtet oder andere Imperialismen richtet.

Ferner lässt sich die Diskussion auch hinsichtlich der Rolle der imperialistischen Staaten "skalieren". Waren die Regierungen in Washington, London, Paris, Berlin, Moskau und Tokio nun eigenständige historische Subjekte oder selbst nur Marionetten?
Historische Subjekte im Ringen um die Weltherrschaft waren sie nach eigenem Selbstverständnis. Aber schon die Logik des Kapitals, der ökonomischen Sphäre, stellt das in Frage. Ford Köln hat sowohl für den Sieg des Deutschen Reiches als auch für seine Niederlage geplant und andere Unternehmen werden es ähnlich gemacht haben. Schon Orwell schreibt 1948 in "1948" dass die scheinbar im ewigen Krieg um die Macht ringenden Superstaaten da in Wirklichkeit nur eine Scharade aufführen und ihre Kriege von den Eliten inszeniert werden, die das Interesse an der Machterhaltung eint.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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